Die Itmeiillachö emliill auf CtoU}-rund in glekhei
nun}; wie bei der Chcironj;rup|)e sieben Bilder von Är
Botnnikem;
Galenos.
Krateuas Dioskurides.
.\pollonii
Ruphos.
lonos'V Berühmter Theoretiker unil Praktiker, erst
der Gl.iiliatorenschute zu Perganios, dann seit i6j
n. Chr. i
in Hofe .\Isrc-.\urels. I'ruchtbarer Scliriftsieller
in seinem Fache. In unserem Kodex sind l-ragmente
seiner Schrift über die Misclnnig und Meilkraft der Medikamenlc
entliallen. Starb bald nach 200 n. Chr. in Koin.
,\linlich wie Cheiron auf dem ersten Bilde,
an die Spitze der Versammlung gestellt. lir si
einem Lehnsessel, der schipf zur Bildebene s
^teht, etwa
Hrehung nach links, lir blickt nachsinnend v
Sitzj;este11 besteht aus sehr schwachen Kreuzbeinen, wie bei
einem Klappstnhl, hat aber eine schwer aussehende, oben
^ernndi^te Kiicklehne und geschwungene Armlehnen; das
ganze Jlöbel ist von dunkler, beinahe schwarzer Farbe. Mit
im Hinklang ist die Drehuni; des langen,
bis 5. Das
in^'uïogen, das 1- darüber vorgestreckt Die r.
Hand greift an eine Hochfalte des Himations, die I. ruht auf
ilem Oberschenkel derselben Seite und hält einen nicht mehr
klar zu unterschel<ientlen Gegenstand. Ich glaube eine etwas
entfaltele Schriftrolle in roter l.'mhüllungkonatatiren zu können,
rjas Inkarnat ist dunkel rothraun. <lie Modellif^rung «ie auf
dem ersten Bflde, Das lange, in der Mitte gescheitelte Maupthiar
sowie der Rart sind .schwarz; das Haupthaar ist einmal
nass geworden und wurde in diesem Zustande venvischt.
Die Kleidung be.<tehl aus einem hellblauen Chiton und einem
weisgrauen i limation mit blassvlolettem Schimmer. Die Schattierunip>
li)iie ganz ähnlich, wie bei Mai;b.ion im ersten Bilde.
Die 1-üsso sind mit Sandalen bekleidet- Die l'arbe an dieser
Figur is stark abgerieben.
Krateua.s 'l. Hauptsächlich Xaturforscher. Leibarzt
-Mithriliâtes VI, lîupator, Verfasser des Khizotomikon yenannien
Krauterbuches, aus welchem auch in unserer Handschrift
einige Fragmente Aufnahme fanden. Er starb zu Pantikapaion
im J. 63 vor Christus.
!•> sitzt, den Blick auf den gegenüber postierten Dioskurides
gerichtet, auf einem ziemlich hohen .Steine, in
schwacher Drehung nach r., beinahe en face. c]as Haupt
etwas auf die Brust geneigt, da. Das I. Bein ist ganz im
Proill. leicht nach vorn gestreckt und macht den Eindruck
der Steifheit, etwa so, als oh der .Mann lahm wäre. Das r.
Bein, von dem nur der (Oberschenkel sichtbar ist. erscheint
von vorn gesehen in per.spekti vi scher Verkürzung. Die 1,1 lanil
ist auf das obere Knde einer auf den 1. Schenkel vertikal
gestellten Rolle gelegt; die r. Hand ist wie im Sprechgestus
voi- die Brust gehoben; doch ist es fraglich, ob der Künstler
nicht auch bei dieser Fig-iir dasselbe vor hatte, wie bei
Galenos, nämlich einen Ciriff in die Falten des (iewandes
darzustellen, liie Sprache der Finger beim Kedegestus ist
üben eine andere, formelhaft-tj-pische. Allerdings müsste in
letzterem Falle ein gänzliches Misslingen des \'orliabens konstatiert
werden- Das Inkarnat ist braunrot, die Modellierung
; das Haupt- und Barthaar dunkelbraun.
