«Patio; bie Heineren, einßödig, befiedert, Wie in Santa ©ruz, aus einem
großen bieredigen Maurn, ber burch Mobrwänbe in mehre Steile geteilt
wirb. Bon ber breiten ßeinernen 33rüde, welche über ben ©uiniguaba führt,
bat man ein berrfi<he8 Panorama für ben obern Sbeil ber @tabt. 3Kan
glaubt ficb in baS «Morgenlanb berfeijt, wo £>o^e Sattetpalmen neben 33a»
nanen nnb geigenbäumen bie würfelförmigen Käufer überragen. (Sin «ßal»
menwatb, ber burcb bie ßch immer weiter auSbreitenbe Stabt attmatig »er»
brangt würbe, bat ißr ben Mamen gegeben.
Sie majeßätifche Satbebrale, Welche jeher großen Stabt jur 3ierbe
gereichen würbe, liegt im untern Sbeile bon ias «ßalmaS. Mur ber eine
ibrer beiben hohen Spürme iß botlenbet. Sie Sirene fetbß, im Munbbo*
genßil, ans einer grauen, febr feßen Saba, welche eine Stnnbe bon las
«ßalmaS bricht, erbaut, macht im Snnem burcb bie frönen Berbältniffe
nnb bie eble ©infaebbeit ber Säulen nnb Bogen einen erbebenben ©inbrud.
Sie Sede iß gewölbt, ber Hochaltar einfach unb baS ©bor, wie in ben
meißen Sitten ber Sanarifchen Snfeln, burcb fünßtich gefc^nifeteS §oljwerl
geziert. Sa8 £auptportal unter bem Soppeltburm wirb gegenwärtig, aber
leiber in einem neuen Stile, »odenbet. 3ablreiche Flößer unb Sloftertircben
ßeben, feit ber Aufhebung ber geißlithen Drben, leer ober werben ju anbe*
ren 3weden berwenbet; fo bient ein ehemaliges Stoßer jefct ju einer Sr»
jiebungSanßatt für Snaben, welche bi« bom achten bis jum fünfzehnten
3abre bleiben unb barauf jur Uniberßtät abgeben. 150 3öglinge bon
©ran Sauaria unb ben anberen Snfeln bebölfern jefct biefe bortrefflic^e
Inßalt, beren faubere unb jwedmäßige ©inriebtung febr ju rühmen iß.
Siefelbe entßanb bor neun fahren burcb Bereinigung mebrer «Männer
(Merzte, Slbbolaten unb ßßrießer ber Stabt), welche zur ©rünbung einer
beßern Schute bi« unentgeltlich Unterricht erteilten. Surch freiwillige
©elbbeiträge bilbete ß<b balb barauf ein gonb, unb aümalig ging aus ber
Bereinigung weniger «Männer bie jefeige Stnßalt mit tüchtigen befolbeten
Sebrern b«bor. Sa8 jährliche Honorar für Unterricht unb Belößigung
überßeigt nicht über 100 SuroS. ©ine ähnliche ©rjiebungSanßatt für
junge «Mähren unb baS große fpofpitat ber barmherzigen Schweßem ßeben
biefer nüfetichen Stiftung Würbig zur Seite. «Mit bem lederen War ein
ginbetbauS berbunben, baS aber nach Aufhebung ber Stößer in Spanien,
weit auch biefem Drben fein ©runbbefib genommen, eingegangen iß.
Sie Stlameba, ein reizenber Spaziergang, bon hoben, meiß tropifdjen
Bäumen befebattet unb burch einen reifen Blumenßor geßbmüdt, ein
Heiner Bklb im Snnern ber Stabt, Wirb am 2tbenb bei guter Beleuchtung
ßeißig befucht, ebenfo baS ibni gegenüber gelegene Saßno, mit bem ein
Sfjeater berbunben iß.
