kommen keine Tüpfel vor. Auf der Membran der Zellen um die Harzbehälter wurden auch hin und Avieder kleine
Tüpfel beobachtet; ihr Inhalt ist meist tropfenförmig, gelb wie Bernstein; ausser der Kieselmasse, welche grösstentheils
das Lumen der Zelle erfüllt, kommen auch einzelne Luft enthaltende Höhlen Tor (Tab. XHi. Fig. 9).
Einer Beobachtung muss ich noch erwähnen, welche ich zu verschiedenen Malen an diesem Holze gemacht
habe. Es kommen, wie es scheint immer nur zwischen den Zellen desselben, vorzüglich an der Grenze der Holzringe,
Pilzfäden vor, unregelmässig verzweigt, ohne deutlichen Inhalt und Querscheidewände. Wegen ihres Auftretens
an diesen, selbst noch an dem versteinten Holze, leichter diirchdringbaren Stellen, da feine Spalten nicht
von Kieselmasse ausgefüllt, hier vorkommen, glaube ich diese Erscheinung als ein Produkt der Jetztzeit betrachten
zu müssen, denn es ist mir gelungen, diese Fäden zu isoliren, oder durch Wasser, das sich rasch in die Spalten
hineinzieht, in Bewegung zu setzen, wesshalb sie wohl nicht aus der Zeit des Holzes vor der Sihfication stammen
mögen. III morschem Holze, selbst noch aus lebenden Bäumen, sind Pilzbildungen nicht selten, aber auch in
einem fossilen, und zwar in den Zellen selbst, hatUnger bereits dasselbe Vorkommen nachgewiesen (Chlorisprot.
S. 3 6. Tab. 1.Fig.3 a. Nyctomyces antediluvianus im Holze vonMohlites parenchymatosus).
Ueber die verwandtschaftliche Beziehung auch dieser Cupressinoxylon Art zu den nächst folgenden wird
Schlüsse der Galtung Erwähnung geschehen, wobei ich hier nochmals hervorheben m am uss, dass unser
Exemplar wahrscheinhch'zu den letzten Produkten eines sehr alten Stammes gehörte, und daher, was an ihm
als individuelle Eigenthümlichkeit erschien, wohl nich durchweg auch als specifische angesehen werden darf.
C U P R E S S I N O X Y L O N ERRATICUM. Tab. XIV.
Ligni stralis dislinciis, fl—2 rarius 2—4 MM. lalisJ e cellidis leptoiichis, ad slrati limilem in
zonam angustam compaclam coarctaiis pachytichis, formaiis; pon's m omnibus cellularum parielibus
obvüs, in iis, radiismedullaribusparallelis, 1-rarius2-biserialibus, remolts, in ceteris irregulariter sparsis
frequenlibus, minoribus v. aequalibus; radiis medullaribus creberrimis, aequalibus, simphctbus, e
ceilulis 5—%5, rarius 23—33 porosis superposilis consliiutis; duchbus resiniferis simplicibus crebris,
ad annuli limitem obviis.
E formatione haud dubia terüaria gub. «Saratov«, ad superfieiem terrae lectum, in Musoo scliotae salluariae Petropolitanae
asservatur.
Zwei Stücke dieses noch im Aeussern auf das Deuthchste Holzstruktur an sich tragenden Fossils, von sehr
verschiedener Färbung (Tab. XIV. Fig. 1. 2.) lagen mir zur Untersuchung vor. Das Versteinerungsmaterial ist
Kiesel welcher das eine Exemplar (Fig. 2.) fast in einen derben Hornstein, das andere in mehr diirchsichtipn
Quarz Verwandelt hat wobei jedoch die natürhche Spaltbarkeit und innere Struktur auf das Vollständigste erhalten
sind. Beim Anschlagen hat das grössere Stück (Fig. 1.) einen hohlen Klang, bei starkem Drücken knistert es
und mit Wasser befeuchtet zieht es dasselbe rasch ein (in seine zahlreichen, sehr feinen Spalten). Rinde war
nicht vorhanden Bohrlöcher fehlen. Holzringe und Markstrahlen sind mit unbewaffnetem Auge sehr deutlich, erst
ere meist schmal (1 — 2 MM.), letztere sehr häufig, wellig über die Jahresgrenzen und in ziemhch regelmässigen
Abständen von einander verlaufend.
