I ' ' l'ï
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Zollen, welche an dein gescMossenen Ende des ganzen Ge -
häuses ani Kleinsten sind, gegen diis offene En d e aber immer
geräumiger wenlen. Die Zellen selbst sind durch sehr verschiedenartig
gebildete Scheidewände von einander abgesonderJ.
Vom lebenden Thiere wUseii wir, dass es stets in der
äussersten offenen Zelle gefuiulcn wird nuil die Iiintem Kammern
bis auf einen durch die Oeffnungen der Scheidewände
hindurch gehenden Fortsatz des Mantels leer >ind. Bei den
fossilen Gattungen darf inwi nach einer deutlichen Analogie
dasselbe aunelimtn. Die Art und Weise, wie diese gckammerte
Schalenbildung zu Stande kommt, ist nur auf folgende
Weise emes hinreichenden VersUuidtiL^es ß h i g . —
Zuei-.t, unil wohl schon als Emb i y o , umgibt sich das
Thier mit einer einfachen, halbkugeligen Schale, gleich vielen
Ga-teropoden, es bildet sich der erste, vorwärts geöffnete Ur -
ttirbel (Tab. III. fig. XVII. « ) . Bald drängt das fortgehende
Wachsihuni das Thi e r in iliesei
den
vor\värls sich vergrössernden Raum
nen ersten Urvi rbe l verlassen h a t ,
zweiten {ebend. i ) und ^\ird. indi
seiner Fleischhülle der Ba>is des
bleibt, von dem früher bewohnten
«leAvand (welche die Uückwand de
abgesondert. Bald viederiiolt
Thier rückt abcrm.iU weiter vor . -
ten Vrwirbel wieder durch eine
und so immer for t , wes-halb den
oder Urwirbei sehr deutlich mit <1
292. A uie
haben wir sonacli
was es ht
enthalte eine Reil
wei
ZeUe die
nur dass
ib^piegelt
wir denn
ihren Gl|.
dii
Schale weiter gegen
, mid indem das Thi e r seiumgibt
hier offenbar jed.
hergehenden i^t,
.1er Schale sieh
bleibt, we«>halb
zur Ge>taU der v
brigens kaiui <lann
d
d
im :Stiuliluf), welches für die Erkenntni
setze» keinen we-entlichen Unterschied m
vom Letztern T. Vl l I , lig. X.) Will m
es sich mit einem
m nur <lie äusserste Spitze
ersten L'rwirbels angeheftet
Räume dur ch eine Schei-
^ neuen Un\ i rbe ls darstellt),
h diese Er - chemung, das
'ondert sicli von dem zweincue
Scheide\\and (o) ab,
ui die Zaiil der Kammern
\Jter zunimmt.
scheidet sich aber am Wesentlichsten die der S e p i e n dadiirdi,
dass in ihnen zuerst das IIaut.«kelet durch Zurückzielkn i„
das Innere, eine Beziehung auf das Nervensystem annimini,
welche mindestens den Kopftheil dieses Skelets als e r s t e bes
t i m m t e r e A n d e u t u n g e i n e s N e r v e n s k e l e t s daMclIt.
Um klarer die Anordmmg des Skelets dieser merkwiii.lin,,,
Thieve einzusehen, muss jnan aber zuvöwlerst beuchten, «U;,
sich ihr Körper nicht nur deutlicher als bei allen aiulem
Mollusken in Kopf und Rumpf abtheilt, ( s . schemati.eU 7
UI. flg. XVl l l . .ƒ. Ii.) sondern dass diese Ilauptabtheilimsfn
ipf nänilidi
• solchen Zellenreihe oder ganzen Schale
eine recht einfache Darstellung davon,
n man sagt, der gegliederte Thierkörper
von Wiederholungen e i n e r Ur form, da
Wiederholung der zunächst voriliese
Wiederholung hier bloss in
und der Thierleib seli)st cinfach
ben diese Form als l e b e r g a n g
derthiere aufililiren können. Ue -
Roihe dieser Kainmeni entweder ge r a -
lehcn, (wie in den Orlhoceratiten), oder sich gleich
fachen Schneckenschale, spiralförmig krümmen, (wi e
ihres Bildungsgeht.
(s. d. Schale
nun übrigens zur
[ i
deutlichsten Ein-icht kommen, wie die Natur mit den einfaclisten
gegebenen Elemetiten die allergrös-te ilannichfaltigkeit
der Gestaltungen h e n o i b r i n g e n kann: >.o vertiefe man
sich nur in das Studium der Schalen der ForaminilVreii,
welche wir .ämmtlich durch OnniGsi näher kennen, der sogar
veigrö>serte Modelle dieser höchst coinplicirtcn, aber immer
rein geometrisch zu con^truircnden Formen gegeben hat.
