daher ungleich dick, darstellt, die nächst folgende bräunliche, der Verdickungsschicht anzugehören scheint, die
Leiden innersten aber durch yerschiedene Äggregatzustände der das Lumen der Zelle ausfüllenden Steinmasse
hervorgerufen wurden (Tab. XX. Fig. 2). Durch diese Veränderungen, wahrscheinlich durch Säuren bewirkt,
lässt sich über die ursprünghche Dicke der Membranen nichts Sicheres angeben und erscheinen dieselben an manchen
Stellen auffallend dickwandig. Zwischen den regehnässig radial gestellten Zellen befinden sich Intercellulargänge
und hin und wieder grössere Spalten; einfache schmale Harzbehälter liegen sowohl am Schluss der Schicht als
auch im übrigen Theil. Veränderungen durch Druck herrorgebracht lassen sich an yielen Schichten beobachten.
(Tab. XX. Fig. 2 . 3 ' ) . Die Markstrahlen sind auf dem Horizontalschliff wenig deutlich, da sie aus schmalen Zellen
bestehen; sie verlaufen durch mehrere Schichten geradlinig oder wellig und kommen im Allgemeinen nicht sehr'
häufig Tor, denn es zeigen sich auf den Präparaten nicht selten 6—8—1 6 dicht an einander liegende, durch
keinen Markstrahl getrennte, radiale Zellenreihen (Tab. XX. Fig. 3°. Auf Längsschliffen treten am Auffallendsten
die Eigenthimilichkeiten dieses fossilen Holzes hervor; zunächst auf dem Tangentialen, die nichfgrosse
Häufigkeit der Markstrahlen, vorzüglich aber ihre geringere Höhe, indem sie nur aus 1 — 8 , am häufigsleu aus
1 — 6 übereihandergelagerten Zellenreihen bestehen, deren Zellenwände ebenfalls wie aufgequollen und daher
unregelmässig dick erscheinen (Tab. XX. Fig. 4. 5 . 6. ). Nicht selten hegt der Markstrahl unmittelbar unter dem
zugespitzten Ende der Holzzelle, so dass er nicht, wie gewöhnlich zwischen zweien, sondern an dieser Stelle
zwischen dreien Holzzellen befindlich ist; desgleichen kömmt vor, dass in einzelnen Markstrahlen zwei Zellen
desselben nebeneinander stehen (Tab. XX. Fig. 5. m"). Der Inhalt der Zellen ist ein trüber, stellweis fast granulöser,
graugelblicher, zuweilen aber ein tropfenförmiger, rothbrauner, durchscheinender (Harz). Eine besondere
Beachtung verdient der Inhalt der Holzzellen. Im dem grössten Theile derselben ist es ein fast homogener,
nur zur Mitte der Zelle hin mehr lockerer und trüberer Stoff, dagegen finden sich fast in allen Präparaten
auch Holzzellen, in welchen eine unendliche Menge bald grösserer, bald kleinerer, gelber oder kirschrother,
durchscheinender Kügelchen vorkömmt, die ganz das Aussehen von Harztröpfchen haben (Tab. XX. Fig. 5. 6 ) .
Bei Anwendung von stärkerer Salzsiiure bleiben dieselben in der sich gänzlich auflösenden Steinmasse allein
Tangentialschhffen nirgends wahrgenommen.
