i
le líaiKl weist die volle Innenfläche dem
•lindfläche sinil ganz dautliche lleste
Das Maar i
trätn ilunkelviolettes) Cniergelas
Mandgelenk reichenden
Amieln. Dambcr liai sie
ne Dalniiilika, mit weilen
n-iirf, die mit Purpurklax-i
t dem Ummirfieil durch
it eni; schliessenden, bis
und hier mit Goldstreifei
ein zweites piiri>urncs Gewand,
/inneln anselegi; es reicht bis ¡
2u olierst einen goldwebigcn ('
gesäumte Palla, deren Streifen
eine Nadel an der l-lrust ¿u:
Füsse bekleiden rote Scimhe.
nmengclialten werden '), Diu
Die Ilaarlraclit der Patri^ierin ist gegenüber jener bei
der l-leuresis und lípinoia komplizierter. Das reiche I laar ist
in einem kranzartig um das Haupt gelegten WuUi nach
vorn gezogen: möglicherweise wird man an eine Einlaije zu
denken haben'). Die Anordnung am Minterhaupte dürfte in
Flechten festgesteckt gewesen sein- über das schwarzbraune
Haar ist ein tiefschwarzes Ketz von rhombischen Maschen
gezogen und über den Schlüfen mit Haarnadeln festgestecki;
die ziemlich grossen. ;>'eissen Uuckcin dürften als Elfenbein
anzusprechen sein. In der Mitte über der Slirne ist ein rechteckiges,
mil l'delsteinen und \vahr.«cheinlic!i auch mit Filigran
verziertes (lolciplältchen festgemaclit. 13arüber folgt ein rundes,
scharlachrotes Häubchen, das netzartig mit Perlen benäht zu
denken ist. In der Mitte desselben, oberhalb des Xetzplättchens,
war eine Agraffe angebracht, wie die Goldresle
beweisen; die Form ist freilich nicht mehr mit Sicherheit m
bestimmen. Das eine scheint mir aber unzweifelhaft zu sein,
üass sie über das Häubchen hinausragte, und ist es nicht
unwahrscheinlich, da.ss die Form der Abspliiterungen an dieser
-Stelle von der früheren Form des Ornamentes bedingt, also
nicht zufällig ist'). Ober das Hinterhaupt scheint ein dünner
Schleier hinabgefaEen zu sein, nach dürftigen Kesten zu
schliessen. Den Goldschmuck beenden Ohrgehänge, die aus
einem einfachen Ringe bestehen, an welchem noch eine
grosse Perle angehängt ist.
r-iinter Juliana steht rechts (vom Beschauer) kaum merklich
nach r. gewendet, eine weibliche C-estalt- Oas r. Bein ist
vorgestreckt, sodass der Fuss vom Ristliug an sichtbar «-ar.
Das 1. Knie ist hochgezogen, der Fus'i ai
en Schemel
von weisser Farbe aufgestützt. Der 1. Oberar
am Körper
anliegend, die Hand hält einen auf das I. Kr
ifgestützten.
mit dem Kücken nach rückwärts gerichteten r
Kodex; vom, flber dem weissen Schnitt sind noch Reste der
Sehl i essen bänder zu sehen. Die r- Hand weist mit dem Zeigefinger
über den Kod»x hinweg, anscheinend auf den Inschriftstreifen,
der die Worte; ».I <lí|¿fow<^< enthälc Das
I-Iaupt ist gegen die Mitteinxe beinahe ira -Profil nach 1.
gKwendet. Das Inkarnat wie bei der Julianafigur. Das schwarze
Haar ist gescheitelt, am Ilinterhaupte geknote:; die kurzen
Vorderhaare sind frei in die Stirne gekämmt. Ihr Blick ist
voll auf die Mittelligur gerichtet. — Ihre Kleidung besteht
ooirairs des femmes dans i|Ucliiiio nu
Ergebnis gcInnRt, d
Original wol ni«hl v
SJ r. Richüg i,.
aus einem weissen bis zum Boden reichenden Gewände (Chiton)
mil eng schliessenden .-Vnielii, das mit schmalcn, dunkel geränderten
Goldstreifen, ;velcho zu beiden Seilen über die
Schultern bis zinn -Saum herab laufen, verziert ist. Über die
1. Schulter und den I. .'\rm hängt ein violett rosafarbener Mantd.
Die Farbe der Hesciuihiiiig ist nicht mehr zu sehen, muss
aber, wie aus Spuren hervorgeht, rot gewesen sein, wie bei
den allegorischen Figuren der Heiiresis xind der ICpinoia.
