HYPOCREACEAE
VON
PROF. DR- JO S E F W E E S E
Neoskofitzia termitum Höhnel
( Fragmente zur Mykologie«, V. Mitteilung, Nr. 169, in Sitzungsber, d, Akad, d. Wissensch.
117. Bd., Abt. I, p. 998—999)
Wien, math.-naturw. Kl.,
Tafel V I I I , Fig. 1-6
Perithezien oberflächlich, einzeln oder herdenweise, häufig in kleinen Gruppen oder dicht rasig
gehäuft, so daß manchmai zwanzig und auch mehr Exemplare in einem Rasen auf einem dünnen Stroma
beisammenstehen; anfangs rötlichockerfarben, dann ziegelrot, später braunrot und schmutzigbraim nachdunkelnd,
fast kugelig oder schwach eiförmig oder schwach bimförmig, mit kleiner, mitunter wenig
glanzender oder schwach dunkler erscheinender Mündungspapille, 170—270 [x (im Mittel 220 (i.) breit und
wenig höher als breit (Höhnel gibt die Breite mit 300-400[x an), festfleischig, in der Jugend häufig
zart kleiig bestäubt, im allgemeinen nicht zusammenfallend. Bei Einwirkung von Kalilauge zeigt sich der
vom Verfasser gefundene charakteristische Umschlag des typischen Nectria-Rots ins Blauviolette nicht.
Perithezienwandung in der halben Höhe der Gehäuse zirka 25—42[x dick, im allgemeinen aus drei
Lagen großlumiger, derbwandiger bis mäßig dünnwandiger, parallel zur Gchäuseoberfläche abgeflachter,
gefärbter, scharf begrenzter, bis 50fx in der Hauptausdehnung (im Mittel 20—30[x) großer, pseudo-
parenchymatischcr Zellen gebildet, die bei der Flächenbetrachtung elliptisch oder abgerundet polygonal
erscheinen und auf die nach innen zwei oder mehrere Lagen mehr flach zusammengedrückter, dünnwandiger
und hyalin werdender Zell-Lagen folgen. Die Zellen der äußersten Lage stehen oft an der
Oberfläche einzeln oder in kleinen Gruppen blasenförmig oder stumpf kegelförmig (in der Jugend häufig
in Form von ein- bis dreifachseptierten, an den Septen eingeschnilrten Haaren) vor, was an Quetschpräparaten,
da die darunter liegenden Zellen ebenfalls sichtbar sind, den Perithezien eine recht charakteristische
großzellig-parenchymatische Struktur verleiht. An der Basis geht die Gehäusewandung ohne
merkliche Grenze in das (bei meinen untersuchten Gehäusen zirka 250 fx dicke) Stroma über, das aus
zartwandigen, 20—50 p. breiten, großlumigen, pseudoparenchymatischen Elementen gebildet wird. Die
Mündiingspapille wird aus kleineren, schmallumigen, daher relativ dickwandigeren Zellen gebildet, die bei
der Flächenbetrachtung das deutliche Ostiolum in konzentrischer Anordnung in 8—10 Lagen, von innen
nach außen an Größe zunehmend, umgeben. Der Mündungskanal ist mit Periphysen bekleidet.
Manchmal sind zwei benachbarte Perithezien nur durch eine ganz schmale, flache Wand voneinander
getrennt, so daß sie, von oben betrachtet, wie miteinander verschmolzen erscheinen und man
manchmal den Eindruck hat, als hätte man ein Gehäuse mit zwei Öffnungen vor sich.
Schläuche zahlreich, zartwandig, anfangs zylindrisch bis schwach keulenförmig, sitzend oder ganz
kurz gestielt, oben breit abgeschnitten, später, nach dem Zerfallen der Sporen, oben deutlich keulig verbreitert
und oft deutlich gestielt und zum Verschleimen neigend, 35—45 p. lang, 4—9 p. breit.
Sporen anfangs zu acht, gerade oder schief einreihig im Askus angeordnet, zweizeilig, aus zwei
eirundlichen, glatten, zartwandigen, mit einem Ültröpfchen versehenen, hyalinen bis gelblicholivengrüncn
Hälften bestehend, die sich bald voneinander trennen und in einer Größe von 2'/.2—3V, oft unregelmäßig
zwei- bis dreireihig angeordnet in der Zahl 16 den oberen Teil des Schlauches erfüllen. Die
Sporenhälften sind gewöhnlich wenig breiter als lang. Fädige Paraphysen manchmal deutlich zu beobachten,
manchmal schwer nachweisbar, weil leicht verschleimend.