eher z w i s c h e n d e n v e r s c h i e d e n e n S k e l e t f o n n e n besteht.
Dieser Gege:u<atz aber ist wieder doppelt, denn 1) linden
wir, dass zwei Skeietlormen den Organismus von der Aussen
« elt abglänzen (aU Haut- und Eingew ei deskel et) j 2) dasä
eine 'Skeletforin das Nervensystem vom übrigen Tliierkörper
(als Ner\enskelct) abgrSnzt, uml so müssen deini 1) Ilautimd
Eiiigeweideskelet zusammen genommen im Gegensatz stehen
zum Nerveiiskelot, und 2) muss wieder ein eigener Anlagoiüsmus
Statt finden 2\ü^chen Haut- und Eiiigeweideskelet.
241. Audi von diesem Gesetze riiid die Folgen in den
verschiedenen Gestalten tliicrischer Festgebilde liochst mauniclifaltig
naclizuweisen. — So werden wir z. B. nie bei starker
Ausbildung des gesammten Hautskelets eine gleich hohe
Ausbildung des Hingeweideskelets wahmehnien, und noch weniger
wird, wo Hautskelet, und zugleich, in wiefeni es der
Ajitagoiiismus ertaubt, Eingeweideskelet sich stark entwickeln,
ein Ner\enskelet zur Entwickelung gelangen, da hingegen
umgekehrt eine vollkommnere Entwickelung eine^ wahren Nervenskeletä
nothwendig eine schwache Ausbildung >on Hautimd
Eingeweidejkelet bedbigt, ja oft die Gestaltung eines solchen
erst da erlaubt, wo das ^er^en^kelet selbst aufliört (wie
denn z. B. an dem Menschen die Reste des Haulskelets an den
Gliedmassen, d. i. die Nägel, erst da aidangen, wo die Endglieder
der Gliedmassenwirbelsäulen vom Ner>-enskelet, <1. i.
die eigentlichen Knochen, aufliören.).
242. Ilaben wir imn im Vorhergehenden die verschiedenen
Gegensätze, welche auf Skeletbildung einwirken, Li sofern
de durch ein Mehr oder Weniger auf einer oder der andern
Seite sich aussprechen, kennen lernen: so ist auch noch das
in Erwägung zu ziehen, dass in allen diesen Gegensätzen auch
ein mittleres Verliältniss gedacht werden könnte, bei welchem
d i e b e i d e n G l i e d e r d e s G e g e n s a t z e s e i n a n d e r v ö l -
H g g l e i c h w ä r e n , z. B. aUo Kopf und Rumpf ganz mgleichen
Massen ausgebildet, Haut- und Eingeweide.<kclet, so wie
diese zusammen genommen und Nervenskelet ^<)llig gleichstehend
entfaltet wären, nicht ein GDed durch stärkere, das
andere durch schwächere Entwickelung sich unterschiede.
Hierbei würde sich nun zuvö^der^t ergeben, das<, angenommen
ein gewisses Mass bildender Kraft imd bihlsanien Stoffe-, welche
zureicliend wären, bei unvollkommener Entwickelung des
einen Gliedes jener Gegen=ät2e, eine hohe Au«bildung des anderen
antagonistischen Glieder zu begründen, dann, wenn <lie
Entwickelung beider Glieder des Gegensatzes g l e i c h m ä s s i g
gedacht wird, keines derselben eme höhere, sondern beide
nur eine mittelmäs^ige Entwickelung erreichen kömncii.
243. Liegt nun hierin schon ein Grund, w elcher zum mindesten
einsehen lä>>t, warum bei hiihern Organi-men, welche
sich eben durch vollkommnere Bildung der ihnen we^enlliclien
Organe auszeichnen müssen, jenes gleichmä.-^ige Entwickeln
zweier in Gegensatz stehender Glieder nie %orkommen kaim: so
ist nmi die Umnöglichkeit einer solchen ganz gleichmiL->igen Ausbildung
aiitagoni^tLscher Glieder des Thierkörpers itn Allgemeinen
aus höheren Gesetzen noch mit grösserer Bestimmtheit aljzuleiten.