Die Kleidung besteht a
ein. das die rechte Brustsi
1 den Füssen Sandalen.
dem gelblich weiss n Himation
lollo. s '). Welcher -Apollonio;
bleibt unentsohieilen. Hs kann sich um den Mem|)hiter .Vrzt
aus der Hälfte des 3- Jahrhunderts vor Chr, handeln, es
kann der Herophileer Apollonio.« .Mys ans dem i- Jahrlnmdert
vor Chr., oder encilicli A \-on Porgamon aus dem 2. Jahrhundert
nach Chr. gemeint sein. N'isconti hiilt ihn auf Grtmd
der Bartlosigkeit Rir den Mem|ihiter: der eigentümlicheT)i)us
widerspricht dieser .\nnahme nicht.
Kr sitzt im "/.-Prolll nach r. gewendet, auf einem Steine
und blickt auf den ihm gegenüber mit einer Schlange experimentierenden
Nikandros. D.is 1. Rein unter das r. eingezogen,
das r. über das 1, geschlagen nach vorn gestrckc- Der I, Arm
ruht mit dem lillbogen auf dem 1. Knie, die Hand hält eine
Rolle in horizontaler Kichtung, so, dass sie auf dem r. Oberschenkel
rtiht. Der r. Arm ist in Sprechgeberde erhoben, die
Fingersprache dieser Geste entsprechend; der .Arm ist vom
Himation bedeckt, nur die Hand ist sichtbar- Das wolgen.
älirte Gesicht ist bartlos, das Inkarnat gelblich, in drei
Tönen modellin, fías I laar dunkelbraun.
Bekleidet ist er mit einem Chiton von bläulich weisser,
und mit einem Himation von gelbbrauner l'arbe. An den
. \ n t i r e a s »), l.eib.irzt Ptolemaios IV. Philopator, anstatt
dessen er im Kriege gegen .-Vnliochos III. im J. 217 \ c
bei Raphia getödcet wurde.
Er sitzt, den Blick zu Nikandros erhoben, auf
Steine, im Profil nach r. gewendet; das r. Bein ist in
leicht gebogen, nach vom gestreckt; das I. Knie hoc
Bein eingezogen. Der Oberkor^jer ist etwas nach vorn g
ureckl und ruht im Gelenk ai
lle in horizontaler Richtun
u gestützt, die Mand stüt
Knie; die Hand hält
1. lillbogen ist auf das 1.
Kinn. Dadurch erhäh
Das Inkarnat braunrc
Bart kelbrau
IS Haupt eine Neigung in's Gen
in drei Tönen gehöht. Haupdia.
• (.Ihr.
und
Bekleidet ist er mit einem i-limation von bläulichweisser
Farbe, welcher die r. ILilfte des Oberkörpers sammt dem
Arm frei liisst- An d.:n l-lissen Sandalen.
Huphos '), liin aus liphesos stammender .\rzt, Anatom
uml medizini.siher Schriftsteller, wirkte unter Trajan (98—117
nach Chr.) in ,-Mcxandrii:nlir
sitzt, zu Krateitas hinanblickend, auf einem ,Stein(-.
im Profil nach 1.; das r. Knie hochgezogen, das I. Bein, im
Knie leicht gebogen, ist nach vorn gestreckt- Der 1. l'ntcrarm
ruht auf dem (Jberschenkel derselben Si-lte, die Hand
hält in horinzonialer Richtung ein« Rolle. Der r. lillbogen
ist auf das r. Knie gestützt, der Untenirm nach oben gerichtet,
der Zeigelinger der Hand berührt ila-s Kinn, Analog
seinem Gegenüber hat er das ll.'iupt in's Genick geworfen. —
Das Inkarnat ist. braunrot, mit drei Tönen gehöht. - I laar
und Barl dunkelbraun, weiss gehöht.
e Kleidun bildet
n gelUbi s Hiinatioi
Nikai •s'). Sta, I l<oloi)hon, wirkte u
d ist der Verfasser von ;
nen ,Schriften, der Ther
.r .Mittel gegen Tier-
.•\ltalos III- (138-133 vor Chr.)
