CLAVARIACEAE
VON
DR- C. VAN OVER EEM.
Phaeoclavulina Zippelii (Lév.) v. Overeem.
(Bulletin du Jardin Botanique de Buitenzorg, Sér. 3., Vol. 5, fase. 4)
Tafel I, Fig. 1, 1 a—c.
Fruchtkörper korallenartig verzweigt, gewöhnlich 10—13 m hoch, aber oft auch viel größer,
einzeln oder einige dicht beisammen stehend, bisweilen ziemlich große kompakte Massen bildend.
Strunk gut ausgcbildet, gleich dick oder nach oben breiter werdend, fleischig, hellrotbräunlich
mit einem Stich ins Blaue oder mehr schmutzig-schwachviolett-dunkelbraun, t>—\5 mm dick, 3—6 m
lang, oben sich mehr oder weniger unregelmäßig in einige dicke Äste verzweigend. Äste sich wiederholt
dichotom oder mehr unregelmäßig verzweigend, aufstrebend, nach oben immer mehr zusammengedrängt,
bisweilen aber die ersten Verzweigungen wenig aufgehend und ziemlich lose, 1—5/«wdick, gleichfarbig
wie der Strunk oder mehr hellrötlichbraun oder bläulich. Zweigende stumpf, grauweiß oder etwas bläulich;
beim vollständigen Auswachsen mit zwei oder mehreren halbmondförmigen, spitzen, prachtvoll blau
gefärbten Zweigspitzen. Der ganze Fruchtkürper mit Ausnahme des Strunkes wird von den Sporen
schließlich tief zimtbraun gefärbt.
Fleisch fest, schmutzig'weiß.
Basidien mit 2 Sterigmen, in einen langen Stiel verschmälert, zuerst farblos, schließlich mit ockergelbem,
körnigem Inhalt, etwa 40X 5 5-9 p., Sterigmen groß, schief abstehend, aber nicht zangenförmig,
bis 10 p. lang. Sporen länglich elliptisch, unten stark verschmälert und gekrümmt, hell-ockergelb,
dicht und langstachelig, mit glatter und farbloser Anheftungsstelle, 10—1 5 X 5—8p. groß. Die blauen
Zweigspitzen sind mit palisadenförmigen Zellen von blauem oder grünblauem Inhalt bekleidet, die
etwa 20 X 4'5—5'5 [J. groß sind.
Auf Erde zwischen Humusteilen; im ganzen Malayischen Archipel verbreitet (Java, Buru [Boeroe],
auch in Neu-Ouinea) und häufig. Der Pilz wird auf Java im Gedeh-Gebiet von der! Eingeborenen
gegessen (einh. Name majang [Sund.]).
Erklärung der Abbildungen;
Fig. 1. Häufigste Form, nat. Gr.
Fig. la. Schön ausgewachsenes Exemplar, von Berkeley und Curtis als »Clavaria cyano-
cephala« beschrieben, nat. Or.
Fig. 1 b. Endzweig, stark vergrößert.
Fig. 1 C. Sporen, 850/1.
Clavaria implexa Léveillé.
(Annales des Sciences naturelles, Série 3, Vol. V, 1846, p. 154)
Tafel I, Fig. 2, 2 a.
Fruchtkörper korallenartig verzweigt, 8--10c/n hoch, außerordentlich reich verästelt.
Strunk sehr kurz und dünn, etwa 1 cm hoch und nur wenige Millimeter dick, schmutzigweiß,
an der Basis mit zahlreichen weißen Myzelsträngen. Oben verzweigt sich der Strunk unregelmäßig und
reichlich und bildet zahlreiche fast gleich dünne, stark divergierende, zuerst fast horizontal verlaufende,
bald aber sich rechtwinkelig umbiegende und dann aufrecht gehende Äste. Diese aufgehenden Äste sind