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eser-Pferde si.nl Schimmel *). Die Mograbi, ein grofser Stamm .1er Araber, die siel, in der
»Wey verbreitet haben, behaupten, dafs ihre Pferde die Schädlichkeit des Sirocow kennen,
,d so bald sie die Ankunft desselben wahrnehmen, sich wenden und den Kopf nahe au die
de halten. Uebrigens ist die ganze Küste der Barbarey vom Eingang der Meerenge von
braltar bis Tunis eine der schönsten und fruchtbarsten der Welt und daher die Fütterung
selbst leicht Der Preis der Pferde hängt von dem Preise der Gerste ab; ein brauchbares
erd wird iu Tunis Tür 3 — 6 — 7 Pfund Sterling gekauft **).
Die spanischen Pferde, von welchen P l i n i u s die galizischen und asturischen, Martial
5 aragonischen auszeichnet, sind gegenwärtig nur von geringem Werthe. Die berühmtesten
er werden 111 Andalusien gezogen. Der Stamm dieser Zucht rührte von den Mauren her,
ren Könige ihren Wohnsitz zu Cordova, dem Vaterland des Lucan und Seneca hatten,
•r abgemessene Gang, die erhabenen Bewegungen, die gute Stellung und die Kraft ihrer
hcukcl, ein feines Gefühl, grofse Aufmerksamkeit und Gelehrigkeit, machten diese Pferde vor
en andern zu ritterlichen Uebungen, und zu den höhern Schulen der Reitkunst brauchbar***),
•r Herzog von Newcastcl (ein competenter Richter in der Reitkunst) beschuldiget die spaniie.
1 Pferde der Ueberklugheit, indem, wie er sagt, sie öfters-die Rechnung ohne den Wirth
machen pflegten. Die besten gewandtesten und dauerhaftesten Pfei.le wurden in den Gemen
gezogen; Fugger hielt ein Pferd aus der Gegend von Jean Maitos u.n 50—60 Dukaten
ihr werth, als von Xeres de la Frontcra. Um die ausgeartete Zucht dieser Pferde ihres
011 Ruhmes wieder würdig zu machen, verband sich unter dem Schutze des Königs eine
¿.ihl Fdelleulc unter dem Namen Real Maestianzes. Die Bemühungen dieser Bindetscliaft,
1 sich zu Sevilla, Granada, Talencia und Ronde befand, hatte keinesweges den erwünschten
folg. ¡Man glaubte, der immer gröfsern Ausartung durch das Kreuzen mit fremden Raren zu
;egnen •{•), und liefs Pferde aus Frankreich und Deutschland kommen, die dann Bastarten
:cngten, welche der Erwartung nicht entsprachen.
Unter den italieiii«. I1111 Pfenlen winden die neapolitanischen, welche aus der Bai bat ey
d Spanien herstammen, für die vorzüglichsten gehalten. Die Gestalt dieser Pferde hat gegenrtig
nur wenig Merkmale ihrer Abkunft. Sic sind meist grofs, muthig und stark, ihr Kopf
ig und dick, wird durch die meist unförmlich gebogene Nase auffallend; der Hals ist hoch
d stark, wie es die Last, die er zu tragen hat, erfordert **)- Ueberhaupt zeichnen Stärke
d Vermögen ihren Bau, und hohe, markirte Bewegungen ihren Gang aus; daher diese Pferde
•züglich zur Parade und vor Staatskutsclien gebraucht werden. Sie weiden, ob sie gleich
empfindliches Maul haben, allgemein Im unbändig und ungelehrig gehalten; auch ist ihnen
t den meisten italienischen Racen, (worunter die Polesinischen die vorzüglichsten sind) der
M. 5. d. Sapphir. ••) Stanley*! Rem. ev. Tunis. *") M. s. d. Baccclaur.
t) M. 9. h. D. Pe.ro Pablo de l'oiuar. Minnuia sul'ie lojiie Union 1 «jVm'Jj, de K.pana en la ^liti^n. Au:
es Buch kann man das spanische Sprichwort: El ^iego Sonnaba, que veia, >•' sonnaba lo. que queria. anwenden,
tt) M- »• den Dnranle.
Fehler gemein, dafs sie Eselskreuze, Hängebäuche, und zu enge Hufe wie die Maulthicre
haben. Die sardinischen Pferde sind im allgemeinen sehr klein, aber dauerhaft und so vortrefflich,
dafs man mit ihnen die gefährlichsten und steilsten Wege mit gröfster Sicherheit zurücklegen
kann. P h i l i p p II. von Spanien lieis alle zur Zucht untaugliche Hengste ausrotten, und
gab an deren Stelle aus seinen eigenen Gestüten Bescheier. Wettrennen sind in Sardinien seit
undenklichen Zeiten gebräuchlich *).
In Frankreich ist die Pferdezucht niemals so grofs gewesen, wie das Bedürfnis der Pferde,
welches die defshalb geführten Beschwerden und die grofsen Summen, die jährlich nach England
gesandt wurden, so wie die zu allen Zeiten wiederholten Aufforderungen und Vorschläge zur
Verbesserung der Pferdezucht, beweisen **). Die besten französischen Pferde werden in
Limosin und der Normandie gezogen. Beide Ragen unterscheiden sich in ihrer Gestalt
- wesentlich von einander. In Limosin findet man sie leichter gebaut, mit einem kleinen Kopf,
langen Hals, mit gut gebildeten feinen Beinen und langem Fessel, mit hohen Lenden und
einem etwas abgerundeten Kreuz. Ihre Ausbildung ist erst im siebenten oder achten Jahr
vollendet. Mit dieser Langsamkeit des Wachsthums steht aber eine längere Dienstdauer im
ausgleichenden Verhältnifs. Die Normannen sind meist ein starker Reitschlag, sie haben einen
starken gedrungenen Kopf, einen kürzeren Hals, ein hohes gerades Kreuz, meist etwas zu
gerade stehende Hinterschenkel und kürzere Fessel f). In Cotentin weiden die schönsten
Kutschpferde dieser Rage gezogen.
