gufantmen, wo bann bie grau pocp im ©attel unb ber SOiann tief hinter
ihr auf beut ^intern beS aKaultpiereg ftfct, wäbrenb Körbe mit grüßten
unb anberen Singen feitwürtS am ©attel berabpängen. Oft thront oucp
bie Sfteiterin auf ber 2ttitte be« ©e^sätfe« felbft unb trabt ober gatop^irt
bennocp munter ipreS SegeS.
ißferbe unb ÜBtaultpiere werben aucp bor bem Sagen, aber bie erfteren
namentlich gum Seiten benupt; fte frnb uteifienS fpanifcper 2ibfunft unb nur
auf ©cpritt ober ©alopp eingeritten. Sie SDiauitpiere unb ©fei Werben in
ber Sieget, ba ihr fpnf febr fejt ifi, nicpt befcplagen, aucp bas §ufetfen ber
Vferbe pat feine ©tollen (Ibfafee); ber 3aunt ifi an einem bie Siafe um*
faffenben eiferuen Vügel befeftigt.
©anta Srug ifi als $anbel8ptafz unb als Koplenftation für bie Satnpf»
fcpiffe nicpt unbebeutenb; im Sapr 1856 würben bon bi« 1,501,716 $fb-
trocfene Kocpenille auSgefüprt*). Sag ^auptgefc^äft ifi in ben ©änben eng*
lifcper Kaufleute. ©anta Srug ifi ©tp ber Siegierung für bie Sanaren.
Sie ©tabt wirb bon gremben Wenig befugt, obfcpon ibr bortreffiic^eS Klima
at8 ©efttubpeitsfiation für Vrujlleicenbe in bieten gälten ftcperlicb ben Vor*
gug bor guncbat berbiente. Sie Suft ifi bi« biet trocfener, aber nicpt fo
frei bon ©taub, e8 regnet im Sinter niemals anbaltenb, bie mittlere
Särme ifi Sinter unb ©ommer etwa um 2° pUper als in guncbat. Sie
niebrigfle Särme beträgt nacp 8. b. Vucp im SDiittet 17,7° Seif, (im
Sanuar), bie pöcpjie iw Vtittel 26,1° Seif, (im Stuguji). Sie ©ommer»
uiouate, bon SDiärg bis gum ©eptember, finb an ber ©übfeite bon Senerife
faji gang ebne Siegen unb wäbrenb biefer 3«t brennt bie ©onne fürc^terticp;
ber §erbfi, Sinter unb grübting haben bagegen ein Setter, wie e8 ber
fcpBnfie ©ommer Seutftpianbs un8 fanm abnen laßt. Stm Sage bewbtft,
wirft bie ©onne wäbrenb biefer 3«t nur erwärmenb, aber nic^t beläfli»
genb, wäbrenb 9tacptS am ftaren bunflen §immet bie ©terne um fo bell«
(unfein. Senerife unb ©ran ©anaria berbienten ihres mtbergleicplicpen
Klimas b^ber mehr befugt gu werben, aber teiber finbet man big jefct ein
fcplecpteS Unternommen, auch ifi einige Vefanntfcpaft mit ber fpanifetjen
©pracbe gur Verftanbigung notbwenbig.
Säbrenb ber feuchte Sinter guncpals mir biet aftpmatifepe Vefdjwer*
ben brachte, war ich für bie Sauer meines 2tuf enthalt? auf Senerife bon
biefem täfügen Uebel frei unb banfe ihm, wie ich bermutbe, gunäcbft bie
Sieberberfleüung meiner gef<bwä<bten ©efnnbbeit. Sen gangen Sinter bin*
burd) fann man in ©anta Srug ©eebäber nehmen, woju ber ©tranb, aus
8aba beftebenb, felbft bie natürlichen Vabewannen liefert, über weiche bie
*) gür bie 3U($t ber Socpenille berweife ich auf p. 58.