Bedenkend nämlich, dass da.s Leben der Natur eben auf
der Ungleichheit der in ihr enthaltenea Gegea-^ätze beruht, da-s
absolutes Gleichgewicht entgegen stehender Kräfte nothwendig
absolute Rulle, d. i. To d , zur Folge haben müsste, dass hingegen
eben das abwechselnde HeiTorhehen jetzt des einen, daim
<!es amlern Factors der ewige Gruml aller Mamiiclifiiltij.liiii
und Bewegung der Natinwesen i>t, wird man zu der Eiiisidu
gelangen, dass auch in der Sk.-ietfiikhmg ein absolutes «Icicli.
setzen «ler ihr eigenen einzelnen, in Antagonismus steheudui
Glieder durchaus niclit vorkommen ka
uns auch die specielle BelraclUung säi
Thievreich >ovkommeiuler Skelelformei
absoluten (ileichsetzui
gen, vielmehr werden
ul 'Wen diese
im. In Wahvhcit wit,l
nintlicher einzelner, im
k.än Beispiel soldi„
uisti^chen (ilietlev ziiauf
Anerkennung jenes
Me h Gegeusätzen gewie-tii
iiiulen.
244. Nachdem wir nun theils die geometrisch convimirten
Elemente Hir die Festgebilde des Thierkörpers, theiU <lig
besondern Einflii>se kennen gelernt haben, welche die Ge^U|.
tuug derselben modificiren, welche die Ursache werden, di.,
gewisse l r-Theile in gewissen Thierbildungen sich verwirklichen,
andere unentwickelt bleiben; so würde mm eigentlich aujenen
Elementen und mittels jener Moililicationen durch reine
Construction gefunden werden kötnien di<jenige Gestalt eim>
Scckton. welche als die allen Forderungen der Vernunft «ml
Gesetzmässigkeit vollkommenst ent.-prechendi' den Namen einer
Normalform, eines NormaKkelets verdiente. — Es war dl•>^
hidb anfangs meine Absicht, sogleich auf die vorhergegangeiur
Betrachtungen die Aufstellung eines solchen NormaKkelets fotgenzu
la>sen; iu wie fern aber früher bereits angeführt word,:.
ist, wie «lie vollkommeibte Ein-Bihhmg des Vernunftgeselz.•
Li thierischc Organisation erst im ^leiLscheii zu Stande komme,
uml daher schon im A oraus abzusehen L-t, dass der Idee eine-
Normalskelets gerade nur das meuscliliche so nahe werde kommen
müssen, als überhaupt auf unserer Erde eine Naturbilduii|
emem \"eruunftgesetz kommen zu können scheint: so scliieii e
mir daiui zweckmässiger, unmittelbar zur Beü'achlung wirkl
i c h e r Skeletform überzugehen.
245. Wi
be5chlie>sen sonach jetzt diesen ersten Tin
vorbereitenilen und allgemeinen Betrachtung
mm zur Untersuchung d rsciüedenen Ske-
•Iclie die Natur uns darbietet, wobei dfi;t
sein wird: 1) die Eiitwiekelung einer vol!-
rm tlurch diu einzelnen Klassen des Thiu
der einleitende!
mid wenden u:
let-Gestalten,
dreierlei zu thi
kommenen Skeletf<
reiclis nach früher dargelegter Ordnung zu verfolgen; 2) djmenschliche
Skflet, iu wie fern es der Ge-etzmä>Nigkeil .m
\ollkommen^ten eiil-^prieht, darzustellen, auch iiaclizuwei-iwo
die Con-tniclioii noch eine weitere Veredlung, der Austlriic»
noch enie höhere Gesetzmäßigkeit für diese uns bekannte Iiudiste
Skeletform forden, kann; 3) die imÜMduelle Entwickeluns
höherer Skeletfonnen aus cml)ryoni«chcn Zuständen, uii.l .Ii'
Rückbildung zu niederen, uti>ollkommneren Formen in pallKilngi
chen Zu-länden zu erörtern. — Werden mm diese Betr;iili
tungen darthun, dass in Wahrheit die Vfr>chiedenen Furimf
des thieri,chen Skelets nur An ^ l r e 1.ungen seien, ein >cr-
>chwebende> Gesetz mehr oder weniger zu erlüllen, und daei'st
das menschlielu^ Skelet den Anlordemngen höherer (JCM'IZmü
Mgkeit vollkommner entspreche: so wird dieses wiedir ei«
auf >lreng wi-iscii..chamichen Gründen ruhendes Zeugni- ul'g'"
ben für <la-, was über die Bedeutung menschliclier Oigaiii-i
tion früher (§. l'J. 20.) gesagt worden i=l.
Z w e i t e r T h e i 1.
U n 1 e r s 11 c h u n g im E i n z e l n e n .
n i n l c
24ß.
Die Construction der ursprünglichen Iloldkugebi,
welclie die Ivntwickelung
venskelet bedingten, (s. §
sen dreien <las Hautskelet
äusserlieh Elementaris^lle^ )
däre (als Abgränzung ein«
wn Haut - , Eingeweid
4 luid 12.) ergab es, dass von dieilas
nd Ner- ^ Bildungsstätte, mi Ovarium untersuchen, erscheinen a l s c o n -
prLnitive (als At)gränzung gegen
da» ELigew eideskelet das secmiiu
den Organismus aufgenommefachst
Organlsirtes von ihm abgeson<lert wird, hält sich, wie
alle organische Lrbildung, streng in der Form der Kugel.
