bte Keinen Sananen für fd^mad^aftev gehalten. SJtan ißt fte roh,
na#bent ntan bie äußere, bide, leberartige Sdjale entfernt ijat; bte»
felben fdhmeden alSbann einem meinen, füßlid^fauren, nteijireicfjen
Stufet ä^ntid) unb Befi^en pbern ein felp feines eigenttmmiidjeS
‘älroma. Oie grüd)te ber Musa paradisiaca unb ber Musä Caven-
dishi, toelche feiten über toier $oß lang toerben, ftrtb nicht toie jene
cplinbrifch, fonbern lantig; fte toerben oott (Sinigen ben anbern Sa*
ttanen öorgepgen.
Oa man baS ganp -3al)r ^inburd) Sananenfrüchte ernbtet unb
bie Sananen reichlich ptragen, fo iß biefe $flanp eine ber grüßten
Segnungen für bie Sropentoelt; fte ift beShatb and), oBfdjon in ber
alten Belt Ijeimifd), bem 9Jtenfd)en überall gefolgt, unb benft ber
$ßanpr, toenn er fich anftebelt, perft an ihren 2lnbau, toeil fte
allein nötigenfalls auSreidht, ifm nnb feine gamilie p ernähren.
Oie unreife grudht ißt man in bielen tropifdhen ©egenben geröftet
ftatt beS SrobeS unb gelobt als ©emüfe, bie reifen grüßte bagegen
toerben meiftenS rof) genoffen, aber and) bielfadj p Sadtoerl ber*
ibenbet, auch foß man, ba fte reit an 3 «der ftnb, fjier unb ba aus
i£)nen ein beraufdjenbeS ©etränl bereiten. Stuf SOiabeira toirb bie
Sanane nur roh genoffen. Oie Saftfafern beS Stammes unb ber
Slattfcheiben geben gute SPiatten unb bienen außerbem pm Stopfen
ber äftatrafcen. Oie in ber Suft getrodneten Slätter toerben toie
bei uns baS Stroh pm Serpaden gebraucht.
Slut bie Sanane toirb, gleich bem 3nderropr, ans Stedlingen
gepgen, inbem aus bem uutern, in ber ©rbe beßnblicpen Speile ber
mehrjährigen Stämme im grühjahr jahlretd^e junge Oriebe peroor*
treten, toeldhe, toenn fte ftd) felbft Betourplt haben, oon ber ßftutter*
pflanp abgelöft toerben unb nach brei bis oier fahren felbft toieber
pr Slüthe gelangen. Oie pflanp bebarf gar feiner fflege, fie oer*
langt nur guten feuchten Soben unb hütreicpenbe Bärme. un*
fern Oreibhaufent fommt fie feiten pr Siüthe unb reift noch feltener
ihre grüchte, toeldhe alSbann, toie bei uns bie geige, bie bo<h fidler
eine ber fchönften grüßte beS Sübens genannt p toerben oerbient,
jtemlich unfdhmadhaft finb.
Musa sapientum toirb hochftämmig, ihre grüd)te finb abgerun*
bet, bie Oedblätter unb bie fpäter gebilbeten (fog. männlidhen) SBlüthen
faßen ab. Musa paradisiaca hat einen fürprn Stamm, fantige •
grüdjte, bie fterileit Slüthen oertrodnen, ohne abpfaííen. Musa
Cavendishi enblidh hat einen furpn Stamm, fantige grüßte; bie
Oedblätter unb fterilen Slütlpn faßen ab.
©ne Heinere SÜtufa mit feuerrothen Oedblätteru am aufredhteit
Síüfhenftanb, bie Musa coccínea, seren Heine grüdfjte ungenieß*
bar finb, toirb fammt ber Strelitzia regina mit feuriggelber Siüthe
unb ber nodh siel fdpneren, bis breißig guß hohe«/ toeißblübenben
Strelitzia Augusta oielfach als 3‘er:PfiftnJe iß ben ©ärten um
gmtdjal gepgen. D'tur bie festere trägt hier feintfähigen Saanten.
3>ie Colocasia antiquorum, eine 2Iroibee, auf SDiabeira
Snhame genannt, toirb in ber tiefer gelegenen funtpfigen ©egenb oiel*
fach angebaut; ihre unterirbifdhen Triebe, fälfcplid) als Burpln be=
pidpet, getoähren ber armen SolfSKaffe für getoiffe SJfonate ein
^auptnahrungSmittel. Oie ©olocafia fteigt bis ettoa 2600 gnß
hinauf, toächft aber nur an übermäßig feuchten Orten; man trifft fie
beShalb in ber iftähe ber Sergftröme unb ber Bafferleitungen, ba*
gegen gebest fie in aßen Orten ber 3nfet, benen biefe Sebingungen
gegeben- finb, oortrefflich. 5luf bem ungteidh trocfneren Tenerife habe
idh fie oiel feltener angetroffen.
2ln geeigneten Orten erreichen bie ftarfen Slattftiele eine §öhe
oon acht bis phtt guß unb bie großen faftiggrünen, ganpanbigen,
fchilbförmigen, fd)öngeaberten 331ätter einen gleichen SängSburchmeffer.
Oer eigentliche Stamm erhebt fidj nur ganj toenig über ben
Soben, feine phive^ en fi^l über einaitber fdhiebenben Slätter be*
beden bett funtpfigen ©runb in ber ooßfommenften Beife. Oie ©o*
locafia gehört fidher p benjenigen ©etoächfen, toeldhe oiel Suftnah*
rung bebürfen; ihre ungeheuren Slätter ftnb überbieS an beiben Sei*
ten mit Spaltöffnungen oerfeljen unb toelfen, felbft in Baffer ge*
fteßt, fehr balb. Oiefer Suftnahrung toirb aber auch bie Sobennah=
rung, ba felbige im Serpältaiß pr Serbunftung fteht, entfprechen.
9iun ßnben fidh auch in aßen Oheilen ber ißßanp reichlich Srpftaße,