F la b e l la r ia principalis.
(Hcfl T .) Taf. 23.
Fl. p r in c ip a lis : foliis «Itrapcdalibus, inultipartitis, lobis
lanceolatis, dense ct tenuitcr str iatis, aeqnalibns.
W e n schon Sternberg’s Ahbildnng der Flabellaria bo-
rassil'olia bei dem ersten Anblick viele Aehulichkeit mit unserer
Figur z e ig t, so crgicbt sick docb aus Corda’s B e -
scLreibung und Abbildung derselben (Beiträge zur Flora der
Vonveit S . 4 4 . Taf. 2 4 . 2 5 .) , dass dieselbe einer ganz
ändern Gattung, ja walirscliciulich nicht einmal den Palmen,
sondern einer ändern Familie angehört, während wir es hier
offenbar mit einer Fächcrpalme zu thnn haben.
Das Gestein, das die Wurzeln des fossilen Baumes in
dem Steinbrnche bei Wettin enthält, von dein ich schon
(Heft V . Taf. 2 1 . 2 2 .) gesprochen habe, ist voll von Blatt-
lappeti dieser Flabellaria, ja selbst in dem Schieferthone
der Steinkohlen kommen einzelne Blattlappcn v o r , die ich
nicht fiir verschieden halten kann, indessen wird ihre Gestalt
nnd Ycrbindniig dort nicht deutlich.
Der hier in V» der natiiidichcn Grösse dargcstclltc Fächer
bildet eineu vollständigen Halbkreis mit , 2V» Fnss
Durchmesser, so dass auf den einzelnen Lappen 15 Zoll
Länge kommen. E s wäre jedoch möglich, dass die Blätter
noch mehr als einen halben Kreisbogen bcscbriebcn hätten,
da auf der rechten Seite nach unten hin sich noch eiu Blattansatz
erkennen lä sst, der sick an den S tie l angelegt zu
liaben scheint, und auf der ändern Seite die Blattsubstanz
bis an den Rand des Gesteines g eh t, und daher noch tiefer
liegende Blattlappcn vorhanden gewesen sein könnten; doch
kann der Blattansatz auch von einem ändern Individuum
stammen, und der leere Zwischenraum zwischen ihm und
dem Blatte selbst ist zn g ro ss, als dass man anzunchmen
berechtigt wäre, es wäre der fehlende Theil verloren gegangen.
Die Zahl der Blattlappen lässt sich nicht mit Sicherheit
hestimmcn, da die vielfachen Zerschlitzungen, welche sie
von dem Druck des Gesteines erlitten zu haben scheinen,
die Gränzen ungewiäs machen, doch hat sic nicht unter
2 4 befragen. S ic scheinen entweder sehr dünn, oder doch
sehr zerbrechlich gewesen zu sein, dcun weder in dem Fächer,
uocli in der Gcstcinsclucht Hess sich einer finden, der nicht
mannichfaltig zerrissen oder geborsten gewesen wär e, und
besonders spalten sie leicht der Länge nach auf. Die Breite
F la b o l la r ia principali^.
(F a se . V . ) Tab, 2 3 .
Fl. p r in c ip a lis : foliis ultrapedalilms, mnltipartitis, lobis
lanc eolatis, dense et tcuuitcr str iatis, acquaHbus.
a lamvis Stcriibcrgii figura Flabellariao borassifoliac primo
adspcctii fignrani nostram adacquai, tamcn Cordae figura et
descriptio hnjus plantae (Beiträge zur Flora der Vorwelt,
pag. 4 4 . fab. 2 4 . 2 5 .) satis demonstrant, illani plaiitam alü
generi, ct vcrisimilitcr alii faiiiiliae, neque faiulliac palma-
rum adscribcndam e sse , nostra planta c contrario certe ad
faiuiHam palmarum pertinct.
