
des Alters der Pferde.
Mit 5 Jahren sind alle Fnllenzähne durch Pferdeziihne ersetzt. Nach diesem Alter urtheilt
man allein nach dem Kern der Zahne im hintern Kinnbacken. Das Füllen wird nun ein Pferd
genannt Die PferdezUhne sind von weißerer Farbe als die Milchzähne, welche gelblicht sind;
öfters findet sich vor den untersten Backenzähnen auf jeder Seite noch ein sehr kleiner Zahn,
welche man Wolfszähne nennt; diese erscheinen zu sehr ungleicher Zeit, und verlieren sich
auch eben so, vor dem achten Jahre; sie sind den Pferden weder schädlich noch nützlich.
Fig. II. sind die Zähne eines 5jährigen Pferdes. Bey Pferden, die im Stall enährt werden,
verschwinden diese Höhlen im sechsten an den Schneidezähnen (Fig. III), im siebenten an
den Mittelzähnen (Fig. IV) und im achten Jahr an den Eckzähnen (Fig. V). Bey Pferden,
die beständig auf der Weide gehen, sind alle Höhlen der Zähne bisweilen schon im fünften
Jahre unkenntlich.
den Zahnhöhlen stecken; wann dieses Ausfallen den Jahren nach geschieht, ist nicht zu bestimmen,
da die Rase und die Pllege der Pferde einen grofsen Unterschied ausmachen. Wer
die Raiten genau kennt, dem wird es in den meisten Fällen nicht unmöglich seyn, das Alter
der Pferde durch das ganze Leben mit Sicherheit anzugeben; die Miene, der Charakter des
ganzen Thiers, der Gang, die Gestalt der Ilufe, und die Farbe der Haare an den Augenbogen,
bieten Kennzeichen dar, die freilich nur eigene Erfahrung und Beobachtung bestimmt zu
deuten lehren kann.
An den Zähnen wird auch ein, diesen Thieren eigenes Uebel erkannt, nämlich das
Aufsetzen oder Koppen. Pferde, die, um sich der Luft zu entladen, sich mit den Zähnen
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auf feste Körper stützen, sind an den Schneide- oder Mittelzähnen zu erkennen, die davon
abgeschliffen werden. Dieses Uebel scheint nur in den Ställen seinen Ursprung zu haben,
und unseres Wissens in wilden Gestüten nicht vorzukommen. Wolstein hält das Aufsetzen
für ein erbliches Uebel, doch so, dafs es nicht auf jedes Geschlecht gleiche Beziehung hat,
sondern dein männlichen anhängt, wenn es vom Vater, und dem weiblichen, wenn es von der
Mutter herstammt. Die Ursache dieses Fehlers scheint nur in Verstimmung der Verdauungsorgane
zu bestehen, durch welche sich aus dem genossenen Futter eine widernatürliche Menge
Luft entwickelt, die, vermöge ihrer Ausdehnung den Magen beschwert, und das Pferd drängt,
solche von sich zu geben. Selbst Füllen von einigen Monaten werden öfters schon mit diesem
Uebel beschwert, gegen welches noch keine Hulfsmittel ausfindig geworden.
V o II a a r e n P f
Im neunten Jahr haben die Eckzähne des hintern Kinnbacken die des vordem abgeschliffen.
Die Haken der Hengste aber sind noch spitz, die sich in dem zehnten Jahr auch
abstumpfen. Das Zahnfleisch zieht sich immer mehr zurück, so dafs die Zähne dadurch nicht
nur länger, sondern auch grader werden *).