Der Centraischl iff lässt die Tüpfel der Holzzellen fast immer als einreihige, emander genäherte, seltner von
einander abstehende, zur Breite der Zcllenwand verhältnissmässig kleine, rundliche, mit innerem Perus, erscheinen;
nur stellweise kommen sie auch zu zweien auf einer Zelle vor. Aus dem Fragment Tab. XIX. Fig. 8 ist
ein in der Länge schräg abgesplitterter Zellentheil dargestellt, auf welchem die Tüpfel ungewöhnlich unregelmässig
vertheilt waren und eine ovale Gestalt mit einem gleichfalls ovalen inneren Porus hatten; in allen übrigen
Theilen stimmte jedoch die Struktur dieses Exemplars mit dem, von welchem alle andern zur Abbildung gewählten
Präparate herstammen, überein. Der eigenthümliche Inhalt der Holzzellen war natürlich auch auf dem Centralschhff
wahrzunehmen (Tab. XX. Fig. 8), aber hinderlich für die Erkenntniss der Tüpfel. Auf den Zellen der
Markstrahlen kommen in dieser Richtung kleine Tüpfel, meist zu zweien übereinander zu Gesicht, doch sind sie
leider nur sehr sparsam und nicht mehr scharf zu erkennen (Tab. XX. Fig. 7). Die einfachen Harzbehälter zeigen
auf diesen Schliffen sehr deutlich, dass ihre Zellen an den Vereinigungspunkten in der Horizontale verengert
sind (Tab. XX. Fig. 8. ed.). ^ , r , • i n
Die in diesem fossilen Holze vorkommenden Bohrlöcher sind zuweilen so häufig, dass einzelne i^ragmente
desselben nur noch der geringeren Masse nach aus ehemaliger Holzsubstanz bestehen. Fast ohne Ausnahme sind
die Löcher mit schwarzbrauner, granulöser Steinmasse ausgefüllt; Spuren eines Gehäuses waren nirgends in ihnen
zu entdecken, dagegen zeigte sich auf Längs- und Querschhffen, dass die Füllmasse nicht immer homogen und
compakt war, sondern ein zellig blasiger Bau von dem versteinernden Material durchzogen wurde und yielleicht
als organischer üeberrest (des Bohrwurms?) zu betrachten ist.
Ueber die systematische Stellung dieser Speeles bin ich zu keiner sicheren Entscheidung gekommen, doch
glaube ich sie vorläufig richtiger zu den C u p r e s s i n e e n zählen zu müssen, wenngleich ihre Aehnlichkeit mit emigen
zu Pini tes (ob mit Recht?) gezählten Arten aus der Juraformation nicht zu verkennen ist. Unter den
C u p r e s s i n e e n nähert sie sich am meisten denjenigen Arten der Gattung Thuioxylon Ung., welche die m
der Diagnose des Genus angegebene Zahl der Markstrahlenzellen wirklich besitzen; von den lebenden Cupressus-
Arten und den unter Cupressinoxylon Göpp. beschriebenen Speeles weicht sie durch die sehr schmale Herbstzone,
(auch an üngern Exemplaren), die niedrigen Markslrahlen und den Inhalt der Holzzellen ab. Vergleichende
Üntersuc lungen an T h u i a , Juniperus und L i b o c e d r u s machen mir wahrscheinlicher, dass wir m dieser
fossilen Speeles eine der ersigenannten Gattung angehörige Form dervorweltlichen Flora vor uns haben. Bei der
grossen Verbreitung'"), welche die Schicht, in der diese vegetabilischen Reste mit animalischen ) zugleich
vorkommen, in Russland hat, lässt sich wohl auch für diese selbst eine grosse Manmchfaltigkeit annehmen und die
Hoffnung hegen, dass auch noch andere Theile der Pllanze zu Tage gefördert werden können Aullaliend
bleibt es dass trotz der reichen und weiten, wahrscheinlich durch Wasserfluthen entstandenen Anhäufung von
fossilen Hölzern in dieser Schicht, die Zahl ihrer Arten so äussert gering ist, da ausser der eben beschriebenen
welche den Hauptantheil ausmacht, sich nur noch zwei bis drei, soviel ich bis jetzt nach meinen noch nicht
vollendeten Untersuchungen habe ersehen können, in ihr nachweisen lassen.
CUPRESSINOXYLON BR E V E RW.
Ligni slralis dklinclis // MM. elidirá lalis J , e cellulis suhpachylichis, spir aliter strialis, ad strali
limilem compaclis formatis', poris uniserialibus v. irregulariler hiserialihus, rotundalis, minuhs, poro
interno minore, saepius obliquo et elliptico, obsitis; radiis medullaribus vix crebris, e celhdis 1—15
superpositts, porosis constitulis\ ductibus resiniferis simplicibus hinc et inde obviis.
Raniulo.s maxime compresses, anlhraciiios, cum suocini fragmeiitis formaüoni geanttiracis prope «Gistiiga» (peninsulae
Kamtscliaücae) ad rivulos «Avstiova» et «Tschaibuclio« immixtos legit A. de B r e v em, oommunicavit G. de t lelmersen,
praefeelus arclnloctorum metaltorum militaris.
