zu zweien neben einander stehend, zum Vorschein. Ihr innerer Porus, der zuweilen nur aliein noch zu erkennen
war erschien elliptisch und schräg gestellt. Die Markstrahlen, welche wenigstens jetzt nicht mehr häufig aufzufinden
waren, sind schmal (durch Druck) und bestehen höchstens aus 15, meist aber nur aus 1 — 10 übereinanderstehenden
Zellenreihen; dass Poren auf ihren Wänden vorkommen, habe ich gesehen, doch kann ich
nichts Sicheres Uber ihre Zahl und Stellung angeben.
Wegen der spiraligen Streifung der Holzzellenmembran und ihres elliptischen Porus im Tüpfel glaube ich, da
die übrige Beschaffenheit des Holzes nichts Widersprechendes aufzuweisen hat, dasselbe zunächst mit den lebenden
Arten von Cupressusin Beziehung zu setzen und seine Zuzählung zu Cupressinoxylon vollsländig gerechtfertigt
zu haben; doch muss ich bekennen, dass obgleich mir seine Untersuchung, unter allen hier beschriebenen
die meiste'Zeit gekostet hat, seine Eigenthümlichkeiten mir nur sehr bruchstückweise bekannt geworden
sind' dabei aber die Hoffnung gekräftigt worden ist, dass selbst schwarzkohlige, fast steinkohlenartige Hölzer,
wenn nur das Material nicht gar zu sparsam zugemessen wird, immer einige der mikroskopischen Untersuchung
mehr zugängliche Splitter aus sich darstellen lassen. Ueber die Beziehung dieser Cupressineenfragmente ) zum
Braunkohlenlager und Bernstein"), in dem sie neuerdings entdeckt wurden, habe ich mich am angezeigten Orte
bereits ausgesprochen.
Ueber das Genus CUPRESSINOXYLON GOEPP.
\m Schluss dieser zur Gattung Cupressinoxylon gestellten Arten sei es erlaubt, über das Genus selbst,
welches Göppert in seiner Monographie d. foss. Coniferen 1850. S. 198 aufgestellt hat. Einiges zu bemerken.
Es lässt sieht nicht verkennen, dass unter den bis jetzt anatomisch untersuchten lossilen JNadelholzern, ausser
den zu den Abietineen und Taxineen gerechneten Typen, auch nicht minder zahlreiche vorkommen, welche,
wenn auch meist noch in ihren Rmdentheilen unbekannt, eine grosse Aehnhchkeit in der Struktur mit den
Cupressineen der Jetztfiora an sich tragen. Göppert hat sie Alle in ein Collectiv-Genus Cupressinoxylon
vereinigt zu welchem er sowohl die früher von Unger beschriebenen Arten von Thuioxylon, als auch die
von Zenker aufgestellte Gattung und Art Retinodendron pityoides, von Endlicher m Retinoxylon pityoides
umo-eändert, hinzurechnete. Fragen wirnun, worin der wesentlichste Typus dieser wie esyorläulig schien
vorzüglich" den Brauiikohlenlagern des nördlichen Deutschlands angehörenden fossilen Hölzer besteht, so lässt sich
Ueber ähnliche Reste, wenn nicht dieselben, finden sich schon Angaben in den nordischen Beiträgen von P a l l a s
Bd 5 S 271 X V . ./Ii* 5 . "Be i der M ü n d u n g der Ob-ffskoflia, an der See, ist ein ziemliches Lager Steinliohlen vorhanden».
(Aus dieser Genend habe ich eine blättrige, schwarze, bituminöse Schieferkohle erhalten, deren liaum liniendicke Lagen
L h leicht von einander absondern, grossentheils aus plattgedrückten Holzspänen oder PDanzentheilen zu bestehen scheinen,
im Feuer wie einige bituminöse Hölzer, mit einem angenehmen Geruch brennen und mit häufigem grössern und kleinern,
aber mehrenlheils bröcklichen Bernsteintropfen eingesprengt sind. In eben solcher Schicferkohle wird der Bernstein am
Eismeer um die Gegend der Jeniseischen Mündung gefunden, ist aber daselbst fester und dem preussischen mehr ähnlich,
dahingegen der vom Pensinschen Meerufer gleichsam wie geröstet aussieht und zwischen den Fingern leicht zerbröckelt
werden kann. P . ) .
