wii: illc .-Viiswalil seiner Wietlerifsben beweist. Dur yeiiiale
Mniin blid) ohne N'nchfoljter. Spiimr braclue I.aljurtc eine
yul verwerlbaru farbige Nachbililunj; des DeiJikniif>nsbildes in
Chromoliliio^raphie, nach der Kopie von I. Schönbruiiiier,
.Iii- dann i» ilie meisten neueren lland1>iicher als Autolj-pic
iilier.ceffanijen isL VerUlssliche Ke|)ro(Iiiktionen brachten die
jünssien Publikalionen von Bcrnoulli, Dic2 und v. Premersloir,
ICrst die vorliegende Ausgabe bringt das gesaninitc iüldinaieriiil
zum ursienmale vor die Öffentlicl.keit,
Der Kodex hal eine heweijie undinleressanEe Geschichte,
ühnr welche mein verolirier Külle.ye v. Premersic.in in seiner
einteilenden L'niersuchunij /Vufschluss gibt. Diese Schicksale
können wol den heutigen Zustand der najulsilmfl im Allgemeinen,
der Bilder im llesanderen erklären. Es isl übrigens
zu verwundern, dass die Malereien oiclit noch ärger milge-
Oas Hiich besteht aus einzelnen, gloiithzellis; entstandenen
Teilen, wie die palaograpliische Prüfung durdi Prof.
K. Wessels-, der mir sein Resultat mündlich mitzuteilen die
(iüle lulle, den Xachwcis erbringen wird- Iis isl ein Resultat,
das auch dem Kunsthistoiiker über manche Schwieri^;keiten
hinüberhelfen wird.
Die einzelnen Teile folgen einander, in der heute erhallenen
i\nordnung so
I. Fol. 1—7: Sieben MiniaUiron. von
ileni Text« stehen, eine aber,
werden wird, zu einer späteren
II. I"ol. 0—387; Das Pdanzcnbiich
hildem.
nen sechs ausser
e nachgewiesen
Bxlparlie gehört
. 38.1 Pflanzenlllusln
III. ¡-'ol. JSS—3<|2: Ein Fragment dos Gedichtes >Dc
viribus herbarumi mit einem Bilde der Koralle
dfSi).
hol. 313—437: Die Paraphrase zu N'ikandros' Theriaka
von Huteknios, mit 67 Miniaturen; davon sind 15
Pflanzenbilder, 52 Tierbilder. Ausserdem Kopien auf
Papier von zwei Reptilien (Skyiale und Basitiskosl,
deren Orit.'inalbilder nur in kleinen önic-l.stücken
auf liescen der Parjjamcntbl.itter erhalten sind.
Fol, 438—459: Paraphrase zu.N'ikandros' Mexrpharmaka
von liuteknios, tloch ohne Miniaturen.
Vi- Fol. 4f>o—473: Paraphrase zu Op|jianos' Malieulika,
vieUeicht von Euteknios. ebenfalls oh,u Miniaturen.
VII. l-"ol. 474—485: Paraphrase xu Dionysios' Ürnithiaka
von einem L-nbefcinnten. Sie isl durch den Aasfall
mehrerer liliiuer siark v
Bilder i
n sind jetzt jnmehr 23 in den Tex
) Vogelliguren
nach
kleineren .\ln«2stahes erhalten. Dazu k
eingangs eingefügte Pfauenbild, sodass wir im Ganzen
noch 48 Miniaturen zu den Ornithiaka erhallen haben.