auch in unserem Kodex entha
und Alexipharmaka, in denen
l'llanzengifte behandelt.
lir sitzt auf einem Steine
Sein Blick Ist auf <lie Schlange
dem Experimente zugewendet. Das 1. Bein ist eingezogen, <las
r. etwas steif nach vorn gestreckt; der Oberkörper'ist nach
vorn geneigt- Mit der I- Hand hält er eine Pflanze vor <lcr
Brust'), der r. -Arm ist ausgestreckt, mit der r- Hand hält
er einer zu ihm herankriech enden Schlange eine Wurzel hin,
in welche das Tier beisst. Iis ist eine unzweideutige Anspielung
auf die Theriaka und Alexipharmaka, Das Inkarnat ist
braunrot, die Modelliening wie bei den anderen l-'iguren.
Haar itnd Bart (soweit noch sichtbar) schwarz.
Bekleitlet ist er mit einem Chiton, darüber mit einem
Himation, das den 1. Arm bis auf die Hand verhüUt. Die
Farbe beider Gewänder ist hell-rötlichbraun. Die Fussbekleidung
bilden Sandalen.
Dioskurides '). Aus .\nazarbos in Kilikien, Botaniker,
Pharmakolog, Arzt und l-'achschriftsteller. Wirkte unter N'ero
(37—68 nach Chr.) vielleidu als Arzt im riimischen Heere,
lir ist der X'erfisser der unseren Kodex hauptsächlich fiil-
Icnden Schrift fhei Cl.|,- icrfi«;?.
Er sitzt, im Profil nach 1. gewendet, auf einem Steine,
das I. Bein leicht nach vom gestreckt, das r. Unterbein
senkrecht auf die Erde gestellt. Der 1. Unterarm ruht auf
dem Knie derselben Seite, die Hand hält eine RoUe in
horizontaler Richtung. Der r. Arm ist in der .Sprechgeberde
erhoben, der Daumen, der Zeige- und der Jlittelfinger der
Hand sind ausgestreckt, die beiden letzten eingebogen.
Sowol der Blick als auch die Handbeweg^ing sind gegen
Krateuas gerichtet- Das Inkarnat ist heller, als bei den
anderen, Möhung in nur zwei Tönen. Haar und Bart dunkelbraun,
mit einer helleren braunen Höhung, nicht grauer
iMTunj.
Die Kleidung ist ein hellvioletter Chiton und ein Himation
von derselben Farbe. Die l-'üsse sind mit Sandalen
bekleidet.
Auch dieses Bild soll in Hinkunft nach Bernoullis Bezeichnung
'Ga/cu^ruppi" genannt werden.
Xunmehi- sind zwei weitern Miniaturen dem 1 lauiitautor
imserer Handschrift. Dioshtrü/cs, gewidmet. Deshalb
will ich sie kurz als erstes und zweites Dioskuridesl.ild
bezeichnen.
l Diosinni/esüM '). (Fol, j")- Gesammtgrösse:
]. Davon entfallen auf dir
.ingcLc, m! i
11,r..,. in nllc
zumtlli; nlclit I
n Gulstcscljï«n«>cli[ifccn <U*s
c t.-.{.ur In
i!> oingel.ciiJ nbcrlcgcndir
Rahmenbreite 42
nmengesetzt. i, \
m.); ,), Lei.ste mit
a Rat
denen die äusseren grün, die mittlere gelblichwoi.<s, die inneren
rosa sind. Die äusserste und die innerste Kolhe am Goldstreifen
ist dunkelgrün, beziehungsweise diinkclrosa, die
nächsten sind beiderseits heller, die mittlere, vielleicht mit
einem schwachen Gelb getönter, ausgesparter l'ergamemgrund,
bildet die höchste Belichtung. Dadurch gewinnt diese
Leiste den .-Vnschein, als ob sie als Kundstab modelliert wäre.
