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Nicht immer haben die Medailleure das Abgiessen und
Ciseliren selbst besorgt; man vergleiche z. B. das, was ich
über die Bamberger Medaillen H. Knopfs und V- Malers aus
Heller beigebracht habe. Man hüte sich daher wohl, insbesondere
bei den „Gnadenpfennigen“ des siebzehnten J a h rhunderts,
ein Exemplar kurzweg für modern zu erklären, weil
es zu roh gegossen, zu barbarisch ciselirt, zu schlecht vergoldet
sei. Ich habe oft in zweifellos echten alten Fassungen
Güsse von unglaublicher Rohheit gesehen. Der Goldschmied,
der diese Gnadenketten anfertigte, war ja nicht immer Medailleur,
sondern goss in seiner Weise das Modell oder irgend
ein anderes Exemplar des „Pfennigs“ ab, womöglich eines,
das schon selbst durch ähnliche Hände gegangen war. Man
bedenke, wie massenhaft diese Ehrenzeichen vertheilt wurden
und man wird begreiflich finden, dass sie zum grossen Theil
„billig und schlecht“ sein mussten. Natürlich giebt es auch
Exemplare, die der Medailleur selbst gegossen und ciselirt hat
und die herrlichen bairischen Gnadenpfennige von Zeggins
Hand, die die Königliche Sammlung aufbewahrt, zeigen, wie
sie in diesem Falle aussahen.
Nach Zeit und Ort lassen sich die im Folgenden behandelten
Medailleure etwa in folgender Weise gruppiren,
die ich auch weiterhin in meiner Arbeit beibehalten habe:
Erste Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts.
Nü r n b e rg .
Peter Vischer der Jüngere 1507—1511.
Albrecht Dürer 1508—1514.
Hans Krug der Aeltere.
^ um 1519.
Hans Schwarz 1518—1523. Anhang.
Ludwig Krug.
Medaillen von 1525 und 1526.