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Polystictus H o lte rm a n n i Saccardo et Sydow (Syiloge Fungorum, XVI, 1902, p. 158)
Coriolus honduriensis Murrill (North Americ. Flora, V, XI, Pt. 1, 1907, p. 22) (teste Lloyd)
Rigidoporus surinamensis (Miquel) Murrill (Some Philippine Polyporaceae; Bullet, of the
Torrey bot. Club, XXXIV, 1907, p. 473)
Fomes semitostus Petch non Pol. semitostus Berkeley (in Petch, T., The physiology and
diseases of Hevea brasiliensis, London 1911, p. 180—188 and coloured frontispiece)
Polystictus honduriensis (Murrill) Saccardo et Trotter (Sylloge Fungorum, XX, 1912, p. 313)
Fomes Ugnosus (Klotzsch) Bresadola (Basidiomycetes Philippinenses, Serie il; Hedwigia, Fill,
1912, p. 60)
U n g u lin a contracta (Berkeley) Patouillard (Champignons des Philippines I: Leaflets of Philipp.
Botany, VI, 1914, p. 2251)
Ungulina Auberiana (Monlagne) Patouillard (Champignons des Philippines II; Philipp. Journ,
of Science, X, 1915, p. 91)
Leptoporus rugulosus (Léveillé) Patouillard (ibid. p. 91)
Phaeolus rig id u s (Léveillé) Patouillard (ibid. p. 91)
Rigidoporus evolutus (Berkeley et Curtis) Murrill (Tropical Polypores, New York 1915, p. 31)
Rigidoporus microstomus (Berkeley et Curtis) Murrill (ibid. p. 31)
Fomes Auberianus (Montagne) Murrill (ibid. p .77)
Diagnose:
Fruchikörper halbiert hulförmig, ungestielt, am Substrat breit angeheftet, von sehr verschiedener
Dicke, meistens dünn (etwa ^¡icm), aber bisweilen I—2cm, in einzelnen Fällen durch Weiterwachsen
der Röhrchen bis 6 cm dick (sogen. Fomesform), nach dem Rande immer allmählich verschmälert und
der Rand selbst dünn, fast scharf; einzeln, aber oft in dichten Gruppen beisammen und dachziegelartig
wachsend, bisweilen sehr dicht zusammengedrängt und mehr oder weniger verwachsen, wodurch dicke,
mächtige Gebilde entstehen. Größe sehr verschieden, entweder sehr klein und kaum 1 cm i. D. oder
groß hutförmig und bis \2cm i. D.; im frischen Zustande entweder vom Substrat gerade abstehend oder
in der Mitte mehr oder weniger schüsselförmig vertieft; im trockenen Zustande immer vom Rand aus
einrolicnd. Hiitoberfiäche im frischen Zustande fast glatt mit wenigen bis zahlreichen und wenig oder
nicht erhabenen konzentrischen Zonen; bei alten Exemplaren oder Fomesformen Zonen oft stark erhaben
und außerdem noch mit radiären Fältchen, welch letztere bei den meisten Exemplaren nur als eine feine
radiäre Faserstruktur angedeutet sind. Rand bei trockenen Exemplaren fast scharf, so auch bei Fomesformen,
bei jungen, frischen Exemplaren sehr wenig angeschwollen und abgerundet, an der Unterseite
immer mit steriler Zone, regelmäßig oder etwas wellig, weiß oder hellorange. Hulfarbe außerordentlich
verschieden, was mit dem Alter und mit äußeren Faktoren zusammenhängt; bei frischen, jungen Exemplaren
mehr oder weniger hellorange mit zahlreichen dunkleren Farbenzonen oder dunkelorange bis prachtvoll
tief braunrot und mehr oder weniger deutlich gezont; bei alten Exemplaren und Fomesformen Farbe
mehr strohgelb oder braungelb; im trockenen Zustande Farbe immer etwas verblassend und mehr
bräunlich. Poren im irischen Zustande hellorange bis lachsfarbig oder mehr grauorange, später mehr
heilbraunorange, beim Austrocknen sich zu Schmutziggrau oder Dunkelviolettgrau verfärbend, bei
jungen Fruchtkörpern mit dem unbewaffneten Auge wohl nicht zu sehen, später aber deutlich und sehr
fein und regelmäßig, 45—80[x i.D., rundlich, mit stark entwickelten Septen und oft etwas unebener
Oberfläche. Röhrchen sehr verschieden lang, normal 07—1 mm lang, aber auch bis 4 mm, bei Fomesformen
in der Länge weiterwachsend bis \'6cm, immer mehr oder weniger hellorange oder orangebraun, bei
Fomesformen und im trockenen Zustande bis strohgelb verblassend, immer vom farblosen Hutgewebe
deutlich abgegrenzt. Hutgewebe frisch weiß, im allen Zustande schmutzigweiß, fest und dicht,
trocken sehr hart und holzig, Geschmack süß. Die vorliegende Art bildet oft resupinate Fruchtkörper
mit sterilem, hellem Rande und größeren und unregelmäßigen Poren, die sogar unter Umständen wie
bei Fomesformen weiter in die Länge wachsen können.
