¿weite fyter ^öijerne Xpüv*) in ben ^ßatto geleitet, ber häufig, wie in
(Spanien, einen Sßrunnen enthält. ®ie ßimnter fínb füí;£, aber bun=
leí, ntan fc^täft unter bem 9Rudquitone&, bad auf SRabeira überflüf=
ftg ift. 5luf ben ©tragen fiel)t man toenig Leiter; SDíauítfyiere unb
(gfet, mit ©ernüfe unb grämten belaben, geienft »on ber §errin, bie
über Sorben thront, traben burd) bie ©tragen, bie aucfy bad fdjroer
belafiete Xromebar bebädjtigen ©djritted burdjtoanbevt. — Sad ^at=
mad be ®ran Sanaría enblid), mit einer frönen großen Satljebrate,
»erfetjt ben Reifenben fdjeinbar in bad SRorgenlanb. Xurcp einen
breiten ©trom, ber im ©omnter troden liegt, ben ©uiniguab.a, ift bie
©tabt in ¿Wei Xíieiíe gef Rieben. ®ie Raufer finb niebrig unb faft
fämmtlids ohne ßiegelbad); fie gleichen freifte^enb einem SQBürfeX, í>a=
ben fiatt ber genfter meiftend fjötjerne Sufen, unb lange Regenrinnen
brocen gleid) Sanonenläufen »on bent platten ®ad)e. §ol»e ®attel=
palmen überragen biefe fdjmucfiofen ©ebäube, beten innere Sinridj=
tmtg ähnlich als in ©ta. Sru¿. Fußgänger unb Reiter in mand)er=
lei Softüm, ¿u Roß unb ¿u SRauítpier, burdjjiehen in buntem ®e=
wimmel bie ©traßen. — Sine ©tunbe fyinter lad palmad liegt bad
®orf Sltalapa, weldjed über 2000 Sintoofmer jäfjlt, bie fämmtlid) in
§öf>len mo^nen. Sin einem fegelförmigen 23erge gelegen, gemährt
ber Drt ein eigenthümlidjed Slnfeljn, inbem »orn guß bid jur ©pi£e
teraffenförmige Reifen pöljerner Xpren fi^tbar werben, bie ju ben
einzelnen §öl)ien führen; genfter fehlen überall. SSor ben §öl)len
tummeln fid) bie Sinber, wäfwenb bie grauen ebenfaüd im freien
i^re ®ef<f)äfte »errieten. — Sd giebt auf ©ran Sanaría nod) mehrere
fold^er Xroglobiten=®örfer.
Sd lonnte nid)t meine Slbficpt fein, eine glora SOiabeira’d unb
Xenerife’d ober aud) nur ein 33erjeid)niß iljrer wilbwachfenben unb
angebauten iß flanken ju liefern, ba wir beren foWoijl für iRabeira
ald aud) für bie canarifdjen Unfein befi^en**) unb überbied bie eigent=
*) 3 n@e»tlla, wo bie Käufer »on ähnlicher Sauart, iß bie jweite
Spür ein ©ifengitter, burcb weites man ben ßatio unb feine Sewoljner »on
ber Straße überfeinen fann.
**) Ueber bie glora SRabeira’d bat R- Sowe (Primitiae et Novjlid)
fpejiede ©otanif nid)t meine Slufgabe ift. 3 d) wollte- nur »er=
fuc^en, ein möglid)ft treued S3ilb ber ‘’Pflanzenwelt auf biefen 3nfeln
¿u entwerfen, beren fübiidje Sage unb glitdlid)ed Stirna bad ©ebenen
fe^r »ieler tropifdjer ©ewäd)fe juläßt, fo baß bie Sulturoegetation
ber unteren 23ejirle, »on ber unferigen butdjaud »erfRieben, meljr
ben Xropen entfprid)t, wälwenb bie Region ber immergrünen äöälber
ben S^aralter ber fubtropifdjen 3°ne barfteüt. 3d) bielt ed ferner
für ’angemeffen, bie wichtigem Rufcpftanjen fpejieEer ju be^anbeln
unb meine Srfa|rungen über biefelben in Sürje mitjntijeKen. — ©o
iüdenfyaft nun aud) biefe Slrbeit ift, ba ¿ur gründlichen Srfotfdjung
fo »ieter, mir ganj neuer, ©ewächfe ein »iel längerer Aufenthalt**)
notfiwenbig gewefen wäre, fo poffe icf> bod), baß fie baju beitragen
wirb t eine im Slfi gern einen rid)tige SSorftetlung »on ben SSegetationd=
»erfiäitniffen ber beiben, an Raturfd)önt)eiten fo reifen, 3 nfelgruppen
bed atlantifc^en fReered ju »erbreiten.
tiae faunae et florae Madeirae et Portus Santi, London 1851) ge=>
^rieben, and} §eer unb neuerlid; Sunburp (botanifd>e ßeitung öon 1857)
paben über biefelbe berichtet. Slußerfcem bat fiep 3. 201. ÜJtonij, auf SOia»
beira gebürtig, um bie ©forfdmng ber «fSfiattgen feiner 3nfel fepr oerbient
gemalt, unb enbtief) bat ber ©tgtänber, R. §. Riafon, bei einem jweiiäb=
rigen Aufenthalt rei^tieb iPßanjen gefammett, welcpe er jetjt centurienweife
jum Serfauf bietet (ßebe botanifdje Seitung »on 1858, p. 8). Sowe bat
ganj neuerbingd ben Anfang einer wirtlichen Flora madeirensis, welche
bie Sbdawificren umfaßt, erfdbeinen laffen unb wirb boffentlicb bad SBert
»oüenben. giir bie glora ber canarifcben Snfeln aber beft^en wir wichtige
Rlittbeitungen »on 8. ü. Such, bedgleicben »on SBebb unb Sertelot in bem
beiannten ^raeptwert über biefe Snfeln; julept aber bat Dr. S. Solle bei.
einem mehrjährigen Aufenthalt bie glora grünblitb erforfcbt, unb bürfen wir
»on ihm wichtigen ^Bereicherungen berfelben entgegenfeben. Ueber bie geo*
logifchen Serbältniffe »on Sanjarote unb guerta »entura eublich bat ©.
Wartung intereffante fDiittbeilvmgen gegeben.
**) Am 25. Ditober 1855 tanbete ich in gutt^al, unb am 9. April
1857 »erließ ich SWabeira; auf Xenerife weilte ich öcm »• ^brtl bid jum
18. 2Diai 1857, für ©ran Sanaria bagegen war mir nur ein breitägiger
Aufenthalt geßattet. Sie Snfet ißalma fab ich Srotaba aud nur aud
ber gerne, Sanjerote nnb guerta »entura lonnte ich Wäbrenb einer mehr*
tägigen Sffiinbftille mit Rluße üom Schiffe betraehten; ©omera unb fpierro
habe id; gar nicht gefeben.