Diese bereils im Jahre 1852 von mir untersuchten Holzreste (Ueber fossiles Holz und Bernstein in Braunkohle
aus Gisghiginsk; Mélanges-biologiques de l'Academie des sciences de St. Pétersbourg. Tomel.) setzten durch
den starken Druck, welchen sie erlitten, vorzüglich aber durch ihre spröde, fast steinkohlenartige, undurchsichtige
Substanz der sichern Erkenntniss unübersteigbare Schwierigkeiten in den We g , so dass ich mich damals
nur über die Abtheilung der Coniferen, zu welcher sie zu gehören schienen, glaubte aussprechen zu dürfen.
Doch jetzt, nachdem mir ein, der Untersuchung wenigstens mehr zugänghches Stück gütigst überlassen worden
ist, kann ich nicht nur die früher ausgesprochene Vermuthung bestätigen, sondern auch einige speoielle Eigenthümlichkeiten
hervorheb en.
N.W. d. m. B. Die Einwirkungen des Drucks sind fast an allen Theilen dieser dadurch fast flach gewordenen
Zweige so bedeutend, dass die Jahresgrenzen nur hin und wieder durch die hier liegenden, meist heller
e n , aber dickeren und kleinern Herbstholzzellen, erkannt werden. Im Allgemeinen erscheint das Holzgewebe
auf dem Horizontalschnitt wie ein aus geschlängelten oder S-förmigen Maschen, bestehendes Netzwerk, welches
kaum noch als aus Zellen bestehend zu erkennen ist, und wird von sehr schmalen dunkeln Fäden, den Markstrahlen
durchzogen. Das Lumen der Z e l l e ,Vo es noch deutlicher zu erkennen, enthält häufig eine bräunliche,
formlose oder kuglige durchscheinende Substanz, die jedoch von den Harztropfen, welche in den einfachen Harzbehältern
angetroffen werden, sich wenigstens der Farbe nach unterscheidet. Diese letztern kommen im Allgemeinen
nicht häufig vor, sind schmal und haben immer horizontale Scheidewände. Vergeblich habe ich nach
grossen zusammengesetzten Harzbehältern in diesem Holze gesucht, um den Ursprung des Bernsteins, welcher
mit demselben zugleich aufgefunden ist und selbst den Stücken hier und da oberflächlich eingeklemmt oder eingedrückt
zu sein scheint, zu entdecken. Vielleicht dass die Rinde, welche jetzt nicht mehr vorhanden ist, das Harz
aussonderte.
Die Struktur der Zellenmembran war im glücklichsten Falle nur an kleinen, sehr feinen Splittern zu erkennen,
die sich nicht zu Abbildungen eigneten. Sehr scharf tritt eine ins Kreuz spiralige Streifung der Holzzellenwände
hervor oder dieselben erschienen wie mit schräg stehenden grösseren Spalten (ob Tüpfel?) besetzt. Nur
sehr seilen kamen scharf begrenzte rundliche Tüpfel, von geringem Umfange, in einer Reihe oder unregelmässig
Nacli Annahme des Grafen Keyserl ing über ein Areal von 800 Werst vorlcommend.
Prof. Claus (Bulleün der St. Petersburger Atiademie Bd. X. ./If 229) hat eine Analyse der Phosphor-Verbindungen
in dieser Schicht gegeben und eine Erklärung ihrer Entstehung versucht.
Ueber das Gestein selbst (Canopoxb) findet sich ein Aufsatz «Aus dem Gouv. Kursk» in der St. Petersburger deutschen
Zeitung 1851. JW 261 von Dr. W. v. Gutzeit.
Vgl. Eichwald: Einige palaeontologisehe Bemertiungen über den Eisensand von Kursk im Bulletin de Moskou
1853. J ^ 1. S 209, woselbst dieses Gestein zur Kreideformalion gerechnet wird.
" ) Vgl. Kiprianov in der Kurskisch. Gouv. Zeitung 1852, im Bulletin de Mosoou 1852 und 1 8 5 3 , wo auch
bald eine grössere Arbeit des Verfassers erscheinen wird.