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entwickelt sind, «md diese Knoten sind dur ch Längencomniissu- ^
ren unter sich und mit dem Hirnknoten veibunden (s. Schema S
T. 1. lig. X. «. /?.). Man nannte diese merkwürdige Ketlc bi«- ^
her schlechtweg den riickloMfotiden Ne rven, oder wohl gar \
den Zaum, ohne ilire wichtige Bedeutung weiter zu beachten. —
51. De r aus Commissuren zusammengesetzte Urnervciiring
entsteht also ursprüngUch um die MagenhÖlile als Rump f -
nervea^ystem, und blieb, als r i n g f ö r m i g e Markmasse im
Ko p f e , immer das wesentliclistc Gebi lde für das Nervensystem
aller Rump f l h i e r c , mocht e es nun mehr auf Haut oder mehr
auf den Darm sich beziehen. Schon hieraus lässt sich aber
abnehmen, dass einer Abtheihuig des T1 lierreichs, welchc
n i c h t dur ch vorherrschende Eutwickelung des vegetativen Le i -
bes, sondern vielmehr dur ch vorherrschende Eutwickelung
des auimalen Le ibe s , d. i. des Ko p f e s , bezeichnet werden soll,
auch ein anderes Nervengebild als j ene r Rin g bezeichnend sein
müsse. Sollen aber nicht mehr ilic riugbildeuden Commissu-
reu zwischen z\
Körperabs cl 113 itt
e i n e G a n g l i o
Körperabschiiitt
sein.
5 2
A b s c l i
3. K o p f I h i c r c.
i oder mehreren Gauglien im Umf ange e i n e s
das Wesenlliclie bl e iben, so muss es das
selbst, und die die Ganglien verschiedener
oder Urnervenringe verbindende Commissur
Entsteht
t t e d e s
also
g e g l i
Nervensystem, wo in j e d e
r t e n K ö r p e r s n u r ein Gt
g l i o n ,
d e r L i c
w e r d e n
a l l e r K
s i c h zu
t e r e i n .
• in m ä c h t i g e r E u t w i c k e l u n g u n d an
d. i. R ü c k e n s e i t e s i c h a u s b i l d e t , u n d
i n n d i e v e r s c l i i
» e r a b ä c h n i t t e di
n e r g r o s s e n s e n
h ö h e r n E i n h e i t
53. 1, Gungli
Wenn die in den Irüher
gelagerten, und dur ch
Ganglien ver.^cliiedcnf
i d e n e u R ü c k e n g a n g l i e n
i r c h C o m m i s s u r c n u n t e r
, i b e l n C e n t r a l m a s s e u n -
v e r b u n d e n (etwa nach dem
Schema T. I. fig. XIV. a—d . ) : so wird el« solches, dem Be -
griffe eines dur ch vorherrschende Entwickelung des Kopf e s
bezeichneten Thi e r e s wohl angemessen ^ein, es wird ein I l i r i i -
s y s t e m bUJcn. Bedenken wir ferner, dass in einem solchen
Xer^-ensystem theils dur ch Wi ede rholung des frühern ringförmigen
Ty p u s im Verlaufe der den Rückenganglien wesentlichen
Ne n e i i , theils durcli vollkommener werdende Unt e rordnung
zwischen den einzelnen, in den ver-chiedenkten Zahl enverhältnissen
auftretenden Rückenganglien selbst, die mannichfaltigsten
Modilicalionen uiid Darbildungen bald eines höheni,
bald eines nied<rn Typus möglich we rden: so seilen wir in
dieser Eigeiischafl, welche wir am schicklich^ten etwa mit dem
Namen e i n e r u n b e g r ä n z t e n P e r f e c t i b i l i t ä t belegen
möchten, noch me h r dem Begriffe eines Ko p f -Th i e r e - entsprochen.
— Es ist j e t z t zuer-t im Allgemeinen zu verfolgen,
wie in verschiedener Entvi cke lun g theils der Ganglien und ihrer
Commis<uren, theils der au-itrahlenden Nerven, ein versrlüedener,
bald h ö h e r e r , ba ld niederer Ty p u s »ich ausdiücken
küimc.
i und ihre Commissurcn: —
l'hierklas^en meisten The i l , wcilläufig
L'lnvache Commixuren verbundenen
Hchnide hier eng gelagert uiul
Körpei
durch starke CoHm»i>suren verijunden we rden: so entsteht aus
diesen beiden Factoren der Begriff einer an d e r L i c h t s e i t e
o d e r B t t c k o n s e i t e
m a s s e . Di.' n i e d i
M diojenige sein.
Indifferenz vevbumlen
g e l a g e r t e n »
i g s t e F o r m .
wo iliesc beide
. die Ganghe n
i s i b e l n C e n t r a l -
es solchen Gebilde.