OiiBKiNY beschreibt z w e i u n d f u n f z i g Genera dieser meist
mikroskopischen Foraniiniferen, in denen die Natur fast alle
möglichen geometrischen Combinationen des fig. XVll. gegebe -
nen Schema zu erschöpfen scheint, und gewiss ist das Studium
dieser Fo rmen Tür i>hilosoplüsche Anatomie des Skelets, von
der grössten Wichtigkeit.
293. Wir kommen nun zu den Skeleten der a l s T h i e -
r e näher bekannten Cephalopoden; zu Oiiiii(;m's Ciyptodibranchien.
Von allen bislier betraclUeten Skeletformen luiterwieder
in Unterabtheihnigen zerfallen. Der U
in Bauch und Brust (flg. XVlli. 6 und 4. 5 . )
Schädel und Kiefergegen.l ( 3 und 1. 2 . ) , und zw
Brust sowohl als Kiefergegenil wieder «lio Aiuleut
nochmaligen Unteralitheilung in zwei Gegenden
Jede dieser sechs Abtheilungen würde imn, gl
faclisten, nur aus e i n e i
I d e e na
enthahen,
abschnittei
tern sein.
2!>4.
men: wei
entwickelt
uml Subst^
re Beziehung auf da» Nervensvsi
des Xervenskelets übergehen soll
skelet seiu. — Betrachten wir
so finden wir, angemessen der
oval
ler Kopr j
.•ar so, da..
gen eiuo,
enthält. -
eh dem einaus
e i n e r Kugel bestehenden Leibe, du
•ine holhkugelige Schale, d. i. einen Uiwirb.l.
l wie viel sich davon in den einzelnen Körpur
w i r k l i c h t , wird nun im Folgenden zu erör-
Zuerst aber lässst sich schon im Vorau« anni'liein
besonderes Kopfskelet un<! Rumpfskelet sich
so muss das erster« das \ ollkonininere der Form
z nach sein, und wenn eins von beiden in engcr
treten, in die BeJeuliiii;
so muss es zuerst das Kojifnin
zuerst das Rumpfskehi
nehr oder minder länglirl-.
Form der Rumpfabtheilungeii, namentlicJ» in il«
giössten Rumpf abthe i lung, im e i g e n t l i c h e n B a u c h e , eine
bestimmte Andeutung der ganzen Hohlkugelschale, und
zwar, fast wie bei den Schnecken, in Rücken und Baurlistiick
gesomlert, vor , mir dass das Bauchstiick wieder u)ivollkommener,
nicht in allen Gattungen vorhanden, nud «o
es vorkommt , in mehrere Stücken gelheilt ist. Der Rück.ii
thoil, (flg. XVTII. « . ) ist entweder kalkig (fast zu vergUichen
der Schale de r Tatellen), so bei der fscpui. oder knorpc
lig, (gleich der iimern Riickenschale von . - Iplffiiu mid Li
HJ«.r) so bei Lolif(o. (den Octopoden fehlt er g a n z , vi
überhaupt ilmet. das gerammte Rnmpf-kelet fehlt). Die Stile
ken der Vordersehe des Bauchurwivbel, sind durchgängig iiu;
knorpelig*), und nur bei tscpia atark, weniger bei iMÜgi
entwickelt.
Die-e Banch-tücken sind also paarig, und es entwickA
sich deren zuliöcli-t zwei an j ede r Seite (in der schematisclur
Darstellung fig. XVHI. etwa ö. [Flo-senknorpel] uml <••) -
Di.: zwehe Abtheilung ties Rumpfs war ilie, wieder in z««i
Unterabtheiluiigeii gesond.ile H r u s t ,
m<l wenn sich
(«I
bei .Stpia und IMVI^O) hier wieder l . r
irbelsegmente c
iil«icerslrt
kehl, so ersclieincn gleiehcr Weise wie
m Bauche , am
•) .M. s. die nälierc lioscliroibung dieser ciiizcliioii Stiu'kc bi'i M"'
KEL (System d. ver«). A. Tili. 2. S. 123.) wo selbst .Im, u.i >1.
