Allo Fiederblättclien stellen bis zur Wurzel fr ei, gehen
unter einem beiiialie rechten W ink el von der Spindel weg,
und sind an der Spitze stumpf gerundet, fast abgestampft.
Aus dem mittleren dickeren Hauptuerveii laufen fast recht-
Avinkelig fciuc, schon am Grunde gabelförmig getheilte Nc -
bciiadcni ab, und einer oder der andere Zw'eig gabelt sich
vor der Sjiitzc nochmals. Es lässt sich jedoch der Ader-
verlanf selir selten beobachten, deuii er wird entweder durch
die Soren verdeckt oder ist an uud für sich undeutlich.
Die Fiederblättchcn der oberen Blätter sind kaum länger
wie breit, ilire Seitenräiider laufen bis zu der stumpfen
Spitze hin parallel mit einander, und schliessen sich mit
ihrer vollen Breite an die Spindel an. A n den tiefer stehenden
Blättern nimmt die Läuge allmählig zu , und an den
untersten übcrtrifft nicht nur die Länge die Breite um das
Sechsfache, sondern die benachbarten sind auch an der Wurzel
weiter vou einander getrennt, doch w'ird anch hier keine
Spur von Kerbung an den Rändern bemerkbar.
DieFnichthänfclien kann manimVergleicbmitdenen anderer
Arten gross nennen, denn sie nehmen den ganzen Raum
zwischen Mitteladcr und Rand ein, besitzen auch gewöhulich
uocli ihr Indusium. S ie bilden Halbkngelu, die durch excen-
trisclie Furchen in sechs oder acht Fächer getheilt sind. Die
Fiederblättchcn der oberen Blätter haben drei bis vier Frucht-
hänfchcn, bei den nntern Blättern nimmt die Zahl allmählig
z n , und steigt bei den uiitorsteii bis zelin oder vierzehn auf
jeder Seite. Seltener findet man S tü ck e, wo das ludnsinm
zerrissen oder verschwunden is t , und die Fläche überall mit
unregeliuässigcn Runzeln uud Warzen besetzt is t , iu denen
jedoch bei aufmerksamer Beobachtung noch Spuren des ringförmigen
Umrisses der Soren sich erkennen lassen.
Asterocarpus mnltiradiatns Göpp. (fossile Gattungen)
würde ich zn unserer Art rechnen, und seine Fig. 2 kommt
sehr mit den untersten Fiederblättchcn derselben überein,
aber Gestalt, Stellung und A'^ertbeilung der Fiedern, wie sie
Göppert in F ig . 1 darstellt, weichen ab. Aspidites Jaegeri
Gö))p. älinelt ebenfalls unserer Ar t.
Fig. l . Die oberen Blätter in natürlicher Grösse. Fig. 2.
Bruchstück eines unteru Blattes iu natürlicker Grösse. F ig .
3 . 4 . 3 . Mit Frnchthäufchen besetzte Fiederblättclien, v e r -
grössert. Fig. 6 . Ein einzelnes Fruchtliäufclien, wie dieselben
gewöhnlich erscheinen, vergrössex't. Fig. 7 . Ein einze
lne s, besser erhaltenes FruchtbäufcLen, vcrgrössert. Fig.
8 . Dasselbe, von der Seite gesehen. Fig. 9 . Endlappen
einer F ied er , mit erkennbarem Adervcrlanf, vcrgrössert.
Pinnulae omiies usqne ad basili distiiictac sub ángulo
ferc recto a rhacbide decurrunt, et ajiice obtuse rotundatae,
ferc truncatae snnt. Nervus intermedius erassior iiervos secundarios
g rá c ile s, ad basin (lichotoine d iv iso s, ramo uno
alterove ante apicem rursus d iviso, sub angolo fere recto
emittit. Tamcn venarum decursus rarissime observari potc
s t, quum ant soris obtegatur aut jier se minus clare cer-
iiatur. Pinuiilae foliorum sujierioriim longitudine latitudincm
parum superant, margines earinii usqne ad ajùccm obtusum
parallelae progrediuntiir et tota basi rliacliidi adnatae sunt.
In foliis inferius sitis longitudo sensim cr escit, c t in foliis
infimis longitudo latitudiuem sexies fere superat, et basis v i-
cinoniiu magis distat, margines eorum tamen scmjier crc-
naturae vestigiis carent.
S o r i, si cum iis aliarum specierum comparare v c lis , ampli
dici possunt, totum enim spatium ínter nervum primarium et
marginem occupant, et plerumque adirne indasìo obtecti sunt.