I. Fol. 48G—491: Bruchslncke eines griecliischenMenaeums
zum Monate Januar, aus dem X-Xl . JhdL, ohne
Miniaturen und ausser jeder Beziehung zum Inlialle
der Handschrift,
l'bersehen wir diese F
ergibt sich, dass wir i
teilung bezüglich der Miniaturen,
un.serer Hand.schrit't noch heule,
, einen Schatz von nicht weniger
;se Talsache ist umso wichtiger,
der ältesten bis auf eine ganz
; Hiider 1. Dil
• Kodex al!
geringe l-.ititude sicher dalierbaren Originale
werden miiss. Jedenfalls isl '
geführle Untersuchung v. I
ig«t:hen
durch die scharfsinnig
i Jahre j.:-
l'ilanzeiibildor
Grenze der ICntstehungszeit
festg.«eut 'X
Iis würde den Kähmen dieser Publikation weil übersteigen,
wollte man jede eiuielne Miniatur gesondert zum
C.egenstande <ler Betrachtung machen, obwol für die Kunstgeschichte
ein Gewinn dai-aiis resultieren dürfte. Ich habe
vor, den vollständigen kritischen Kalalcig der Pllanzen und
Tierbilder an anderer Stelle zu veriifTeiiilichon; liier beschränke
ich mich auf die oinleiieiulen Minialuren und auf eine übersichiltchß
Darslellung bei den Tier- u
y.u iliesem Zwecke gliedere ich
i. Die dem Texte vorangehenden Minial
II. Die Pilanzenbilder;
III- Die Tierbilder.
I.
Bevor ich mit iler Beschreibung der ersten Gruppe
bsginne, musä ich her\-orheben. <la.ss die erste Miniatur, den
Pfau darsiellend, von hier ausgeschlossen \>'erden muss. wofür
später die Begründung folgt. \'on den übrigen sechs Bildern
enihalten zwei Darstellungen von .-\rztckreisen, zwei auf
Dioskurides bezügliche Dar:;tellungen, eines die \'crheri'lichung
der ai ia Juli n Titel.
[. Ärzlekreis - iFol. z'). Gesammtgrö.
Auf die Rahmenbreite enilaUen durchschnittlich 34 nim- Dieser
setzt sich aus fünf Teilen zusammen. Von Aussen nach Innen
gerechnet ist die Reihenfolge diese:') 1) Koter Streifen (j mm.);
j) Goldstreilen (4 mm.); 3) Leiste mit dem Blattgewinde.
Dieses — wol als Lorbeerkrajiz anzuseheji - - ist mit einem
hellen, violeltrosa Band umwunden. Die Konipartimenle des
Gewindes wechseln zwischen den einzelnen Umwindungen in
Blau und Grün: ersteres ist weiss, letzteres grünlich gelb
gehöhL Die Kckstücke, wol als Metallhülsen zu deuten, sind in
Gold mit brauner Schattiening und Ornamentierung ausgeüihrt
¡Breite 16 mm.). 4) Goldstreifen (4 mra.j; 5)"blauer
^iifen (5 rr
iieben Bilder
Chiii ron.
Machaon, Nigros-
Pamphilos. Herakleidfs.
Xenoxrate. Mantias.
Chei ron') der mythische Kenner von Arzneipflanzen,
der in der llias (XI., IT.) als I.ohrer von Ärzten genannt
wird. Fr silzl auf ilen l linterbeinon ilie etwas eingebogen sind;
die Vorderbeine vorgestreckL Der Überkörper en face, der
Blick auf den Beschauer gerichtet. Der I linterkörper sollte
'I Vgl. Ol
1 ikonosr.ll.
.i Tnf. J. F!f
:r» iinn'dtlhrl s
verkürzt sein, ist aber geradezu ins Profil geraten. Der r.
Arm ist gegen die I. Brustseite erhoben, und halt einen
kurzen, etwa bis zur Nabcigegend herabrcichc-nden. nach
oben wie nach unten keulenarlig verdickten Mörsersiiissel-
Dcr I. Arm ist in ziemlich weiter Ausbiegung nach unten
gei-lchtet, und hält einen grossen, zylindrisch geformten
Mfirser mit kräftig ausladendem Kande fest- Die I. Hand hält
ein zweites tilwas grazileres, ziemlich langes und soweit
Jetzt noch eine Beurteilung möglich ist — nur nach unten
hin verdicktes siösselarliges W'erkzeug-
Der Oberkörper ist rotbraun, die Modellierung, soweit
noch wahrnehmbar, mil drei Tönen Aufhöhung. Der Hinterkörper
dunkel blaugrau, in drei Tönen gehöht Haupt- und
Barthaar war dunkelbraun, jetzt beinahe vollständig abgerieben.
