Schwanzwirbel auftritt, Mer aber und an den folgenden
m it deutlichen Querfortsätzen auf die Basis dieser F ortsätze
beschränkt bleibt. Ebendiesen hintersten Schwanzw
irbeln fehlt auch der Bogen und dessen Dorn. Die freien
Enden aller Fortsätze sind an allen 'Wirbeln im Leben
m it Knorpelepiphysen besetzt gewesen und darum weder
scharfkantig noch glatt, sondern m it einer deutlichen,
wenn auoh grösstentheils ziemlich schmalen E ndfläche
versehen, die eine poröse, ungleich undulöse Oberfläche
besitzt und m ehrere deutliche Löcher zum Austritt
von Nerven und Blutgefässen zeigt. Diese Knorpelepiphysen
fehlen an allen Wirbelfortsätzen in meinen
Zeichnungen. Die Wirbelkörper und oberen Armknochen
besitzen dagegen knöcherne Epiphysen, eine an jedem
Ende, welche in meinen Zeichnungen dargestellt sind;
ihre Anwesenheit beweist den noch jugendlichen Zustand
des Individuums, denn sie verschmelzen im reifen
Lebensalter innig m it dem Wirbelkörper, obgleich diese
Verschmelzung später bei Cetaceen einzutreten scheint,
als bei ändern nicht oceanischen Säugethieren, worüber
W. H. F lo w e r sich ausgesprochen hat, (Proc. Zool. Soc.
1864 S. 885), wie ich schon früher bemerkte.
Als Anhänge der Wirbelsäule sind die Rippen und die
unteren Dornen des Schwanzes zunächst zu betrachten.
Hierbei muss der Querfortsätze ausführlicher gedacht
werden, w eil an diese die Rippen sich ansetzen.
Die sechszehn Querfor tsätze der gleichnamigenRücken-
wirbel sind alle unter sich etwas verschieden, so dass
jeder von ihnen eine gewisse Eigentüm lichkeit besitzt.
Der erste schief nach vorn gewendete ist stark seitlich
zusammengedrückt, 10 cm. hoch, aber nur 2 cm. dick,
und 25 cm. la n g ; er endet m it einer senkrechten, etwas
gewölbten, schmalen Ansatzfläche für die erste Rippe.
An den vier folgenden Querfortsätzen nimmt ihre Breite
zu, die Höhe aber ab, so dass sie allmälig aus der com-
prim irteh Form in die deprimirte übergehen; sie sind
ebenfalls etwas nach vorn gewendet, aber ihre Neigung
zu dieser Richtung verringert sich bis zum siebenten,
der gerade senkrecht vom Wirbelkörper absteht. Am
Ende werden die Querfortsätze etwas breiter, zeigen
einen besonders nach oben aufgeworfenen R and und eine
dreieckige Endfläche, deren hintere Hälfte grubenförmig 1
vertieft ist, zur Aufnahme der angehefteten Rippe, wäh- :
rend die untere Fläche des Querfortsatzes Mel artig er- j
höht erscheint* zumal gegen das Ende hin. (Siehe F ig 3,
Taf. H I.) Der achte Querfortsatz ist der breiteste und ;
längste; jene Dimension beträgt 18cm ., diese 32cm.
Vom achten abwärts wenden sich die Querfortsätze etwas
nach hinten, werden langsam ein wenig schmäler und
unbedeutend kürzer; ihre dreikantige Endfläche wird
niedriger, verliert die grubenförmige Vertiefung und erscheint
zuletzt nur noch als stumpfer querer Rand. An
allen diesen hinteren, viel breiteren als dicken Querfortsätzen
ist der vordere Rand m it einem dünnen horizontalen
Saum versehen, der scharf vortritt und die grössere
Breite derselben bewirkt. Dieser Saum ist zuerst deutlich
erkennbar ,am sechsten Querfortsatz, der 14 cm.