2(18 i<h am «Morgen beS 18. «Mai, mich rechts unb linfs umfehauenb,
bie Straße bon las ißalmaS burcljwanberte, würbe ich bon einem freunb»
liehen «Manne mittlerer Sabre in englifcher Sprache angerebet. «Mr. «ß. S .,
ein wobtbabenber, in las ißalmas anfäffiger englifcher Saufmaitn, führte
mich barauf überall umher ? unb feiner greunbtichleit berbanie ich junachfi
eine beffere ©inßcht in bie Berbältniffe beS DrteS. @r befuchte mit
mir bie erwähnten 2tnßalten, beSgteichen baS ©ebäube, in welchem bie
heilige Snquißtion ihr «Befen getrieben, jefet bertaffen unb unheimlich wie
ber ©eiß, ber ebebem in ihm häufte unb führte mich suiefet in feine ©ar»
tenwobnung am linien Ufer beS ©uiniguaba, bon beren plattem Sache ich
einer bezaubernben Munbßcbt über bie Stabt unb baS «Meer genoß. StbenbS
gingen wir mit einanber zur Sllameba, wo bie fchöne SSBelt tußwanbette,
unb fpäter in’S Saßno, wo berfc^iebcne Sorten ©iS in größeren Ouanti*
täten als bei uns, in Biergläfern, berabfolgt würben.
3lm anbern «Morgen wieberbolte ich Zeiti9 meine SBanberung burcb bie
bon gußgängern unb Meitern febr belebten Straßen, befuchte auch ben
gifcb* unb ©emüfemarft, ber etwa baffelbe bietet, Was gunchal unb Santa
©ruz aufzuweifen bermögen, unb ritt fpäter mit brei Spaniern, bie nähere
Umgegenb zu beßchtigen. Anfangs führte ber SBeg über ßeile Mnböben
mit tafelförmiger Mbßacbung, welche, bon febr bürftiger Begetation befleibet,
nur bi« unb ba bie balbiugeligen, bis 4 guß hoben Büfche ber Euphor-
bia balsamifera ober bie baumartigen Sträudier ber gleichfalls blätter*
tragenben Euphorbia piscatoria, beSgteichen einzelne Heine Bäume ber
Kleinia zeigten. «Mit bem unfchäblicben «Milchfaft ber Euphorbia balsamifera
berfteben bie Bewohner ber Sanaren bie ©uter ber Siegen, wenn
fie felbige mit ben Sungen auf bie BSeibe treiben: über bie Benutzung
biefeS Saftes zu Sonßturen, nach ber 2lngabe einiger, Schriftßeßer, habe
ich bagegen auf ben Sanaren MicbtS erfahren föitnen. Sobalb aber biefe
Bormaner überfchritten War, änberte ßch plöfelicfe bie Sanbfchaft; auSge»
behüte, wellenförmig gehobene unb gefenite gtächen waren meilenweit mit
«Bein bewachfen, welcher im üppigen ©rün ber bottften Belaubung prangte
unb ber Blüte nabe war. Siefe unabfebbaren «Beinfetber, auf benen bie
Mebe als niebrige «Pflanze ohne jebe Stüpe gejogen wirb, bähen ein burch»
aus gefunbeS, fräftigeS SluSfeben. Sie «Beiniranfbeit, auch auf ©ran ©a*
naria leiber nicht unbefannt, bat bi« bisher weniger gefchabet, was tbeit»
weife aus ber Ir t , in welcher man bie Mebe fultibirt, eritärt Wirb, inbem
auch bi« aüe Blätter unb Srauben, welche am Boben liegen, felbß wenn
bie b’öh« gelegenen Sh eile beffelben StodeS erfranfen, gefunb berbteihen.
Slber leiber bat biefe 3trt ber SBeiniultur, bie ßch auf «Mabeira unb Sene»
rife in gleicher SBeife bewährt bat, auch ihre Schattenfeiten, inbem bie reif