Dafür sind aber die Konturen der Vorzeichnung
sichtbar. — Die Kleidung besteht aus einem an der Brust
geknoteten, nach rückwärts fliegenden, weissen l"'eile.
Machaon '). Ebenfalls der Sage angehörig, Sohn des
Asklepios (II. IV.. ryj f.), gediegener Pharmakolog (II. IV-, 218).
Schüler wenigstens mittelbar — des KenUuren Cheiron.
Er sitzt im '(,-Profil nach r.. nachdenkend auf einem Steine,
zu Nigros hinüber blickend. Das r, Bein vorgestreckt, das 1.
Oberbein im Knie hochgezogen, das Unterbein senkrecht auf
den Boden gestützt. Der r. .-Vrm ist horizontal vorgestreckt, die
I land ruht auf dem I. Knie. Der 1. .\rm mit dem Ellbogen
auf den I. Schenkel gestützt, die Hantl ruht auf einer Kolle,
.U.T Zeigefinger berührt das Kinn. Der Fleiscliton ist bei
Machaon heller, als bei allen anderen, die Modellierung in
vier Tönen durchgeführt. I-Iaar und Rare dunkelbraun.
Die Kleidung ist ein Chiton mil weiten Ärmeln von
weisser I-arbe mit einem violetten -Schimmer; die Beine
bedeckt noch ein llimaiion. Die Modellierung der Ivleidung
in vier Tünen. An den Fü.ssen .Sandalen.
Pamphi los '). .-\rzt und Botaniker, wahrscheinhch ein
älterer Zeitgenosse Galenos", etwa in der 2. ilalfte tles i,
Jahriiunderis nach Chr. tätig.
Er sitzt auf einem Steine, mit <lem Körper im Profil, das
Antlitz bcin;ihe en face dem Beschauer zugewendet, den Bück
dagegen auf Mantias gerichtet- Das I. Knie hoch, das L
üntcrbein unter das rechte eingezogen, das r. Bein vorgestreckt.
Der r. Ann ruht in wagerechter Haltung auf dem r-
Knie. die innere Handfläche nach oben gerichtet, darauf
iteht c 5 Rolle
schiefer Hichtung; tler I
vorgestreckt, tlie I
nd auf das i
l)a.s Inkarn.
t rotbraun, mit weiteren drei Tönen niodelliert-
1-Iaupt- und Barthaar schwarzbraun.
D<!r Oberkliiper isl nackt, nur über ilen I Oberarm ist
ein Zipfel iles llimations gezogen, tler den l'nterköriJer und
die Beine bedeckt. r ) i e l'arbe des Kleides ist gelblichweiss,
in vier Tönen modelliert. -\n ilen I'-üssen Sandalen.
Ken ok rat es Vertreter der abergläubischen Therapie,
lebte um die Zeit Christi.
Kr silzl auf einem Steine, im Profil, nach r. gewendet,
zu den beiden ihiti gegenüber sitzentlen Kollegen atifblickend.
Das I-. Knie hochgezogen, das l'nterbein leicht nach vom
gestellt: das 1. Bein beinahe gerade ausgestreckt. Der r.
Unterarm isl auf das Knie gcstiiut, die Mand auf diLs obere
linde einer Kolle gelegt. Der 1. .-Vrm nach vorn gcstreckt,
die Ilantl umfassl die Kolle am untei-en Fnde. Inkkrnat rotbraun,
Modellierung wie bei Pamphilos; i laupt- und 3artiiaar
duiikelbraim.
Der l)berkörpor ist nackt. Die Kleidung, deren Anordnung
ganz mit jener beim Pamphilos übereinstimmt, ist von
weisser !-"arbe, violeltrosa
die Spiizlichier weiss. An
Mantias '). Arzt ui
hundert v. Chr.
:himmi;niil; die Schallierung brau
Icn Füssen -Sandalen.
