süddeutschen Steinmodelle, die ich kenne, sind die des f t von
1575 (B) und des SB von 1581 (German. Mus.). Sie wurden
von den Wachsmodellen verdrängt, nur in Schlesien, Sachsen
und Brandenburg hat man sie noch länger benutzt. Bei
Steinmodellen wird übrigens die Schrift stets auf dem Modell
selbst angebracht.
Das älteste mir bekannte 'Wa chsmode l l ist das zu der
Medaille Andreas I. Imhof von Valentin Maler vom Jahre 1569
(Felix). Ich zweifle nicht, dass Maler, Carl sowie fast
sämmtliche Medailleure des siebzehnten Jahrhunderts ihre
Modelle in Wachs bossirt haben; von einigen wie Knopf,
Pfründt, Braun wird uns dies übrigens ausdrücklich überliefert.
Worauf Doppelmayrs Nachricht zurückgeht, Abondio habe die
farbige Wachsplastik in Deutschland eingeführt, weiss ich nicht.
Auch bei Wachsmodellen scheint die Schrift meist erst
beim Abgiessen aufgesetzt worden zu sein; daher rührt die
Gleichheit der Schrift bei den Arbeiten eines Meisters und
so wurde es auch möglich, die Aufschriften einer Medaille so
zu ändern, als dies oft geschehen ist.
Von Mo d e l l e n in K n o c h e n kenne ich nur zwei aus
dem siebzehnten Jahrhundert.
Übrigens war es meist Sitte, das Modell zu jeder Seite
einzeln zu fertigen; doch kommt auch das Gegentheil vor (so
bei manchen Holzmodellen der Augsburger von 1528 ff. und
bei einigen norddeutschen Steinmodellen), wo dann das Modell
genau die Gestalt einer Medaille hat.
Güsse in edlem Metall hat man wohl zu allen Zeiten angefertigt,
doch überwiegen bei den älteren Medaillen schon
ihrer Grösse - wegen die Abgüsse in Bronce; die ältesten
Silberexemplare, die ich aus Autopsie kenne, gehören dem
Medailleur von 1526. Die älteren Künstler giessen die Medaillen
in einem Stück; die guten,Nürnberger aus der Mitte des
sechzehnten Jahrhunderts aber, wie H & B und Ö , lieben
es, sie aus zwei Hälften zusammenzusetzen und diese hohl