Sa x a radices arboris petrificatae in lapicidina Wcttinensi
includentia, quac jam antea descripsi (Fasc. Y . tab. 2 1 . 2 2 .),
foliorum Flabellariao fragincutis repleta sunt et schistiis ar-
gillaceus territorii carboniferi singula fragmenta v ix diversa,
quamvis forma et conncxii haud distinctc deterniiiianda praebet.
Flabcllum in fig. nostra, magnitudine Vo deminnta pro-
positum fignram habet semicircuii, cujus diameter pedes
2Vü nietitur, quarc lobus solitarius longitudinem 15 poIHcum
adipiscitnr, Haud negandum credam, flabellum ambitum
majorera quam semicircuii habuisse, quoniam in dextra
parte dcorsum revera frnstninm lobi rccogiioscifnr, forsan
pctiolo propinqui et p a ra lleli, in parte sinistra autem folium
margiuem lapidis tan g it, et ejus continuatio deriipta credi
p ossit, sed frustulum illud facile ab alio indivìduo originem
ducat et intervallum inter frustiilnm et lobiim jiroxinium satis
latum v ix opinionem admittit, partcm intcrmediam abriiptam
Nuincrus lobornm non distincte p atct, scissnrac enim
crcbrae pressu saxi ortac fines iiiccrtos rcddunt; sed viginti
quatuor lobi saltern adfiieruiit. Conditio eorum tennis aut
fragilis fuisse videtur, cum ncque flabclUnn ncque saxum lo-
bnm integrum conservavit, ct omucs varíe laesi aut fracti
plerumque longitudinaliter scissi invcniuntur. Latitudo omnium
lobornm variationes minus jperspicuas offert, sed iu
spcciminibus hucusque ohscrvatis divisiones longitudinales
möchte bei allen gleicli gew'csen sein, doch lässt sich dies
in (len vorliegendem Exemplare nicht scharf bestimmen, da
die mchrfacbcnLäugstheilungen durch Spaltung die Gränzeu
sehr ungewiss machen; aber es dürfte die grösste Breite einen
ZoU nicht übcrsticgeu haben. Yon der Mitte ivog uimmt die
Breite nach der stnmpfwiiikeligeu Spitze hin allmählich ab, und
die Oberfläche ist sehr fein und dicht der Länge nach gestreift,
die Zwischenräume der Streifen sind unr wenig breiter als
die Streifen selbst. Durch Kohle ist die Oberfläche schwarz
gefärbt, doch ist die Kohle nicht so ausgeschieden, dass
mau eigentliche Blattsubstanz zu erkennen vermöchte. Diejenigen
Blattlappcn, die im Schieferthone Vorkommen, zeichnen
sich , wenn sie nicht mit einem gelblichen Ueberzuge,
der vou höchst fein aufgesprengtera Schwefelkiese herruhrt,
bedeckt sind, durch starken Glanz aus.
Eiu Stuck Schieferthoü unserer Sammlung, das aus den
Kohlenlagcru vou Werden ^ m m t , zeigt Abdrücke , welche
auch hierher gehören möchten.
(jiias scissurae cfficiunt, accnratam distinctioncm linium
iinpcdiunt, attaiuen latitudincm maximam pollicem haud
excessissc credam. Latitudo a medio ad ajiicem ohtiisiim
sensim deminuitur, ct superficies tota strüs subtillbus densis
lougitndinalibus, quarum iiitcrstitia latitudinem striarnin paruin
superant, sculpta obserYatur. Praeterea superficies carbone
atra coloratur, quamvis carbo non ita evasit, ut folii sub-
stantiam rccogiioscas. Lobi ilH, qui iu scliisto argUlacco
inventi su nt, nissi pigmento flavesceute, quod a pyrite (quasi
in atomis sparso ortum e s t , obtectae sunt, nitore magno
cxcellunt.
Specimen scbisti argillacei Mnsci nostri iu stratis prope
Werden inventum, ectypa proponit, quae ad nostram plantam
pcrtineant.