Vranbung beS SJteereS fdtäumenb biirtüegfpütt. 9lucp bie SSleta bei las
ißatmaS auf. ©rau Sanaría bietet als Süne einen fanbigen Vabefiranb, um
guncbat bagegen ifi nur febr geübten Schwimmern bas Saben gefiattet.
Sie Umgegenb bon ©anta Srug ifi im ©ommer, bei großem Saffer*
mangel, fepr fleril, überall fehlt es an Säumen, unb felbji bie Sattel*
palme, weldhe an ber Siorbfeite bon Senerife reicplicp bertreten ifi, erfd^eint
hier nur fparfam, mit ihr bie König?paltne, bie auf Suba peimifcp, als
Palma real de la Habana befannt ift- Studh ber Vaobab gebeipt in ben
©ärten bon ©anta Srug, bie Melia Acedarach aber, gleichseitig mit blauen
(Blüten unb rotperVeerenfrucpt, ifi ber §auptbaum ber Vrontenaben. Sie
©ärten ber ©tabt bieten nicpt bie Sftannigfaltigfeit ber tropifchen Vlumen
unb grüepte, welche ich in gumbat gu bewunbern batte, benn es fehlen
hier bie ©nglünber mit ihrer Siebe für bie Vlumengucpt. Sie Vanane bagegen
ifi faji häufiger als um guncpal unb bie Opuntia Ficus indica be*
beeft als Díüprpfíange ber Socpenille faft alle fulturfühigen Sänbereien. Ser
Seinbau bat, wie auf SOiabeira, feit ber Sranbenfranfbeit fafi ganglicp auf*
gehört, fott aber in biefem Sabre (1858) fiep, für Senerife wieber gehoben
haben. Sie Socpenitlegncpt ifi feitbem ber §aupterwerbsgweig ber fanari*
fepen Snfeln geworben; baS ißrobutt berfelben bat auch bereits bie Soche»
nille bon ©uatimala auf bem Setfmarit Sottbon’S überflügelt, lls Korn*
pfiangen baut man2MS, ©erfte unb loggen, als ©emüfepflangen gunächfi
Vataten unb Kartoffeln. Sie lepteren unb ber ütiais föunen bei reichlicher
Vewäfferung jährlich brei ©ritten geben. Sie ©erfie nnb ber Dtoggen werben
im Sinter gefäet nnb im Stpril geerntet, geigen unb Orangen ftnb bie
§auptfrücpte; Slnonen werben fettener als in guncpal gegogen, bie Slnanas
erfepeint nur als ©eltenbeit in ben ©ärten.
Sn ©anta Srng fanb id) in einigen englifcpen unb fpanifepen §äufem
frennbticbe Aufnahme uitb ging nach längerem Aufenthalt, mit ©mpfeblungen
reichlich berfeben, in’S Snnere ber Snfel. lieber Saguna, ber bormaligen, jept
giemlich beröbeten ^auptftabt, gum Sbeil mit fiattlicben, nunmehr berfaHenen
©ebäuben, auf beren üDtauern reiflich §au8laucb (Sempervivum urbicum)
wäcbft, führt bie Sunftftrafje burch üppige Kornfelber mit grueptbäumen
umfäumt na^ ©augal, wohin man auf einem bon feeps SDÍauítbieren ge*
gogenen Omnibus gelangt. Ser Seg jieigt aümälig; in Saguna unb
©augal ift ein gang anbereS, biel fättereS Klima unb battach auch eine anbere
Vegetation als längs ber niebrigen Küfte. Von letztgenanntem Orte, wo
befteHte ißferbe auf uns warteten, gebt ber Seg nabe ber Síorbfüfte naep
Drotaba; man pafftrt bie Ortfchaften iDíatanga, Viltoria unb ©anta Urfula
mit präeptigen popen Sattetpatmen. $eden ber Agave americana begren*
gen päufig bie ©traße; bie Vtütenfcpäfte biefer ißftange traten (am 22. Slpril)
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