niigcfliigclt sind. Der Adervcrlauf der Oberflügcl bietet
bei den verschiedeucn Arten viele Abweicliungeii dar, er
wird um so dentlicJier, je mehr die Substanz der Obcrllügel
häutig wird, er verscbwindet fast ganz, wenn die Substanz
sieli iiiclir der lederartigeii BescLaffenlieit uäbert. Der deutliche
Adervcrlauf, den wir bei allen unseren Abdrücken von
Wettin wabrnelimen, zeigt uns daher, dass diese vorweitli-
cben Arten pergamcutartigc Oberflügel besassen. Man kann
für (len Adcrverlauf als allgemeine Bildung aiineliinen, dass
von (1er Wurzel eine Läugsader ausläuft, die nach beiden
Seiten bin fedcrförinig andere Adern aassendet, nachdem
sie aber die Hälfte der Länge des Flügels Uberscbritten
bat, sieb selbst in mehrere Adern theilt, die am Hinterrande
auslaufen. Von den von der Haujitader federartig ablan-
fenden Nebenadern theilen sich die nach der Innenseite abge-
licnden mehrmals, bevor sie den Hinterrand und Innenrand
erreichen, siud auch wieder durch kleine Queradern verbunden,
wodurch der Flügel ein netzförmiges Ansehen gewinnt.
Ausser diesem Adercomplex findet sich noch ein
besonderes Adersystem an der Wurze l des lunenrandes.
Dasselbe wird durch eine Ader begränzt, welche an der
Wurzel des Oberfliigels entspringt, im Bogen nach dem
Innenrande aiisläuft nnd dadurch ein nnregclinässig trapezoidales
F e ld , dessen Grosse nach den Arten wechselt, ah-
schneidet, auf welchem mehrere bogenförmige Adern sich
befinden, welche mit der Begränznngsader ziemlich parallel
laufen. Man kann den ganzen Oberilügel nach dem Aderverlauf
in das H a u ]) t f e ld nnd das R ü c k e n f e ld (Fig. 1. /5.)
theilen, nnd bei ersterem wieder das R a n d f e ld (F ig . 1. c.)
und das M i t t e l f e ld (Fig. I.(T.) unterscheiden. Bei (len
Arten der Steiukolilenformation macht sich noch ein Feld
bemerklich, das l a i i c n f e l d (Fig. 3 . j ' .) , welches dadurch
gebildet wird, dass von einer Längsader, die aus der ölitte
des Obcrflügcls nach dem innern Winkel des Hinterrandes ab-
g ek t, einige Adern federartig nach dem Innenrande auslaufen.
Die Hintcrflügcl sind in der Rnhe der Länge nach zn-
sammengefaltet, anseinandergclegt haben sie einen fast halbkreisförmigen
Umriss, und theilen sich in ein V O r d e r f e ld und
H i n t e r f e l d , welches letztere in der Ruhe den eingeschla-
geneu The il bildet. Das erstere hat einige dem Vorderrande
parallele Längsadern, von denen die innere federartig
Adern nach innen absendet; das Hintcrfcid hat mehrere radiale
Längsadern, die nach der Spitze hin sich gabelförmig
verästeln. Alle diese Adern werden durch mehr oder weniger
zahlreiche Queradern netzförmig verbunden.
Der Körper der Schaben ist flach und b r e it, das A f-
terglied mit zwei stielförmigcn gegliederten Ansätzen versehen.
Die Beine sind zusammengedrückt, mit Stacheln bese
t z t, die Tarsen füiifgliederig.
Die jetzigen Schaben sind Landinsekten, und leben melir
au trockenen als an feuchten Orten, wiewohl sie auch hier
gefunden werden. S ie nehmen ihre Nahrung vorzugsweise aus
dem vegetabilischen R e iche , sind aher wahre Polyphagen,
bus mnltifarie differt, perclarc iu hciuelytris meinbranaceìs
observatur, ferc evaucscit in hciuelytris coriaccis. Percla-
rus venarnm decursus, quem omnia eciyi»a nostra Wettinen-
sia (lemonstraut, nos edocet, species has prístinas hemelytris
membranaceis praeditas fuisse. Venarnm decursus principa-
lis ejusinodi e s t , nt in basi hemelytri vena longitudiiialis
iucipiat, qnae utrinque pinnatim venas secundarias emittit,
scd ultra dimidium hemelytri provecta, in plures veuas
sese d issolvit, quae in margine posteriore excurniiit.
