SYSTEMATISCHE ÜBERSICHT
Zehen der hinteren, neben ganz kurzen an der inneren
und äusseren Zehe, aber die drei mittleren sind von etwas
geringerer Grösse. *
Die beiden Arten aus der nördlichen Hälfte des Stillen
Oceons haben nur fü n f Backzähne an jeder Zeite im
Oberkiefer und keine, oder nur sehr schwache Nebenzacken
an einzelnen dieser Backzähne. Sie bilden die:
9 . Gattung K u m e l o p l » * Ginn.
Die eine A rt ist der von S t e l i .b r zuerst (Nov. Commerit.
Pelrop. 11. 860, — Gr*y, Cat. of Seals, 60) beschriebene
grosse, 12-13 Nuss lange, gelbröthliche Seelöwe ohne
Mähne, aus der Behrings-Strasse, welcher gegenwärtig
den Namen:
9 . E u m e t o p i a s S t e i l e r )
führt und besonders durch J. A. A l l e n ’s Schilderung in
dem Bull. Mus. Comp. Zool. II. 7, pl. 1. und dessen Bist, of
North. Amer. Pinnip., pag. SSI, seq., genügend bekannt
geworden ist. Der hinterste (fünfte) obere Backzahn ist
w eiter von den anderen abgerückt, als diese unter sich.
G r a y hat den Schädel des jungen Thiers beschrieben und
abgebildet: Proc. Zool. Soc. 1872, pag. 737. seq.,— A l l e s
(a. a. 0.) den des alten. Eine gute Abbildung nach dem
Leben giebt die erwähnte Schrift von H . W . E l l io t , S. 84
Ü f X VI.
Die zweite etwas kleinere Spezies von Californiens-
Küste heisst je tz t:
S . F u m e t o p l n s C a l i f o r n i c u a ;
sie w urde als Olaria califomica von L e s s o n im Diel. dass,
d'hist. nat. XIII, 820 aufgestellt und später von M ac B a in
als 0. Gilliespii (Rep. Roy. Soc. of Edinb. 1858. 422). G il l
gründete darauf die Gattung Zalopus. Sie hat die f ü n f
oberen Backzähne in unterbrochener Reiche, m it kleiner
vorderer Nebenzacke an den zwei letzten und den unteren.
Das T hier w ird nu r 6-7 Nuss lang und h at eine dunkelkastanienbraune
bis schwärzliche Farbe. Eine gute
Abbildung gab E l l io t (a. a. 0 . pl. X VII), die ausführliche
Beschreibung A l l e s (a. a. 0 ., S. 27 6 ).
Die anderen beiden Arten bewohnen verschiedene Küsten
im südlichen Stillen Ocean, und besitzen, wenigstens
in der Jugend, s e c h s Backzähne an jeder Seite im Oberkiefer,
von denen der letzte öfters, wenn nicht immer,
m it zunehmenden A lter auslallt. N ur die hinteren Backzähne
haben Nebenzacken an beiden^ Enden der Krone,
die vorderen bloss an der Vorderecke. Dies ist die
3 . Gattung P U o c a r c t u s P e t e r s .
Monalsb. der K. Acad. zu Berlin, 1866. 671.
4 . P l i o c a r e t i i B c i n e r e i i s .
Olaria cinerea P e r o n , V oij. aux Te.rr. ausl. II. 77..
Olaria albicollis P e r o n , l. I. 118. — C l a r k , Proc. Zool.
Soc. 1875. 676.
Olaria auslratis Q u o y & G aim , Zool. Voy. d. l’Aslrolabe,
I, 95 . »
Arctocephalus lobalus, G ra,y , Cal. o f Seals. 50. — Neophoca
lobata, Zool. Voy. Ereb. $ Terr.. pag. 12, pl. X V I et
XVII, fig. 8-5.
Bewohnt die Inseln der B a ss- S tra s se zwischen Neu-
Holland und Van D iemens-Land; scheint aber der vielen
Nachstellungen halber jetzt dort sehr selten zu sein.
