y orrede.
Wenn ich das Material, das ich seit längerer Zeit zu
einer Geschichte der deutschen Renaissance-Medaillen1) gesammelt
habe, theilweise schon jetzt in kürzester Form publi-
cire, so geschieht dies mit der ausgesprochenen Absicht, Berichtigungen
und Zusätze hervorzurufen.
Mir selbst mangelt es an Zeit, die Arbeit, die ich auf Grund
der Königlichen Sammlung begonnen habe, durch das Studium
der anderen öffentlichen und Privatsammlungen2) zu vervollständigen
und noch weniger bin ich in der Lage, archivalische
Untersuchungen anzustellen. Und gerade diese letzteren sind
ja hier von entscheidender Wichtigkeit; man kann fast sagen,
dass alles sichere, was wir über die deutschen Medailleure
des sechzehnten Jahrhunderts wissen, durch gelegentliche
Mittheilungen aus Archiven gewonnen ist. Denn die traditionellen
Angaben, die auf Neudörfer zurückgehen, von San-
drart und Doppelmayr ausgesponnen und von Bolzenthal codi-
1) Wo ich hier und im Folgenden von Medaillen spreche, bitte ich
immer Gtissmedaillen zu verstehen; die geprägten habe ich nur ausnahmsweise
erwähnt.
2 ) Ich kenne nur drei Privatsammlungen, die der Herren Landgerichtsrath
Dannenberg (Berlin), E. Felix (Leipzig) und W. Itzinger (Berlin).
Diesen Herren, die mich so manches prächtige Stück kennen lehrten, sage
ich auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank.