baut, felbft beu 0 ei Baum fiei;t man nur in ©arten. ®ie erften
Dlioenplantagen ^abe ich in ©übfpanien an ben Ufern beg @uabal=
quioir gefehen, benn feibft nm tag Salrnag auf ©ran ©anaria, hm
ber Delbaunt in feijr großen ©jcemplaren oielfad) oorfomntt, erfcEjeint
berfetbe bod) immer nur mit anbern Säumen an ben Reibern unb Sanb*
ftraßen *).
©er glad)g gebeitjt nicht fonberlid), bie ©tengel finb oiel für=
3er alg bei uttg, aber bennod) baut man iJjn in siemlidjer 2lugbeh=
nung, unb fte^t man überall bie grauen mit bem ©pinttroden in ber
§anb oor ben Raufern fi^en, ba ©pinnräber auf ben Snfeln gänj=
lid) unbefannt finb. Siet Seinemanb unb nod) mehr SauntmoUem
Senge merben namentlid) oon ©ngtanb eingeföijrt. ©ie Saummol=
ifcttftanbe iourbe bis jefct nur in ben ©arten gesogen, audj ber
neufeelänbifche g I a d) g (Pliormium tenax), ber i;ier an fonnigen
Orten im freien jur Stütze fommt, mürbe big je£t nicht fnltioirt;
baffeibe gilt für unfern £>anf, ben id) überall oermißte. ®ie fiar=
len Saftfafern ber Agave americana bagegeit merben auf ben
©anarifdjen Snfeln su ©triden benutzt.
Unter ben Dbftbäumen SDtabeira’g ift ber gemeine geigen*
ba um (Ficus Carica) jebenfallg ber midjtigfte, benn er ift über bie
ganje Snfel, jebod) nur in ben tiefer gelegenen Legionen, in großer
SDtenge oerbr eitet.
©er Feigenbaum erreicht auf SDiabeira unb ben ©anarifdjen
Unfein einen bebeutenben Umfang; fein furjer, oft mnnberltdj geboge*
ner, glatter, graumeißer ©tamm trägt eine meit auggebreitete unb,
menn belaubt, feljr biente Srone, bie bei großer Slugbefmung feiten
über breißig guß hoch mirb. Sont ©ejember big jum Steril blatt*
log, gemäßen feine fparrigen meißen Slefte jur SBinterjeit ein mun*
berlidjeg Stnfeljen. Sangfam fommen nadj einanber im gritljiing bie
Slätter Ijeroor, unb hinter jebent Slatte erfdjeint alg Heine tnogße
bie Stnlage einer geige, bie ftd) erft ganj aUmälig, menn bag Statt
*) 3m ©ubojten hon ©ran Sanaría gtebt e? nad) Dr. Soße öei*
ßiantagen; ber Oetbaum iß bort eiubeitmfcb.
auggebitbet ift, meiter entmidelt. Sei einigen ©orten fommen nun
bie angelegten geigen ber lebten Slätter nidjt mehr in bemfelben
Saljre jur Slugbilbung, übermintern oielmeljr im finogßenjuftanb unb
fdjmeUen im fommenben grüfjjaljr ju faftigen grüßten an. ©afier bie
unrichtige Eingabe, baß einige geigenarten smei ©rnbten jährlich'
geben, ©erartige frühzeitige geigen fielen frei, meil bag Statt, in
beffen Stdjfeí fíe entftanben finb, fdjon im ¿perbfte abgefaUen ift; fie
fommen im SDtai 3ur Steife, mäljrenb bie jährigen geigen, meldje in
ber Üldjfel eineg Slatteg ftefjen, erft im Suli unb ben folgenben SD?o=
naten aUmälig (er anreif eit- ®ie großen blauen, bimförmigen gei=
gen, meldje oon ben ^ortugiefen Sebrag genannt merben, finb auf
SDtabeira bie erften; fie finb fet;r füß unb faftig. Som SDtai ab
giebt eg nun big 3U Anfang beg ©esemberg fortbauernb reife geigen,
meil biefe grüdjte nicht mie unfere Steffel auf einmal fottbern ben
Sananenfrüd)ten gleich, unb smar mie biefe, oon'unten uadj oben
gatt3 aUntälig nadj einanber reifen, fo baß berfeíbe Bmeig moí)í nie*
ntälg mefr alg eine reife geige trägt, ©er geigenbattm bringt nun
faft alle Saljre eine reichliche ©rnbte, ja ich glaube, baß er an ©r=
traggfähigfeit alle anbern Dbftbäume übertrifft, ba faft hinter jebent
Slatte eine geige 3ur Stugbitbung fommt. Sn fet;r jahlreichen Sa*
rietäten gesogen, ift feine grncht nicht allein ein feljr michtigeg Stah=
runggmittel ber unteren Staffen, fonbern mit Stedjt auch eine fehr
beliebte ©efertfrudjt, meldje im ©ommer meber SDtorgeng nod) SDtit*
tagg auf ber ©afet fehlen barf. ©g giebt auf SDtabeira runbe apfel*
förmige unb längliche bimförmige geigen, bie mieberunt im reifen
guftanbe gelb, rötljiich ober oiolett gefärbt finb, unb beren Snnereg
eine ebenfo oerfchiebene gärbung beftfjt. ®ie äußere bünne ©djaale
fía^t sur geit ber Steife ber Sänge nach, unb ein biefer ¿juderfaft
entquillt bem Stiffe. Sn bem an ber Storbfeite gelegenen, aber ber
©onne fehr eyfonirten ißonta bei gaba merben bie fd;önften geigen
gesogen, allein biefelben merben auf SDtabeira nicht mie im Orient,
©übfpanien unb Portugal getrodnet unb oerfenbet, fonbern fämmt*
tid) frif<h auf ber Snfeí fonfitmirt. Son fpierro bagegen, ber fleiu=
ften ber ©anarifchen Snfeln, oerfenbet man feit einigen Saínen ge=