kenntliche Stil Dollingers macht die Zutheilung der ändern
zweifellos.
1522 — P h i l i p p (gange Figur bis zu den Knieen) B.
* 1527 — P h i l ip p B Taf. IV, 5.
* o. J . — Ot to H e i n r i c h B.
Friedrich Hagenauer FI
Über diesen von Bolzenthal entdeckten und durch Bergmann
(I p. 159 ff.) trefflich behandelten Augsburger Künstler1)
lässt sich aus den Medaillen mit Sicherheit ermitteln, dass er
von 1526 bis 1531 in Augsburg ansässig war. Später war er
und zwar mindestens seit 1537 in Köln, wo er 1546 noch
gearbeitet hat. E r war wahrscheinlich aus Strassburg gebürtig,
jedenfalls kein Augsburger, da ihm die dortigen Collegen die
Ausübung seiner Kunst als einem Ausländer verbieten wollten.
Ehe er nach Augsburg kam, hatte er schon „an vielen Höfen
und Orten“ seine Kunst ausgeübt. Der auffallende Umstand,
dass fast nur seine Augsburger Arbeiten bezeichnet sind, wird
wohl auch in irgend einer Weise mit dem oben erwähnten
Streit Zusammenhängen.
Zuuächst begegnen wir von 1526 bis 1532 jenen bekannten
grossen Medaillen, die fast sämmtlich Augsburger
oder Personen, die in Augsburg zum Reichstage waren, darstellen.
Das flache Relief, der dünne Guss, die eigenartigen
Rückseiten (meist nur ein Sinnspruch und die Jahreszahl)
und vor allem die Form der Schrift lassen auch unbezeichnete
leicht erkennen. Hagenauer fertigt nämlich auch seine Modelle
ohne Aufschrift an und leimt die Buchstaben einzeln
auf sie auf. Dabei verwendet auch er stets dieselben Alphabete,
kleine niedrige Buchstaben mit nicht scharf markirten
Grundstrichen und Haarstrichen.
1) Das wenige was wir von Hagenauer und seinem Augsburger Aufenthalt
wissen, beruht auf Stetten, Augsb. Kunst- u. Handwerksgesch. S. 279.