anbern bagegen läßt er in ber trocfenen Jahreszeit feine SBlätter
falten.
Oer ©arubenbaunt (Ceratonia Siliqua) unb ber Oama=
rinbenbaum (Tamarindus indica) toerben ¿toar hier'unb ba in recht
großen ©jemplaren angetroffen, allein iEjre grüßte ftnben toenig 33ead)=
tung. SRit ben halb reifen ©choten beS ©arubenbautnS, bem beliebten
JohamttSbvob ber Äinber, toerben btSioetlen bie ©chtoeine gefüttert.
Me bei uns einheimifchen Obftbäume toerben auch auf SRabeira
unb ben ©anarifchen Jnfeln gezogen, ihre grüßte finb jebocft auf
SRabetra faft ganz allgemein oon feijr geringer ©üte, tooran ¿um
S^eil toobl bie gahrläffigfeit ber (gingeborenen ©<f>ulb fein mag.
Oa jebod) aud) in ©panien unb Portugal genannte Obfiarten nicf>t
oiel beffer finb, fo oermutlje td>, baß ifmen baS füblicfie Stltma nicht
jufagt. Stufet oon oftmals ungeheurer ©röße unb touttberfdföttem
luSfehen finb in ber «Reget hart unb unßhmacihaft, unb «Pfirficf^e
mit ben fcfjönften rotl;en Spangen finb immer holzig unb nur ¿um
©infochen brauchbar. Oie Eprifofe bagegen bringt im ©üben oiet
größere unb fe^mad^aftere grüßte als bei uns. Oer SKanbelbaum
enblich trägt um gunchal niemals grüßte, toährenb er bodi in ©ta.
©ruj be Oenertfe unb in ©pantett reichlich grüd>te anfe^t. - Oie
2lpfel=, kirnen=, fiirfchett = unb «pflaumenbäume blühen auf 2Ra=
beira unb Oenerife im Slprtl, ber «ßfirfichbaum bagegeu fängt ¿utoei=
len fchon im «Rooember mit alten blättern an $t blühen, too feine
331üthejeit alSbann bis junt SRärj fortbauert, unb bie neu heroor=
brechenben Blätter injtoifchen bie alten oerbrängen *). In höher
gelegenen Orten blüht bagegen auch * * $firftd)baum, toie bei uns,
im gebruar unb äRärj unb ¿toar epe feine «Blätter heroortreten.
Um gunchal fommen bistoeilen fchon im äRärj reife «ßfirftd) auf
ben SRarft, im Siorben SERabetra’S reifen biefelben bagegett erft int
Ju li unb Sluguft. Oie 2Iprtfofe lommt auf SRabeira unb in @pa=
nien fchon im 2Rai unb Juni ¿ur Steife unb ift bort mit Stecht eine
fepr beliebte ^rudft.
*) SKan bergleicpe ißrof. .£>eer, ^jeriobifcpe (Srfcßeinunaen ber «Bfiamem
toeft auf äRabetra.
Unfere ©tach.elbeeren, Johannisbeeren unb §itnbee=
ren finb auf SRabeira unb ben ©anarifdjen Jnfeln nicht belannt,
bie ©tachelbeere toirb burch bie ipr ähnliche nur oiet größere Opuu=
tia-^rucht erfeijt, bie 93rommbeere bagegen louchert auf ben Jn=
fein oiel ftärler als bei uns, fie hängt oon ben SRauern herab unb
ift auf bem nicht in (guttur ftehenbeit ?anbe neben ber Opuntia
überall oerbreitet; in ben Söälbern ber «Rorb fette ftolpert oftmals
ber f^uß oon ihren Staufen feftgehalten. Jm § erb ft ift fie mit
faftigen grüßten überbecft. Mcfj unfere Söatberbbeere betoohnt
baS h%™ ©ebirge; ihre fdjmadhaften aromatifd)en brächte finb
oont SRai bis ¿um Stuguft täglich auf beut SRarfte. Unfere fraitt=
artige ^eibelbeere bagegen toirb burch eine baumartige ü5accinium=
2trt (Vaccinium madeirense ober padifo*lium) oertreten,
toelche bis ¿toanzig gvtß poch toirb unb oftmals bis fedjS 3oU ftarfe
©tämme bilbet, bie oon unten auf oerjtoeigt, ein bufchariigeS 21n feint
befreit. Oie 231ütheit unb f^vüchte ber SRabeira%§etbelbeere gleichen
an ©röße unb garöe burchauS ben S31ütheit unb ^rächten unferer
ißflanje. Jpre fdjtoarzen SBeerett, bie im ©ommer unb §erbft rei=
fen, toerben oon ben Sanbleuten oielfach gefammelt, unb theilS rol;
gettoffen, theilS aber für ben Söinter, toie unfere ißreifelbeere, mit
ßucfer eingefod)t. Oiefe baumartige .'peibefbeere bilbet oielfach niit
bem gleithfaftS baumartigen ^eibefraut (Erica arborea) baS bichte
Unterholj ber SBälber. 31uf SRabeira unb ben Sljoren ju fpaufe,
feplt fte ben ©anarifchen Jnfeln gänjlich uttb toirb bort auch burch
fein anbereS Vaccinium erfept, bagegen mangelt ber Arbutus ea-
nariensis, ein mäßiger 23aitnt mit glattem roftfarbenen ©tamnt,
beffen eßbare Früchte benen beS ©rbbeerbaumeS (Arbutus Unedo)
gleichen, jebod) oiel größer finb, toieberunt auf SRabeira unb ben
51joren.
S5erlaffen toir je^t baS niebrige Sanb mit feiner tropifd)en ©ul=
tur=Vegetation, um längs toilber ©<hlud£>ten, in benen raufdjenbe
S3ergtoäffer hinunterftürjen, in bie SBalbregion SRabeira’S emporju=