Breite hat, er nimmt zu bis zum achten, 18 cm. breiten;
dann lässt die Breite allmälig wieder nach, indem sich
der vordere scharfe Randsaum verliert, bis zum sechszehnten
Querfortsatz,* der, gleich den nachfolgenden,
nur 12 cm. B reite'hat, aber noch 30 cm. lan g ist. Von da
ab werden die Querfortsätze der Wirbel wieder kürzer
und verschwinden zuletzt gänzlich. Die der fünfzehn
Lendenwirbel werden zwar auch kürzer, indem sie von
30 cm. auf 20 cm. zurückgehn, aber auch etwas breiter,
denn der erste von ihnen hat dieselbe Breite m it dem Querfortsatz
des letzten Rückenwirbels, aber der des letzten
Lendenwirbels ist nur noch 15 cm. breit. Ganz schwinden
die Querfortsätze erst am zwölften Schwanzwirbel,
aber ihre Grösse nimmt vom ersten dieser Kategorie
schnell ab. Der erste Querfortsatz m it durchbohrter Basis
sitzt am fünften Schwanzwirbel, der letzte durchbohrte
am elften. Alle diese Verhältnisse zeigt die citirte
Abbildung der Wirbelsäule deutlich.
Was nun die an den Querfortsätzen der Rückenwirbel
befestigten R ip p e n betrifft, so habe ich Tafel V I, Fig. 3
eine verkleinerte bildliche D arstellung a lle r gegeben
und kann versichern, dass ihre Zahl bestimmt sechs-
z e h n ist, oder gar siebenzehn, denn noch eine überschüssige
R ippe ist vorhanden, freilich nu r von der einen
Seite; die gegenüberstehende fehlt. Ich beschreibe
sie w eiter nicht, w eil das genannte Bild ihr Formen zur
Genüge anzeigt; dagegen ist ihre Grösse hier festzustellen.
Ich gebe dieselbe, in grader Linie, ohne die Krümmung,
vom erhabendsten F unkte des oberenen Endes
bis zum äussersten des unteren, wie folgt an:
E rste R ip p e.. . 92 cm. Achte R ip p e... . 160 cm.
Zweite — .. . 118 Neunte — — 155
D ritte — .. . 140 Zehnte — . . . . 150
Vierte — .. . 160 Elfte — .. . . 145
Fünfte — .. . 175 Zwölfte — .. . . 140
Sechste — .> . 170 Dreizehn teR ippe 130
Siebente— .. . 165
Von unter sich gleicher Länge sind die vierzehnte und
fünfzehnte Rippe, sie messen 120 cm.
Die sechszehnte ist beträchtlich kürzer, nämlich nur
Sehr kurz und rudim entär ist die überschüssige siebenzehnte
Rippe, d. h. 42 cm.
Diese Maasse sind von dem etwas grösseren zweiten
Skelete entnommen; die Rippen des früherenExem plär’s
kenne ich nu r z. T h ., da m ehr als die Hälfte derselben
verlohren gegangen sind. Ich habe von den Enden der
ersten vier Paare Abbildungen früher gegeben. (Proc.
Zool. Soc. 1865, pag. 194) welche lehren, dass ihre Form
eine etwas verschiedene sein kann, wie es schon die geringere
Grösse des Thieres erwarten lässt.
E rste R ippe.. . - 84 cm. I D ritte R ippe— 132 cm.
Zweite —- -----112 | Vierte — . . . . 150
Man sieht dass der GrössenunterscMed zwar nur gering
ist, und um so m ehr muss es auffallen, dass die
Form der oberen Ansatz-Köpfe eine andere bleibt. Zu
dem Ende bemerke ich, dass diese Ansatzköpfe der vier
ersten Rippenpaare bei allen Balänopteren eigenthümli-
cher gestaltet zu sein pflegen als die der übrigen Rippen,
und dass in ihrer eigenthümlichen Bildung sich specifl-
sche Unterschiede der A rten auszudrücken scheinen.
