
Pferdes einer so grofsen Aufmerksamheit vverth halten. Buffons und Hutchesons Behauptung,
dafs die Pferde ausarten, wenn sie sich zu nahe verwandt sind, und edler werden, wenn
man sie aus entgegengesetzten Himmelsstrichen zusammenbringt, wird durch das Verfahren
der Araber widerlegt, so wie auch in andern Ländern deshalb angestellte Versuche eines bessern
belehren. Die Brauchbarkeit des Pferdes an sich bestimmt seinen Werth. Ein Mutterpferd
aber, das noch in den Jahren ist, dafs Abkömmlinge von ihm zu erwarten sind, wird
überdiefs noch wegen dieser geschätzt, oft bis 2000 Louisd'or, wenn ein Hengst von eben
der Familie nicht mehr als 3 bis 400 werth ist. *).
Die Farbe der Köheyli ist meistens einfach schwarz, weifs, grau, braun oder Goldfuchs.
Bruce versichert, niemals Schecken oder Tyger unter denselben gesehen zu haben. Die Araber
glauben an den zufälligen Zeichen des Pferdes, sein oder seines Reiters Schicksal zu erkennen.
Die Haarwinkcl werden sorgfältig gezählt, und ihre Zahl auf ein glückliches oder
unglückliches Ereignifs gedeutet. Die Fohlen glauben sie durch Anmiete vor Bezauberung und
Krankheit bewahren zu können. **) Ein schwarzes Fohlen ohne Abzeichen wird für eine unglückliche
Erscheinung gehalten, und daher öfters augenblicklich gotödtet. ***) Die Gröfse der
Köheyli ist zwar an sich sehr verschieden, die meisten sind jedoch überhaupt gröfser als die
Pferde der Barbarey. Die von den Türken so geschätzten turkmannischen Pferde aber, sind
noch gröfser, von stärkerem Bau , und von kriegerischem Aussehen. Man lehrt sie mit Anmuth
im Gedränge gehen, in voller Eile absetzen, mit Leichtigkeit auf eine und die andre
Seite wenden und plötzlich stille stehen, welche Fertigkeiten besonders zu dem beliebten
Djerrid erforderlich sind. Die Pferde von Kairo werden für gelehriger gehalten als die syrischen.
*) Die Zärtlichkeit, mit welcher die Köheyli erzogen werden, indem man sie niemals
schlägt, nicht einmal harte Worte gegen sie gebraucht, macht sie gegen die geringste
üble Begegnung sehr empfindlich. Da man sie beständig in Decken einhüllt, sind sie sehr
weichlich gegen die Witterung, und daher öfters dem Bauchgrimmen unterworfen, gegen
welche Krankheit die Araber Bärengalle zu Pulver gebrannt und mit Kaffee vermischt, anwenden.
**).
Die nubischen Pferde haben eine von den arabischen verschiedene Bildung. Bruce, der
mehr Kenntnifs von Pferden besafs, als andre, die diese Länder bereisten, und so weit sie
zu männlicher Leibesübung gehören, der größte Pferdeliebhaber war, beschreibt sie als sehr
grofs, stark und außerordentlich fett. Die meisten sollen 16 Faust hoch und so gedrungen
seyn, wie die englischen Kutschpferde. Die gemeinste Farbe ist schwarz. Kopf und Augen
von vorzüglicher Schönheit. Bei aller Stärke des Baues sind sie leicht, und ihr Gang thätig
und rasch. Bruce zeichnete eins von Scheikh Adelans Pferden, das nicht s z 4 Jahr alt
) Comic de Ferner San
.,«1 Joch schon 16 Faust hoch war. Auch die« Bace soll „ „ den er.ilh.tcu fu„f Pfaden
Mahomed. abstammen. Wer,n .ymmoWch,, Verhältnis e t a e h « , , c h ö , „ M o , Grote „ud
Stäche, rasche, nervi,, und elastische Be„.s „ , , s , j r . i , , Ausdauer hei Strapazen, Gelehrt
tot und Folgsamkeit, sichtbar. Zu„eigune , „ Menschen, vieker.pr.ehendc Merl,male eine.
Beschälers sind, so „ d u . Bruce, sollten die nubi.chc» P f a d . vor allen andern in de, Welt
werden.
Die arabischen Pferde erreichen gemeiniglich ein hohes Alter. Zu Busbeks Zeiten, befanden
sich in den, Stalle des Grofsherrn mehrere Pferde, die S o Jahr alt waren. Es ist auch
nicht ungewöhnlich, dafs eine Stute Fohlen getragen hat. Vor dem sechsten Jahre werden
aber auch die Köheyli nicht ordentlich angeritten, und besonders nur zu einem sehr thätigen
Schritt und Galopp gewöhnt, da der Trapp bey der eigentümlichen Bauart ihrer Sättel
uruWem dazu erforderlichen Sitz für Pferd und Reiter gleich beschwerlich und ermüdend seyn
Allen Beobachtungen gemäß, entwickelt sich die Natur des Pferdes am vorzüglichsten
durch Wärme auf einem trocknen Boden bey konsistenter Nahrung, wie man überhaupt in
den meisten Ländern bemerkt hat, dafs Pferde in sandigen Gegenden gezogen, genügsamer,
fluchtiger, energischer sind. Die Vorliebe für stehendes Wasser bringt den Pferden keine..
