Adler ’ Saumfarn, Adhrkr aut, Rofsfarn, ämger Flügel farn, gröfser WaUfam, Johannis-
Wurzel, Jesus Chriß-Wurzel. Mit dreyfach znsanimengesetztein Lanbe, gefiederten Blättchen
nnd lanzetförmigen Lappen, wovon die untersten halb gefiedert, oder in Querstücke getheilt,
die obern aber kleiner sind.
Dieser Farn wächst nicht nnr in Deutschland, sondern in ganz Europa in Wäldern
■und Gebüschen nnd am Rande derselben. Hier bey Wittenberg ist er anch auf vielen Ae-
ckern unter dem Getrayde ein wahres Unkraut, nnd kaum auszurotten, weil die Wurzel tief
unter dem Pflug in den Boden gehet. Die Höhe ist nach dem Standorte verschieden 5, 4 bis
5 Schuh , und oberwärts in vei’schiedene Aeste getheilt; unterhalb dem Zahnschen Kühnberge
an niedrigen feuchten Orten erreicht er Mannes Hohe. Bey a ist ein Flfigel an einem Stücke
der Spindel abgebildet, wovon b und c zwey Blättchen von der Rückseite, das erste mit den
noch geschlossenen Fruchtdecken, das andere aber mit reifen Kapseln abgesondert ist. Bey
4 ist ein Stück der Fruchtdecke mit ihren Saamenkapseln vergröfsert, und bey / eine Kapsel
mit ihren Saamen geöffnet. Diese Fruchtdecke kommt in Ansehung der gegliederten Haare
e mit der vom AspltTi. murale Tab. ßo. h überein, wodurch sie sich von der folgenden P. cau-
¡data besonders unterscheidet.
Dieser Farn dient statt Stroh zur Streu, und giebt viele schöne Asche, besonders
zum Gla/schmelzen. Die Rinde der WurzeFwird gegen den Bandwurm gebraucht, und die
Wur>_el selbst wird auch unter dem Namen Johanniswurzel von abergläubischen Personen fast
’^ie die sogenannte Job.annisband vom Aspid. Filix mas, auf ähnliclie Art gebraucht. Wenn die
Wurzel sclüef durchschnitten wird, erscheint vielen ein Kreuz, -ändern die Buchstaben J. C.
und noch ändern ein doppelter Adler, woher der Naxwe Adlerfarn kommt.
Aus der Schweiz erhielt ich eine besondre Abänderung, die mir in hiesiger Gegend
noch nicht vorgekommen , und Tab. 96. fig. a ein Flügel davon abgebildet ist. Oft findet man
auch an der gewöhnlichen Art einige Blättchen, die wie Tab.95. fig. gestaltet, und mit der
Fteris caudata einige Aclmlichkeit haben.
A n f einer etwas ändern Gestalt, T ab .96. Jig. b, die gewöhnlich unfruchtbar ist, finden
sich oft auf der Rückseite viele unregelmäfsige, schwarze, kaum, merklich erhabene Streifen,
die,schon von mehrern Beobachtern als eine Monstrosität bemerkt sind, nun aber von
WabUnherg nnd Rebentisch Fl. Neomarch, als eine Sphaeriam Pteridis erkannt wird, und vom
letztem, T a b -1. fig-3» auch abgebildet ist.
IX. Pter. foliolis bipinnatis, pinnulis sublinearibus , infimis basi pinnatifidis, terminalibus
iongioribiri. Linn. Sw. Syn. fil. p. 101.
Plum. fll. p.Qß. Tab. 29. americana. p. 14, T ab .£2. Sloan hist. iam. p. lö i . Talx 63. Petiv.
fil. Tab.3. fig. 12.
Hab. Jamaicae.
Geschwänzter Saumfarn. Mit tloppeUgefietlerten Blättern, fast gleichbrclten, zu unterst
jn fler Grundfläche lialbgefiederten Blättchen, wovon das äufserste an der Spitze das läng-
ste ist-
Dieser Farn breitet sich durch seine Aeste weit aus, und kommt wahrscheinlich an Grö-
fse überhaupt auch nnsenn deutschen Adlerfarn gleich, hat auch in seinem Laube verschiedene
Aehnlichkeit damit, ist aber doch ganz davon verschieden. Nach Lmn. n. and. soll er nur in
Westindien einheimisch seyn; nach ändern Angaben wächst er aber auch in Virginen, und das
hier abgebildete Laub habe ich aus Bensylvanien unter 1?. (aquilina affine) cihata Willd. erhalten.
Fig. a ist ein Tlieil des unfruchtbaren, und b ein Blatt des fruchtbaren Laubes, wov
o n letztem bey e ein .Stüch ausgeschnitten und fig. d mit den Fruchttheilen vergröfsert ist.
Aufser dem angegebenen Unterschiede bey dieser und der vorigen A r t , finde ich
noch die Fruchtdecke e von der vorigen besonders verschieden, welche auch hey aller Aelm-
Uchkeit des Laubes, gewils nicht zu verwechseln ist. Fig. f ist eine geöffnete Kapsel nnt ihren
.Saamen stark vergröfsert. Das unfruchtbare Laub ist besonders am Ihande mit fernen
Härcben bekleidet.
X. Pter. foliolis bipinnatis, pinnulis lineäribus decurrenti-coadunatis, temimalibus elongatis, W h « » ,
rachi glabra. Sw. Syu. fil. p. lo i.
P . 'escalenta, frondibus supra decompositis falcatis; foliolis pinnatis, pinnis llnearl--
bus decurrentibus, summis brevioribus. Forst, prodr. p .79. Eiusd. plant, eciil. p.74.
H.ah. ln Iiiäulis societatis.
Descriptio, Filix magna. Stipes tetragomis, superne sulcatus, scabriiisculus, cras-
sus, crassitie pennae anserinae, -frons siipradecoiiiposita, tripUcato-pinnata, glabra, di-,
vlsuris altemis. Folíola pinnata, patentia. Binnae oblongae, acmliinatae , subpollicares.
Pinnulae lineares, Intcgrae, obtusae horizontales aproximatae, pollicares, glabrae, coria-
ceae, convoxao s. margine subrevolutae, basi decurenti - coadnnatae, inferiores discretae,
interdum pimlatifidae; terminales sensim breviores nec ut in Pteride caudata eiongatae.
Sori ad m a r g in e s convexos lineato-crenulatos crassi. Capsulae ferrugineae. Indusia temía
intramarginalia, intus dehiscentia. Sw. syn. fil. p. 296.
Efsbarer Saumfarn. Mit doppelt gefiederten Blättern, gleicbbreiten herablaufenden,
mit einander verwachsenen, zu oberst verlängerten Blättchen, und einer glatten opindel.
Diesen Farn sammelte der sel. Forster auf den Freundschafts-Inseln, in Wäldern,
wovon nur ein geringer Theil natürliche Gröfse abgebildet, und fig. a ein Blättchen von der
Rückseite mit den Fruchtdecken und einigen Kapseln vergrölsert ist.
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