„ i j «riftich w ie d ie n o r d is c h e B a laenoplera
Die Spitze ist am Ende der ersten R ippe breit oder viel
Im e h r h o c l etwas kam m artig; an den beiden folgenden
dünner, schlanker und drehrunder, einem förmlichen
•R ip p en k o p fe ähnlicher, und bei allen drei Rippen mit
S r t e m i n a l e n F lä c h e f ü r d ie v o r h a n d e n g e w e s e n e
K n o rp e lb c k le id u n g v e r s e h e n , w ä h r e n d s ie a n d e r s t e n
» R i p p e n u r a l s m e h r v o r tr e te n d e a b g e r u n d e te E c k e d e s
Utubercalum n o c h a n g e d e u te t w ird . W i r s e h e n n u n . a u s d e r
■ V e r g le ic h u n g m e in e r je tz i g e n A b b ild u n g T a f . V I ,_ F ig .
-m it d e n f r ü h e r e n in d e n Proceed. Zool. Soc. 1865, d a s s
-..d ie se v o r tr e te n d e n E n d s p it z e n d e r e r s te n v ie r R ip p e n
■ b e i d e m g r ö s s e r e n s p ä te r e n E x e m p la r v ie l s c h ä r f e r v o m
■ (u ö e re u iu m costae a b g e s e tz t s in d , a l s b e i d e m k je m e r e
■ f r ü h e r e n , w o r a u s fo lg t, d a s s ih r e E n tw ic k l u n g n ic h t ü b e r a ll
■ b e i je d e m I n d iv i d u u m g le ic h e n S c h r i t t h ä l t , a ls o m d iv i-
natürlicher Position, dieselbe auf etw a 5-6 F uss (gegen
2 Meter) ansetzen zu müssen.
Von der vierten Rippe an haben die oberen Enden
derselben eine einfache etwas gewölbte Ansatzfläche,
welche aus dem, durch die Breite des oberen Endes bedingten,
d u e lle n V e rs c h ie d e n h e ite n m e h r o d e r w enig«
gr eeWnn kHie.aU n.UdnUi..e oberen Enden so sind auch die unteren d, er
I ersten Rippen von denen der übrigen etwas verschieden.
[ Man weiss, dass nur dieses Ende des ersten Rippenpaares
m it dem Brustbein der Balänoden sich verbindet, und so
I1 ist es auch bei unserer A rt der F all gewesen. Dies Ende wird zu diesem Zweck breiter und dicker, indem die
■ Rippe von der Mitte an abwärts allmälig nach beiden
i Dimensionen etwas zunimmt. Sie endet zuletzt m it einer
I schiefen Ansatzfläche von 15 cm. Breite, deren obere
I Hälfte viel dicker und m ehr zurückgezogen ist als die
I untern, dünnere. N ur m it jener dickeren P artie stösst
I die Rippe an das Brustbein, durch elastische Bindesub-
B stanz mit ihm verbunden. — Das Ende d e r zweiten und
I dritten Rippe w ird gleichfalls allmälig dicker, aber nur
I wenig breiter, seine terminale Endfläche ist an der zwei-
I ten 11, an der dritten 10 cm. breit. Die vierte Rippe ist
I schon ein wenig schmäler gegen das Ende hin, aber die
| Verschmälerung bleibt, wie an der fünften, sehr unbe-
I deutend. Bestimmter zeigt sie sich an der sechsten und
i so an allen folgenden Rippen, die zwar alle auch m it
einer runden terminalen Fläche, welche eine Knorpel-
spitze getragen zu haben scheint, enden, indessen doch
I deutlich gegen diese Endfläche hin etwas enger werden.
Bis zur neuntenH ippe ist die Krümmung des Rippenbo-
I gens eine homogene, lediglich einwärts gebogene; die
zehnte dagegen und alle folgenden biegen sich m it der
I Spitze sanft nach aussen, um der Bauchhöhle eine grössere
Weite zu gestatten. Genau kann ich den Abstand
der Mitte der Rippen von einander oder, w as dasselbe ist,
die W eite des Körperhohlraums nicht angeben ; glaube
aber, nach muthmasslicher Aufstellung der Rippen in
länglich elliptischen Umriss allmälich in den
rein ovalen und zuletzt kreisrunden übergeht, wobei der
Durchmesser dieser Fläche stets etwas kleiner wird.