5 . P l i o c a r c t u g H o o k e r ) .
G r a y , Ann. $ Mag. Nat. Bist. 1866. t. XVIII, pag. 234. —
Zool. Voy. Ereb. et Terr. II, pl. XIV el XV.
C la r k , Proc. Zool Soc. 1872. 658 et 1873. 750. ’
Diese A rt wurdevon G r a y irrthümlich als an den Fallc-
land’s - Inseln heimisch aufgestellt; sie lebt nur an den
Küsten der Auckland’s- und Macquarie-Inseln, im Süden
von Neu-Seeland, w ie C l a r k a. a. 0 . nachwies.
n . P e l z r o b l i e n . Mit doppeltem H aarkleide: längeren,
steifen, schwärzlichen Grannenhaaren und kürzerer,
weicher, röthlicher Wolle darunter. Ihre Körperform
ist gedrungener als die der Haarrobben und die
Ohrmuscheln haben gemeiniglich eine sehr beträcli tiche
Länge von 1 -1 Zoll. D ie Pelzrobben leben, w ie es scheint, '
gern an gleichen Orten m it gewissen Haarrobben, so dass
an solchen Stellen oft zwei verschiedene Seehunde nebeneinander
Vorkommen, die indessen sich nicht untereinander
mischen, sondern ihre abgesonderten Territorien
behaupten; sie sind, gleich den Haarrobberi, über die
südliche Halbkugel verbreitet, und finden sich auf der
nördlichen Hemisphäre nur im Stillen Ocean, bis Califor-
nien und Japan südwärts, neben dem S t e lle r s (c h e n
S e e lö w e n . Alle haben ohne Ausnah me s e c h s Back-
zehne an jeder Seite im Oberkiefer, aber nicht immer die
scharfen und deutlichen Nebenzacken an der Zahnkrone,
welche der hiesigen A rt zustehen. Hiernach zerfallen sie
in zwei Gruppen oder Gattungen.
4 . Gattung A r c t o p U o e a P e t e r s 1.1.
Mit deutlichen Nebenzacken an den Backzähnen.
O . A r c t n p h o r n F n l k l n n i l i r n .
Beschreibung siehe S. 53, Taf. X.
Bewohnt die Argentinischen Küsten, von der La Plata
Mündung bis zum Feuerlande und war vormals auch an
der Chilenischen-Küste Süd-Amerikas heimisch, scheint
aber dort jetzt ausgerottet zu sein. M o l in a hat die A rt
als Phoca porcina beschrieben.
9 . A r c t o p H o e a c i n e r e a .
Olaria cinerea, Q uo y <fc G a im a r d , Voy. Astrol. Zool. 1. 89.
pl. 12,13 u. 15. — G r a y , Cat. o f Seals, 56. — C l a r k ,
Proc. Zool. Soc. 1875. 676.1. — P e t e r s , Monalsb. der
K. Acad. z. Berlin 1866. S. 272. 8. (z. Theil).
Olaria brevipes P e t e r s . Ebenda, 1877.507.
Findet sich, neben Phocarrlus cinereus, in der Bass-
Strasse und wurde nach Q u o y ’s und G a im a rd ’s Vorgang
häufig m it P e r o n ’s früher erwähnter A rt der Haarrobben
(n° 4) verwechselt. Jetzt ist diese A rt sehr selten geworden,
wegen der vielen Nachstellungen, die sie ’Srfahren
hat.
8 . A r c t o p l i o t n F ö r s t e r ) .
Olaria Forsleri, L e s s o n . Diel. clas*. d’hist. nat. XIII. 421.
— C l a r k Proc. Zool. Soc. 1875. 675.1■
Arctocephalus Forsleri, P e t e r s , Monatsber. d. Kgl. Acad.
etc. 1877. 507. 5. — A l l b n . Bist. N. Am. Pinnip. 213.