Alle erste Eikeime daher, wenn wir sie in ihrer eigentlichen
sen war (s. §. XIV.)
24T. Die Geschichte der Entwickelung dieser Skelete im
Thierreiehe wird aber zugleich einen andern, frülier aufgestellten
Satz bestätigen, nämlich: dass die der Zeit nach frühere Gestaltung
immer <lie unvoUkommnere und zurücktretende, die
spätere aber die höhere und bleibende abgebe; denn so werden
wir von diesen drei Skeicten das primitive, das Hautskelet
bei höherer Entwickelung des Thierköq)ers immer mehr verschwLiden,
das serundäre, das Eingeweidokelet darin ihm
grossen Theils nachfolgen, das tertiäre aber, das NervenskeleJ,
als das am spätesten entwickelte, zur lollkonnnensten und bleiben.
lsten Eiitwiekelung g.'Iangen sehen.
24». In wiefern mm diese allgemeine Entwickelungsgescldclite
in den einzelnen Stadien <ler ÜKli>iduelIeti Entwirkehnie
^ s o l i d i r t e T r o p f e n , a l s Ku g e l n . In dem Ei aber liegt
I das Bestreben zu mannichfaltiger Entwickehmg, d. i. zur Dif-
J ferenzinmg, und es wird dieselbe zuerst sichtbar in der Sonderung
des einfachen Centrums in ein zweifaches. So entsteht
aus der Kugelform die des Ellipsoids; und indem die Differenzirung
noch stärker wird, ein Centrum eine grössere, das
he Eiform,
gewöiuilicii amiinnnt, so bald
es seine ursprüngliche Bildimgsstatte verlassen liat, 2. B. in den
Oviduct euigetreten ist
250. Die Abgränzung des Eies nach Aussen ist durch
die Schalenhaut gegeben, es entsteht aber auf melireren Stufen
des Tliierreichs die Neigung diese Abgränzimg zu verstärken,
durch ein Erstarren dieser Hülle zur Eischale. Die
Letztere wird gebildet, indem aus dem umgelienden Medium,
namentlich aus den Säften des niütterliclien Köqiers, erdige
neu äusserlich Elementarisclien), das Neneiiskelet das tertiäre
(als Abgränzung der die ELiheit des Tlderlebens repräsenürenden
Organe) darstellen, so dass auch diese BildungsreUie erst j „„,,ere eine kleinere Peripherie enthält, die eigentlicl
nnt der dreifachen DurchbUdung ilires Urbegriffes abgesclilos- ,,elche das Ei höherer Tliiere gewöludich a.minnnt
^ Theile angezogt erdei egelmäs krvsta
scher Ablagerung <lie S. halenhaut betlecken. Der Stoff dieser
Ablagerimg ist kohleu-^aure Kalkerde, bald mit mehr,
bald mit weniger urthierischer eiweissstofiiger Substanz veriiter>
sich wiederholt, nnd sofort die, zuerst zu
thiere auch hitisichilieli ihres Skelets gleicl
ersten Lebensform höher stehender Thiere, dem Ei :
als vorbereitetwle Betrachtimg eine nähere UntersucI
Eiform, besonders da. wo sie zur festesten Ausbildung koi
niimlich Ln Ei d e r Vö g e l , nicht fehlen dürfen.
U( hendeii, Eislehen
müssen der
iiischt, als V
ine w eichere,
len kann.
durch
leder;
diese
rtige,
Schale auch in nîeclern Klasse)
hornartige Beschaffeidieit anneh
'S
24!) Das IM. in
Theit
u nd
wi.'fi-r.
der Eischali
rn es zuerst vom n
Selbst hervorgebra
ütterliehen Or
•ht, als ein ein
S 251. Finden wir nun <lie Eischale sonach als eine <1.
^ gesammten Thierkeun umgebende HoIdkng.I, so fällt s
I durchaus zusannnen mit dem im Obigen aufgestellten Bi
j griffe der Ur-Skeletkugel, und wir nnissen c
S als den eigentlichen primitiven, noch r i n g
\ s e n e n b l a s e n f ö r m i g e n U r w i r b e l , und zwar als solch,
des primiti>en oder des I l a u t s k e l e t s betrachten, uml dl
ses ist datm zuglei.h die primitive Form, in welcher wir d
Skelet tier iiiedern Tliiere vorliiiden werden.
Eischale selbst
n n g e s c h l o s -
IG