Sporen farblos, oft mit ültropfen, kugelförmig, 2’8—5 ¡x i. D., in jungen, frischen Fruchtkörpern
immer zahlreich, in alten Fruchtkörpern und nach dem Eintrocknen oft vollständig verschwindend.
Basidien farblos, kurz keuienförmig, viersporig, zirka 16 [/.lang, 4'5—5 [x breit, mit 4 feinen,
spitzen Sterigmen.
Cystiden hie und da zwischen den Basidien, keulen- bis spindelförmig, farblos, dünnwandig.
Hyphen der Hutoberfläche hellorange, mit zahlreichen verdickten Septen, 2'8—4-5[x dick.
Subhymenialgewebe aus einem Geflecht hellorangefarbiger, spärlich septierter, etwa 2'5 |x dicker
Hyphen bestehend.
Auf faulendem Holz (Strünken, Ästen usw.) der verschiedensten Bäume, sehr häufig im ganzen
Archipel: auch in den Straits, Neu-Guinea und auf den Philippinen und weiter in den ganzen Tropen
verbreitet (Ceylon, Indien, Kuba, Mexiko, Brasilien, Australien, Guadeloupe, Suriname, Mauritius, Japan,
Florida, Missouri, Hawaiinseln, Samoa, Nikaragua, Jamaika, Tahiti, Madagaskar).
Die Art verursacht in den asiatischen Tropen eine der gefährlichsten Wurzelkrankheiten, den
weißen Wurzelpilz (»witte wortelschimmel«, »white root disease«) der verschiedensten Kulturpflanzen
(Tee, Hevea, Kakao, Kaffee usw.)'). Am meisten begegnet man der Polyporusform; »Fomesformen« sind
viel seltener und scheinen nur in den höheren Gegenden gebildet zu werden. Besonders auf Bambusrohr
ist die Art auf Java eine häufige Erscheinung und auf dieser Unterlage sind oft die Hüte am
schönsten gefärbt. Das Myzel bildet im Innern dieser Stämme einen dichten weißen Überzug, der bisweilen
eine Art Konidien entwickelt. Auf den Wurzeln der angegrilfenen Bäume und Sträucher bildet
das Myzel weiße Stränge und verursacht eine Trockenfäule des Holzes, durch welche die Pflanzen schnell
absterben. Später entstehen dann auf dem Wurzelkragen oder etw^s höher die Fruchtkörper.
Die Art wurde wiederholt im Botanischen Garten in Buitenzorg gefunden (auf faulenden Strünken
und Bambus); auf ßambusstühlen auf dem G. Batoe (Batu) bei Buitenzorg (sehr hetlgelbbraune bis
ockergelbe Exemplare und große resupinate Fruchtkörper an der Unterseite eines Stuhles, leg. R. C.