Diese Beschreibung passt genau auf unsere Fragmente.
Hierher "-ebören vielleicht auch die Reste «plattgedrückter Cupressineen ähnlicher Coniferen von brauner bituminöser
wie auch glänzend schwarzer Beschaffenheit zu Sedanka in Kamtschatka» aufgefunden, welche Göpper t (Erman) in seiner
Monocraphie d. foss. Coniferen Seite 6 0 erwähnt. . . , , . ^ ^ v, • AT v C, • ,
" ) Ueber das Vorkommen von Bernstein in Sibirien {an der Chatmga) findet sich auch schon eine Nachricht in dem
von uns auf S. 7 erwähnten Manuscripte über die M e s s e r s c hmi d t s c h e Reise.
Einige andere auf Russland bezügliche Angaben über Bernstein finden sich in G o p p e r t s : Orgamsche Reste im Bernstein
und tn desselben Verfassers Schrift: «Ueber die Bernsteinflora», wovon ein Auszug in der Zeitschrift Bonplandia
^ ^ ^ ' ' ^ B ' ^ G f a b m f t o Festungswerke von B r e s t hat man daselbst Bernstein in fauligem Holze gefunden (Schriften der Mineralogisch
Gesefechaft zu St. Petersburg, 184.2. Bd. 1. S. CXLIV); in neuester Zeit ist bei Kraslaw, Gouv. Witebsk,
im Gebiete der Düna, Bernstein in ziemlich grossen Stücken ausgegraben worden (nach briellicHen Nachrichten von meinem
Vater).
ga
nach den uns vorliegenden entrindeten Fragmenten kaum ein schärferer und allgemeinerer Unterschied angeben, als
der, dass in ihnen zusammengesetzte Harzbehälter, wie sie den Gattungen der Abietineen (Pinaster, Strobus,
Cembra, Picea und Larix) eigen sind, weder zwischen den Zellen des Holzes selbst, noch zwischen denen
der Markstrahlen angetroffen werden, dagegen einfache Harzbehälter Harzgefässe, Zellfasern) in ihnen sehr
häufig vorhanden sind. Ausnahmen von dieser Beschaffenheit der Harzbehäller der Cupressineen kommen sehr
selten vor, während alle anderen Kennzeichen nur einen relativen Werth haben. Göppert scheint jedoch auf
diesen einfachen Bau der Harzbehälter kein so grosses Gewicht zu legen, da er auch 1) Arten (von Thuioxylon)
hierhergestellt, bei welchen der HarzbehäUer überhaupt gar nicht Erwähnung geschieht und wo sie vielleicht
ganz fehlen, 2) bei Cupressinoxylon fissum einen Harzgang (freilichnur aus einer grossen Zelle bestehend)
zwischen den Zellen des Markstrahls beschreibt und abbildet (Monographie d. foss. Coniferen S. 200.
Taf. 25. Fig. 5. b. c., 3) Pinites Protolarix, bei welchem zusammengesetzte Harzbehälter wie bei Larix-
Arten, zvrischen den Markstrahlen vorkommen (Göppert: Organische Ueberreste im Bernstein Taf. II. Fig. 13.
b. c.) und ausser ihnen auch noch einfache, geneigt ist zu Cupressinoxylon zu zählen 4) endlich auch zur
Gattung Pinites mehrere Speeles gestellt hat, bei welchen sich ausschliessHch einfache Harzbehälter vorfinden.
Da nun alle übrigen in dem Charakter von Cupressinoxylon angeführten Merkmale, welche sich auf den Holzkörper
beziehen —die Rinde bietetallerdingssehrscharfe Unterschicdevon denAbietineen —sich auch an denjenigenbisher
zu Pinites gezählten Arten, bei welchen keine ungleichförmigen Markstrahlen und grosse Harzbehälter
vorkommen, bald mehr, bald weniger scharf ausgesprochen antreffen lassen, so erscheint es mir einstweilen
noch zulässig, solange Rindentheile noch fehlen, auf den Bau der Harzbehälter im Holze die Entscheidung über
seine Abstammung von einer Abietinea oder Cupressinea, wenn andere Struktureigenthümlichkeiten nicht
widersprechen, begründen zu dürfen, obgleich mir wohl bekannt ist, dass in der Zahl dieser Organe nicht nur
bei den Speeles einer Gattung und in den Individuen derselben Species, sondern in den verschiedenen Jahresschichten
ein und desselben Stammes grosse Mannichfaltigkeit vorkommen kann und sie in dieser Beziehung
keinen absoluten taxonomischen Werth haben.
