durch das Material des Modelles beeinflusst ist. Gerade bei
dieser Kleinplastik zeigt sich das Material tyrannisch; ein
Künstler, der seine Modelle in Buchsbaumholz ausführt, wird
nothwendig anders arbeiten wie der, welcher den weichen
Kelheimer Stein benutzt. Und wenn bei Valentin Maler und
seinen Nachfolgern die äusserliche Mache immer mehr hervor-;
tr itt, so hat das gewiss nicht zum wenigsten seinen Grund
darin, dass sie ihre Modelle in "Wachs bossirten.
Dass ein Künstler bald in einem, bald im ändern Material
seine Modelle anfertigte, mag ja auch wohl vorgekommen sein,
doch bemerke ich, dass bei Medailleuren, von denen mir mehrere
Modelle vorliegen, wie bei Hagenauer, bei J3] /u n d Wolf, diese
stets das gleiche Material zeigen.
Wie man aus dem folgenden ersieht, war der Gebrauch der
verschiedenen Modelle ein räumlich und zeitlich beschränkter.
Ho l zmo d e l le haben sicher gearbeitet Hans Schwarz
(1518 ff.), Friedrich Hagenauer (1526—1544), der Nürnberger
von 1526 (wenigstens bei seinen grossen Arbeiten), die unbekannten
Augsburger Medailleure der Jahre 1519—1541, sodann
der Nürnberger (?) und einige unbekannte derselben
Zeit. Die drei ersten lassen die Modelle ohne Schrift, die
ändern schneiden sie in das Modell hinein. Schwarz drückte
die Buchstaben der Aufschrift anscheinend einzeln in die Form
ein, was meist etwas ungenau und unsauber ausfällt, und
Hagenauer scheint sie vor dem Abformen einzeln auf das
Modell aufgeleimt zu haben. Das späteste Holzmodell, das ich
kenne, ist das des Sanftl von LD vom Jah re 1545.
Das älteste mir bekannte S t e inmo d e l l ist das zu der
bekannten Medaille vom Jahre 1514 mit dem Dürermonogramm
(B.). In Stein haben ferner sicher gearbeitet MG und
seine Richtung, Peter Flötner, — kurz wohl
die meisten Nürnberger Künstler bis gegen 1570. Die spätesten