Oer Schmuck besteht aus einem Goldreifen, der, mit einem
Mittelbuokfl versehen, tlas Maar zusammenfasst, und ans
grossen Ohrringen mit kleinen Anhängseln; um den Hals und
über dio Brust läuft ein feiner GoUlstrich, vielleicht ein Goldkelichen
andeutend, Zu beiden Seiten des Hauptes ist die
Beisehrift cl^pcJl Ii i • CIC in weissen Majuskeln angebracht.
Lhiks (vom Ueschauerl steht eine zweite weibliche Gestalt,
i'ollkommen en face. Die Stellung der Beine ist nicht sichtbar,
¡.leide .Arme halten in der I löhe der Gürtelgegend einen Itai.sch
mit Goldmünzen gefüllt- Das Haupt ist nach links geneigt, die
-Augenbrauen gegen die Nasenwurzel hochgezogen, die Mundwinkel
nach abwärts gericluet; die t\-pisclien Züge bei der
Darstellung des Schmerzes. Das Inkarnat, die Haarfarbe und
Haartracht sowie der .Schmuck entsprechen ganz jenen, bei
der Phronesis beschriebenen- Die Kleidung bestellt aus einem
weissen .\rnieichiton, welcher 2U beiden Seiten mit dreifachen,
dunkel berandeten Goldstreifen, einem breiten untl zwei
schmalen, verzieri ist: diese sind wol auch, wie bei der
Phrone-<is. über die Schultern bis zum Saum hinablaufend zu
denken. L'ber die linke Schulter hängt, schief über die Brust
gezogen und Aber die beiden Hände fallend, ein graugKiner
Mantel, der zwischen dem Körper und den l"nl
h büdel, in d
beiden Seiten des 1
1 das Gold aufgeschailet liegt,
auptes in Weiss die Beisthrift
-Profil nach r. gewendet, ein
nakter, geflügelter Putto von demselben Inkarnat, wie die
Krauenfiguren. Er blickt zur Juliana auf und hält ihr einen
aufgeschlagenen Kodex hoch entgegen- Der Letztere ist in
rotem Einbände und hat role Schliessen bänder.
Auf der rechtsseitigen Hälfte Hegen vier Goldmünzen,
welche die offene Hand der Juliana daranf gleiten Hess; die
linksseitige Mälfie weist anscheinend Reste eines grniien
Pflanzenbildes auf Über dem Kopfe des Eroten .steht, in
Weiss ausgeFührt, die Buischrift: T rocooc n-IC —
<^.l\0:<•|lc^0Y.
Vor dem Putto, de.ssen Beine bis über das Knie überschneidend,
kniet eine weibliche Gestalt- Sie ist aus Platzmangel,
wol gegen die Intentionen des ICUnstlers, sehr klein
geraten und ist zwischen den sechsten Inschriflstreifen
(enthaltend den Vers; M , . , i r yiro, «i«,-) und die hnke
Schmalseite des Fuszschemels eingezwängt. Sie kniet auf beiden
Knieen. hat den Oberkörper zur Erde geneigt, die beiden
Unterarme sind auf den Schemel aufgelegt, während ihr Mund
die Spiue von Julianas rechtem Fusse zu berühren scheiiii. —
Das Inkarnat wird wol mit demjenigen der anderen Figuren
gestimmt haben; jetzt ist der ganze Auftrag beinalie bis auf
den Pergamentgrund abgerieben. — Die Kleidung besieht
aus einem gelblich weissen, mit oinem braun berandeten GoldsIrcifen
geschmückten l'ntergewande; über den Oberkörper,
das Hinterhaupt und die Arme mit einhüllend, legt sich ein
weisser Mantel. Die Fiis.se sind rot beschuhL Ober der l'igur
in Weiss aufgetragene B steht die zweizeilige, cisdirifi;
Vor dem Schemel
der Farbe zu urteilen
dic.se mi
zwei zylindrische Gefilsse, nach
•ilcn, aus Holz. So viel ich sehe, waren
igefüHl dargestellt; bd dem linksseitigen
wenigstens lässt sich dies mit Sicherheit behaupten, weil nicht
nur die Goldresle. sondern auch g'ennu dieselbe dunkelbraune
Umrandung in deutlichen Spuren zurückgeblieben ist, wie sie
die Goldmünzen im Sclioossc d
•Scliwieriger liegt die Bcslininiung 1
doch kann es, nach meiner Überzi
geben; entweder war das Gefäss
dargestellt, oder — und das schei
lieh - leer, wodurch die Sumn
angezeigt werden sollte. Das ist
Innere beider Gefässe den blaue
das aufgetragene Gold abgefallc
'• s leer daistellei
ir Megalopsjchia zeigen,
eim rechtsseil Igen Gefäss;
ugung nur die Alternative
ebenfalls mit Gold gefüllt
nt mir weniger wahrscheinne
als bereits verausgabt
msu glaubwürdiger, als das
Grund zeigt, von welchem
Ist'). Wollte der Künstler
sonstwie dunkel gefärbt; denn diese Logik des Kolorites
hält er sonst fest.