Factoren zu einet
unbestimmter Vielheit
und in völliger (ileichheit entwickelt sind (ungt^fahr vi«
iig. X U . a. (L). H ö h e r wird <lev Ty p u s solcher sensibel«
Centrahnasse sein
so dass an einem
die Commissur,
das (Vanglion ds
Vorherrschen des
gUenontwickehmg
here Thi evhä l f l e,
beziehen, und wi
genfaserontwickeli
Rumpf sieh beziehen
«lieser The ihing wird
, weim dieser hiilifleiTute Zustand sich hebt,
Theile die Ganglienbildtmg, au einem ander»
d. i. Liingenraserbilihmg, vorherrscht. D;i
IS höhe r e ist. und di.^ Koi)fthiere dur ch da.
Ganglion bezeichnet sind: .«o wird die (ian-
: in «ler sensibeln Ccntialmasse, auf die hö
,auf den atiim:ih-n I>.nb, auf den Kopf sich
eunen sie H i r n ; dies vorherrschende Länwird
auf den vegetativen L e i b , auf den
i, wir nomu'u sie R ü c k e n m a r k . Bei
also ge forde r t , da^^s am Hi rnpol der sensibeln
Centralmassc zuäusserst, alle C'onmii^surbildung, am Rüe -
kcumarLipol zuäusserst, alle (Jauglienbildung verschwinde, das^
sich also die sensible Centralniasse vor«iirls bloss mit Ganglienmasse,
rückwärts blo-s mit einem I . ä n g e n- oder Endfaden,
endige (ungefähr wie T. l. lig. XVI. a. A. x.). — Den
h ö c h s t e n Ty p u s wird cndlich die sensible Markmasse erreichen,
wenn ihre beiden ursprünglich gleichen The i l e in ein
rein centrales VerhSllni-s treten un<l dur ch höhe r e innere Ausbildung,
so wie dur ch Ueberwiegen der A[a«se, der G a n -
g l i e n a b t h e i l u n g , d. i. dem Hi rn , das vollkommeiute Ue -
berge«icht erwirkt ist (z. B. wie iig. XXI.). ~ Ist es nun
übrigen? in der Natur des sensibelu Markes gegründe t , das>
sei Anhäufu deju Lichte neisten zugekehrten
Stelle des Orgamsmus sich zu bilden strebt: so wird
der Le b e r g a n g vom zweiten zum höchsten Ty p u s der sensibelu
Centrahna-^-e, nicht ohne Einfluss auf ihre R i c h t u n g , so wie
auf die Ri chtung des ganzen Körpers bleiben können. — Liegen
nämlich seasibles -Mark uiul gosamniter Th i e r k ö r p e r , da
wo Gehini und Rückenmark noch ein verhältnissmiUsiges Gleichgewicht
ha l t en , w a g e r e c h t (z. B. fig. XVI I . ) : so niu»s dagegen
eine stärker entwickelte Ilirnmasse schon eine verhält
nissmäsMge A u f r i c h t u n g , wenigstens der dem Hirn zunächst
gelegenen Hi rn- und Kürpe rgegend veranlassen (z. B. fig. XX.);
bildet sich aber das Hirn ganz zum sensibeln Ceiitralpunkti
aus, wird dieses die Licht-Markmasse schlechthin, wie es ursprünglich
die gesammte Rücken in arkmasse war
so muss nun
id Hirn sich
itte, das anigekehrt
auch die gesammte Stellung vom Rückenmark
ändern; das er.te als Pol der Schwe r c der Er d
dere als Lichtpol dem Li cht e , dem l.uiversum,
(X. B. lig. XXI . ) , und die s e n k r e c h t e ode
sein
Stellung des Körpers solcher Ge s chöpf e , in denen a die u f r sensible
e c h t e
Centralma^se diese l^ntWickelung e r l angt , und also zumeist d f '
Menschen, lindet hierin erst ihre wahre und h o h e Bedeutnnß
A n j n e r k u n g . Im Fetus wird si.'li dieses Vcrli.dtniss nolfiwendi
« uinkulireu, da i u r dun rcUu der Mnl l c rkorper glciclisam
die Jirdu isl, welchc ilm t r agt , und der er des^,Iialb den
Pol der Schwere zukehren jniiss, clossluilb im Mcnsehen sowohl,
als in meJir wageroelit geslelllen Tliioren, Kopf u»J
IlumpF am i-cliis umgekehrt gegui di« der .Mutler lic^eu.