Als das Extrem, im Gegensatz der arabischen Ragen, sind die lothringischen, die
flandrischen, die friesischen und holländischen Pferde anzusehen. Ein grofser starker Körper,
fleischigte Schultern, ein mächtiger Hals und ein schwerer Kopf, eine breite Brust, hohe
Hüften, ein gespaltenes und abhängiges Kreuz, starke und behangene Füfse, und weite Hufe,
sind die allgemeinen Kennzeichen dieser Ragen, die sich nur durch kleine Modificationen derselben
von einander unterscheiden •¡••f). Achnliche Erscheinungen linden sich in allen niedrigen
Ländern und Marsch-Gegenden.
Deutschland hegt eben so viele Pfcrdcaitcn, als es verschiedene Länder in sich enthält;
dennoch können nur wenige derselben Ragen genannt werden, da sie kein in ihren Eigenschaften
geschlossenes Ganzes ausmachen, noch sich aus eigenen Kräften in steter Gleichheit
fortzupflanzen vermögen, sondern zur Erhaltung ihrer einmal erlangten Vorzüge fremden
Einflusses bedürfen. Auch beschränkt sich der Ruhm der Pferde in den meisten Ländern nur
auf die Gestüte. Mecklenburg und Holstein sind diu einzigen, die eine bestimmte Rage besitzen.
Der alte vielbewährte Ruhm der mecklenburgischen Pferde ist gegenwärtig seinem
Untergang nahe, daher, was sich im allgemeinen von diesen, so wie von den ächten deutschen
rferden überhaupt sagen läfst, nur auf wenige mehr anwendbar bleibt. Sie sind von mittlerer
Gröfse, und zeigen einen gedrungenen Leib, ausgefüllte Weichen, breite Brust, rundes Kreuz,
einen gut gestellten, obgleich etwas starken Hals, einen wohlgebildeten, breiten Kopf, starke
Schenkel und festen Huf. Ihr Gang ist erhaben, thätig und sicher, ihr Temperament gemäfsigt;
sie sind muthig, gelehrig und dauerhaft, doch mehr zu Strapazen als zum schnellen Rennen
tauglich, obschon es ihnen hiezu nicht an Athem, wohl aber an den günstigen Verhältnissen
ihres Baues fehlt. Die holsteinischen Pferde sind meistens gröfser, und in ihrem Vordertheil
wohlgebildeter; als gewöhnlichen Fehler aber findet man aufgezogene Flanken, ein abhängiges
Kreuz, breite Hüften und platte Hufe, viel Feuer bey wenig Kräften, und Anlage zu mehreren
Krankheiten. In den hanöverschen und preufsischen Ländern wurden gute Pferde gezogen,
und man war daselbst auf dem Wege, sich eine eigne und treffliche Rage zu bilden, als der
Krieg die Zuchten wieder auflöste und z
Die dänischen Pferde verhalten sich zu den holsteinischen, wie die Limosin zu den lothringischen.
Sie haben einen etwas langen Kopf, kurzen, gedrungenen Leib, schmale Hüften,
wohlgebildete Schenkel, und einen erhabenen Gang; kraftvoll, muthig und gelehrig, werden
sie zu den meisten Diensten tauglich gehalten. Die norwegischen Pferde sind nach Pontopp
i d a n ' s Beschreibung*), den sardinischen gleich, klein und muthig; ihr Schritt ist überaus
sicher, ihr Gang leicht und munter. Wege, die mau mit den besten dänischen Pferden nicht
ohne Lebensgefahr betreten könnte, werden mit ihnen ohne Besorgnifs zurückgelegt. Das
Gleiche läfst sich von den schwedischen Pferden einiger Provinzen sagen, die der navarrischen
Rage ähnlich sind; es findet sich an ihnen ein langer Leib und ein munteres freundliches
Aussehen. Die Farbe der schwedischen Pferde gleicht den norwegischen, meistens sind sie
braun oder grau, schwarz an den Mähnen, Schweif, und mit einem Streifen über den Rucken.
Die merkwürdigste von allen Pferdezuchten bietet uns England dar. Wir finden hier
zwischen dem 50. und 56. Grade nördl. Breite, die Racen Asiens vom 20. bis zum 36. Grade
der Breite, und dem 3o. Grado der Länge wieder, und zwar in einer Vollkommenheit von
Ausbildung, dafs die englischen Rennpferde an Schnelligkeit die arabischen übertreffen, indem
die Geschwindigkeit dieser und jener sich wie 4 zu 3 verhält. Aufser dieser Rage, und einer
andern, dem Lande ursprünglich angehöligen und unvermischt gebliebenen Racc (wie die Pferde
der Grafschaft Suffolk) wird in England noch eine dritte gezogen, welche an Gröfse und Stärke
allen andern Racen voraussteht.
In England, wo trotz der nördlichen Lage, dennoch durch die Seeluft und den Mangel
hoher Gebürge und grofser Waldungen
daselbst so gelinde ist, dafs in den meii
s Klima statt findet, dafs der Winter
11 Gegenden das Rindvieh das gan