Tunc hemisphaeras formant, siilcis cxceiitricis in capsulas
sex v e l octo divisas. Pinnulae foliorum siipcrionim soros
tres v e l quatuor, inferiorum gradatim pln rc s, iiifimorum decern
v e l quatuordecim iu utroque latere praebent. Rarius
specimina, iiidusio jam scisso v c l derupto occurrunt, quorum
cutis undique rugis ct verrucis irregularibus obtegitur, iu
quibus tamcn strenuiis observator adirne rudimeuta circnlaria
sororum inveniat.
Asterocarpus multiradiatus a Gocpperto (genera fossi-
lia) propositus ad nostram plantam referam, qiiiim fig. 2 .
illius cum pinnulis infimis nostrae valde congruat, scd forma,
situs et distributio pinnarnm, quales fig. 1. a Goepperto proposita
demonstrat, non congrnnnt. Aspidites Jaegeri Goejip.
quoque aliqua ex parte nostrae plantae similis est.
F ig . 1. Folia superiora, magnitudine naturali. F ig . 2,
Fo lii infimi frustum, magnitudine naturali. Fig. 3 . 4 . 5.
Pinnulae soros ferentes, auctae. F ig . 6 . Sorus solitarias,
frequenter occnrrens, anctns. F ig . 7 . Sorns solitarius melius
conservatns, auctus. Fig. 8 . Idem a laterc pictus,
auctns. F ig . 9 . Lobus terminalis pinnae, venarum decursum
demoustrans, auctus.
l§cliizopteris lactuca.
(Heft lY .) Taf. X V lI f . und Taf. X IX .
S. fronde amplissima sessili obovata llabellato-imiltojiar-
tita , lacinüs primariis obovatis latis undiilatis siniiato-rcpau-
dis, ultlmis lincari-cuneatis obtusis iiiaeqiialiter obtiise inciso-
(lentatis, venis creberrimis tenuissinüs simjdicibus iiicrmibiis.
PressL in Sternberg Vers. d. Flora der A^orw. Fasc, AY.
p. 1 1 2 . S ch izo p te r is la c tu ca .
Guibier Gaea Saxon. ji. 7 3 .
G e rm a r in d. Isis 1 8 3 ? . p. 4 3 0 . F ilic ite s la c id ifo rm is.
Ro st D iss. p. 2 0 .
Gu tb ie r Vcrstein. d. Zwick. Steink. p. 13. tab. 1. Fu~
co id e s c rispu s.
J E s ist ungemein schwer, von dieser P flan ze , die schwerlich
den Schizäen entspricht, ein vollständiges Bild zu ent-
w'erfen, da die einzelnen Theile derselben, die man gewölm-
lich erhält, sehr abweichende Ansichten gewähren, und mau
in Verlegenheit kommt, zu entscheiden, was zn dieser oder
zu ändern ähnlichen Pflanzen gehören mag. Im Allgemeinen
kann man la n g e , schmale, in gro sse , eirunde, wieder
vielfach zerschlitzte Lappen getheilte W ed el mit einem
starken, jedoch nicht scharf abgegränzteu, sondern allinäh-
lig in das Laub sich verflachcndenSchaft, von dem viele zarte,
zum T he il kaum erkennbare Adern fächerförmig bis zum Rande
laufen, ohne deutliche Dichotomie zn ze igen , als unter-
scheidendeMcrkmale annehmen. Anch ze igtfast in allen Stük-
ken das Laub eine Hinneigung zu spiralförmiger Einwickelung.
Das grösste Stück (Taf. X V I I I .) , das bis jetzt auf-
gefiinden worden is t , bietet ein Wcdelbmchstück von 1 4 Zoll
Länge dar, und dasselbe giebt nicbt nur den Abdruck eine^
S e ite , sondern der der L änge nach zusammengeschlagcne
W ed el löst sich vollständig ans dem Schieferthon au s, und
man kann eine vordere und eine hintere Seite nnterscheiden,
welche eine eingeschlossene Schiefermasse begränzen, deren
Querdurchmesser ohngefahr IVa Z o ll beträgt. Die eine Seite
(Fig. 1. a.) ist vorzüglich deutlich, man siebt hier am Rük-
ken einige starke, jedoch an den Seiten nicht recht scharf
hegränzte Längsfalten dnrchgehcn, deren Zwischenräume, so
wie der ganze Rücken fe in , dicht und parallel gestreift oder
geadert s in d , es lassen sich aber die Streifen nicht der ganzen
Länge nach ver folgen , da sich die einzelnen in kurzen
Intervallen ver lie ren , andere sich anlegen, benachbarte zii-
sammeniüessen und auch einzelne bald wieder sich ausflächende
Längsrunzeln dazwischen treten. Dazu kommt, dass
viele Schwcfclkieskiigelii in der Masse zerstreut liegeu und
die organische Struktur unterbrechen. Etwas über der Mitte
der Läuge setzt ein verkehrt eirunder Lapjicu a b , der am
Rande buchtig geschlitzt is t , uud die dadurch gebildeten
Ncbenlappen sind jeder wieder d r e i- bis viermal gekerbt.
