Der Stamm erreiclit im plattgcilrückteu Zustande eine
ßi'eite von 8 — 9 Liiiieii, und iiiiinnt iiacli oben allmitlilig an
Breite ab. Er scheint entweder g latt, oder doch nur seicht
gestreift gcvs'cscn zu se in , ahcr die ihn bedeckenden Blätter
geben ibni oft das Ansehen einer Längsfurchung. Der Stamm
ist aus Gliedern zusammengesetzt, wclrhe nach der Spitze hin
kürzer werden , nach der Wurzel zu aber bis auf anderthalb
Z o ll Länge erhalten. Aus den GHcdernähteii entspringen
lirüenförmigc, am Ende allmälilig iu eine Spitz e auslanfende,
cinncrvigc B lä tter , welche die Länge des Gliedes haben, oder
dieselbe noch ubertreiTen, fast, ganz aufrecht stehen, den
Stamm rings umgeben und au ihn selbst sich anlegen. Seine
äiisserstc S])itze wird durch einen AVirtel zu einem K eg e l an
einander gelegter Blätter gebildet. Bisweilen legen sich be-
iiaclibartc Blätter so an einander, dass man ein einfaches,
zw ei- oder dreincrvigcs Blatt vor sich zu Laben glanbt.
Aus den Gliedern des Stammes eutsiiringcn die, nntcr
einem Winkel von ohtigcRilir 60* aufsteigeuden Zweig e, die
aber niclit wirtcirörmig stehen, sondern jedes Glied sendet
zwei eiiiarider eiitgegensteliende Zweige ab. Gewöhnlich liegt
die Pllanze so auf der Schieferfläche, dass man die A e ste beider
Seiten vollständig erhält, doch sind auch Exemplare vor-
gekommea, wo der Stamm schief gegen die sclnefcrige Struktur
la g , und man anf einer Seite inelirere Schieferlageu ah-
löscn imisste, um die Zweige der entgegengesetzten Reihe zu
linden. Die Zweige übersteigen niclit leicht die Dicke einer
L in ie , w’ccliselii aber in ihrer Länge nach der Zeit ihrer Entwickelung
ab , und inan trifft einzelne Zweige, die eine Länge
von 8 — 10 Z o ll erreichen. Die Zweige sind ebenfalls ge*:
gliedert, au den Gliedernähten ehvas v erdickt, und hier mit
einem Wirte l von liiiienfönnigen, nach der Spitze hin all-
mäblig verschinäterteii eiuucrvigen Blättorn versehen, die
bei völlig entwickelten Zweigen unter einem AVinkelvon olni-
gcRibr 80* vom Zweige abgehen, bei jüngeren Trieben sich
enger an denselben anicgcn. Die Blätter sind länger als die
Glieder, und cs scheinen in der Regel 15 Blätter dagewesen
zu se in , von denen man aber selten mehr als 12 erblickt,
da zwei bis drei auf dem Zweige selbst aufliegen, oder von
ihm bedeckt werden. Die Blätter eines Wirte ls sclieinen alle
gleich lang gewesen zu sein, aber nach dem A lte r der Pflanze
wechseln sie in ilircr Läng e , iiulcin man ATirtcl findet, deren
Blätter fast einen Zoll lang sind, niul wieder andere von 2
— 3 Linien Läng e , sie richten sich nacli der Länge der Glieder
des A ste s, die sic um etwas nhcrtrcffen.
Je nachdem die Pflanze , als sic in die Gesteinsschichten
cingcschlosscn wurde, frisch oder we lk, trocken oder nass
war, ändern die Blätter ihre Lage gegen die Ae ste , und geben
ihr ein verschiedenes Ansehen. Bnickinannia tenuifolia
Sternb. (fase. II. p. X X IX . tab. 19. fig. 2.) und Bruckinannia
rigida (ibid. (ab. 19. fig. 1 .) sind wahrscheinlich solche Abän-
dcrungen.
Deutliche Fruktificationen dieser Pflanze gehören unter
die sehr seltenen Erscheinungen, und am Stamme ansitzeiid
fand ich dieselben hier noch nicht, sondern gebe in F ig . 4 die
Abbildung nach einem Exemplare ans dem Heniiebergischcn,
das ahcr die Struktur minder deutlich z e ig t, als die isolirtc
Caulis depressus latltudincm interdum 8 v el 9 lin. attlu-
g i t , apicem versus latitndo sensim deminuitur. Caulis super-
liciem laevcm aut leviter striatam habuisse videtur, sed folia
illi incumbentia saepius sulculorum longitudiiialinm speciem
pracbcnt. Ar ticu li, e quibus caulis compositus e s t , apicem
versus longitudine decrescnut, basales interdum pollicis et
dimidii longitudinem excedunt. Folia linearia ad apicem sensim
acuminata, uninèrvia, articulis longiora aut saltern non
breviora suturis articulorum inserta, erecta, caulem ciugunt
partim ci adprcssa. Ve rtex caulis verticillo foliorum spc-
cìem coni couiiiveutium foliorum iiiduit. Interdum folia
vicina ita se teguut, ut unum folium b i- aut trinerve esse
vìdeantur.
