unter Seobacftung »ieler Zeremonien eine 93tnbe »om rotfem ffrepp
um bie drjüften gewunden, in ber abergläubifcfen aSorauSfefung : „ bafj,
wenn fie nidft fo eingewidfelt mare, baö £inb ber 3Äutter aUe9tafrung
entliefen mürbe unb biefe bann fungerà fterben müf te. " Ser ©ebraucf
fott ftct) »on ber SBittwe eines SJtifabo ferfcfreiben, welcf e, in fefjr »eit
»orgerüdter ©cfwangerfcf aft, bie ©eburt beS ÄinbcS burdf Umbinben
einer folci) er ©dfär.pe »erjögerte, ft cf an bie ©fife ber Slrmee fteltte
unb Korea eroberte. 9iadf erfolgter ©eburt wirb biefe ©cfatpe wieber
abgelegt. 9ieun Sage nací) ber ©eburt bringt bit SKutter auf bem
SSette ftfenb ju, geftüft »on 3 fReiSfäcfert, einen unter jebem Slrme
unb einen finter ft cf unb 100 Sage lang wirb fte nodf alè frani be*
fanbelt, nacf 2lblauf w elcf er 3eit fte im Sempel ifre Sanffagung
abfiattet unb ©elübbe, »elcfe fte 'oielleicft getfan, erfüllt: —
SaS neugeborene £inb wirb fogleid) gebabet unb bann gänjlicf
unbefleibet gelaffen bis ju bem Sage, wo eö feinen 9iamen empfängt,
WaS bei ben Knaben am 31. Sage, bei ben SJläbcfen am,' 30. Sage
nacf ber,©eburt erfolgt. 3n feierlicfem Slufguge wirb baS Hinb in
ben Sempel getragen, ©in Siener reicf t in einer $ànb bem jßriefter
ein ©efcfeni, unb mit ber anberen 3 ©treifen Rapier, »erfefiebene
Sliamen entfaltenb, unb naefbero ber Ißriefter »erfünbet, welbfer ber*
fetben »on ber ©ottfeit angenommen fei, legt er biefen bem Äinbe bei,
eS gugleicf mit SQBaffer befprettgenb, woju S3ecfen unb muftfalifcfe
3n ft rum ente ertönen. 2ln bemfelben Sage wirb: ber SäUfling. nodf in
mefre anbere Sempel bargebradft, unb efe man nacf fjauje geft,
wirb er noef ben nácfften S3erwanbten beS Sßaterö »orgefteDt, bie ifm
ein ©efcfenf »on fimnf (©pmbol langen SebenS), SaliötnanS, 3ie(i*
quien u. f. w. mäef en, unb ift eS ein Änabe, 2 güdfer,. ©dfwerter,
als ©pmbole beb iÖiutfeS, ober, wenn eS ein1 Sttöbcfen ift, farbige
SOiuftfeln ober ©cfilbfrötenfefaalen, als ©pmbol ber ©cföitfeit unb1
Slnmutf. 3m jweiten 3afre wirb baS jfinb mit bem Zeremonienfleibe
angetfan unb erfält einen neuen 9iamen, mit einem neuen Sefucfe
beS SempelS »erbunben.
Sie Äinber, Werben in einer ftrengen Siöcipiin erlogen, unb bie
©lementarfcfulen werben »on beiben ©efcflccftern genteinfcfaftlicf be*
fueft. $ier wirb ifnen ©cfreiben unb fiefen unb bie ©runbgüge ber
©efdfidfte ifreS SSaterlanbeö gelefrt, unb bamit fät bie Zrjiefung
ber ärmeren fflaffen ein Znbe. Sie itinber ber 3teicfen unb 3Sornef*
men befudfen nodf eine 2lrt »on dpocffcfule, wo ifnen fauptfäcflief
bie unjäfligen Siegeln ber Zeremonien, bie ben geringften 2lct im
Seben beS SapanerS begleiten, beigebradft werben. —
Zine genaue .Üenntnijt beß IMenberö, mit genauer Jtunbe über
bie für ben Seginn eines UnterneftnenS glüefliefen ober unglüdflidf en
Sage, gefört gleichfalls m einer »oltenbeten Zrjiefung, fowie einige
Äenntnip ber SJtatfematif unb förperlicfe ©ewanbtf eit, ja fclbfi über
bie £ara*firi wirb ein .junger Sapatter unterrieftet, fowofl über bie
SIrt, wie biefe f eroifcfe Operation mit gef ötigem Secorum »ottgogen
wirb, alö auef über bie »erfefiebenen ©elegenfeiten, welcf e eö unuin*
günglicf nötfig maefen ftef ben Sob ju geben..— Sie SMbcfen
werben in ben weiblidfen airbeiten unb bem aSorfiefen beS .¡pauS*
faltes unterridftei, audf bitbet oft japanifefe Literatur ifr ©tubium,
unb bie japanifefe ©efefiefte liefert ©eifpiele, baf grauen fofen
Siang in ber, aHerbingS einfadfett, Siteratur beS SanbeS erlangt faben.
SKit 15 3afren betraeftet man bie Zrjiefung als »ollenbet; ber
junge iDiann nimmt feine ©teHung tn ber ©efeHfdfaft ein, raftrt feinen
Äopf nacf japanifefer Mobe, bie batin befteft, baf ber obere Sfeit
beS Äopfeö öon ber ©tim nacf finten raftrt wirb, baS nodf »orfan*
bene $aar auf bent SBirbet in ein Söpfcfen pfammengebunben unb
beffen 3—4 ßoll langes Znbe auf naeften ©cfeitet nacf »orn gelegt
wirb; bei biefer ©elegenfeit wirb bdr fJiame nodf einmal gewecffelt,
boef lange nodf nieft jum leften 3Me; jebe neue SJJangerfebung füfrt
einen neuen 9iamenSwedffei; mit ftef, unb ba eS alS unefrerbietig be*
traeftet wirb, wenn ein Untergebener benfelben Diamen mit feinem 3Sor*
gefegten trägt, fo ift 3ener g'enötfigt, im gaH eS Siefem gefällt, ftef
benfetben beigulegeu, ftef einen neuen ju fudfen, was einen SiamenS*