Bakhuizen v. d. Brink)-, auf den Inseln Sebesie und Krakatau auf faulendem Holz (leg. W. Docters van
Leeuwen); auf Bambusrohr auf Sumatra (Fort de Kock, Pandjang; leg. E . Jacobson [u. a. sehr kleine
Exemplare], Berggarten Sibolangit; leg. W. Docters van Leeuwen); Berggarten Tjibodas auf Java + 1500/«
(prachtvolle Fomesformen: leg. L. A. Bruggeman, an derselben Stelle auch schon von Massart gefunden)
auf Bambus bei Tjibèbér (Tjidadap, W.-Java) ± 1000/// (leg. P . Philipp).
Bei den Eingeborenen ist die Art unter dem einheimischen Namen soepa hihid (soepa [Sundan.]
= Pilz, hihid [Sundan.] = Fächer) bekannt.
Nun sei noch eine Übersicht der verschiedenen Wirtspflanzen gegeben, auf denen unsere Art
gefunden worden ist (zusammengesiellt aus Arbeiten von den Philippinen®), Straits") und von Ceylon"):
Anona squamosa L.; A. glabra L.; Areca Catechu L.; Artocarpus sp.; Artocarpus integrifolia
L.; Afzelia sp.; Bambusa sp.; Bambusa spinosa Roxb.; B . vulgaris; Berrya sp.; Bombax sp.; Cordia
myxa L.; Cyclostemon sp.; Cocos nucifera L.; Coffea sp.; Cinnamomum sp.; Cinnamomum camphora
Nees.; Derris sp.; Dendrocalamus sp.; Erythrina indica L.; Ficus sp.; Ficus Benjamina L.; Oliricidia
sepium (Jacq.) Steud.; Hevea brasiliensis M. Arg.; Koompassia sp.; Leucaena glauca Benth.; Livis-
tona sp.; Livistona cochinchinensis Mart.; Mangifera indica L.: Malotus sp.; Manihot utilissima Pohl;
Oncosperma sp.; Oncosperma filamentosum Blume; Palmae; Pterocarpus sp.; Polyalthia sp.; Shorea
guiso (Blanco) Blume; Strychnos nux-vomica L.; Theobroma Cacao L.; Thea; Vitex sp.
Historische Übersicht:
Dieser häufige Pilz bietet uns ein schönes Beispiel für die Gepflogenheit früherer Zeiten, fast jedes
in den Tropen gesammelte Exemplar als neue Art zu beschreiben. So hat ihn Berkeley und Léveillé
z. B. viermal, Fries dreimal und Miquel zweimal neu benannt. Es isl vornehmlich das große Verdienst
Lloyds gewesen, durch das Studium der Originalexemplare der alten Autoren viel in dieser Frage aufgeklärt
zu haben®-"). Leider ist er aber lange nicht weit genug gegangen und hat keine übersichlliche
Zusammenfassung gegeben, so daß es noch immer viel Verwirrung gegeben hat, zumal in einzelnen Fällen
sogar neue Fehler hinzugekommen sind. Dabei hat er, wie jetzt noch immer, an den allen unbrauchbaren
und unnatürlichen Begriffen Polyporus, Fomes usw. festgehalten, wodurch es möglich gewesen ist, daß
verschiedene Formen von einem und demselben Organismus unter verschiedenen Namen nebeneinander
bestehen blieben.
Bis heute wurden im allgemeinen zwei Arien, Polyporus zonalis Berk, und Fomes lignosus
(Klotzsch) Bres., als zwei absolut verschiedene Dinge aufrecht erhalten! Daneben hat Llo yd“) zwar als
selbständige Art noch Polyporus rigidus Lèv. angeführt, er befrachtet aber diese als nah verwandt mit
Polyporus zonalis Berk.
Bezüglich der Synonymie letzterer Art möchte ich folgendes bemerken. Polyporus Holtermanni
Saccardo et Sydow {=■ P . poiymorphus Holtermanii) ist so schlecht und unvollständig beschrieben, daß
kaum zu sagen ist, was seinerzeit Vorgelegen ist. Originainiaterial scheint zu fehlen, jedenfalls erwähnt es
Lloyd nicht. kuc\\ Polyporus ye/meM Reichardt soll nach Bresadola'®), der das Original in Wien gesehen
hat, damit identisch sein. Ist dies richtig, so ist die Sporeiibcschreibung in der Originaldiagnose (Sporis