Venae secundariae a vena principali piunatiui ad marginem
internum cxcurrentcs, autequam marginem internum et
posticum tangunt, dichotomia duplicantur et praeterea
venis snbtilibns transvcrsis conjunguntur, qnapro])tcr heme-
lytrou reticnlatuin apparet. Praeter hnnc venarum com-
plexum modo descriptnm aliud systema venarum iu basi mar-
giuis interni observatur, quod a vena circumscribitur, qnae
in basi hemelytri oriens, scmicii-culariter flexa iu margine
interno excur rit, et hoc ciirsu arcani subtrapczoidalein magnitudine
pro variis speciebns diversam desciudit, ([uam v c uae
plures curvatae veuac priori subparallelae percurrunt.
Elytron totum ex venarum decursu in a r e am p r in c ip a lem
et a r e am d o rsa lem (fig. 1 . /?.) dividi potcst, quarum prior
ex a r e a c o s ta li seu m a rg in a li (flg. I . « .) et a r e a in te rm e d ia
(fig. 1. (Í.) composita est. Species formationis lithanthracum
aream tertiam praebent, quam a re am in te rn am (lig. 3 . / . )
denominavi, quae vena longitudinali e medio clytri ad
angulum internum analcin decurrcntc, venas plures ad uiar-
ginem iuternuin emittente cingitur.
Alac posteriores in stata qnieto longitudinaliter sese in-
v o lvun t, expansae circuitum fcrc scmicircularem habent et
ex a r e a a n te rio re et a re a jw s ie rio r e compomintur, quarnm
posterior in stata (|uieto ab anteriore tegitur. Aream anteriorem
uonnullae venae longitudinales margini anteriori jiarallelae
pcrcnrnmt, quarum interior veuas secundarias pin-
natim ad marginem internum emittit, aream postcriorem
plnres venae longitudinales cxceutricac apiccm versu? dichotome
divisae penetrant. Hae venac omnes venis transvcrsis
plus minusve numcrosis retís instar conjnngiininr.
Corpus Blattarum planum et latum e s t , scgmentum
anale appeiidicibns duabus articulatis gaudet. Pedes compressi
ct aculeati sunt, tarsi quinquc-articulati.
Blattae miuc viveiites terram inhabitant, siccas regiones
praecipue amant, quamvis ct húmidas non évitant. Cibiim
praescrtim vegetabilem coiisumunt, sed polyphagi ct rcs sicdie
sowohl feste als flüssige Substanzen verzehren und viele
Nahrung consunüreii. Ilirc Vermehrung ist stark, und wo
Nahrnug und Aufenthalt ihre Entwickelung begünstigen, v erbreiten
sie sich ia grosscr Anzahl sehr schnell. Jedes Land
hat Arten dieser Familie aiifzuweiscn, und mehrere, die
sich iu den Gebäuden nud auf Schiffen einuisten, wie B l.
orientalis, germanica, amcricana, werden durch ihre Gefiüs-
sigkeit sehr lästig.
cas et fluidas copiose dévorant. Prolem numerosum procréan
t, et in regiüuibus cibum et vîtam proli praebeiitibus cito
et copiose augentiir. Omncs terrae regiones species hujus
familiac a liia t, et species plures, quae in aedes et naves
intrant, ex . gr. B l. orientalis, germanica, americana, vora-
citate magna damna cfficiunt.
1. m a t t in a dldyma.
Hemelytris pollicem ct dimidium lo n g is , elliptic is, arca
dorsali ct interna singulis u o v e in -v en o sis, venis nonnullis
dichotomis, area costali subtiliter et remote oblique venosa,
area intermedia densius et crassius venosa.
T a f . X X X I . F i g . 2 . die natürliche Grösse. F i g . 3.
vergrössert.
R o s t Dissert, p. 2 1 . D ic iy o p te r is d id ym a .
G e rm a r in Miinst. Beitr. z. Petrefaktenkunde. Heft V .
pag, 9 2 . tab. 13. flg. 1. B la t t in a d id ym a .