54. So viel demi über Entwickelung von Ganglien umi
Commissuren der Lichtseite ihren allgemeinsten Verhältnissen
nach, es sind j e t z t noch die T h e i l u n g e n d e r G a n g l i e n
und ihre Z a h l e n v e r h ä l t n i s s c
etwas ausführlich
Envägung zu unter^verfen. — Wa s das e r s t e r e b e t r im, so
wird ein Ganglion der sensibelu Ceutralmasse gleich j edem andern
Gebilde seine höhere Entwickelung dur ch Th e i hmg aussprechen,
eine- The ihmg, welche sich zunächst nach <len Th e i -
lungen des ganzen 'l liierkörpers richten wird, so dass das Ga n -
glion in untere und obere, rechte und linke, auch wohl vor -
dere uud hintere Theile zerfallen könnte und wirklich zerfölU,
wobei «leim natürlich auch die Bedeutung und Function dieser
verscliiedenen Theile nicht gleich bleiben kann. Nehmen wir
z. B. ein einzelnes Rückenmarksgauglion, d. i. einen ein Nervenpaar
abgebenden Rückeiunarksabschnitt (Fig. XVI. a. cp.) uud
betracliten dieses Ganglion nach einem senkrechten Dur chschnitt
(lig. XII'. A.): so kann es sich in rechte und linke obere,
und re<;hte und linke untere Hä l f t e theUen, und <lie o b em Ab -
theilungen werden dann als der Lichtseite insl)esondere z u g e -
kehrt, nothwendig eine höhe r e Bedeutung, eine mehr sensible
Natur als die untern beiden erhalten. — The i lungen, welchc
am Rückenmark die Entstehung einer untern und obe rn, einer
rechten und linken Läiigen-palte bedingen (z. B. fig. XU'. B.),
im Gehirn aber noch \iel stärker werden, und dort namentlich
die grössere Entwickelung der beiden obeni , an der Li cht -
seite bermiUicheii Abiheilungen zur F o l g e haben ( z . B. nach
ilem Typus flg. XII'. C.), bis in der vordersten Abtlieilung der
Hirnmasse, welche die höchste dem Rückenmaikendfaden rein
entgegengesetzte sein muss, zugleich mit den Längencommissuren
die untere Hälfte, das sogeuaimle verlängerte Rückenmark,
ganz verschwindet, so dass daiui diese Masse b l o s s entwickelte
Lichtseite wird. — Uebrigens fordert auch hier, nach den übe r -
all wiederkelixenden Grundformen der T/icsis, Anlithcsis und
die weiter vorsclireitende Th e i hmg eine neue Vereinigung,
und auf diese Weise werden dann n e u e C o m m i s s u r e n
bedingt, nämlich nicht sowohl zwischen melireren Ganglien, als
im Iiuieni e i n e r Ganglieumasse zwischen ihren getheilten Hä l f -
ten (z. B. « . f l g . XH' . C.). — Ausser diesen Comnüssuren b e -
dingt aber die Tlieiliuig der Gtuigliensnbslanz noch ein besonderes
wichtiges Moment in der Gestaltung der sensibehi Centralmasse,
und das ist die H ö h l e n b i 1 d u n g . Die ganze
Bensible Centralinasse iiändich, wie all.' wi cht igem Organe,
j a w ie der gesammte Le i b . ent-tehen dergestalt au> Flüssigkeit,
da-s sie zuerst in ihrem Lmf a n g e sich fester begränzen, also
zuerst hohl sbul und I'lilssigkeit einschlie^seii (wie das Ei). ( J e -
Rchieht mm die Weiterbildung so. dass namentlich der Umf a n g
sich entwickelt, sich weiter bildet uud theilt: ^o wird die >öllige
Sülidescenz im Innern am ersten unbeeudet bleiben, es wird bleibende
lliihlenbildung entstehen. De.shalb also sehen wir der
cjliiulriseheu Centralmasse des seiisibeln Markes, >obald sie .lurch
die vier Spa l lui ihrer Länge nach ge the ih ist, urspvünglieh in
ganzer Ausdehnung eine Höhlung, einen Kanal, eigenthümlich,
diesen Kanal j e d o c h nur da , wo die Entwiokehmg des Ga n -
glienumfangs mul seiiu! Th e i hmg am stärksten ist, auch am
udlkommenslen »ich
dem Tvpus fig. XII'.
trikel als Entlaltung
wie das Hirn selbst,
marks, sich nachwciklar),
da hingeg.-n
sich schwächer sonde
r>:>. So \iv\
•ntfalten, d. i. im G e h i r i
C. dass eben des.halb
n des Rückenmarkkanals,
als höhere Entwickelung
•n lassen, wird hi e rdur ch i
im R ü c k e n m a r k , wo d
•n, auch dieser Kanal oblilerirt.
denn von den llanptmomenten der Th e i
(z. n. nach
die Ilirnvenu..