Vergleichen wir in Rücksicht auf die obigen Verhältnisse lebende Arten aus den beiden erwähnten Abtlieilungen
der Coniferen, auf welchem Wege allein eine systematische Bestimmung der fossilen vorgenommen werden
kann, so finden wir, dass den von Endlicher (Synopsis Coniferarum 1847) zu den Cupressineen gezähhen
Arten, so viele ich deren untersuchen konnte, ausschliesslich einfache, d.h. aus einer übereinander stehenden Reihe
von Zellen gebildete Harzbehälter zukommen, dass aber unter den übrigen, den Abietineen angehörenden,
einige z, B. die der Gattung Abies Endl , gar keine Harzbehälter im Holze aufzuweisen haben, bei andern nur
zusammengesetztevorkommen z.B.Picea, Larix Cembra, Strobus, Pinaster, Pinea), endlich bei noch
andern sich nur einfache Harzbehälter finden z. B. Cedrus Araucaria und Sequoia und sich daher
auch im Bau dieser Organe eine grosse Mannichfaltigkeit kund giebt, so dass sie, für sich allein betrachtet, hier
keinen Werth haben und nur die Würdigung sämmthcher, zur Erscheinung kommenden Charaktere zu einer
Entscheidung führen kann.
Aus allem Angeführten geht zur Genüge Idar hervor, wie wenig scharf die Grenzen der Gattung Cupressinoxylon,
welche alle bis jetzt aus der Abtheilung der Cupressineen bekannt ^wordenen fossilen Hölzer in
sich schhesst, gezogen sind, und sie daher nur, wie ihr Begründer selbst angibt, eine gewisse allgemeine Rubrik
unter den noch genauer zu erforschenden Specialitäten andeuten soll. Bei dem durch die vorliegende Arbeit um
eine nicht geringe Zahl von Arten vermehrten Umfang und vergrösserten Verbreitungskreise dieser Gattung
wurde mir ihr schwankender Charakter um so fühlbarer, als die Arten selbst, welche ich beschriehen, wenn
Bei einem 1 Fuss im Durchmesser haltenden Stamme von J u n i p e r n s excelsa M.aBieb. fand ich die innersten
Holzschichten überaus reich an einfachen Harzbehältern und durch sie, sowie durch das Harz in den Markslrahlen rolhhraun .
gefärbt; in den äussersten sind sie nur mit Mühe zu entdecken und hier ist das Holz fast farblos. Ueberhaupt sind die Jahresschichten
aus der spätem Lebenszeit sehr alter Stämme ärmer an Harz als die der Jugend.
^ ' ) B e i Pinns Larix L.hat Göppert allerdings ausser den zusammengesetzten auch einfache Harzbehälter beobachlet
(Lc. Tab. 3. Fig. 2. c. Taf. 5 . Fig. 5. c.), wozu ich noch nicht Gelegenheit gehabt habe. Bei P i n i t e s succinifer bildet
derselbe Verfasser zusammengesetzte (Organische Ueberreste im Bernstein Taf.H. Fig. 1. 4.. 8.) und in Fig. 3. einfache
Harzbehälter ab. Dass dieser Bernsteinbaum der deutschen Pinus Picea, (wenn darunter Abies peclinata DC. gemeint
worden ist), sehr nahe stehen soll (1. c. S. 66), befremdet mich, da ich in dem Holze dieser Species keine grossen Harzbehälter
und überhaupt grosse Armuth an Harz beobachtet habe.
Bei Pinus Cedrus L. sind die Harzbehälter des Holzes immer einfach und die ölarkslrahlen gleichförmig, wie
bereits früher angegeben wurde.
Ueber Sequoi a vgl. weiter unten.