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OIDIACEAE
DR C. VAN O V ER E EM und DR M. B. SCHWARZ
Oidium Caricae Noack,
(Noack, Fritz, Cogumelos parasitas das plantas de pomar, horta c ¡ardim. Boletim do Instituto Agronomico do Estado
de Säo Paulo em Campinas, Vo!. IX, no. 2, 1898, p. 81.)
Diagnose:
Schimmelrasen aut dem Stamm, den Blattstielen und stärkeren Biattnerven auftretend, schnee-
wciB, deullich sichtbar, keine geschlossene Decke, sondern kleine, getrennte Rasen bildend; meistens
zuerst die Stammbasis, die Blattstiele und die Nerven der Unterseite der unteren Blätter der Nährpfianze
befallend und an dieser dann nach oben allmählich weiterschreitend. Durch den Pilzbefall werden die
Blätter vollständig welk und ganz gelb und fallen bald ab, so daü der Stamm von unten nach oben
vollkommen entblättert werden kann. In Fällen, bet denen aber die Krankheit zum Stillstand gekommen
ist verschwinden die weiBen Schimmelrasen und die Stellen, an denen diese auftraten, sind oberflächlich
nu’r etwas rauh und hellbraun verfärbt. Werden die oberen, jungen Blätter zuerst befallen, so ist das
Krankhettsbild folgendes; Die jungen Blätter bekommen rund um die Nerven unregelmäßige, mosaikartige
hellgelbe Flecken, ohne daß es aber zu einem volisländigen Vergilben und Abfallen der Blätter
korai/t. Die Schimmelrasen aui den Biattnerven an der Blaltunlersettc sind dann klein und wenig auffallend;
tn diesem Fall geht der Pilz auch etwas aui die Biattfläche über, wodurch das Ocwebc etwas
bräunlich und faul wird; deutliche Pilzrasen sind aber an solchen Stellen mit unbewaffnetem Auge nicht
ZU sehen.
Myzel nur oberflächiich wachsend, reichlich entwickelt, rein weiß, verzweigt, spärlich septiert,
5-8'5 p breit, an der Unlerscile in den Epidermiszellen große, korallenartige, elwas gelbliche Haustorien
(bis 17 [J. i. D.) bildend.
Konidienträger seitlich dem Myzel entspringend, gleich dick oder an der Basis etwas verschmälert,
biswcticn an der Basis durch eine Querwand abgegrenzl; Basalzelle zugleich als Sitclzelle und als Mutter-
zelle funktionierend. .
Konidien in langen Ketten gebildet, farblos, kurz ellipsoidisch oder an den Seitenwänden m der
Nähe der breitabgerundeten Enden beiderseits etwas eingedrückt oder glatt, mit zahlreichen kleinen oder
einigen großen Vakuolen und einigen Fibrosinkörperchen; Größe (im Treibhaus) 21—33 X 12—26 [.l;
mittlere Größe 26’61 X 18'66 [j.; L/B = 1'42; Produkt von Länge und Breite 496'5426; im Freien
22-40 X 14-24 [J-; mittlere Größe 28'04 X 10 05 (j.; L/B = 1’49; Produkt 528-554.
Auf Stengeln, Blattstielen und Blättern von Sämlingen und auch auf Blütenstielen männlicher
Blüten von ausgewachsenen Pflanzen von Carica Papaya L. (Papaya, Melonenbaum); Buitenzorg,
Java, 1924 (leg Dr. M. B. Schwarz). Der Pilz wurde auch in Brasilien (leg, Noack, 1898) und auf den
Philippinen (leg. Reinking, 1918) beobachtet und ist mit der Papayapflanze wohl über die ganze Welt
versclileppl worden. Bis jetzt ist er noch nicht von den Straits und von Ceylon bekannt geworden.
Nähere Beschreibung des Krankheitsbildes:
Im Treibhaus des Instituts für Pflanzenkrankheiten zu Buitenzorg, Java, zeigten die etwa 36 cm
hohen Sämlinge von Carica Papaya L. eine Wclkekrankheit, welche bei den unteren älteren Blättern
anfing und nach oben weiterschrilt (siehe Tafel XVIa). Die Blätter wurden schlaff und gelb und fielen
dann bald eines nach dem anderen ab. Schließlich blieben nur die ganz jungen Blätter am oberen
Stammende übrig. Mit dem unbewaffneten Auge waren auf dem Stamm und besonders auf den Blattstielen
weiße Schimmelrasen deutlich zu beobachten, die sich als Mehltau (Oidium sp.) erwiesen. Auch
auf die großen Blattnerven an der Blattunterseite ging der Pilz über, aber auf der ßlattspreite wurde er
nicht gefunden. Im allgemeinen scheint er sich nur auf Stengeln (ringsum) und Nerven (nur an der BlaU-
unterseite), auf w'elchen er kleine schneeweiße Rasen bildet, anzusiedeln, wohl für einen Mehitaupilz ein
etwas abweichendes Verhalten. Waren die äußeren Verhältnisse für die Pfianzen weniger gut, so schritt