In dem Alter von 15 bis 16 Jahren fangen die Zähne an, sich von einander zu trennen
und frey zu stehen, auch die Augenbogen werden bey gemeinen Basen in dieser Zeit schon
Es giebt auch Pferde, die ihr ganzes Leben durch immer gleiche Kunden aufweisen, bey
diesen ist daher das Alter nicht nach den Einfassungshöhlen, sondern in der Gestalt der Zähne,
und dem zurückgezogenen Zahnfleisch zu erkennen; besonders sind bey Hengsten die Haken
zu beobachten, diese beugen sich im Alter mehr nach aufsen, und werden mehr oder weniger
stumpf, nachdem sie näher oder entfernter von den Eckzähnen abstehen. Im hohen Alter
fallen sowohl die Schneide - als auch die Backenzähne aus, da ihre Würzein nicht mehr tief in
•) Die von Pessina aufgefundenen Merkmale, das Aller der Pferde an den ReibetUchen der Schneidezähne bis ins hohe
Aller zu bestimmen, beschränken sich, wenn solche ja irgend nach der von ihm angegebenen Zeitfolge sialt finden, nur auf
einige Raqen. Die Form der Reibelläcben hängt emiig von der Richtung der Zahne ab, diese aber ist sowohl der Lebensart
als der Ra^e nach, verschieden; bey gemeinen Pferden und solchen, welche auf Weiden ernährt werden, verlieren die Schneide-
Außer den Zeichen des Alters durch die Veränderung der Farbe, sind die Haare auch ein
Kennzeichen der Ra<;e; Pferde von edler Abkunft und feurigem Temperament, unterscheiden
sich von gemeinen Pferden auch dadurch, dafs sie bey gleicher Pflege ein feineres, kürzeres
und glänzendes Haar haben. Auch Nahrung und Pflege haben auf diese Eigenschaften grofsen
Einflufs; eben so unterscheiden sich auch Hengste, Stuten und Wallachen von einander, letztere
haben immer ein gemeineres, längeres Haar als erstere. Die Haare, die den Thieren zum
Schutze gegen die äufsem Eindrücke der Witterung dienen, sind nach den 'Heilen, die sie
bedecken, verschieden, an einigen länger und dichter als an anderh; an ihnen läfst sich auch
das Wohl - oder Uebelbefinden erkennen; bey vollkommener Gesundheit sind die Haare glatt
anliegend und glänzend; befinden sich die Pferde aber nicht wohl, so ist ihre Farbe matt und
verändert.
Di. ,«.¡«1«,, « * , „nd „ c h einige S a m „ je, B < l l „ , y j £ „ d m G r b „ r gm
g^oge, werden, u,,d im Sommer ,i„ ! , „ „ , , „ . „ ^ m m ^ ^
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Frühjahr, „nd viel, aueh im Herbst Di. Winterh.ar, rmterseheiden ,ieh nieh, „», dmeh ihre
L„„ge und „ehr wolliehte Eigen,eh,ft von den Sommerhaaren, .„eh ihr« F.,b„ i„ i„
verschieden, nrei.en, ,i,,d ,i, dm,Her; einige Haare, „ i , die de, Sehimm.l, die weir,g.bom.n
ausgenommen, verändern sieh .lljlbrlieh, tmd werden immer heller, „eh da, Lieht i« von
Einflufs auf die Haare; zwecvy iPifeeirudee , udiiec s*iiVchh v„o,,lilkiio„m..m,„ en gl,e i.c h, sind, unterscheiden sich
1 das eine lange im Stall gehalten wird, während das andere der Luft und Sonne
Da die grofse Mannigfaltigkeit der Farben, die den Pferden nicht ursprünglich e
seyn scheint, und durch Vermischung entstanden
Vorzug angesehen werden, wenn sich Pferde
den wilden Gestüten,
Generation die Haare
Gleichheit derselben fortpflanzen. In
grofse Verschiedenheit statt hat, neigen sich mit jeder
Farbe.
Alle Farben der Haare scheinen nur aus den drey einfarbigen: den weifsen, den schwarzen
und den braunen Haaren zusammengesetzt zu seyn Aus den einfarbigen weifsen Haaren entsteht
der Glanz - oder Atlas - Schimmel, der weifs geboren wird, und sich von den andern
Schimmeln, die erst weifs werden, wie alle andere, die schwarz geboren sind, durch gelbe
Lippen und Hufe unterscheidet; seine Farbe ist unveränderlich, und er erhält daher den Rang
vor allen andern. Beim Milchschimmel ändert sich 6 oder 8 Wochen nach seiner Geburt die
schwarze Farbe in eine milch- oder silberweiße Farbe.
Bei den andern schwarz gebornen Schimmeln, die nicht allgemein ihre Farbe ändern entsteht
ans der Mischung der Schwarzschimmel, der Eisenschimmel, der Mohrenkopf, der Grauschimmel,
der Fliegenschimmel, der Staarschimmel, und der Rothschimmel. Alle diese Srhim