
Von den Kennzeichen des Alters der Pferde.
Es ist allgemein erkannt worden, dafs sc
gegen die Pferdezähne, wie der Wachsthum
nach einer bestimmten gesetzin,ifsigen Zeitfolgi
als Kunde eines gewissen Allers der Pferde ai
gethan.
wohl der Wechsel der Milch - oder Füllenzähne
und die Veränderungen in dem Kern derselben,
geschieht; man sieht daher diese Veränderungen
Der e n Füllenzähne ist bereits Erwähnung
Nach, einem Alter von acht oder neun Monaten hat das Füllen 28 Zähne, nämlich
12 Schneide - und 16 Backenzähne; man nennt diese bis auf die 4 letzten Backenzähne: Milch -
oder Füllenzähne, weil sie ausfallen, und an deren Stelle die eigentlichen Pferdezähne kommen;
letztere unterscheiden sich von erstem durch tiefere Furchen, die den andern fehlen, und
durch ihre Gröfse.
Mit 5 Jahren sind alle Füllenzäh
allein nach dem Kern der Zähne
umt. Die Pferdezähne sind von 1
gern
e durch Pferdezähne ersetzt. Nach diesem Alter urlheilt
im hintern Kinnbacken. Das Füllen wird nun ein Pferd
eifserer Farbe als die Milchzähne, welche gelblicht sind;
öfters findet sich vor den untersten Backenzähnen auf jeder Seite noch ein sehr kleiner Zahn,
welche man Wolfszähne nennt; diese erscheinen zu sehr ungleicher Zeit, und verlieren sich
auch eben so, vor dem achten Jahre; sie sind den Pferden weder schädlich noch nützlich.
Fig. II. sind die Zähne eines 5jährigen Pferdes. Bey Pferden, die im Stall enährt werden,
verschwinden diese Höhlen im sechsten an den Schneidezähnen (Fig. III.), im siebenten an
den Mittelzähnen (Fig. IV.') und im achten Jahr an den Eckzähnen (Fig. V.~). Bey Pferden,
die beständig auf der Weide gehen, sind alle Höhlen der Zähne bisweilen schon im fünften
Jahre unkenntlich.
Ungefähr nach 18 Monaten verschwinden die Höhlen der Mittelzähne, und es erscheinen
die Spitzen der fünften Backenzähne.
Mit zwey Jahren sind auch die Eckzähne abgeschliffen, und die letzten Backenzähne sind
an Höhe den erstem gleich. Das Füllen hat nun 32 Zähne, 20 im obern und 12 im untern
Maul; auch fangen in dieser Zeit die Schneidezähne an auszufallen. Je edler aber die Ka^e
der Fullen ist, desto langsamer geschiehet dieses; bey einigen bleiben solche bis zum dritten
Jahre stehen. Während dieses Wechsels der Zähne bleibt sich ihre Zahl immer gleich, da
nur der eine den andern verdrängt.
Nach dem dritten Jahre wechseln die Mittelzähne im untern und die dritten Backenzähne
im obern Maul. Mit diesen neuen Pferdezähnen pflegen auch bey Hengsten die Haken oder
Spitzzähne auszubrechen. Nach diesem hat das Pferd mit 4 Jahren alle 40 Zähne, wenn es
ein Hengst, und 36, wenn es eine Sti ite ist, wiewohl auch die letztern öfters Haken bekommen,
so finden sich solche doch nur im untern Maul, und erreichen niemals die Gröfse wie bey
Hengsten.
r haben die Eckzähne
schliffen. Die Haken der Hengste aber sind
abstumpfen. Das Zahnfleisch zieht sich imme
nur länger, sondern auch grader werden *).
des hintern Kinnbacken die des vordem abgeroch
spitz, die sich in dem zehnten Jahr auch
• mehr zurück, so dafs die Zähne dadurch nicht
In dem Alter von 15 bis 16 Jahren fangen die Zähne an, s
und frey zu stehen, auch die Augenbogen werden bey gemeine
s grau.
Es giebt auch Pferde, die ihr ganzes Leben durch immer gleiche Kunden aufweisen, bey
diesen ist daher das Alter nicht nach den Einfassungshöhlen, sondern in der Gestalt der Zähne,
und dem zurückgezogenen Zahnfleisch zu erkennen; besonders sind bey Hengsten die Haken
zu beobachten, diese beugen sich im Alter mehr nach aufsen, und werden mehr oder weniger
stumpf, nachdem sie näher oder entfernter von den Eckzähnen abstehen. Im hohen Alter
fallen sowohl die Schneide - als auch die Backenzähne aus, da ihre Würzein nicht mehr tief in
11 hat das Pferd noch 4 Eckzähne zu verlieren, sie fallen in der Zeit a
t> zwey teil und dritten Jahr. Tab. £. Fig. I. ist die Abbildung der Zähne
es 4jährigen Pferdes.
n angegebenen Zeilfolge 1
mel werden mit den Jahren weifser, nur beym Molircnkopf erhält sich derselbe schwai
durch hohes Alter die Augenbogen, wie bei den andern Farben grau werden.
Aus einer Mischung der weifsen mit braunen Haaren entsteht der Rothschim
schwarzem oder braunem Kopf, der Wein - oder Honigschimmel und der Forcllenscl
Alle diese Schimmel werden braun geboren.
Pferde, bei denen sich die schwarze Farbe der Ilaare erhält, sind der Glanzrap
Kohlrapp und der Sominerrapp.
Die braunen Pferde, deren Mähnen, Schweif und Schenkel schwarz sind, (die einf
werden unter die l-'in lue gcicclinet) sind der Schwai /.In. 11111, dei lia-lanir nbiaiin, der
braun, der Rehbraun, der Geapfeltcbraun, der Goldbraun, der Hellbraun, und der Fal
mit grauen Schenkeln.
Von den Falben, die auf die Braunen folgen, sind der Dunkelfalbe mit sch
Mähnen, Schweif und Schenkeln. Der Rothfalbe, der gemeine Falbe, der Mausfalbe 1
Rehfalbe; die meisten dieser Falben haben einen schwarzen Strich über den Rücken.
Von Füchsen ist der Schwarzfuchs mit grauen oder weifsen Mähnen und Schwei
geapfeltem Körper, der Dunkelfuchs, der Goldfuchs und der Schweifsfuchs, dessen Muli
Schweif beinahe weifs sind, der Metallfuchs, der Zobelfuchs und der Rothfuchs.
Für eine Abart der Füchse sind anzusehen: der Isabell, derSemmelfalbe, und der Hera
Von d en versch iec
Die Verbreitung der Pferde in die versch edenen Länder, wo sie jetzt leben und g
werden, war nur allmählig, und erst nach eii er ge» ssen Veränderung ihrer Nat r und
thümlichkeit möglich. Es ist aber ein Vorzug höhere r organischer Körper, dafs e verr
sind, ihre Kräfte frey zu gestalten, und den ufsem Dingen anzueignen. An die ses Vei
ist die Erhaltung des Lebens, wie die Fo tpflanz ung der Thiere aufser ihre n Vat
gebunden. Thiere, die dieses Vermögen nicht besitze n, können unter fremden Himmelss
nicht leben, und sich nicht fortpflanzen.