M 0 cr eiuzelne Obcrfltigel, von welchem Druck und Gegendruck
b c iW e ttin aufgefunden wurde, ist 1 8 Lin. (0 ,0 3 0
la n g , 6 Lin. (0 ,0 1 0 ) b r e it, an der Spitze im Kreisbogen
gerundet, und weiset auf ein Thier von der Grösse
der Blatta Maderae hin. Das Raudfeld (Fig. 3 . a .) ist verhältnissmässig
schmal, da cs kaum den vierten T he il der
Flügelbreitc einniramt, reicht auch wenig über die Hälfte
der Flügelläiige hinaus, da die Längsader, die es nach Innen
b cgränzt, bior im Aussenrande des Flüge ls auslänft. Die
dasselbe in schiefer Richtung darchsetzenden Queradern siud
nicht zahlreich ( 1 2 — 1 4 ) , fein nnd etwas gekrümmt. Das
Rückcnfeld (F ig . 3 . ß .) bildet ein unsymmetrisches Trapez,
dessen Längsdurchmesser fast doppelt so lang wie der Quer-
durchmesser is t , es hat neun bis zehn mit der inneren B e -
gräuzuiigsader parallel laufende bogenförmig gekriiiumte
A d e rn , von denen sich einzelne gabelförmig spalten. Das
luneufeld (F ig . 3 . ;'.), welches neben dem Rnckenfelde lie g t,
bis zu zwei Drittihcil der Flügcllänge reicht nnd nach Innen
vou einer Längsader bcgränzt wird, bildet ein ungleichseitiges
D r e ie ck , welches von neun bis zehn Nebenadern,
nntcr denen einzelne sich gabelförmig theilen, und die sämiiit-
lich federartig von der Längsader ablanfen, durchschnitten
wird. Das Mittelfeld (F ig . 3 . 5 .) hat schon ohnweit der
W u r z e l drei starke Längsadern, von denen die eine das
Randfelil, die andere das Iiiiienfeld begränzt, welche bald
sich mclivfach verästeln und den Hinterraiid in mehrere
starke Falten theilcn. Durch das Vergrösseningsglas bemerkt
man, dass alle diese Adern durch zah lre iche , sehr
fe in e , rechtwinkelig abgclieudc Queradcru netzförmig ver-
buiidcii sind.
1. B la t t in a didyma.
Hemelytris pollicem et dimidium long is, ellip tic is, area
dorsali et interna singulis n ovem-ven osis, venis nonnullis
dichotomis, area costali subtiliter et remote oblique venosa,
area intermedia densius et crassius venosa.
T a b . X X X I . f i g . 2 . magnitndine naturali depicta.
F ig . 3 . aucta.
R o s t Dissert, pag. 2 1 . D ic ty o p te r is d id ym a .
G e rm a r in Munst. Symbol, palaeontol. Fase. V . p. 92.
tab. 13. fig. 1. B la ttin a d id ym a .
M lem c ly tr o n solitarium, cnjns cctyjmm et typolithnm W e ttinensis
schistus dedit, longitudinem 18 lin. (0 ,0 3 0 " ') latitndi-
uem 6 lin. (0,0 10 '") habet, apice circulatiin rotundatnm est,
et animalculura magnitudine Blattae Maderae iinlicat. Area
costalis (fig. 3 . a .) prò hemelytri latitudine latitudinem minus
insiguera praebet, nam v i s quartam partein latitudinis totius
hemelytri habet et parum etiam dimidium longitudinis hemelytri
ex c ed it, cum vena longitudinalis earn interne terminans hoc
loco in inarginem costalem excnrrat. Venae areae costalis
transversales oblique earn penetrant, parum numerosae
(1 2 — 1 4 ) , subtiles et subcurvatae sunt. Area dorsalis
(fig. 3 . ß .) trapezum asymmetricum format, cujus diameter
longitudinalis fere duplo luaior est quam diameter transver-
s a lis, ct venas noveiu v e l decem curvatas, venae internae
parallelas, continet, quarum nonnullae furcatac suut. Area
interna (fig. 3. j'.) juxta aream dorsalem sita , tertiam partcm
longitudinis totius hemelytri bis attiugit, intus vena
longitudinali terminatur, triangulo inaequiiatero similis, v e nís
uovem v e l decera secumlariis, nonnullis furcatis, omnibus
pinnatim e vena longitudinali excurrentibiis instructa
est. Area intermedia (fig. 3 . (f.) jam prope basin venas
tres longitudinales crassiores, quarum una arcara marginalem,
altera arcara internam absciadit, continet, qnae dicho-,
tomia iterata diriduutur ct marginem posticnm profundius
plicatum reddunt. Lentis ope omncs has venas vcnis sub-
íilib u s, nnmerosis, sub ángulo recto insertis, retís instar
inter sese conjunctas esse observari licet.