
. . ....Dcr Winterschlaf einiger Th i-e rgat.t.u ng„e.,n., e.'nii(ts5ttecihnt nnuurr aauus einem Unvermögen, das Gleich- 6
«ewiclit der Wärmekonsumtion mit der Wärmeerzeugung zu erhalten. Werden diese Tluere
zureichend ernährt, so können sie ohne Erstarren die grofse Kälte aushalten.»)
Das gröfsere Wachsthum, das die Pferde, welche von arabischen - barbarischen - oder
j_„ i.:,|,„m Ländern erreichen, ist aus dem vermehrten Vertürliischen
Ra$cn abstammen, in den kaltem x.anui ,
dauungsprocefs begreiflich, da, indem eine gröfsere Quantität Nahrung konsumirt wird, „m
die tliicrisclie Wärme zu erhalten, und um das, durch die Respiration konsumirte, Sauerstoff-
„as zu ersetzen, auch die Ernährung und der Ansatz von fester organischer Masse vermehrt
vvird Durch den verschiedenen Einflufs der Ernährung und Pflege, und durch das Zusammenbringen
von Naturen, die gleiche Hinneigung zu einer oder der andern Eigenschaft haben,
hat man in England unter gleichem Himmelsstrich zwei Extreme ausgebildet, wie die
Wettrenner, als die schnellsten aller Pferde, und die Ra9e der grofsen und starben Kutschpferde.
Be'ide Ra^en dieser Thicre machen jetzt eine eigne Species aus, so wie die Windspiele
und die Bullenbeifser unter den Hunden.
Die zur Zucht bestimmten Pferde müssen nicht nur alle Eigenschaften, die wir von ihren
Nachl ommen erwarten, selbst in einem vorzüglichen Grade besitzen, sondern solche auch in
ununterbrochner Folge ererbt haben; denn es findet sich unter allen Racen ein zufalliger Grad
von Vollkommenheit, die zwar der Gattung dieser Thiere angehört, aber nicht der Ra9e ei-
°cn ist in welcher er sich zeigt. Die Araber achten daher den schönsten Bastaiten nur gerin"
weil sie seine Vorzüge nur für eine Zufälligkeit ansehen, die er nicht fortzupflanzen
fällig ¡st. Da hingegen ein Pferd aus reinem Blut entsprossen, alle Vorzüge seiner Rare auf
die Nachkommen zu bringen vermag, wenn es gleich selbst solche kaum zu besitzen scheint,
indem nur zufällige Hindernisse das reine Hervortreten derselben beschränkt haben.
Den Geschlechtsregistern der edlen Pferde, (wie solche von den Arabern und Engländern
geführt werden,) welche die reine Abkunft derselben bemkunden , fehlt, als eine wesentliche
Eigenschaft, die Aufzahlung des jedesmaligen Alters ihrer Ahnen. Denn, obschon sich
die Zeugun"sfahigkeit dieser Thiere früh äufsert, und oft lange anhält, (indem man Stuten
von dein zweiten Jahr ihres Alters bis zum zwanzigsten, und Hengste vom dritten bis zum
dreifsigsten zeugungsfähig gefunden hat): so ist doch ihre wirkliche Tüchtigkeit nur in die
Zeit zu setzen, wo ihre eigene Ausbildung vollendet, und die Pieproduktionskraft gegen die
Irritabilität gleich stellt. Dieser Zeitpunkt ist sowohl der Rai;e als den aufsern Umständen
nach sehr verschieden. Nicht blofs die schnellere Ausartung mancher Pferde hat ihren Ursprung
in dem zur Zucht untauglichen Alter der Aeltern, auch viele erblichen Krankheiten,
besonders die der Knochen, scheinen davon herzurühren, indem nicht blofs das Blut in dem
verschiedenen Alter von verschiedener Modifikation der Mischung ist, sondern auch die Ernährung
der Organe. So ernähren, sich bei jungen Thieren die Knochen beinahe einzig aus
Gelatine, und bei alten aus phosphorsaurer Kalkerde. Die Erfahrung, dafs auch angelernte Fertigkeiten
, die in keiner unmittelbaren Erbfolge zu stehen scheinen, dennoch auf die Füllen
übergehen, indem durch oft und mäfsig wiederholte Erregung der Organe die Erregbarkeit
derselben erhöht, und der ganze Organismus, auf dem diese Fertigkeit beruht, dadurch
mehr ausgebildet wird, (wie auch der Verlust der Schärfe des Instinkts bei Hausthieren negativ
beweist), mufs uns überzeugen, dafs, um etwas Vollkommenes zu erzeugen, die
Vorsicht bei der Auswahl der Zuchtpferde niemals zu grofs seyn kann.
Was Aristoteles und Plinius von der Fruchtbarkeit der Pferde sagen, dafs solche, so
lange sie leben, sich begatten, und Stuten bis ins vierzigste Jahr Füllen tragen, ist nur
von ilirer Zeit und von den cappadocischen, den epirischen, persischen, achaischen,
thessalischen, sicilischen, tyrrhcnischen und ccltischcn oder spanischen Pferden zu verstehen.
Die Griechen scheinen jedoch, nach den Worten des Hippias beim Plato, ihre eigne Zucht
für die schönste gehalten, und allen andern vorgezogen zu haben; und da dem Sieger im
Wettrennen der olympischen Spiele ewiger Ruhm zum Lohne ward, so ist zu glauben, dafs
sie nicht gemeine Sorgfalt auf dieselben verwendet haben. Wenn aber auch gleich jetzt eine
so grofse Fruchtbarkeit der Pferde nirgends mehr statt finden dürfte, so ist solche doch in
den nördlichen Ländern am geringsten; denn die schwedischen und norwegischen Pferde sind
nicht nur von viel kleinerm Wuchs, sondern sie tragen auch alle Kennzeichen, dafs sie sich
an der äufsersten Grenze, in welcher sie sich fortzupflanzen vermögend sind , befinden. Obschon
alle Pferde dort nur als Hausthiere leben, so haben sie doch das Ansehen der wilden
Steppenpferde, sie sind eben so klein und meist von gelber Farbe mit schwarzen Extremitäten
und Strich über den Rücken; einige sind braungrau, oder mausefahl; schwarze Pferde sind
in Norwegen sehr selten.*) Auch finden sich nach Pallas**) über den 56. Grad der nördlichen
Breite hinaus auf den Steppen des russischen Reichs keine wilden Pferde mehr. Eben so sind
bisher alle Versuche mifslungen, das Pferd in Grönland fortzupflanzen. ***) Dennoch dürfte
künftig, sowohl wegen der klimatischen Veränderung der Erde, durch die Veränderung der
Ebene des Gleichers gegen die Ebene der Erdbahn, als auch durch die immer gröfsere Ausartung
dieser Thiere, ihre Verbreitung bis in die Polarländcr geschehen.
Da unter allen Hausthieren keines
Vergleichung mit den wilden Gestüten,
dieses dem Zwange zuzuschreiben, mit
Man z
fruchtbar ist als das Pferd , so ist man in
gröfsere Fruchtbarkeit statt findet, geneigt,
Ii sie gepaart werden.
1 Hengst zu ergeben, der ihnen weder durch
s. Giuiep. Mangili Saggi e alla Stoiia dei *) Pontoppidan.
••) ici. Sr. Imp. Pelrop. 1777. Pp.