geKihr so
les Rückeu -
lui erst recht
! Seitentheilc
luiig einer besondei-s betrachteten Ganglieimiasse; wir kommei
nun zu den Zahlenverhältnissen hinsichtlich d e r Th e i l u n g der
gesammten sensibeln Ceutrahnasse in einzelne Gangl i en: —
Wenn aber j e d e s solches Ganglion nach Schema fig. XIV. Re -
präsentant eines Uniervemiiiges, und eben «ladurcli. seiLsibles
Centrum eines Le ib es abschnitte s sein soll: so muss sieh ihre
Zahl nach der Zahl der Leibesabschnilte richten uud die
Gründe, welche für einen Organismus die Zahl der Leibesab-
Bchnitte bestimmen, (wie sie in ileii Hirnthieren dur ch die einzelnen
Rippenringe auch im Skelet sich ausdrücken, wovon
späterhin!) werden auch die Zahl der Ganglien in der sensibeln
Centralmasse bestimmen. — Nun ist aber die wesentliche
Theilung des Gesammtkorpers Li den Hirnthieren, die in aniinalen
und vegetativen Le i b , in Kop f und Rump f , uud dieselbe
Tlieilung der Centr.ilmasse des Nervea«ystems in Hirn
und Rü c k e nma r k , ist schon da rge l egt worden. Es f r agt siel»
also, ob j e d e r dieser Hälften eine gesetzlich bestimmte Zahl
Ganglien zukommen könne, oder ob diese Zahl en in der einen
unbestimmt seien? und zweitens, wie viel Ganglienmassen
euier ode r der andern dieser Hälflen gesetzlich zugetheilt sein
werden?
56. Wa s die erste F r a g e betrifft, so ist ein unbestimmtes
, veränderliches Zahlenverhältniss immer ein medrigerer T y -
pus, als ein bestimmtes imd unveränderliches. Ist nun das Hirn
die h ö h e r e , die ü o p f t h i e r e wesentlich char.ikterisirende Hä l f t e
der sensibeln Centralmasse: so ist k l a r , dass a u c h i h m v o r -
z ü g l i c h d a s b e s t i m m t e u n d u n v e r ä n d e r l i c h e V e r -
h ä l t n i s s d e r Z a h l v o n w e s e n t l i c h e n G a n g l i e n m a s -
s e n z u k o m m e n m ü s s e , da ilieses Verhältniss hingegen im
R ü c k e n m a r k s i c h m a n n i c h f a l t J g ä n d e r n k ö n n e . Ei n
Gesetz, welches an sich klar ist und d u r c h die Er f a h r u n g
durchaus bestätigt wird. — Kommen wir nnn zur Be antwor -
tung der zweiten F r a g e , so wird hier natürlich zuerst von der
gesetzmässigen Zahl der Himmassen die Re d e sein müssen. —
Als erste Theilungsweise in aller Bi ldung erkaimten wii- aber
früher die in z w e i , als näclistfolgende The i lung die, wo zwischen
den beiden, dur ch die erste Th e i l u n g gegebenen Gliedern
die ursprüngliche Einheit wieder liervortritt und so eine
Theilung in d r e i entsteht. — Wa r mm die erste der sensibeln
Centralmasse eine The i lung in z w e i : so lässt sich schon
er>var(en, dass eine The ihing in d r e i die wesenUiche für die
nächstfolgende The i lung einer Hä l f t e sein we r d e ; allein dass
dem Hirn die D r e i t h e i l u n g wesentlich sein müsse, ergibt
sich noch aus Folgendem. — Die erste Aiuleutung eines
Hirns i„ den Rumpf lhi e r en dur ch den Hi rnknot en, entstand
durch Anhäufung sensibler Masse auf der Lichtseite, als L i c h t -
k n o t e n , d. i. S e h u e r v e n k n o l e n , d. i. S e h h ü g e l .
Wenn dieser Lichtknoten nun auch in den Kopfthieren in Fo l g e
stufenweiser Entwickelung lies Thierreichs ersles Hirnru.liment
sein muss, und er soll /ich weher theilen, doch s o , dass der
Lichtkiioteu als wesentliches Glie.l und erste Einheit in dieser
Theihing wieder hervortrete: so m u s s er s i c h n a c h d e r
D r e i h e i t t h e i l e n , u u d z w a r s o , d a s s d i e W i e d e r -
h o l u n g d e s L i c h t k n o t e n s d e s S e h h ü g e l s d i e M i t t e
e i n n e h m e . Ein ebenfalls ganz klares Ge s e t z , welches den
durch Beoba chtung bewährten Satz bedingt , dass a l l e n
K o p f t h i e r e n d i e Ma s s e d e r S e h h ü g e l {Corpora quadrigcmina)
a l s d i e d u r c h a u s im E m b r y o z u e r s t g e -
b i l d e t e u n d a l l e m a l d i e M i t t e d e s H i r n s e i n n e h -
m e n d e H i r n m a s s e z u k o m m e .