Articulorum caulis seginoiitis ìnsideiit rami, sub ángulo
circiter 6 0 graduum exsurgcutes, qui tamen verticillos hand
formant, sed quisque caulis articulus ramos duos et quidem
ojipositos eniittit, Plerumque planta ita in plano scliìsti deposita
e s t , ut ramos utriusque lateris bene conspicias, sed
specimina etiam occnrrniit, structuram schistosam lapidis tam
oblique sccaulia, ut iu uno laterc plura strata scbistosa de-
sciudas ucccsse sit, autequam ramos liujus lateris detegas.
Ramorum latitudo rarius liueam exc ed it, sed eorum longitudo
cum evoliitioue cr escit, et siagiili rami iu lougitudinem 8 —
10 pollìcum extcnsi ,sunt. Rami sicut caules articulati sunt,
ad sutiiram articulorum panilo tumescuiit, et folia linearía,
ad apiccm sensim attenuata, uninèrvia, verticillata proferunt,
quae iu ramis adultis sub ángulo circiter 8 0 graduum a ramo
cxciirriint, sed iii ramis junioribiis inagis ramo seso adpropiii-
quaiit. Folia articulis longitudiue cxcidluiit, et 15 folia ver-
ticillum composuisse vidcntur, quamvis plerumque tantummodo
1 0— 12 folla conspici possint, cum duo v e l plura ramo
imposlta sint aut ab ilio obtegantnr. Folia ejusdem verticilli
onniia candcin longitudinem habuisse videntur, sed in
ramis diversae aetatis longitudo foliorum valde variat, in
-adultis longitudinem fere pollicarcm adipisciintiir, Ìii juiiiorl-
bus 2 v e l 3 lin. non excedunt. Sequuntnr enim longitudi-
ncm articulorum rami, qiiibns panilo longiorcs suut.
Conditio plantae viridis aut flaccida, sicca aut húmida,
anteqnam in lajiidcm inclndebatnr, directionem foliornm con-
stitnit, ct diversum a'dspcctiim ectypi eflicit. Bnickmaii-
nìa tcnnifolia Sterni), (fase. II. tal). 19- fig. 2 .) et Briickmannia
rigida (ibid. tab. 19. fig. I .) talcs varietatcs praeberc videntur.
Frnctificationes rarius reperiuntur, quas rainis adnixas
a])nd nos nondum vidi. Figura 4 specimen iu comitatii
Hcnnebei'geusi iiiventum proponit. Singulmn ainentiiin, W et-
Achre Fig. 5 , die von Wettin stammt. Die ährenförmigen
Früchte sitzen an den Aesten in den Blattwirtcln, sind sehr
lang nnd schmal nnd ähneln auffallend jungen Zweigtrieben,
nur sind sie in Verhältniss zu ihrer Dicke v ie l dichter gegliedert,
und die Zahl der aus eiucr Gliediiaht entspringenden
Blätter oder Grannen dürfte weit zahlreicher gewesen sein,
als die Zahl der eigentlichen Blätter. Man bemerkt sowolil
auf dem Mittelkörper der A eh r e , als auch au dessen Seiten
unter den Blättchen an deren Grunde mehrere kleine, länglich
runde Erhöhniigen, welche von Saamen herstaminen könnten,
aher doch nicht deutlich genug sind, nm eine sichere Deutung
zu erlauben. E s unterscheiden sich die Aphren des A s te ro ph
y lU ie s e q u is e tifo rm is von denen der Sphenophylliten durch
längere Blätter oder Grannen und wahrscheinlich auch durch
weit kleinere, die Glieder des Stammes nicht so vollständig
und dicht bedeckende Saamen.
tini effossum, melius conservatum fig. 5 exhibe!. Amenta
axiliis foliornm in ramis iusident, longe exten sa, sed angusta
ramis junioribus nondum evolutis siinillima, sed articuli, e
quibus constant, illis ramorum multo breviorcs et crassiores
sunt et mimerus foliorum v e l aristarum e suturis articulo-
rum egredicntium multo major quam aliorum foliorara fnìsse
videtur. In axi amenti et ad latera ejus a foliolis obtccta,
tuborcula p a rv a , ovata, parum prominula observautur, quao
seminura involucra crederem, tamcn minus distincte expressa
explicationcm certain non permittunt. Amenta A ste -
rophyllitis equisetiformis ab illis S])henophyllitum foliolis aristis
longioribus et verosimiliter etiam scinìnibus lougc mino-
ribus artículos caulis minore spatio obtegentibus distin-
guuntiir.