Flossen iicfjoiilcii Slicifc.i die Bedeutung von UliodiiK.ssfiik""-
dien beiselcgt «iid, wclches mir mn- ii. so weil stattli.ifl a. Ii.'"''-
wenn muii nie den l ' rwi rb clbuf; en, von denen Uliediiia^"
ausficlien, vergtciij.cn will, {z. 11. einem /lossentiagoiiden iiokenl.
uoclicngurlcl )
immer die RilckentheUe (rf un»l e) *) und mit ihnen ein Paar
seitliche Knoi|jel als paarige Rudimente einer Vorderseite des
Thust-LrwirbeLs ( ƒ ) . — Von allen diesen drei einfachen und
drei paarigen, also Ln Ganzen neun Kimrpeln, sind bei den
Octopoden nur die Flossenknorpel (A) entwickelt, und dass
liier vom Bauch-Urwhbel nur lUe S e i t e n t h e i l e angedeutet we r -
den ist in so fern bezeichnend iiir die tiefere Stellung dieser
Gattung, als sie an die seitliche Theilung des Urwirbels in
dc;n Miischeln eriimert.
2!>r>. Wir kommen «mn zu den Skelettheilen, welche
im K o p f e sich entwickeln, im Kopf e , wo wir bisher noch
durchaus keine andern, als Andeutungen vom Ilautskelet oder
Eingeweide skelet vorgefunden haben. In den Sepien nun entwickelt
sich im eigentlichen Ko p f e , im Sinnenkopfe, zuerst ein
vollkonimner Urwirbei, und zwar in genauer Beziehung auf
den früher beschriebenen Nervenring, und folglicli, so wie
an diesem oberer und unterer Knoten unterschieden werden
koimte, wird auch dieser Urwirbei iu obern und untern wesenUich
entwickelten The i l zerfallen. Ha t abe r , wie früher
erwiesen wurde , der Hirnknoten der Sepien und der niedern
Thiere überhaupt, die Bedeutung der mittlem Himmasse (Sehhügel,
Corpora iiiiadrigcminu) höherer Th i e r e : so muss der
Schädel-Urw bbel dieser Thiere auch dem mittlem Schädel-Urwirbel
( d em Mi t t elhaupt) höherer Thiere entsprechen. Es
bleibt j e d o c h , wie wir finden werden, in den h o h em Thi e r -
klassen von diesem Urwiibel, (eben so v\ie vom N'enenringe nur
die obere Ganglienmasse) nur der obere Secundarwirbel als
zweiter Schädelwhbel (aus Scheitelbeinen und hinterem Keilbeinstück)
übrig.
296. Da also der Schädelwirbel der Cephalopoden noch
völliger Urwirbei ist, so umfasst er nothweiulig gleich dem
Urnenenringe den Schlund, un<l ist mnerlidi tief ausgefurcht,
LI welclier Verliefung eben der N'ervenring liegt, von dessen
Hii-nknoten die starken Sehnerven, den Knorpelring dur chbohrend,
zu beiden Seiten austreten, allivo auf einer breilern
r i a t t e dieses Kiiorpehinges die Augäpfel ruhen. Im Vordertheile
des Knorpelringes sind die Hörhöhl en, und e i n Urwirbei
also trägt die beiden wes ein liebsten Sinne, Augen uml innere
Ohren (s. d. Schema dieses I rwirbeN T. III. fig. XVl l l .
3, den wirklichen von o rA" « " ? « T. \ Hl. fig. VI l l .u. IX. ,
wo als« nur der obe r e , den Hirnknoten bedeckende The i l (c)
;inalog ist «len Scheite! Iieinen höherer Thiere). — Auch <lie-
Scp ki und LoUgo am stärksten entwickelt.
st dt
l rwiibel ist bei
e-rscheint je.loch durchgängig ma' als Knorpel.
2SJ1. Wie aber im Rumpf e der Sepien noch ausser dem
Bauche zwei Brustabschintte nnlerscbieden werden können, so
am Kopfe <lersell«.i. «„ss,.,- ,1,.,,, Schädel eine zweigetheilte
Antlitzgeg.'iul. Auel» Hir <!iese müssen also <ler klee nach,
besondere Urwirbei, obwohl uiivollkommner entstehen, und so
tiiul.'ii wir d.nn auch namentlich in ISipiu o(fivlnalis zwei de r -
gleiclu-.. Rudin.ente vor , bei<le j edoch nur an der Bauch- oder
\ordeiseite enlwickelt (na ch Schema iig. Wi l l , g. / , . ) , da
die Rudimente der Bnist-Urwirbel nur auf der Rückensehc entwickelt
•) Meckei. belracl.tct scl.oti a. o. 0. die HackeniLcilo dieser Urwnbcl
als Bogentheile von Jli.vkenwirbcln. Nur ist sicLer kein
wesentlUlier VntorscJiicd zwischen iLncn und der Rnckensel.alo
< es Bauchs, sie sind f„i- ihren Korperabsclmilt, was jeuu f.ir den
du'gen, d. i, K..ckcnÜieilo von rrmibebi.
waren, und zwar das dem Schädel-Urwirbel zunächst
liegende noch halb ringförmig, das vorderste nur in Fo rm eines
rautenTorraigen Blattes. (M. s. die Abbildung dieser wie der
Rumpfknorpel bei S c h u l t z e [von «ler Entwickelung des Knochensystems]
in Me c k k l ' s Arclüv f. Phys. Bd. IV. Hft. 3.)