Das nun folgende '[ilc/blatt(l-'ol. j"-) ist ein Ki-eis von
213 Diameter, von lief blauer Innenfläche mit einem
ornamentalen Rahmen. Auf diesen entfallen 34 mm. Er ist
aus vier Teilen zusammengesetzt; t. Ein schwarzer Streifen
ts mm,). Dann eine feine Trennungsl¡nie in Gold, 2. Fin roter
Streifen (7 mm,). 3. Leiste mit dem goldenen Lorbeerkranz
(if. mm), 4. Roter Streifen, gegen das blaue Innenfeld mit
einer feinen Goldlinie abgeschlossen (6 mm). Die Leiste mit dem
Lorbeerkranz ist ganz mit Gold angelegt, die BIHtler mit
I3raim herausgearbeitet. Oben in der Mtte ist ein kleiner, die
beiden Kränzenden trennender Kreis von mm, Diameter
eingeFiigL Der Grund ist blau, darin ein achtzackiger Stern;
die Umrandung ist weiss, l.'nten in der Mitle zwei, durch
einen Stil verbundene Schalen, nach rechts und nach link.s
geöffnet, welche nach entgegengesetzten Richtungen die
Im blauen Mittelfelde ist der Titel in goldener Majuskelschrifc
in elf Zeilen aufgetragen. Vor dem Beginne ein Kreuz,
zum Schluss ein ornamental geschwungenes, herzförmiges
Bliiltchen.
Die folgenden Blätter (8»-ii') enthalten den Index de-s
Inhalies und eine Wiederholung des Titels, in welch Letzterem
schüchtei-ne Versuche einer Buchstabenornamenlaiion
auftreten. Bei den schwarzen Lettern laufen zu beiden Seiten
der Schäfte und Batken rot punktirte Linien; sporadisch
erscheint auch ein unvermittelt aufgesetzter roter Schnörkel
oder eine aus stärkeren roten Punkten zusammengesetzte
Konfiguration, etwa in der Gestalt einer Traube, ebenfalls
unorganisch an den Buchstabenkörper angegliedert. — Die
beiden nächslen Seiten (itb—12«) sind leer"
Auf Fol, 1
Pllanzenbilder.
II.
1 Illusi rat Ionen zum Text und haben
als Anschauungsmaterial die Aufgabe, dem Leser de.s Textes
die daraus gewonnenen N'orstelhingen zu verdeutlichen, eventuell
zu korrigieren- Die Aufgabe tles Künsdcrs war es demnach,
in erster Linie die Natur nach jeder Richtung hin. in Korm
und Farbe sowie in deren \\'cchsolbeziehungen und Ztilfälligkeiteii
zu beobachten und möglichst treu wiederzugeben.
Das frei künstlerische Moment triti demnach zurück; diese
Zwcckkunst verlangle einen gewissen Grad von Selb»t\erläu.
gnung des Künstlers. Kür diese Art des Kunslschaifcns
bii'tet unser iCodox »-.ii-tvolles Material. Allerdings imiss dieses
mehr vom Standpunkte der Natur - als der Kunstgeschichte
beurteilt werden; nicht so sehr die künsllcrische als die
naturgeircuo .Ausführung kommt in erster Linie in Betracht;
inilessen bietet doch auch die künstlerische Seile viel des
Inlcvessantcn und Beac Iltens werten.
