Fig. I ist ein Stück mit sämmtlicli aufwärts gebogenen und denSpitzen zuriickgekiümm.
ten Blättern von einem Farn, den ielt aus der Schweiz als eine ganz neue Art erhfelt, der
sich aber auch hier jenselt der Elbe bey.fladis befindet, und in meinem Garten verpflanzt,
mit Tab. 5 8 . ganz einerley Gestalt bekam,- itnd sich auch in den übrigen Theilen von den
vorigen nicht unterscheidet.
tilpestrc. XXXYL Aspidium? jünnis bipinnatifidis remotis oblongis acuminatis, laciniis remotis ovato»
Tab. tío. acutis serratis, rachi alata.
(Aspidium alpeste) Hoppe Taschenbuch. 1805. p. 216.
(Aspid rheticum) pinnis pinnatis pinnulisve remoiis oblongis acuminatis argute serratis,
rachi alata. Sw. Synops. fil. 2>. 5 9 -
(Polypodium rheticum) frondibus bipinnatis, foliolis pinnisque remotis lanceolatis., sei*
raturis acuminatis. Linn. Syst. veg.
Filicula rhetica tenuissime denliculata. loh. B. Hist. 3. p. 732. Ghabr. p. 554.
Grauhündtischer Punktfarn. Mit länglichten,^ langgespitzten, von einander enlferm
stehenden, ifmal gefiederten Blättern, eyrund-spitzigen, sägeartig gezahnten, von einander'
entfernt stehenden Lappen, und'' einer gefiügelten Spindel. 'Wenn nun dieser Farn mit loh. •
B. einerley ist, das ich nicht bezweifele; so soEte er doch wohl auch das wahre Polypodium
rheticum seyn! ' y
Ich erhielt solchen aus der Schweiz und aus Kärnthen, nnd aus dem Salzburgisclien
imter dem Namen Aspidium alpestre Hoppe, der auch mit dessen Beschreibung ziemlich I
überein kömmt, wo es heifst; mit eylanzettförmigen doppelt gefiedertem Laube, wechselseitigen,
länglichten, aufwärts stehenden Blättern, und wechselseitigen, länglichten, gefiedert zer- f
schnitlenen Blättchen, deren Einschnitte stumpf gezahnt sind. D^r Strunk ist braun, hier und
da mit einem Spreubiättchen besetzt, imd etwas liin- und hergebogen. Die mittlern Fiedern
sind sehr lang, und dadurch bekömmt die ganze Pflanze ein etwas dreyeckiges Ansehen, und';
ihre Farbe ist ganz dunkelgrün. Diese Art wächst auf dem Uniersberge bey Salzburg; ich
halte sie von Aspid. Filix fern, verschieden, ohngeachtet es ^möglich seyn könnte, dafs sie un- .
ter den obigen Varietäten FEix fein, begriffen wäre. Sehr wahrscheinlich ist es Herrn
SchranKs Polypod. crenatum und Herrn Roth’s Athyr, rheticum. Hoppe.
Herr Floppe ist bey seinem Aspid. alpestre noch zweifelhaft, dafs es eine Varietät von ,
Filix fern, seyn könne, und mit dem gedachten Schrankschen und Rothschen Farn eineri ^
iey sey. ■
Hier ist wahrscheinlich noch ein gröfser Irrthum; entweder ist der hier Tab. 60. abge* ,
bildete Farn nicht Aspid. alpestre Hoppe, oder es sind schiefe Beobachitingea dabey voregatic^
en, besonders wenn der Schranksche und Rothsche Farn derselbe seyn sollte? das
ich jetzt nicht entscheiden kann. Ich glaube nicht zu irren, dafs dieser gegenwärtige Farn,
den ich zuletzt auch von Grenoble unter Polyp, molle erhielt, gar kein Aspidium, sondern
e in PoIypoHEiin, und noch dazu das wahre Polypod. rheticmn Linn. ist! das bisher von
den mehresten Beobachtern verkannt, und mit ändern Arten vermengt war, worunter ich
nur kürzlich von einem berühmten Beobachter auch Aspid. spinulosum erhielt, und dabey
versichert wurde, dais diefs das ächte rheticum sey. Ich habe von dem hier abgebildeten
Farn zu drey verschiedenen Zeiten gesammelte, und aus den angezeigten Gegenden, ohnge-
fdhr I5 his 2 Schuh hoch Exemplare vor mir, theils mit den jugendlichen Fruchtpunkten,
theils von mittlerm Aller, und andere mit reifen Kapseln und Saamen verseilen. AEe sind
reichlich mit Fruchtpunkten besetzt, an welchen ich aber keine Spur einer Fruditdecke bemerken
kann, und dafs sie, wie aucit anf dem jugendlichen Exemplare, alle verschwunden
seyn sollten, ist mir ganz unglaublich! Demnach dürfte wohl dieses Polypod. rheticum mit
keinem Aspidium mehr verwechselt werden, und meine oben beygesetzten Fragmente, so wie
der.Kame Asp. alpestrc,, müssen ausgesiricben werden.
Die Abbildung zeigt die obere Hälfte von diesem Farn mit. reifen Kapseln, wovon a
eines der halbgefiederten Blättchen, b ein Fmclupunkt, und c eine geöffnete Kapsel mit ihren
Saamen stufenweise vergröfsert sind. Die lappichte oder 4 eckiclite Spindel, als ein
HaupUimstand, hat Herr Hoppe nebst ändern wahrscheinlich übersehen; wo aber die Fruchtdecken
sitzen sollen, weifs ich nicht. Uebrigens mufs ich nocb bemerken, dafs ich diesen
Fam zwar nicht von "Dx.'Hoppen selbst, sondern durch einen ändern Freund erhielt, der mir
solchen unter dem beygesetzten Namen wahrscheinlich auf 'l’reue und Glauben übersandte.
XXX■^^II. Aspid. pinnis bipinnatifidis oppositis, pinnulis ovatis acuminatis, laclniis-oblongis umbrosum.
obtusis serratis. Sw. Synops. fil. p. 60. Hab. Madera, Tab. Ci-
Schattiger Punktfarn. Mit ein und einlialbmal gefiederten gegen einanderÜber stehenden
Blättern, eyrunden lang gespUzien Blättchen, und länglidtten stumpf gezahnten
Lappen.
Von diesem Farn erhielt ich nur das abgebilJeie Blatt a , wovon h eines der halbgefie-
ilcrten Elältchen mit seinen Fruclitpmilaen. und bey c ein Lappen noch mehr vergröfsert ist.
Die*Fruclildecke d ist länglicht an der Seite gane, bey a etwas zurückgezogen, b e y / durch
das Autspringen etw s zerrissen, und bey g von seinem Standorte ganz abgesondert, wo man
sieltet, dafs die Kapseln auf den Adein alle in gerader Linie stehen, deren bey h zwey mit
ihren Saamen nocli mehr vergröfsert sind. Dieser Farn scheint wegen seinen länglichten
Fruchtpiuikten besonders nahe an Asplenium zu grenzen.