
jhwr Hausthiere bearbeiten müssen. Nomaden, denen Geld kein sonderliches
, sind nicht sehr betriebsam um Handels Verhältnisse; wenn daher die Tyrer zur
, Theil von Arabien unter der Botmäfsigheit der Israeliten stand, ihre Pferde von
•m kauften, so ist daraus keinesweges zu schliefsen, dafs in Arabien damals
vorhanden waren. Die schöne Beschreibung des Kriegspferdes im Hiob *), einem
edicht, beweist vielmehr, Wo bekannt man mit den Eigenschaften des Pferdes war.
• dem Rosse die Starke gegeben, und seinen Hals mit Zorn bekleidet? Behi
ihm, den Heuschrecken gleich zu springen? Sein prächtiges Schnauben ist
„. Es stampft mit den Füfsen den Boden, frohlockt in seiner Kraft und geht
Schlachtordnung entgegen. Den fürchterlichen Anblick verlacht es und erschrickt
kehret nicht um vor dem Schwerdt Ucber ihm ertönt die Rüstung, der- Köcher
blitzende Speer. Unter seinem Laufe erbebet die Erde; es stutzt nicht, wenn
rnnete erschallt — erschallt sie, dann tobt es fröhlich wiehernd dem Treffen entdein
Rufen der Feldheirn und dem Kriegsgeschrei. —
aber selbst scheinen nicht sehr eifersüchtig auf den Ruhm früher Pferdezucht zu
sie ihre edlen Pferde von Salomo ableiten "). Die ErZählung, wie sie Pferde trist
anmitlhis, wenn auch nicht glaulmuidigei als ¡lue Malnchen. Die El-Asrhid,
in Volk in Omin, soll sich zuerst einen Namen durch die Pferdezucht erworben
Stammvater dieses Volks, ein Enkel von. Laba im vierten Gliede , soll die
is, als sie zu Salomo reiste, um ihre Vermählung mit ihm zu vollziehen, be-
Als sie bei ihrer Heimkehr den König um Lebensmittel auf die Reise baten,
n Salomo unter andern ein Pferd seines Vaters, mit der Anweisung, es zur
>rauchen, damit es ihnen nicht an Lebensmitteln fehle. Dem Reiter dieses
ng keine Gazelle, die er erblickte, daher bekam es den Namen Sud el Rakyb.
Innen die Beni Thälcb von diesem Pferde, so liefsen sie eine Stute von ihm
:se warf ein Fohlen, Namens El-Hädschisch, welches noch Vorzüge vor seinem
Die Beni-Aurner horten in der Folge von El - Hädschisch und liefsen eine Stute
(gen, wovon sich El-Dinary herschreibt So entstanden mehrere edle Pferdeätten
die Araber aber nicht schon früher Pferde gehabt, so würde ihnen der
geschenkte Hengst aufser der Reise von keinem Nutzen gewesen seyn.
llkommenheit, in welcher sich das Pferd in Arabien findet, entscheidet für die Andieses
Landes; man müfste es denn für keinen Vorzug gelten lassen, dafs das
1er harmonischen Gestalt, an der sich weder Ucberflufs noch Mangel offenbart,
wodurch es gegen die schweren Fleischmassen nördlicher Länder so leicht und beliolfen erscheint,
zugleich die gröfste Schnelligkeit und Dauer verbindet, unübersehbare Ebnen gleichsam
zu überOiegen und den Tag über ohne Nahrung hinbringen zu können.
Es haben schon andere bemerkt, dafs Aegypten die ursprüngliche Heimath des Pferdes
nicht seyn kann, da die jährlichen Ueberschwemmungen des Nils sein Gedeihen zu sehr erschwert
hätten, eben so wenig als Persien, das zum Theil gebirgig und überhaupt kälter ist.
Hätte die Natur das Pferd nur für einen gemäfsigten Himmelsstrich bestimmt, so müfste
die Hitze in den arabischen sandreichen Wüsten, die nur kahle Berge durchschneiden, wo
kein Baum gegen die sengenden Strahlen der tropischen Sonne schützt, wo die gemeinste
Wohl.hat der Natur, das Wasser, ein Gegenstand des Verlangens und Streites ist, den Pferden
naclitheilig gewesen seyn , und e verunstaltet haben. Aber gerade der Bau des arabischen
Pferdes zeichnet sich vor dem Bau aller andern Pferde des Erdbodens aus. Seine Gestalt
ist schlank und leicht, alle Theile im vollkommensten Ebenmafse geordnet,
ger, feiner Hals verbindet sich i t dem kleinen geistreichen Kopfe, und
gibt ihm ein stolzes und freies Ansehn mit Herrschaft über seinen Körper, durch das Gleichgewicht
des ganzen Baues. Den Schweif trägt es hinausgebogen und frei, die Bewegung seiner
Beine ist kräftig, leicht und anmuthig, der lange Fessel verleiht dem Tritt gröfsere
Schnellkraft, das Haar ist fein, dicht und kurz, und gibt der Haut gleichsam nur die
Farbe. Mähne und Schweif sind zart und glänzend, an den feinen Füfsen sind weder Kothhaare
noch Warzen sichtbar. Sein Naturell entspricht s
schenfreundlich, gelehrig, muthig und unermüdet
i äufsern Wesen,
Man hat beobachtet, dafs sich die arabischen Pferde in nördlichen Ländern nicht lange
in ihrer Volluommenheit erhalten, obschon ein Theil ihrer Eigenschaften auf ihrem vollendeten
Bau beruht. Das Klima scheint ihnen nach und nach einen Theil ihrer Energie zu entziehen.