Nacluheil, wenn dieses auch trübe und durch Insekten verunreinigt ist - die Eigenheit durch
Anhalten des A.hems mit gescl.lofsnen Zähnen zu saufen, macht sie geschickt es zu genießen
Auf fetten Weiden gewinnen die Pferde zwar an Wachsthum; aber au Kräftigkeit verlieren sie
eben so viel, als ihnen an Ausdehnung zu Theil wird. Der Ueberfluß saftiger Nahrung,
den ein üppiger Boden gewährt, erzeugt vermehrte Thätigkeit nach außen, wodurch sich
die Knochen vorreif vergrößern und eine schwammiclue Eigenschaft annehmen. Der ungespaltene
Huf des Pferdes, den der Zebra, Czigithei der Onager und der zahme Esel mit ihm gemein
hat, scheint überdem nur für einen trocknen Boden zu gehören, da solcher durch
Nasse so leicht zum Nachtheil dieser Tliiere
Tibet aber, das bisher nur von Missionaircn, oder we^e.
wurde, ist in natu.historischer Hinsicht zu wenig bekannt, um
ziehen. Turner,*) der, wie die meisten seiner Landslcute, ai
Stolz und Reichthum seines Vaterlandes gehören, einige Aufmcrksa
die Pferde in Tibet nur von den nordwärts wohnenden Nomaden {
man sich zum Gebrauch bloß der Wallachen bedient. Diese Pferde
hoch, stark mit Haaren bewachsen, und werden unbcschlagcn
Mogolen Tibet mit Pferden.
Das Pferd zeichnet sich außer seiner Gestalt, noch durch seine Schnelligkeit aus, mit
welcher jedoch vorzüglich das arabische Pferd begabt ist, daher ihm vor allen der Preis gebührt;
wie sehr die Muskelkraft desselben, auf der sie besonders beruht, in gemäßigtem
Ländern herabgestimmt wird, ist bereits erwähnt worden. Denn wenn der Araber mit 60
Pfund Gerste und einem Schlauch Wasser mit seinem Pferde in den unwhthbarsten Gegenden
herumirren kann, ohne dafs es Mangel an Nahrung leidet: so würde dies in nördlichen Gegenden
kaum hinreichen, das Leben des Thicres zu fristen. Der Abgang an Kräften bedarf
hier eines schnellem Ei-r.rssaatiz/.e<ss , wweeiill ssnemin g„.a,„n.z,„e.r. rL e„ib»e„n sprocerß 1la ngsamer von statten geht,
und nur die sorgfältigste Pflege, kann dem Pfe.de einigermaßen die Vortheile ersetzen, die
ihm ein milderer Himmel gewährt
Wilde Pferde, die den mogolischcn Dschiggitai gleichen,**)
den, sah T u r n e r nur auf den Schneegebirgcn ohmveit Chassa Gl
von Tibet. Sic sind den Maulthieren ähnlich, haben lange Obrer
Schweif sind lichtbraun, der Bauch und die übrigen Theilé aber v
tig und unbezähmbar seyn, und werden von den tibetischen Jage
Fleisches wegen aufgesucht. Mit diesen wilden Pferden steht nun
in unmittelbarer Abstammung.
Sollte aber auch dieses Land das ursprüngliche Vaterland der
chaelis***) hinzuweisen scheint; so werden doch jetzt diese Hö
wohnbar geworden sind, wegen der daraus entstandenen klimatis
sen Thieren nicht mehr gedeihlich seyn. Alle Veränderungen der.
gleichen Gesetzen möglich sind, müssen als dem Plane der Schöpfi
den. Die Verbreitung der Thiere, wie ihre Existenz selbst, gehö
Die Zeit, in deren Folge alle Veränderungen vor sich gehen, ist n
lichcr Vorstellungen. In den Schöpfungen der Natur ist der Wille v
les, was aus hölicrn Naturkräften geschieht, wird von einem ewi;
nur durch denselben hervorgebracht
Man könnte jedoch vielleicht für irgend ein anderes Land,
, scheiden, weil von diesem Lande ein früherer und allgemeiner Geb
ist. Schon Homerj") läßt aus den hundert Thoren von Theben,
Mann mit Roß und Wagen zum Streite ausziehen. Und Diodorfj
Ufern des Flufses von Memphis bis Theben, auf der libyschen S
befanden, deren jeder zweihundert Gespann in sich enthielt, (w
schichtschreibers Zeiten die Fundamente gezeigt wurden); ferner,
ie Court of Ti»hoo Lama