Arctoceph. cinereus G ray, Cat. of Seals, 56. 9. — Proc.
Zool. Soc. 1872. 657.
Bewohnt die Küsten Neu-Seelands, Wo diese A rt zuerst
von J. R. F ö r s t e r beobachtet, aber m it Unrecht
für die nordische Phoca ursina S t r l l e r ’s gehalten wurde.
C l a r k ’s jüngste ausführliche Beschreibung hat sie am
besten festgestellt und ihre Unterchiede aus einandergesetzt.
Die Backzähne haben zw ar Nebenzacken, aber
die hinteren sind schwach, oder fehlen an manchen Zähnen
gänzlich.,
P e t e r s hat unter dem Namen A r c t o e e p l m l u s e i e -
«Inns eine Art', m it Nebenzacken an den Backzähnen,
beschrieben, von den Inseln St. Paul und Amsterdam,
zwischen Neu-Holland und Süd-Afrika, unter 39° 30' S.
Br. (Monatsber. d. Kgl. Acad. z. Berlin. 1875 396 und 1876.
, 316), welche nach ihm vielleicht m it Gypsophoca tropicalis
G r a y ’s (Proc. Zool. Soc. 1782,659) zusaramenfällt, und der
Ar ct. Forsteri nahe kommt. Sie ist bis jetzt zu ungenügend
dargestellt, um,über ihre Selbständigkeit urtheilen zu
können. Da ihre Backzähne Nebenzacken besitzen, so
bringe ich sie zu Arclophoca.
5 . Gattung A r e t o c e p l i n l u * F r . C d v ie r .
Mim. de Mus. d’hist. nat. tom. XI. 205. (1824.)
Callorhinus G r a y , P e t e r s .
D ie Backzähne der hierher gehörigen A rten haben
keine Nebenzacken an der Krone, sondern nur eine einfache,
konische, etwas gebogene Spitze.
9 . A r c t o r e p l i n l n s L i n s .
Phoca ursina L in n . Syst. Nat. Ed. XII. tom. I. 55.
Olaria ursina D e sm a r . Mammal. 249. — F i s c h e r Synops.
Mammal. 231.
Callorhinus ursinus G r a y , Cat. o f Seals. 45.—A l l e n , Bist.
N. A. Pinnip. 318.
Arctocephalus ursinus L e s s o n , Man. Mammal. 203. —
P e t e r s Monatsber. etc. 1877. 507. 8 und 1866.288.10.
Arcloc. californiens G r a y , Cal. of Seals. 51. 8 .
E s ist die am längsten bekannte A rt der Pelzrobben
oder Seebären, welche allein von allen schon L in n é bekannt
w ar, aus S t e l l e r ’s Nov. Cornent. Pelrop. II. 331.
Ib. 15. (1749) und: Beschreibung von sonderbaren Meer-
thieren. Halle 1753. S -1 0 7 .— B u f f o n gedenkt ihrer im
Suppl. Hist. Not. tom. VI. pag. 396. pl. 47. als Ours marin,
vereinigt sie über m it der von F ö r s t e r in Neu-Seeland
gefundenen Spezies, deren Abbildung die Taf. 47 nach
F o r s t b r ’s Zeichnung enthält. Neuerdings haben A l l e n
und E l l io t (a. a. 0 .) diesen an den Pribülow-Inseln im
Meerbusen von Kamtschakka, häufigen Seebären am
ausführlichsten behandelt. Die erste Abbildung des sehr
gestreckten Schädels, neben kurzer Schnautze, lieferte
D ’A l t o n in der Vergl. Osteologie, IX. Lif. Taf. VII. Fig.
k. I. ; die dazu Fig. m. n. abgebildeten Zähne gehören
indessen nicht dieser A rt an, sondern der Arclophoca Falk-
landica. Sie sind von einem Schädel entnommen, den
S e l l o w m it dem Skelett des weiblichen Seelöwen (ebenda
Taf. III) aus Montevideo an die anatomische Sammlung
zu Berlin gesendet hatte, wie die vollständige Ueberein-
stimmung m it meiner Fig. 10. Taf. X. darthut. Später
gab A l l en im Bulletin of the Mus. of Comp. Zoology. Vol. II.