298. Finden wir nun in diesen Cephalopoden ein Ske -
l e t , welches, ajii Rumpf e selten mehr ein innerliches gewor -
den, am Kopf e als walirhaftes Nervenskclet erscheint: so lässt
sicherwarten, dass im Gegensatze zu diesem, nicht nur ein b e -
sonderes E i n g e w e i d e - , sondern auch eine neue Fo rm vom
i l a u t s k e l e t sich entwickebi we rde , und zwar namentlich da,
wo das innere Skelet am entschiedensten als \ e rvenske l et auftritt
, nämlich am Kopfe. Auch dieses wird dur ch die Beobachtung
bestätigt; denn als E i n g e w e i d e s k e l e t findet sich,
abgesehen von d em, über den ganzen Da n n ausgebreiteten
Epithclium, welches nach Heus i .nge r , namentlich im Mage n
sich stark entwickelt, ein festeres Hornskelet besonders im
K o p f e vor, uml zwar theils in Gestalt von sieben qu erlaufenden
Hlättchen (Ürwirbelbögen) , auf welchen als einwärts g e -
kehrten Ausstrahlungen »ich viele h o n n g e Zähnchen bilden (fig.
XVIH. theils in GesUlt der allen Cephalopoden gemeinsamen
Hornkiefern, welche bestehen 1) aus einem starken zugespitzten
hornigen Oberkieferzahn, und einem diesem ziemhch
gleichen Unterkieferzahn, welche beide äusserlich (gleich
den Schneidezähnen höherer TJiiere) von einer häutigen kreisförmigen
Lippe bedeckt werden (fig. XVIII. ß.). (In den
niedrigem Mollu^kcn kam nur ein bogenförmiger Oberkieferzalm
vor.) — Als Hautskelet aber zeigen »ich ausser der
meistens sehr feinen Epidermis, spitzig e rhabene , hornig g e -
wordene Stellen der äussem Bede ckungen, und zwar insonderheit
au den Saugnäpfen der Fangarme des Kopfs (;- tJ). So
bei On ^choleulhis, namentlich bei O. Smilhü.
A n m e r k u n g . Die Stellimg der Fangarmo selbst (ab Wi e -
derholung der Polypc7»arnie) im ganzen L'mkreise des Kopf s
ist iibrigens auch selir bedeutungsvoll, da sie als erstes Vor -
kommen mehr entwickelter auüscrer Gliedraassen ganz die
rein r a d i a r o Richtung zeigen, und theils iu der Zahl a c h t
als gleicbc Arme, oder iu der Zahl z e h n als acht gleiche «nd
zwei längere Arme sich \orfiiidcn.
299. Und so fänden w ir denn auf höchster Stufe in der
Reihe der Weiehthiere, welche sich im Allgemeinen dur ch
\orwalteude Entwickelung de.s Innerlichen auszeicluiet, alle
drei Formen des Skelets, obwohl noch in sehr einfacher Ge -
staltung entwickelt, und zwar das Xervciiskelet knorpel ig, das
Haut- und Eingeweideskelet Jiornig, auch wohl noch kalkige
Biblung des HautskeleU in der innerlich gewordenen Rückenschale.
Da aber die eigentliche Gegensetzung der Substanzverschiodenheit
<lieser drei Skelete ist: Knochen für das Ne r -
ven-, Knorpel für das Eingewe ide - und Horn für das Ha u t -
skelet; so ist doch im Vergleich mit der Skeletentwickelung
in d i n höhern Thi e r en, die <ler Weichthiere eine sehr unter
geordnete.
n . S k e l e t d G l i e d e r t ] !
300. Das Wesentliche in der Entwickelung der Gliederthieve
ist auf feinere und höhe r e Gestaltung des Aeusserlichen
gerichtet, die mannichfaltigste und zierlichste Ausbildung des
Ilautskelets charakterisirt daher diese Klasse und dur chgängi g
sehen wir au diesem Skelet nicht einen einfachen Urwirbei,
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