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MYCENACEAE
VON
DR- C. VAN O V ER E EM
P o r om y c e n a d e c ip ie n s van Overeem nov. spec.
(Tafel XIV, Fig. 1a —g)
Hut 18 bis 23/««/ i. D., zuerst glockenförmig, mit geradem, nicht eingerolltem Rande, schließlich
ausgebreitet und fast vollständig flach, etwas hygrophan, beim Eintrocknen verbleichend, mit gestreiftem
Rande, kahl und nackt, dünnfleischig, lilarosa oder nur rosa.
Stiel meistens lang und dünn, gerade oder gebogen und dann zwischen den Humusteilen
kriechend, bis 9 cm lang und etwa 2 mm dick, gleichfarbig oder etwas heller, glatt, rührig, gebrechlich, nach
oben kaum etwas verschmälert; Basis weißlich oder der ganze Stiel mehr braunrosa, im Längsschnitt
auch rosa.
Hutfleisch rosa, dünnfleischig und wässerig, nur aus verlängertblasigen Zellen bestehend, riecht
und schmeckt rettigartig.
Poren an der Hutunierseite deutlich in Reihen geordnet, was auf die ursprüngliche Lamellenbildung
hinweist, im Hutzentrum weißlich, nach dem Rande zu mehr rosa. Röhrchen im Zentrum bis
3‘5 mm lang, nach dem Rande zu allmählich kürzer werdend und dort fast eckig. Beim Hutrande entstehen
die Poren mehr durch Querwandbildung im interlamellaren F^aum, während im Hutzenlrum es
echte Röhrchen sind und der ursprüngliche Verlauf der Lamellen dort weniger gut zu erkennen ist.
Basidien farblos, mit 4 ziemlich großen Sterigmen, 25X57 —8 [x.
Sporen farblos, glatt, eiförmig, mit Plasma und einem oder mehreren kleinen Öltröpfchen, Basis
mehr oder weniger verschmälert, nicht scharf, 9— 10X4—4'5 ¡i.
Cystiden nur am Porenrande, zahlreich, blasigkeulig, spindelig oder flaschenförmig, farblos,
4 5-5 0 X9 -1 5 [x.
Trama farblos, aus Reihen großer, blasiger Zellen bestehend. Ein deutliches Subhymenialgewebe
ist nicht ausgebildet, nur sind die Zellen unmittelbar unter dem Hymenium etwas kleiner.
Obenstehende Art wurde im Jahre 1921 von Herrn L. A. Bruggeman zwischen Humusteilen
am Urwaldrande im Berggarten Tjibodas auf dem G. Ged6 in West-Java in einigen Exemplaren gesammelt.
ln späteren Jahren wurde sic am selben Fundort in großen Mengen wiedergefunden. Sie
wächst dort zusammen mit der europäischen Mycena pura (Pers.) Fries und beim ersten Anblick dachte
ich, es nur mit einer Monstrosität zu tun zu haben. Sie kommt aber an genanntem Orte regelmäßig vor
und Übergänge fehlen. Dabei sind die Poren so regelmäßig ausgebildet, daß kaum daran zu zweifeln
ist, daß man es hier wohl mit erblich fixierten Merkmalen zu tun hat. Auch ist unser Pilz immer
viel schmächtiger.
Daß diese Porenform aus der normalen Püra-Form mit Lamellen hervorgegangen ist, ist wohl
kaum zu bezweifeln. Sowohl die äußeren Merkmale, wie Farbe, Haltung, Rettiggeruch usw., als auch
die anatomischen (Sporenform und -große, Basidien, Cystiden) stimmen zu dieser Ansicht vollständig.
Merkwürdig ist auch, daß die Lamellen von Mycena pura aderig verbunden sind, ein Merkmal, das bei
Weiterentwicklung leicht zur Porenbildung führen kann. Hier liegt eines der schönsten Beispiele von
Vergrößerung der Hymenialschichtc vor, eine Erscheinung, auf die ich weiter unten noch zu sprechen komme.
Diagnose:
Poromycena decipiens van Overeem nov. spec.
Pilco 18—23 mm lato, primo campanulato, deindc plane expauso, subdiaphano, roseo, margine
sfriato, glabro, nuclo, subcarnoso, in sicco expallente. Sfipite procero, recto vel curvo, — 9) cm longo, levi,
cavo, fragili, extus intusque roseo. Carne tenui, aquosa, rosea, Odore et sapore rapliani. Poris seriafis,
albis, in pilei margine subroseis. Tubulis in pilei ccntro usque ad 3'5 mm longis, in marginem in longi