N°. 1. lab. II & 111 sehr gute Abbildungen.
IO. A re to e e p lia lu s PH ID ppI).
Olaria Philippii P e t e r s , Monatsber., etc. 1866. 2 7 9.14 .
Taf. II. A. B. C. Mas. und
Olaria argenlea P e t e r s , ebenda 1871. 558. und Nachtrag,
1875. 395. Femina.
Olaria ursina Gay, Bist. d. Chile. Zool. I. 78. 4.
Von der Insel San Juan Fernandez im Stillen Ocean,
der Küste Chile's gegenüber. E tw as schlanker, als der
nordische Seebär, sonst in der Form des gestreckten
Schädels und Gebisses ihm am ähnlichsten. Das Männchen
hat eine dunklere schwarzgraue Farbe? das Weibchen
eine lichtere hellgraue; die Unterwolle jenes ist
voller rothbraun, dieses’lichter hellroth.
I I . A rcto rep lin lu g G nzellne.
P e t e r s l. 1.1877. 507. 6. u n d 1875. 396.
Von der Kerguelen-Insel, unter 50° S. B. zwischen
A frika und Neu-Holland.
Die A rt ist nur nach einem jungen Exemplar bekannt,
dessen Backzähne ohne Nebenzacken ihm in dieser Gattung
seine Stelle anweisen. Auch die von P e t e r s bem
erkte grosse Aehnlichkeit des Schädels m it dem der
vorigen A rt weist hierher.
1 9 . A rc to e e pH a lu s p u a lllu s
P e t e r s Monatsber., etc. 1877. 506. 1.
Phoca pusilla S o h r eb er Saeugelh. III. 314. Taf. 85. —
B c ffo n , Bist. nat. Suppl. VI. 357. — F i s c h e r Sy». Mammal.
232.
Olaria Peronii D e sm a r e st, Mammal. 250.
Arctocephalus ursinus, F r. C u vier, Mim. d. Mus. d'hist.
nat. tom. XI. 205. pl. 15. flg. 1. — G. Cu v ier, Ossem.
foss. tome V. pl. 1. 220. pl. 18. fig. 5.
Olaria Delalandii, F r. C u v ie r , Dict. d. Sciences nat. tom.
39. pag. 423.
Arctocephalus Delalandii, G ra y, Cat. of Seals 52. 5.
Olaria Lamarii, M u el le r, Arch. f. Nalurg. 1841. 1. 384.
Olaria pusilla, P e t e r s , Monalsb., etc. 1866. 7 u . 671. 7.
Bewohnt die' Küsten um Süd-Afrika.
Eine tief schwarzgraue, am Rücken und den Flossen
fast ganz schwarze Farbe, m it schwacher, bräunlicher
Unterwolle, nebst den konischen Backzähnen, ohne Nebenzacken,
deren Schmelz.bei jungen Thieren stark runzelig
und voll gebräunt ist; zeichnen die A rt aus.
Ich untersuchte vor Jahren ein junges Exemplar von
2 j Fuss Länge, das im Zool. Museum der Universität
Halle sich befindet.
Aus dieser Aufzählung der Arten ergiebt sich, dass an
3 Stellen zwei Arten, eine Haarrobbe und eine Pelzrobbe,
neben einander leben; an allen ändern Orten dagegen
nur e Ln e A rt Ohrenrobbe auftritt.
Jene Orte sin d :
l . Die Bai südlich der Behrings-Strasse; hier leben:
E
Ci
PLANCHES
BUENOS AIRES
T E X T E D E L’ IM P R IM E R I E D E P A U L -É M IL E C O N I, R U E A L S IN A , 6 0
PARIS I HAtLE