Ausser dieser terminalen, m it Knorpelsubstanz bekleidet
gewesenen Ansatzfläche bemerkt man an fast allen R ippen,
in der N ähe ihrer stärksten Krümmung, an der
Stelle, die man den W in k e l genannt hat, einen scharf
begrenzten Höoker, der allmälig, an jeder folgenden
Rippe, etwas weiter nach aussen rückt, und von der fünften
Rippe an in zwei getrennte, stets w eiter von einander
entfernte Höcker sich auflöst. Knorpelüberzüge haben
diese Höoker nicht getragen; sie scheinen m ir vielmehr
von Ansatzpunkten der Muskeln herzurühren. Am deutlichsten
und am entferntesten von einander sind diese
Höcker an der achten und neunten R ippe; an der zehnten
und elften w ird der äussere Höcker schwächer, an
der zwölften verliert er sioh und an der dreizehnten fehlt
er gänzlich. Die drei letzten Rippen haben auch den inneren
Höcker undeutlicher und an der sechszehnten ist er
kaum hoch bemerkbar. Dagegen h at die kleine accesso-
rische, siebenzehnte Rippe eine sehr deutich vortretende
scharfe Spitze, fast auf der Mitte ihres Bogens, die ihrer
Stellung nach m ehr dem äusseren als dem inneren
Höcker der vorhergehenden Rippen entspricht. (*)
Das B ru st|b e in , dessen ich hier zunächst gedenke,
w eil es m it dem ersten Rippenpaar sich verbindet, ist
Taf. V, Fig. 11 in | der natürlichen Grösse abgebildet.
E s ähnelt zwar, im Allgemeinen, demselben Knochen
von Balaenoplera physalus, wie er in der Osliographie, pl. X II
et X III, flg. 14 vorgestellt w ird, unterscheidet sich aber
doch bestimmt durch die länglich elliptische Oeffnungin
der Mitte. Seine vordere breite Hälfte, die jederseits in
einen flügelförmigen Lappen sich ausdehnt, m isst 45 cm.
in der Quere, und der m ittlere Längsdurchmesser beträgt
38 cm. Nach vorn h at der breitere Theil einen deutlichen
Busen in der Mitte des Randes und dahinter die schon
bemerkte Lücke von 6 cm. Länge. Die seitlichen Flügel
enden m it einer vertieften, unebenen Fläche (fl) zum Ansatz
einer Knorpelepiphyse" und haben einen scharfen
vorderen, aber einen ziemlich dicken hinteren Rand. Die
hintere schmale Portion der Längsachse ist viel stärker
als die vordere, und wie jene, sanft nach unten gewölbt,
nach oben vertift; sie endet m it einer stumpfen Spitze
und hat an jeder Seite, unm ittelbar hinter den Flügeln,
eine längliche.unebene, m it Knorpel bekleidet gewesene
nterlie-
(*j Bei verschiedenen Cetaceen findet sich ausnahmsweise, ohne bestimmtes
Gesetz, eine kleine* accessorischo Kippe, die am Querfortsatz
des letzten Halswirbels haftet und mit ihrem unteren Endo an dio folgende
erste Brustrippe sich anlehnt, ja in der Regel mit ih r verwächst. Ich habe
eine solche Kippe bei koinem der hiesigen Skelete beobachtet, und
schlicsse- mich dor Meinung Van Benkden’s an, dass sie n u r als Abnormität,
nicht als Regel für diese oder jene Spocies oder gor Gattung angesehen
werden kann. Vergl. dessen Aufsätzo in der iftSm. de l'Acad. Roy.
d. Seiene. de Bruxelles, tbna. XXXVm, und Bulletin derselben Akademio,
tom. XXVI (1808) et XXX (1870).
PLANCHES
BUENOS AIRES
T E X T E D E L ’IM P R IM E R I E D E P A D L -É M IL E C O N I, R U E A L S IN A