
,<len Nahrung, ist zum Gedeihen der Pferde im häuslichen Zustande," noch das öftere
Putí
Haut durch Reiben besonders erforderlich. Sorgfältige Untersuchungen haben
gelehrt, dafs in der Haut, dem Huf, dem Schweifs und Harn, e
phosphorsaurer Kalkerde statt hat. Aus Mangel an äufserm Reiz, ('
mindert sich die Reizbarkeit und Thätigkeit der absondernden Organ
tung der zum Leben überflüssigen StofTe geschieht nur unvollkomme
rung der thierischen Safte und also Krankheiten sind Folgen davon,
leben, bedürfen das Putzen nicht; die atmosphärische Wii:
und Regen, das öftere Baden, wenn hierzu Gelegenheit is
e beständige Ausleitung
e das Reiben ist,) verselbst,
und die Auslei-
Nachtheilige Verände-
Pferde, die in Freyheit
i beständige Bewegung in Wind
hinreichende Reize der Haut.
Wie nothwendig die Reinlichkeit, und der beständige Zuflufs von frischer Luft in den
Ställen ist, beweist die chemische Analyse des Pferdeharns *), der leicht in Gährung übergeht,
und sodann schwarz wird, einen stinkenden amoniakalischen Geruch verbreitet, und nicht
mehr wie im freyen Zustande, kohlensaure Kalkerde, kohlensaures Natrum, und die eigne
unbekannte Substanz, sondern Essigsäure und kohlensaures Amoniak enthält. Die Benzoesäure
ist ein eigener Bestandtheil des Pferdeharns, und diese zeigt sich noch unverändert, wenn
schon die Essigsäure die Kohlensäure aus dem Natrum getrieben und sich mit dem Amoniak
verbunden hat, so dafs bey der Gährung kein Gas entbunden wird. Die Essigsäure entSicht
daher offenbar aus dem vielen Schleim, so wie das Amoniak aus der besondern thierischen
Materie; denn beide Substanzen finden sich nicht mehr im gegohrnen Pferdehain. Einen
eigenen Prozefs bewirkt der Harn mit dein Mist, in welchem die, in vielen Nahrungsmitteln
enthaltene, Kalkerde, und die aus ihnen sich entwickelnde Kohlensäure, abgesetzt werden,
indem letztere den noch nicht damit gesättigten Antheil Kalkerde sättigt, und die eingesperrte
Luft zum Einathmen untauglich macht. Dieser heftige Geruch, den Pferde in unreinen Ställen
beständig einzuathmen genöthigt sind, wirkt zunächst als widernatürlicher Reiz auf die
Geruchs - und Gesichtsnerven, und verursacht öfters Augenentzündung und Blindheit: Krankheiten,
denen kein Hausthier so häufig unterworfen ist, wie das Pferd. Warme Ställe sind
die schädlichsten, weil solche nicht nur schwächend auf den ganzen Organismus wirken
sondern auch bey einem plötzlichen Uebergchen in kalte Luft gefährlich werden. Zweckmäfsig
eingerichtete Ställe sollen daher die Pferde gegen Wind und Wetter schützen, ohne ihnen die
zur Gesundheit nöthige Luit und Licht zu entziehen. Finstere Ställe haben noch den Nachtheil,
dafs daran gewöhnte Pferde meist kurzsichtig und lichtscheu werden.
Nichts ist für Pferde schwächender, als zu viele Ruhe, indem dadurch die Lebenskraft
allgemein vermindert wird, und die Muskeln aus Mangel an Bewegung weniger ernährt
werden. Auch geht der Sauerstoff, durch dessen Verbrennung die Action der Muskelbewcun"
geschieht, eine entgegengesetzte Verbindung ein, wobey Fett erzeugt wird. Die viele Ruhe
ist diesen Thieren um so mehr schädlich, da sie solche nur in den Ställen geniefsen, wo sie
der reinen atmosphärischen Luft und des Lichts beraubt sind. Durch diese Entziehung des
freyen Sauerstoffs wird die Reizbarkeit der Muskeln geschwächt, da das Cruor, von welchem
die Muskeln ihre Stärke erhalten, nur als ein Vehikel des belebenden Sauerstoffs anzu-
Das Müssigstchcn, das die Pferde entkräftet, und zu den meisten Diensten unfähig macht,
erzeugt mehr Krankheiten, als die gröfsten Strapazen bey geringer Pflege hervorbringen. Es
scheint unglaublich, wie weit die Kräfte dieser Thiere reichen, wenn solche ebenmäfsig geübt
werden. Bey einem richtigen Verhalten können Pferde, je mehr sie gebraucht werden, desto
mehr leisten. Auch rührt der Ungehorsam vieler Pferde nicht selten von dem Unvermögen
zu gehorchen her. Hat aber der Eigensinn einen andern Grund zur Ursache, so ist doch
immer Kraftlosigkeit die Folge; denn in allen Verrichtungen der Muskeln hat eine willkührliche
Vermehrung der Kräfte statt, und ein ernstlicher Wille bringt eine gröfsere Kraft hervor,
welche bey eigensinnigen Pferden nur auf die Seite ihres Willens fällt; wahrend die äufsere
Gewalt, oder der Wille des Reiters gegen Theile wirkt, denen das Pferd gleichsam alle Kräfte
entzogen hat, und die sich nur leidend verhalten, und daher auch mannichfaltigen Gebrechen
ausgesetzt sind. Pferde, die nicht willigen Gehorsam leisten, wie z. B. die meisten wilden
Pferde, sind immer nur von geringem Werthe.