Pharmakolog. wirkte im 2. Jah
Er siizt auf einem Steine, im VProfil nach links gewendet;
sein Blick ist auf Xenokrates gerichtet: das r. Knie
suirker als da.s 1. hochgezogen, die F'üsse leicht nach vom
gesetzt. Der r. .\rm isl mit dem Sprechgestus der I l.md
gegen Xenokrates ausgestreckt; der 1. l'nler.irm ruhl auf dem
1. Oberschenkel, die Hand hält in fast horizontaler Lage eine
Rolle, anscheinend das r. Knie berührend. Inkarnat rotbraun,
Modellierung wie bei Xenokrates; Haupthaar und Bart
Die Kleidung besteht aus einem schmutzig weissen
Chiton und einem wcissgrauen I limation mit violellem Schimmer.
Die Gestalt ist vom ObergHwande derart umhüllt, dass das
Untergewand nur an der Brust sichtbar isl. An den Füssen
.Sandalen,
He r akloide s ' ) . Ein Schüler des Vorangehenden,
später das Haupi der Empiriker; lebte um das Jahr
100 V, Chr.
.\uf einem Steine sitzend, im 'I,-Profil nach I. gewendet
und zu Xenokrates hinab blickend. Das r. Knie hocligezogen,
den 1. Fuss leicht nach vorn gesel;<l. Der I. l'nieran
auf tlem I. Knie, die Han.l isl fiei. der Zeigefingei
unten gegen Xenokrales hinweisend,
er eine vertikal stehende Rolle vi
Inkarnat wie bei Manilas. — Er ist
dunkelbraun.
Die Kleidung besieht aus eine
ruhl
r der Brusi. Das
)arilos; das I-Iaupthaar
n blauen Chiion und
einem gelbliclnveissen Mimation, der ivie bei Mantias, die
ganze Gestalt umhüllt uikI nur die Brust frciläs.U; die Schattentöne
wie bei Pamphilos. An den |-iis?en Santlalen.
.\Mgro3 '¡. Hervorragender Pharmakolog, dessen Werke
von den bedeutendsten .'\rzten, wie von Dioskurides und
von Galen benutzt wurden; lebte um die -Mitte des i Jahrhunderts
nach Qir.
Auf einem Steine sitzend, .m 'A-Profil nach 1. gewendet,
blickt er zu Machaon hinüber- Das r. Knie hoch, das l'nterbein
an sich ge;ogen; das I. Bein leicht nach vorn gestreckt.
Dio r. liantl hält eine Rolle um die Mitte des X'olumens in
vertikaler Richtung vor die Brust; der 1, Arm ist vom M;miel
verhüllt und niaclil den Hindruck, als oh er in die I-lüfte
gestemmt wäre. Das Inkai-nat wie bei Ilerakleides- -
Haiipl- und Barthaar dunkelbraun, weiss gehöht, mögliuher-
" i Frgrauung anzudeuten, wie
Diez vermuiei.
jng besieht aus einem Himalion, der den r,
die Farbe wie bei Machaon.
wegen soll dieses Bild nach dem Vorgange
I.lle Kleidi
Der Kürze wej
Bern o Ullis weiterhin
-«//,.•< bezeichnet werden.
H. Ärziekfeis. iFol. 3'',I.Cresammigrösse: 240: 2:2 mm.
Auf die Rahmenbreite entfallen hievon 37 mm, Auch hier isl
der Rahmen aus fünf Teilen in symmelrischcr Reihenfolge
zusammengesetzL 1. Blauer Streifen (6 mm,); 2. (;o!dsireifen
13 mm.); 3. Leiste mit dem Ürnanient (20 nun). Der Grund
isl C.old; die mit Hilfe des Kreises konslruierte V'ierblattreihung
ist zweifarbig: die beiden Blätter jetles Elementes,
deren langachse die von oben links nach unten rechLs verlaufende
Diagonale bildet, sind blau, die beiden anderen
rosa. .-Vn den -Spitzen dunkler, in der Milte am hellsten; die
Umrandung ist schwarz. 4. Cioldslreifen (3 mm): Roier
Streifen als ;\bschluss des Rahmens nach dem Goldgrund der
Imienlliidie (? mm.)
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