ba man auf ben aubeni 3itfein erft fpäter ihren 21nbau »erfüllt
hat. Oie erften 3nfecten feilen Bon ÜDie^tco i;erü6ergebvac£)t fein.
9Iuf üDiabeira, Wo biefeiöe Opuntia oerwilbert an allen unwirthba-
reu f^eifen faft längs ber gangen ©übfeite wädjft, wirb biefelbe niepr
ihrer ^rächte wegen, gebulbet, nnb erft in ber neuften 3 eü ^aben
bie ©ebrüber Slraupo »erfudjSWeife in ber Stälje non $und)al Slo=
palpflangungen angelegt, auf melden bie ©ouimerernbte ber ©od)e=
nitte aderbingS »ortreff ließ ausgefallen ift, bagegen baS Sitfect ben in
ber Siegel feljr naffen Söinter SJtabeira’S nidjt nertragen lann; weshalb
man, wie idj glaube, non ber ©odjenidegudjt für biefe Snfel nidß
allguniel erwarten barf.
^Diejenigen Opuntia=Wirten, welche redjt faftig finb, Wenig ©ta=
d;elti palen, itnb eine garte Oberhaut befißen, eignen fidj gur ©od)e=
nidegudjt am beften. SDian goflangt auf ben ©anaren gang allgemein
nur bie Opuntia Ficus indica, ba »ergleidjenbe 33erfud)e mit an=
bereu Slrten biefer ben Ißorgug gegeben *). Oie ißflange befielt,
wie alle Opuntia=Slrten aus flachen, glieberartigen, faftigen 3toei=
gen; jebeS ©lieb entfpricfjt einer 2öad)SthumSperiobe, bemnad) einem
Saljre, eS nerlängert fiep barauf nicht mehr, nimmt jebocf> an Oide
gu. Oie fefjr Keinen 231ätter, Weiche in ©piraireifjen fiepen, faden
fd)on früpgeitig ab, fie pinterlaffen eine Siarbe unb über berfelben
eine burd) fpaare unb ©tad)eln nerbedte fnoSpe, aus Weid) er eine
Sßlütfje ober ein neuer entfielen fann. Oie ißfiange £;at eine
ungeheure SebenSfäpigfeit, jebeS ©lieb, ja fogar Steile eines ®lie=
beS, beSgleidjen fjriicpte fdjlagen, wenn fte niept burd) Siäffe »er=
faulen, fepr leicht SGSurgeln unb wadjfen gu neuen ©pempiaren peran.
SSermunbungen ader SIrt »ernarben in fürgefter 3£ü burd) ©Übung
eines Seberforfs, abgebrochene ©lieber aber ober ©tüde berfelben
fd)ü|en fiep buref» folgen forfübergug nor bem 51uStrodnen. SBenn
man bie Opuntia Ficus indica ungeftört fortwadjfen läßt, fo bilbet
fie im Sauf ber Sapre bie abentheuerlidjften ©eftalten. Oie unteren
*) Sitte Opuntia* Slrten werben öon ben Spaniern Suno ober
nera genannt. £ .33.
©lieber mit grauem f orf bebedt, paben alsbaitn eine ftammartige,
meiftenS cpiinbrifdje ©eftalt gewonnen, fie tragen, ba fie nicht
ade 2ld)feifnoSpen gu B^eigen entwideln, ohne ade Siegel if;re ®lie=
beräfte, bie wieber eben fo unregelmäßig mit jüngeren ©liebern be^
fe§t finb. ©in foldjer Opuntien*5Saum, ber bisweilen 20 guß §ßpe
erreicht, ift ein wapreS Sliufter ber Unregelmäßigfeit, inbem ber eine
3weig aufwärts unb ber anbere abwärts gel)t, ber eine alt unb mit
grauem forf beileibet, ber anbere bagegen jung unb grün ift. Oer
Söirrwar biefer ©liebergweige wirb fo hießt, baß man bie Opuntia
gern Wie unfere Oornpeden gur Umgeunung ber gelber benupt.
3m 2lpril erfepeint bie große gelbrothe ©iütpe, unb im 3 uli unb
Sluguft reift bie grud)t, welche bie ©eftalt unb ©röße eines tücfjti*
gen ©änfeeieS befifet unb wie bie grünen ©liebergweige mit fpiral*
förmig angeorbneten ©lattnarben, hinter Welche fepr fpifce, mit 2Bie*
berhafen »erfeßene ©tadjein fitzen, marfirt ift. Oie grudß, weld)e
nur üon ben »erwilbert oorlontmenbeit ober gu Umfriebigungeit be=
nulten Opuntien gewonnen wirb, ba man auf ben eigentlid)en S?o=
palfelbern ade SiütljenfnoSpen abbricht, fornuit in ben ©ommermo^
naten nielfach auf ben SDtarft unb wirb »on ben «Spaniern unb
ißortugiefeu ihres fühlenben ©afteS halber fehr geliebt. tOtan barf
fie aber, ba ihre gasreichen ©tadjeln fchwierig aus ber fpaut gu
entfernen finb, unb leichte ©ntgünbungen neranlaffen, nicht mit ber
bloßen' £anb angreifen. Oie Verläufer, mit ^anbfehuhen bewaffnet,
entfchälen beShalb in ber Siegel ben faftigen fern, welchen ber
fäufer fofort Bergest. 2Bie bei ben ©tachelbeereu, ber bie ©actuS*
Frucht auch iw ©efhmade ähnlich iß, ftnb bie gal)dofen im 3 nnern
harte ©aantett an ihrer Dberßädje faftig geworben. Oie bide äußere
©djale ber fjruciit entfpricht burd)auS bem ©ewebe ber 3wetge, fie
fann beSIjalb auch, gutnal ba fie tldjfeifnoSpen trägt, red)t gut ein
neues iPflangen=©pentpiar entwideln. Oie ©amett feinten fel)r leid)t
unb gwar mit gwei »evt)ättnißmäßig großen, fleifd)igen ©amenlappeit,
biefe faden im erften 3ahre ab, wäl)renb gwifchen ihnen baS erße
©tammglieb ber jungen ^flange entßeht, welches, im ©egenfah 3«
aden folgenben ©liebem, noch im gweiten 3ahre, oiedeidjt auch iw