Die feinen Ädern laufen von den Seiten des Rückens in
Bogen a b , bilden spiralförmige Krüimnungen und laufen an
den gcscblitzteu Rändern und Lappen aus. Ein zw-eiter äbn-
liclier L appen, nur mehrfach und tiefer geschützt. Hegt am
obern Ende. Die andere Seite (F ig . 1. b.) hat zwar grössere
und mehr ausgebreitete Lappen, bei denen man auch noch eine
spiralförmige Streifung nnd Zerschlitzuiig bemerkt, aber die
ganze Seite liat mclir diircli den Druck g elitten , ist weit
häufiger mit Schwefelkies b eleg t, und die ganze Struktur wird
sehr imdeutlich.
Ncliizopteris lactuca.
(F a s e . IT .) T a b . X I 'I I I . f t T a li . X IX .
S . Iroiide ainplissiiua sessili oiiorata li.al)ellato-multopai--
tita , laciniis primariis obovatis latis undulatis sinuato-repaii-
d is, ultimis lin e a r i-cuneatis obtusis iuaequaliter obtuse inciso-
dentafis, venis creberrimis teuuissimis siinidicibus incrmibiis.
P re ssi, ill Sternberg. Tcntam. Fase. V I. p. 112. S ch i-
z o p te r is la c tu c a .
G u tb ie r Gaea Saxon, p. 7 3 .
Ge rma r in Iside 1 8 3 7 . p. 4 3 0 . F ilic ite s la c id ifo rm is.
Ro st Dissert, p. 2 0 .
Gu tbie r Verstcin, d. Zwick. Steink. p. 13. tab. 1. Fu-
co id e s c rispu s.
IM u j u s plantae, quae v ix jure Schizaeis adsociatur, de-
scriptionem satisfacientein elaborare aegre con tigit, nam
frnsta ejus frequentius obvia varium adspectnm jiraebent
et difftcillime eruitur, an huic aut aliae speciei adim-
meranda sint. In universum frondes elongatae, angustae,
in lobos magnos, o vaíos, iniiltolies fissos divisae, scapo valid
o , haudacute terminato, sensim in frondem explanato, venas
permnitas, teñeras, saepius v ix conspicuas, haud distincte
dichotomas, ílabellatim in marginem excnrrentes einiltente,
characterem essentialem effieiimt. Praeterea fere in omnibus
speciminibus frons ìnvoliitionem sjiiralcm indicat.
Specimen maximum (Tab. X V III.) hucusque detectum
frondis partera quatuordecim pollicnm longitudine praebet,
ncque ab uno tantummodo latere adspici p o te st, sed
frons tota longitudinaliter contorta e schisto argilloso evolvi
potuit, et latus anterius et posterius distingui possunt, quae
lapidis raatcriam diametro l'A pollicis includuut. In mio
latere praesertim (Fig. 1. a.) forma jilantae distinctius vidc-
tiir, dorsum versus plicae validae longitudinales, solitariae,
ad margines haud acute determinatae percurrniit,
quarum intervalla sicut dorsum totum venis sive striis dcn-
s i s , teneris et parallelis obtecta snnt. Striae tamen
non ]ier totam longitudinem frondis persequi potes,
plures enim saepius interrurapuntur et evanescunt, aliae his
succedunt, aliae sese conjungunt, aliae plicis singulis mox
cxplanatis exstingnuntur, Praeterea globuli jiyritosi sparsi
structuram organicam interrumpunt. Paullo supra medium
speciininis lobus obovatus, margine sìnnato-fissus decurrit,
cujus laciniae t r i- v e l quadricrenatae apparent. Venae earum
tenerae a dorso ortae, spiraliter flex a e , in margine lobi et
ejus laciniarum excurrunt. Lobus alter similis, sed crcbrius
ct profundius laciuiatus in parte apicali conspicitiir. Latus
oppositiiin (Fig. 1. b.) lobos quidem inajorcs latius expanses,
simili modo striatos et laciniatos proponit, scd tota structura
pressione lapidis, et jiyrite multo frequentius immixto minus
distincte vidi jiotest.