2anbbofle ÜRabeiraS. Sie grauen tragen fämmtlicb eine SDiaittitta bon bei*
ler garbe, weiß ober jitronengetb, aus einem leichten SBollenßoß, unb über
betreiben einen breitlremßigen SDiänner^ut bon ©trob ober gilj. Sie 2Ran»
tifla b^ngt bis jur Saitte betab. SRieber unb StMe fuab bon berfchiebener,
meißenS bunlier garbe, in ber Stege! bon Sattun, feltner aus toon ben
grauen felbß getoiritem S&otlenßoß; fie tragen meißenS hohe i^warje, feit*
ner Weiße ©cbnürßbube, bagegen finb bie weißen Seberßiefeln ber SDtabei*
renfen unbelannt. Sie nationale SDtännertracbt, welche leiber meßr unb
mebt berßhwinbet, befiebt aus einer iursen, an bet ©eite aufgefcbtifeten,
weiten Dberbofe bon blauem Such, unter welcher bie weißen leinenen Unter*
ileiber beroorfeben, unb lebernen ©amafcben, ferner aus einer wagredjt rotb
unb blau geßreiften Bkfte, einer rotben Seibbinbe unb einer lurjen buniel*
farbigen, oft mit Schnüren reich Genabten Sade, über welche, fobalb eS
lälter ober aüju warm wirb, ber lange weiße SDtantel geworfen wirb, ber
aus einer wollenen Seele befiebt, bie an einem ©nbe in fcbmale galten ge*
nabt, am $alfe bicht anfcbließt. Stefe SDtanta begleitet ben Bewohner Se*
nerifes auf allen feinen SBanberungen. Stls Soßf6ebedung bient ber ftnfee,
meißenS ßbwarje, breittremßige giljbut. Ser gußgänger iß in ber Siegel,
wie auf SDtabeira, mit bem langen Bergßod betfeben.
Sie §au8gerätbe ber Sanbleute ftnb eben fo einfach wie auf SOiabeira;
grauen unb SDiänner führen ben ©ßinnroden fowol für glacbS, als auch
für SCßotfe. Sie SBinbmübten, welche bei bem SSaffermangel an ber ©üb*
feite SenerifeS bie SBaffermüblen SRabeiraS.bertreten, ftnb eben fo einfach
gebaut wie biefe; bie SßeUe nämlich, welche bie bier glügel tragt, bient
gleichzeitig als Sammrab, welches in bäS gabnrab ber {entrechten SBefie
greift, bie bem untern ©teine als brebbare Stje bient*). Ser untere Sbeil
biefer SRüble wirb bon bem SJtütter unb feiner gamilie bewohnt. Um 2a*
guna, bie ehemalige §außtßabt SenerifeS, fteht man eine ganje Steibe fol*
eher föiüblen wie in ©hlachtorbnung aufgeßeüt, welche mich immer an ben
finnreichett SRitter Son Ouijote unb feinen Samßf mit ben iDcüblen erin*
nerten. Sen ärmeren Käufern fehlt in ber Siegel ein generbeerb, unb ein
tragbarer, aus gebranntem Sbon geformter Ofen erfefct benfelben; gißbe
unb gleifch Werben in ber. Siegel auf ber ©traße bor ben $au8tbüren ge*
braten unb erfüllen bei oftmals ranzigem Del bie 2uft mit negatiben SBobl*
gerüd)en. 3lts Brennmaterial bient um ©anta Sruj bas §o!j beS ©arben,
ber canarifchen ©ußbobbie.
*) stuf SJiabeira fällt baS SBaffer bureb einen böiseraen Srichter auf
eine Sutbine, an beren Steife jugleicb ber unten brebbare ©tein befefligt iß.
Sie 2eute ftnb genügfam unb mäßig, baS 2aßer beS Srunfes iß, wie
auf SJiabeira, faß gänjlich unbelannt, fie leben friebfertig mit einanber unb
ftnb böß‘<h uttb äuborfommenb. SDian reiß mit bollfter ©icberbeit bureb
alle Sbeile ber Snfetn. — Siur in ben ©täbten wirb Brot gebaden, bie
Sanbleute nähren fi<b bagegen bon ©oßa, aus geröfteten 3ftai8» unb ©er*
ßenlörnern beßebenb, welcher auf ber §anbmühle gemahlen nnb in BSaffer
ober giegentrtilch gerührt, berührt wirb. 21 uf §ierro unb ißalrna wirb auch
aus ben Sßurjeln beS Iblerfarrn (Pteris aquilina) ein febr icßwarjeS, für
uns ungenießbares Brot bereitet. Sübe ftnb feiten, bie 3iege, baS @<baf
unb bas ©chwein finb bie wicßtigßen §au8tl)iere.
SaS einb'öderige Sameel (Sromebar) iß baS Saftthier ber ebenen ©e*
genben auf Senerife, boch iß eS hier nicht einbeimißh, wirb bietmebr bon
2anjarote unb guerta bentura, welche Snfeln mehr ber afrifanißhen Sffiüße
als ben anberen Sanaren gleichen, berübergebracht. Sn ©anta ©ruj, noch
mehr aber auf ber 2anbßraße bon biefer ©tabt nach 2aguna, begegnet man
©charen biefer Sbiere bott einem ober mehren gübrern begleitet. Ueber bem
£Sder trägt baS Sromebar auf einem großen Siffen ben hBljemen ©attel,
an bem nach beiben ©eiten bie 2aßen befeßigt werben. @o ßebt man baf*
felbe, mit Saaren aller SÄrt befrachtet, aud) bäußg nur an einer ©eite be*
laben nnb an ber anbern einen SRann ober eine grau ober Beibe mit ein»
anber tragenb, ruhigen ©drittes als Paßgänger einbergeben, wobei ber
lange $al8 mit bem fleinen Bogelloßf in beßänbiger Bewegung iß. ©8
gehorcht auf SBorte unb gebt ohne gügel, nur eine lange flache Sette
hängt bom §alfter herab unb iß am ©attel befeßigt; biefelbe wirb, wenn
baS Sromebar ftd) nieberlegt,.um befrachtet ober feiner Bürbe entlebigt ju
werben, um ein Borberbein gelegt, baS eigenwillige älufßeben beS SbiereS
äu öerbinbern. Sn liegenbet ©tellung ftnb bie güße nach einwärts gefchla*
gen, breite ©chwielen, biden «ßolßern ähnlich, fehlen bie ©teilen ber Beine
unb beS SeibeS, welche aisbann ben Beben berühren, SaS Sromebar gebt
einen gleichmäßigen ßarfen @<britt; eine ober mehre ©loden, an einem
Banbe um ben langen $als gehängt, oerfüttbigen ßbon bon ferne feine
Slnlunft. ©8 lann nur auf ebenem Sffiege gebraucht werben unb gebt beS*
halb auf Senerife nicht weiter, als bis ©aujal, Wohin bon ©anta ©ruj
eine treffliche Sunßßraße führt, bie bis Puerto be la Orotaba berlängert
werben foH.
2lber auch ber ©fei unb baS SBlaultbier werben bielfach als 2aßtbiere
unb jum Steilen berwenbet unb in beiben gäHen iß ber ©attel berfelbe, ein
ungeheures $olägeßelle mit 2einwanb ober Shierfetten überzogen unb mit
©trob ober SBatte auSgeßoßft. auf biefem ©attel mit ijofyn Berber^ unb
Siüdlebne reiten fowol SJianu als grau ohne ©teigbügel, bäußg aber beibe