Denn wenn sie in den wüsten Ebnen gegen 30 französische Meilen, ohne abgezäumt
zu weiden, zurückzulegen vermögen, und fähig sind, ganze Tage, ohne zu trinken, von dürren
Kräutern zu leben, so leisten sie in gemäfsigten Ländern nicht mehr als ein andres Pferd.*)
Es haben manche an dem arabischen Pferde Schönheitsfehler zu entdecken geglaubt, und
z. B. den Kopf seiner starken Kinnbacken wegen , die breit und fleischig sind, für fehlerhaft
gehalten,**) ohne zu bedenken, dafs die Natur in einem Lande, wo alle Nahrung trocken
ist, und Gerste und Hirse nach ihrer Reife von aufserordciitlicher Härte sind , die Kann erkzeuge
mit hinlänglicher Kräftigkeit ausstatten müfste. Die etwas längern Ohren, als wir sie
an türkischen und barbarischen Pferden zu sehen gewohnt sind, lassen auf ein schärferes Gehör
schliefsen. Das herrlich begabte Thier sollte die nahende Gefahr in einein Lande, das
mit ihm zugleich von reirsenden Thieren bewohnt wird, durch mehr als einen Sinn gewahren.
Eben so hält man die etwas hohen Lenden, die vom Rucken bis zur Kruppe einen kleinen
Bogen bilden, beleidigend fürs Auge, indem man darin nur die ursprüngliche Form hätte
erkennen sollen. Der schlanke Leib der arabischen Pferde, so wie derjenigen, die in England
a erzogen werden, ist Folge der consistenten Nahrung, von welcher die Rippen
t werden. Die fetten Weiden in den gemäfsigten Ländern verursachen dicke
Bäuche, die durch ihre Schwere allein schon hinreichend sind, den Rücken herabzuziehen
und anders zu formen. Eben so hat der feuchte Boden den Huf erweitert, und das Sohlenbein
eine niedrigere Lage erhalten; und jetzt rechnet man es dem arabischen Pferde für eine
Unvollkommenheit an, dafs es langgefesselt ist. Niebuhr scheint die Pferde seiner Landsleute
vorzüglicher zu finden, denn er sagt, die arabischen Pferde wären mehr wegen ihrer
Tugenden als ihres äufserlichen Aussehens hochgeachtet.
Das Land, wo man die Pferde in der höchsten Vollkommenheit antrifft, liegt zwischen
dem 20 und 36° der Breite und dem 3o° der Länge ostwärts von Greenwich bis an die
Ufer des Euphrats. In dieser ganzen Gegend steht Fahrenheit's Thermometer nie unter 50°
des Nachts und unter 80° am Tage. Wiewohl es am Mittag iin Schatten bis auf 120°
steigt, so leiden doch selbst auf diesem Punkte die Pferde nicht von der Hitze, sondern
gedeihen unter diesem heftigen Einflufs der Sonne vortrefllich, wie man dies zu Hallaia, Geri,
Dongala und bei den Stämmen der Mowaly und Annecy sieht. *)
Wenn das Pferd zu seiner vollkommnen Ausbildung einer so mächtigen Einwirkung der
Sbnne bedarf, wie beschränkt mufs sie in den Ländern seyn, wo die Temperatur der Luft
so weit unter der des Blutes der Pferde, die Blaine auf ioo° angibt, steht, und wo man dieses
Thier noch der Luft und dem Lichte entziehen mufs, um es vor Kälte zu schützen. Dazu
kann man noch annehmen, dafs ihm die Verhinderung der unmittelbaren Einflüsse der
Atmosphäre nachtheilig seyn mufs.
Das erwähnte für das Pferd so gedeihliche Land ist eine sandige, trockne Wüste, die
nur weniges Wasser hat, kurzes und dürftiges Gras hervorbringt, und Wurzeln, die wie der
Selleri abgeschabt werden. Eigentlich grünes Gras bekommen die Pferde nicht, da solches
schon auf der Weide durch die sengende Sonnenhitze in Heu verwandelt wird **).
Die Araber übertreffen an Mäfsigkeit alle andern Nationen, und diese scheint auch
ihren Ilausthiercn zugetlieilt zu seyn. Volney erzählt von den Stammen der innern Wüste,
den Annecy, Kaibcr, Tai und andern, dafs sie sich nur selten oder nie den Städten