Seere oott ber ©röße einer fieinen Kirfd)e, toeld;e, anfänglich grün,
pfefct eine fdjarladjrothe Färbung annimmt. 2Bemt bie Seere, beven
faftige« gruchtfleifch unangenehm füglich fd)metft, oerfdjrumpft, fo ift
bie 3eii ber (Srnbte gefommen. 2)ian pflücft bie reifen Seeren ein»
¿ein oon bem (Strauche, toa« toieberljolt gefdjehen muß, ba fettige
nicht alte ju gleicher 3 eü reif werben. ®ie gefammetten Leeren
toerben an ber Sonne getrocfnet unb barauf burch holten mit hol*
jernen üföaljen enthülft, bamit bie heiben Samen, bie fogenannten
Kaffeebohnen, frei toerben.
®ie SDtabeira» Kaffeebohne ift Hein, fte gleicht burdjau« ber
SCRoccabohne unb folt auch, tote bie fßortugiefen behaupten, non ber*
fetben abftammen. 2Ran laßt fte minbeften« jtoei Satire alt toerben,
toeil ftch erft mit einem getoiffen Sitter ba« SRayimum be« Stroma’«
einfinben folt. 3) er auf ÜRabeira getoonnene Kaffee toirb fämmtlich
auf ber Snfet oertrunten, unb fteht bort, toeil man ihn mit Siecht
für beffer hält, ettoa« höher alb ber importirte Kaffee im greife.
SDian jieht ben Kaffeeftrauch au« Saamen unb burch Sterlinge,
allein ¿ur Saat fönnen nur gattj frifche Saamen benufjt toerben,
toeil, fobatb ba« gruchtfleifcfj ber Seere »ertroctnet ift, and) ber
Saame feine Keimfraft oerloren hat. (Der fehr fteine Keim, toeid;er
in einem bösartigen Santeneitoeiß liegt, enttoicfelt beim Keimen
feine urfprüngtich fieinen Samentappen ju einer bebeutenben ©röße,
fo baß bie junge Keimpflanze batb ber feimenben Suche ähnlich fieht.
®er Kaffeeftrauch liebt recht gefügte, fd)attige, ja beinahe
bumpfige Drte; man pflanjt bie Säumchen beSbalb nahe bei einan»
ber, fo baß fie balb ein bid;teS ©ebüfche bilben. (Durch äRauern
ober hohe SRohrjäune gefclmht, gebeiht alSbann ber Kaffeeftrauch bei
hinreichenber geuchtigfeit vortrefflich; allein er fann ben Sößinb burch*
au« nicht leiben, unb feine über bie äRauerumgrensung hinauSragen»
ben Sleße fterben beSljalb in ber Siegel toährenb ber äßinterjeit ab,
freifiehenbe ^ftanjen aber gebeihen niemals. (Sin guter Kaffeeftrauch
liefert ein bi« jtoei (ßfunb trocfener Seeren.
SRur an ber Sübfeite äRabeira’S unb jtoar nur bi« ju 600
guß über bem SCReere gebeiht ber Kaffeeftrauch, unb finbet man um
guncpal melfad) fleine Eßlantagen, größere Slnpflanjungeu fehlen ba»
gegen. 2luf &enerife toirb ber Kaffee nicht fultioirt; nur in bem
fehr oernadjläffigten botanifchen ©arten jn Drotaoa faf; id; einige
fümmertiche Kaffeefträuche.
(Die ®heehftanSe gebeiht auf SDRabeira in bem 2500 f^uß
über bem SCReere, in einem Kaftanientoatbe oerftecft, reijenb gelege»
nen Harbin ba Serra fehr toohl. ®er Seftijer be« ©arten«, ber
fürslidj ßerftorbene engtifdje ©onfut S eitel), pflegte nur biefeit ®hee
SU trinfen unb feine ©äfte mit bemfeiben jit betoirthen.
Unter ben ©emüfepflanzen ÜRabeira’S nimmt bie Sa täte
toohl ben erften Stang ein, ba fie, be« reichlichen Ertrage« toegett,
nod) mehr al« bie Kartoffel angebaut toirb.
(Die Satate (Convolvulus Batatas). ß^ei Sorten ober 2lr=
tett ber Satate toerben auf ÜRabeira vielfach fultioirt. (Die eine,
toelche feit Sllter« her' in Kultur ift, toirb Satata ba terra*) ge»
nannt, ihre langen frautartigen Stengel ranfen an ©elänben unb
äRanern; fie braucht fünf bi« fedj« ÜRonate jur 3lu«bilbung ihrer
Knollen, giebt bann aber einen reichlichen Gxrtrag. (Die anbere ba»
gegen tourbe erft in ber neueften 3 eit äu« ©uiana eingeführt unb
be«l;atb Satate be (Demerara genannt. 3hte fd;toäd;ereu Stengel
friechen meiften« an ber ©rbe, unb il;re 2Bach«thum«zeit ift innerhalb
brei bi« oier ÜRonaten beenbigt, fo baß fie minbeften« brei ©rnbten
jährlich liefert unb be«halb aud;, bei reichlichem (¿ertrag unb fehr
mehlreichen Knollen, oiel häufiger al« bie erftgenannte angebaut
toirb. (Die Knollen beiber ütrten oariiren außerbem noch vielfach in
©röße, Färbung unb ®ef<hmad. 3 ur gamitie ber Sßinbeu gehörig,
hat bie Satate and) ganj ben gmbitu« biefer Sflanzen.
Setbe Slrten toerben au« Stedlingen gezogen unb toirb bie (De»
marara=Satate fel;r häufig ztotfd;en ben Stegen be« äRaife« ober be«
noch jungen 3nderrohre« gepflanzt, too ihre mit genannten Sflanzen
parattelen Stegen ebenfalls gehäufelt toerben, fo baß ba« Seriefe»
*) SDiefe Slrt wirb aud; auf Tenerife gebaut, Ȋl;reub bie anbere nach
Dr. 53otte auf ben Sanaren uubefannt ift.