und hier kann
it dadurch, dafs
r seinem Willen
entfliehen, und
Die vorzüglichsten Dienste leistet das Pferd dem Menschen im Kriegt
sein Gebrauch von keinem andern Thiere ersetzt weiden. Der Soldat gewi
er sich die Eigenschaften des Pferdes so zu eigen macht, dafs solche i
angehören, so viel an eigner Kraft und Schnelligkeit, dafs ihm kein Fein
keiner ereilen kann. Dem Feldherrn ist das Tferd so nothwendig, dafs er ohne dasselbe sich
nicht vor den gemeinen Soldaten auszeichnet, und nur durch dasselbe beflügelt, ist er überall
gegenwärtig, wo sein Muth, seine Klugheit den Sieg entscheidet. Dem Helden ist daher das
Pferd so unschätzbar, dafs Shakespears Heinrich „Ganz England für ein Pferd« bietet,
nachdem er das seinige in der Schlacht verloren hatte. Ein vollkommenes Kriegspferd ist
demnach die höchste Aufgabe der Pferdezucht, da solches alle Vorzüge in sich vereinigen mufs
die andere Dienste einzeln erfordern; wie wenig aber wilde Gestüte geeignet sind, diese
Anforderungen zu befriedigen, ist aus den nothwendigen Eigenschaften eines Kriegspferdes
die Fugger mit folgenden Worten so trcfllich beschrieben, leicht zu ersehen.
„Ein Pferd, das zum Krieg gebraucht werden soll, mufs viele Tugenden haben; besonders
aber Tugenden, die das Gemiith betreffen. Sein Körper darf keine Fehler haben; ein mangelhaftes,
ungesittetes Pferd stürzt den Reiter in Gefahren, deren er mit einem gesunden,
[. und Bulletin des
„Ein Kriegspferd muís •
hohe und schwere Pferde g.
iner mittlem Gröfse seyn; Erfahrungen
iglich den Fehler haben, dafs sie trag
11 nöthigsten hat.
, dafs grofse,
ungeschickt,
pferde, von welchen man zum Reiten taugliche Füllen verlangt, zum Ziehen g
zu gebrauchen, da sich nicht nur der Einflufs dieses Gebrauchs nach mehreren
in einem veränderten Verhältnifs der Knochen, sondern schon früher in einei
verthcilten Kraft der Muskeln, in einem Mangel an Freyheit der Bewegung, u
Drange nach unten, äufsert. So wurde in einem berühmten Gestüt aus ähnli
von dem trefflichsten Hengste, der sich vor allen durch seinen vollkommenen Gang
von den besten Stuten der nämlichen Raqe, kein Füllen erlangt, das hierin
gleich gewesen wäre, so ähnlich ihm solche auch sonst waren. Ein Grund der
Gestalt der morgen - und der abendländischen Racen ist in dem verschiedenen <
einen und der andern zu suchen. In ganz Asien und Afrika werden die Pfer
Reiten, in Europa aber meist alle Zuchtpferde zum Ziehen gebraucht. So
Bewohner der Gebürge von denen der Ebenen bey allen Thiergattungen von ei
einen verschiedenen Bau unterscheiden, so unterscheiden sich auch die Pferde
Gebrauch: der Einflufs desselben ist um so gröfser, da sie meist vor vollendeten
schon zur Arbeit angehalten werden.
Die Natur, die sich immer da am thätigsten erweist, wo sie am meisten a
äufsert erst ihre Wirkung durch die weichen Theile (die Muskeln) auf die festen (
Erstere sind als die lebende und bewegende Ursache, bestimmend für die Bilde
welche nur die leidenden Theile, die Stützen des Körpers sind. Die Muskeln
ihre Anstrengung auf die Fortsätze der Knochen, die sie regieren, als Reizt
sich verlängern und vergiöfsern; indem sie mehr ernährt und gestärkt werden,
dadurch auch die Muskeln an Stärke, indem sie mehr Raum zu ihrer Kraftäufs.
Die Schnelligkeit und Ausdauer der Rennpferde beruht sowohl auf den Verl
Baues, (die mehr eine Folge ihres Gebrauchs, als eine Ursache desselben sind,)
durch Hebung gesteigerten Kraft der Muskeln, die zu ihrer Erhaltung wie
beständige Anwendung erfordern.
Alle Gebrechen, die aus zu grofser Anstrengung, oder aus einem Mangel
Kräfte entspringen, und öfters als eine bleibende Schwäche erblich auf die Na
gehen, würden ohne den beständigen Wechsel der Vermischung von Pferden
Eigenschaften nicht statt finden: wie der Erfolg einer ungestörten Harmonie in
beweist, wo man durch Vereinigen gleicher Eigenschaften bey der Paarun» di<
steigert und erhöht hat, dafs diese Thiere jetzt im Stande sind, die gröfsten A.
ohne Gefahr auszuhalten. Viele Fehler und Krankheiten der Hausthiere die
Zuchten fremd sind, sind weniger eine nothwendige Folge ihres Zustandes, als
Unvermögen, sich den äufsern Umständen gleichzusetzen, welches durch die t
dieses Strebens, das allen organischen Körpern eigen, und gleichsam die Be,
Wohlbefindens ist, bewirkt wird. Unverkennbar zeigt die Erfahrung auf dies«
wenn Pferde, nach einer plötzlichen Veränderung ihres gewohnten Zustandes,