über die Kaiurlraic der l'llHnzclibiIder war man zu
'I Vgl Jogcgcn Dici, I.e., p, 2ß, „iid V. IVcmcrsloln, Anirà .Inlinnn
lindi ilic 'l'ilcIliopiL' in Miniiskclsclirltl \'<ilUt!indlg milgctcilt. '
allen Zeiten seit dem Beki
schieden er AnsicliL '
wie Sambucus, Dodoi
Maller, Siblliorp und andei
gleicher Zeit nichl an guge
!nd !
en <ler Handschrift ver-
, B, namhafte Gelehrte,
nmer, Slol, van Swieten.
gut halten, fehlt es zu
tenden Boianikern und Ärzten, wie Grato, Qusius,
gel, Sprengel '). In der Tat sind die Pllanzen-
6. Jahrhunderts mit naturgetreueren Abbildungen
Jacnuin, AVei
bûcher des i
vorsehen, al
demnach aulTallend, dass
Jahrhundert noch auf eine Ausgabe der Pilanzenbilder unserer
Handschrift grosse I-Ioffniingen setzte und mit deren Hilfe
den Alten bekannt gewesene Pflanzen identifizieren zu können
meinte, sich also einen Nutzen für die praktische Botanik
versprach '). Erklären lä.s.st .sich dies nur durch dun unbedingten
. die in unserem Kodex sind'). Es ist
Respekt, den man vor allem Antiken empfand. Wenn
Jacciuin sich um das Jahr 1763 gegen eine Publikation in
Kupferstich aussprach, weil er den »geringen Wert< der
Abbildungen einsah, so hat er dies natürlich nur auf lien
praktischen Zweck für die botanische Wissenschaft bezogen,
übersah aber den grossen historisclten Werl.
Nichtsdestoweniger .gibt es unter den Abbildungen
mehrere, weicht alle Eigen tum lichkeiien der Pflanze mit
bewunderungswürdiger l'reue wiedergeben; vom phj'siologischen
Bau bis zur letzten Farbennuance; als Beispiel hierfür
möchte ich nur die Irij« (fol. 57'') nennen.
•ändere wieder, nach Fol. sporadisch verstreut, sind
abschreckend verzeichnet und schauderhaft koloriert, sodass
sie das Original, wenngleich dieses eine algemein und sehr
bekannte Pflanze ist, kaum erkennen lassen. Ein solches
Beispiel wäre etwa das auf l-'oI, 267« abgebildete nilmiix^v.
Doch wird jetzt nach der Veröfl"endichung des gesammten
Abbildungsmateriales unseres Kodex für die Historiker in der
Botanik sich Gelegenheit bieten, darüber ein fachmännisches
Urteil abzugeben. Was bis jetzt darüber voriiegl isl mehr
Stichproben massig als übersichtlich und zusammenfassend ').
Für den Kunsthistoriker wichtiger ist die tiiiisUa-isc/i;
Seile dieser Bilder,
Blättert man den Kodex durch, wird man gar bakl
gewahr, dass in demselben ungleich werlige Kunst erzeugiiisse
enthalten sind; sie weichen mitunter recht sehr von einander
ab, sowol in der Auffassung wie in der Zeichnung, in der
,Ausführung wie im Pigmeni, Man sollte ;glauben, dass hiefür
ein Sclilüssel oder gewisse Grenzen zu finden waren; leider
erweist sich jeder Versuch, die Gruppen von kunslhistorischen
Standpunkte zu ordnen, ab vollständig vergeblich,
Der erste Gedanke wäre, dass man Bilder aus verschiedenen
Zeiten vor sich habe. Dem stehen aber zwei schwnnviegcntle
Bedenken gegenüber: vorerst, dass der Texi unserer
I, Spatrömischc Ki.nstinduslric, p, IjSl
«n vielen DioäburidcMusgnbcr dos IC. Jj
Zoiolinnngei, nach iltr Nalur sngcferligl si
wirksam, kcincswcgi ober der Naiar-
Ixemphrcti, die auf bl«nes l'apicr jcdriicki
ll>il<ler niil Silber gclinlit, also llelldunkcl-
Wirkung hcrgestclll. Ja sogar kolorierte
zur Erhihung der konsücrisclien %Virkiiiig.
Exemplare. - Uber
p- 63 K