Die mit ihren Ecken an dem Goldstreifen anstehenden Rauten
der äussersten und der innersten Keihe bilden nun an der
geraden Abschlttsslinie eine regelmässige Zackung; iliese
füllen Halbrautenreihen und bild^cn beiderseits den tiefsten
Ton: bei Grün sind sie schwarzgrün, bei Rosa dunkelrot
(25 mm). 4. Goldstreifen (3 mm); 5, schmutzig blaugi'atter
Streifen I4 mm).
Die Darstellung selbst hat einen tief luftblauen Himergrund,
davor links eine flüchtig angedeutete .A-rclxilectur von
blauvioletter Farbe; die Gliederung des Bekrönnngsgesimses
sowie die Umrahmtmg eine-s rechteckigen leeren l'"eldes is!
mit weissen Linien durchgeführt- Der Boden ist ebenfalls
blauvioletl.
Links steht ein vergoldetei-, braun schattierter Lehnsessel
von genau demselben Baue, wie jener bei Galenos. üuer
vor dem Sessel steht ein ebenfalls vergoldeter Fuszschemel.
-\uf dem Stuhle sitzt, im Profil nach r gewendet, Dioskurides.
Das Gesicht zeigt VProfil, der Blick ist auf die
Heuresis gerichtet. Das r- Knie ist hochgczogen, das I.
niedriger; beide Filsse ruhen atif dem Schemel, der I. etwas
nach vom gesetzt. Die I. Mand ruht auf dum oberen Ende
einer auf das r. Knie gestülpten Rolle; der r. Arm ist
im Kedegestus gerade vorgestreckt, die Hand weist mit
dem Zeige- und Mittelfinger auf die Mandragor-npHanve. —
Das Inkarnat ist rotbraun, mil drei Tönen gehöht. Haar
und Bart schwarzbraun. • Die Kleidung besteht au5
einem langen Armelchiton von bläuüchweis-ser Farbe; die
Füäse sind mit Sandalen bekleidet. Über der Figur sieht
man über dem Gesimse in weissen Majuskeln die Überschrift:
.M0CI<0|'I-K1-IC.
Rechts steht eine jugendliche hVauengcstalt, in! -Profil
lach 1. ; ••endet. Der . l'US LS nach -
der 1. zurückgezogen. Der r. Arm weich ausgestreckt, die
Hand hält eine .'Vlrattiipnanze (Nfandragora) von schwarzbrauner,
anthropomorpher Wurzel, griinen Blättern und roten
Blüten; die gesenkte Linke weist mit dem Zeigefinger auf
den gleich üu erwähnenden I IuikI. Ihr Blick ist mehr aus dem
Bilde als zu Dioskurides gerichtet, gilt aber zweifellos dem
Letzteren. - Das Inkarnat ist viel heller, als bei Dioskurides,
gelblich, in drei Tönen gehöht. Das glatt gescheitelte, am
Hinterhaupt geknotete Haar ist hellbraun. Ihre Kleiilung
besteht aus einem goldgewebigen, bis über die Knöchel
reichenden, ärmellosen und um die Hüften gegürteten
Gewände; die Schattierung ist braun. Darüber ist ein rotes
Tuch geworfen; es hängt vom über die r Schulter und
kommt rückwärts unter der Gürtelgegend hervor; ein Zipfel
hängt a:
:r den r. Um
Die
bekleiden
: Schmuck trägt i
gehänge
Oberarm.
Schrift; (-rv'ffiCüC
Zwisclieii diesen
sich nach rückwärU
Kingohri'on
Gold, und eine ebensolche Armsjjange am I,
Ül>er iler Gestalt in weissen Majuskeln die Über-
1 Figuren auf dem Boden ist ein
3 überstürzenden Hund, mit gekrümmten
Leib und nach vorn ausgestreckten Beinen dargestellt. Die
Schnauze ist geölTnet, die Augen schmerzvoll verdreht. Die
Farbe des Tieres ist braungelb. Um den Hals hat er ein
Band angelegt, daran ist eine Schnur befestigt, die mit
Í Ì
1
r '
Ii •