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Bei einem Künstler von so ausgeprägter Eigenart wie
Wolff ist die Zutheilung nach dem Stil sehr leicht, schwerer
ist sie schon hei Hagenauer, Ö oder M. Carl; bei den meisten
aber begegnet ein gewissenhafter Arbeiter ernsten Schwierigkeiten.
Man nehme z. B. den Nürnberger Künstler von 1543
MG; so klar seine Eigenheit auf den ersten Blick ist, so
schwer ist es doch zu sagen, welche anderen Medaillen dieser
Zeit ihm gehören. Seine bezeichneten Stücke sind Mittelgut;
aber die Reihen ähnlicher Medaillen, die sich beiderseits an
diese anschliessen, führen zu den besten und zu den schlechtesten
Arbeiten der Zeit hin. Eine Grenze lässt sich nicht
ziehen; mit demselben Rechte, wie man MG das herrliche
P o rträ t der Löffelholzischen Kinder zuschreiben kann, kann
man ihm auch das carricaturartige Bildniss des Wolf Pesler
zutheilen. Lediglich äussere Gründe sind es' (MG hat den
Vater dieser Kinder porträtirt), die hier die erstere Zutheilung
etwas* wahrscheinlicher machen als die zweite. In
solchen Fällen wollte ich lieber zu wenig geben als zu viel.
Noch grösser sind die Schwierigkeiten, die die ganz un-
bezeichneten Medaillen bereiten, unter denen sich gerade die
schönsten Arbeiten befinden. Wohl gelingt es leicht, einzelne
besonders markante Gruppen auszusondern und Zeit und Stadt
ihres Verfertigers zu bestimmen, aber weiter kommt man
selten. Ohne Zweifel sind meist mehrere dieser Gruppen von
einer Hand und vieles, was uns als ein Stilunterschied erscheint,
ist gewiss nur Unterschied der Zeit, aber wo nicht
besondere Anhaltspunkte vorliegen, wie bei Hans Schwarz,
ist es selten möglich, näheres zu ermitteln. Ich habe mich
bestrebt, hier besonders vorsichtig zu sein, und nur einiges
sichere zu geben; ganz übergehen mochte ich aber die un-
bezeichneten Medaillen nicht. Auch hier werden ohne Zweifel
archivalische Mittheilungen helfen können; so hoffe ich bestimmt,
dass sich durch sie der Name des Medailleurs von
1526 feststellen lässt.