britten (Jahre, ftd> rerläugert, unb bann erft aug feinen Sldjfel*
fitogpen neue ©lieber treibt. ®a aber bie Slnjucht ber Opuntia
aug ©aamen niete (Jahre erforbert, inbem bie jungen (ßftanjen fefjr
tangfani n>acbfen, fo wirb eg wohl nientanbeu einfaden, jentalg
9ioj)alptantagen aug ©aamen ¿u erjiepen; ganj allgemein benutzt man
bagegen bie ©lieberjweige ¿u ©tedliitgen, unb biefe wadjfen and)
nortrefftidj. ®a jebeS ©lieb, wie bei unferer (Di ift el, einem (Jahr
entfpricht, fo fann man nad) bemfetben bag Sitter eineg ©pemplarg
beftimmen, wobei jebodj wolji ¿u beamten ift, baß auch atte 3 ü>etge
itod> ©lieber treiben tönnen *).
3tr>eige ber Opuntia Ficus indica, bie bemnadj
aug ¿wei ©tiebern befielen, werben ¿ur Stntegung ber Olpoalpflan*
jungen rerwenbet; man bricht biefetben in ber trodenen (Jal;regjeit
non ber alten (pflanje unb legt fie 3 big 4 SBodjen taug an bie
©omte, bamit fid), epe fetbige gepftanjt Werben, bie SBunbfiadje beg
unteren ©tiebeg mit tor! überjieljen fann, weil fonft bie junge
(ßflanje leicht im feudalen 23oben oerfautt. Oie ©tedlinge Werben
barauf in einem, rorper forgfältig ¿ubereiteten, tief umgegrabenem
Slder, 4 big 6 guß non eiuauber in Sieben gepftanjt. ©ie bebür*
fen ¿u Slnfang feiner S3ewäfferung, ja fetbige ift ihnen fogar fcf)äb=
lid>, ba bie junge bßflanje nidjt niel 9täffe nerträgt, fpäter bagegen
ift bei fe|r trodenem SBetter eine mäßige S3ewäfferung nort£)eit=
paft. Siacp ¿wei (Japren ift bie neue ißflanjung fo weit, baß fie
bag (Jnfect aufnepmen fann, unb gefiept bie Uebertragung in fol*
genber SBeife:
(Dian fammelt bie ¿um Slbgeben ber Zungen gefcptdten (Diütter
(las Madres) unb breitet fie auf fladje mit Seinwanb überfpannte
§oijral;nten (tableros), über etwa einen fjuß lange unb ■ $uß
breite ©treifen non weißem S3aumwoHenjeitge aug, bie wieber ab*
*) Sie alten Opuntien*3 roeige fonbern öäufig einen bent Sragantp
ähnlichen ©toff in größerer Stenge an«; berfelbe iß 5war häufig berunrei*
nigt unb gefärbt, aber nicht fetten auch boßfontnten weiß, unb gleicht al«*
bann bur^au« bem Sraganthgummi, unterfcpeibet fiep aber unter bem Sli*
frosfop fofort burcp zahlreiche in feine Stoffe eingebettete ÄrpftaHe.
wecpfedtb mit gleichen 3 eugftreifen unb einer bünnen ©¿piept tracpti*
gen (Diütter bebedt Werben. Oie festeren geben nun bei warmen
SBetter in furjer 3 dt/ in 12 big 24 ©tunben, reichlich (Junge aug,
welche an ben Sappen haften unb mit biefen auf bie jungen Dpuit*
tien=3n>dge übertragen werben. Oieg gefcpiept im (Diai, wenn ber
junge 3toeig nahebei feilt »odeg Säuggwacpgthum erreicht hat. Oer
mit ber jungen, fepr fleinen S3rut bebedte Sappen wirb mit einigen
©tadpeln per (ßflanje felbft auf bem 3 *neig befeftigt unb ¿war wählt
man bie fleinften ©tadjeln, um bie (ßflanje möglicpft wenig ¿u be*
fihäbigen. (Je nadjbem bie SBitterung günftig ift gehen barauf bie
(Jungen fcpneder ober langfamer auf ben 3®dg hinüber, unb wenn
fie ben Sappen fämmtlicp nerlaffen unb ftdj ihren neuen SBopnort
auggefucpt hüben, wirb auch ber Sappen entfernt, wag in ber Siegel
nach 8 Sagen gefchieht. Oief eiben (Diütter Werben 4 big 5 mal mit
folcpen Sappen bebedt, fie gebären ganj langfam eine große (Diettge
fleiner S^htere, unb fterben, wenn bieg gefcpepen ift, worauf fte ge*
trodnet alg ©occioneda negra ober 3 ncatido in ben £>anbel foutmen
unb ba fie reicher an fjarbeftoff alg bie gewöhnliche ©odjeitide finb,
bie ihre Zungen behalten haben, auch ötel höher im greife flehen.
(Jn ber Siegel überträgt man bag (Jnfect nur auf einige junge
3 weige, unb läßt bie anbern für eine ¿weite fpätere Slugfaat (lieber*
tragung) frei. Oie (Jungen, welche ¿iemtidj beweglich finb, nerbrei*
ten fich ^alb über ben ganjen 3toeig, fte Werben auch häufig oom
SBinbe auf anbere 3 ®eige hinübergeführt, wag bem 3üdjter gar nicht
angenehm ift. ®ie Sappen finb in ber Siegel auf beiben ©eiten hier
unb ba mit (Jungen überfät, biefe finben aber bennodj ihren SBeg,
breiten ftch aber niemalg gleichmäßig auf bie Oberfläche beg 3 wei=
geg aug, fonbern bleiben in ber Siegel gruppenweife beifamnten.
S3ig jur ©rnbte bebarf nun bie ^ßflanjung wenig Sluffidjt, bie Schiere
bleiben, Wenn fie fich einmal feftgefeijt haben, lebenglänglid) an ber*
felben ©tede fifcen, laffen fich auch nicht wohl in biefern 3 uftanbe
oon einem 3 löetg auf ben anbern übertragen, weil fie fich in ber
(Regel nicht ¿um ¿weitenmal feftfefcen. (Dian forgt nur bafür, baß
bie äitern 3toeige nicht burdj bag riedeicht ront SBinbe auf fie ge*