N. w. d. m. B. Die fast wie Glas durchsichtige Kieselmasse dieser Versteinerung liess an den leicht anzufertigenden
Präparaten kaum etwas zu wünschen übrig. Die Zellen des Holzes erscheinen auf dem Horizontalschliff
mehr polygonisch, 4—6 eckig, als abgerundet; die am Beginn der Schicht gelegenen sind weit und dünnwandig
die am Schluss derselben sehr schmal und dickwandiger; von ersteren kommen 6 — 8 auf den Radius
eines Holzrings von letzteren meist nur 2 oder 3. Zwischen den sich berührenden Zellen in der Richtung der
Markstrahlen tr¿ten die Tüpfelräume auf das Schärfste hervor (Tab. XIV. Fig. 4.), an den Herbstholzzellen dagegen
finden sie sich häufig an den entgegengesetzten Wänden. Die Markstrahlen sind wegen ihres trüberen
Inhalts leicht durch die Schichten zu verfolgen, unterscheiden sich jedoch im Querdurchmesser ihrer einzelnen
Zellen nur wenig von den aus schmälern Holzzellen bestehenden radialen Reihen. Einlache Harzbehalter mit
dunklem Inhalt liegen meist in der schmalen Zone des Herbstholzes verbreitet
Die eben gepriesene Durchsichtigkeit gewährt auch auf dem Tangentialschliff das feinere Detail der Zellenwände
zu erkennen und Präparate anzufertigen, die sich denen, aus lebendem Holze ganz an die Seite stellen assen
(Tab XIV Fig 6 ) . Auf den hier zu beobachtenden Wänden der Holzzellen stehen zahlreiche Tüpfel m
unregelmässiger Vertheilung. Die Grösse derselben kommt bei einigen, denen auf den Markstrahlenseiten derselben
Zellen stehenden ganz gleich, auc h h a b e n s i e e i n e n deutlichen inneren Porus und um ihn herum mehrere Krei^^
die kleineren Tüpfel welche allerdings hier in der Mehrzahl vorkommen, sind vielleicht durch den Schliti auf ihre
jetigez Grösse reducirf worden. Nur bei sehr vorsichtigem Schleifen und an nicht zu dünnen Präparaten erhalt
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man eine vollständige Ansicht von diesen Bildungen. Ausserdem toten auch hier zwischen den Längswänden
der Zellen zahlreiche elhptische Tüpfelräume hervori Die Markstrahlen bestehen aus 3, 4 , & •
Zellenreihen, in seltneren Fällen aus 2 5 - 3 5 ; sie s i n d fast ohne Ausnahme ein agerig "
kommt es vor. dass der Strahl an einer Stelle zwei nebeneinanderstehende Ze enre.hen ^
behälter bestellen aus rechteckigen, senkrecht aneinander gereihten dünnwandigen Zellen, we cl e obenfaUs m t
kleinen Tüpfeln besetzt sind; üir Inhalt ist eine meist farblose, tropfenförmige oder unregelmass.g geformte,
durchÄinende ^^^j^t ei^^eihig, nur auf einigen der grösseren
Zellen zweireihig aber dann selten ganz regelmässig gestellt. Sie sind rund oder oval, meist von einander etwas
S r n ™ sehr scharf de'n inneren rundlichen Porus und m e lwe
iTab XIV Fig 7 8 ). Schärfer als bei den meisten fossilen Holzern treten auf Langssphttern m der Centralichtmg
die Tllpfel de Markstrahlenzellen hervor. Sie kommen nur auf den senlaechten Wänden derselben vor
und stehen gewöhnlich zu 2 über einander, zu 2 oder 4 auf die Breite einer Holzzelle, das Lumen der Z 1 le
enthält auch häufig tropfenförmigen Inhalt. Der Beachtung werth erscheinen in diesem Holze gewisse peripherische
Zellenreihen wekhe ebenfalls einen trüben, scheinbar schleimig gewesenen Inhalt fuhren und schon bei der
Ansicht des Horizontalschliffs mit der Lupe sich als den Jahresgrenzen concentrische R«'''™ J
Pünktchen darstellen. Sie fehlten in keiner Jahresschicht, scheinen aber nicht den Harzbehaltern zugezah
werden zu müssen. Sie kommen ebenfalls in dem folgenden Holze, das wir wegen semer grossen Aehnhchkeit mi
dem eben beschriebenen nur als eine Varietät desselben betrachten könnnen, wenn es nicht vielleicht nur eine
Altersverschiedenheit ist, häufig vor.
C U P R E S S I N O X Y L O N ERRATICUM a TEREDINUM. Tab. XV.
DifTert a priore non nisi stralis ligni anguslis f 0,2—1,3 MM. rarius ultra lalisJ, poris cellularum
saepius biserialibus; radiis medullaribus e ceilulis 1-40, rarissime 40-30 superposilis consMulis.
Cum priore.
Das fossile Holz, auf welches sich diese Angaben beziehen, verdiente vielleicht wegen seiner innern, eben
so schön wie bei dem vorigen, erhaltenen und ihm so äimlichen Struktur keiner besonderen Erwähnung, allem
das mir vorhegende Exemplar bietet in seiner Configuration und äussern Erscheinung mancherlei Beachtenswerthes,
so dass ich nicht unterlassen kann, es genauer zu beschreiben. b r i • i
Das silificirte Fragment hat eine Länge von 7 DM., eine Breite von 1 - 2 DM., und in der Radialrichtuns
eine Dicke von 3 — 11 CM. Es besitzt weder Rinde noch Mark, sondern scheint aus dem Holzkorper m der
Längsrichtung ausgebrochen zu sein und wird daher von zwei Längsfiächen begrenzt. Die Eme derselben ist im
Allgemeinen convex und durchschneidet die Holzringe in schräger Richtung; sie lag zunächst derErdoberllaclie,
ist daher stellweis verwittert, mit Steinfiechten bedeckt und von dünnen Wurzelfäden phanerogamer Pflanzen
durchdrungen. Am meisten zeichnet sie aber aus die grosse Anzahl von dicht ausgefüllten Bohr ochern wetclie
Teredo und Fistulana-Arten zugeschrieben werden, und eine an den Seiten e.genthUmhche Strei ung und
Aushöhlung- die zweite Läiigsbruchlläche, welche ein viel frischeres Ansehen hat, und vie leicht beim Auisammetn
durch Menschenhand entstanden ist, liegt den Markstrahlen ziemlich parallel, ist ungleich flacher, schwachglanzend,
graugelblich oder fast schneeweiss und nur hin und wieder von brauner Färbung durchzogen. Aul inr
kömmt nur ein Theil der auf der andern Längsfläche gesehenen Bohriöcher wieder zu Gesicht, doch unterscheiden
sie sich hier durch die Beschaffenheit ihrer Fülhnasse. , „ , , t^ i
Was zunächst die eigenthümhche Configuration an den schmalen Längsflächen oder Kanten des l^ragments
betrilll die in ovalen 4 — 5 CM. langen und 5—8 MM. tiefen Aushöhlungen besteht, an deren Wanden seür
deutlich hervortretende Ilolzringe stufenweise zu Tage Hegen, so erinnert diese Bildung auf das Lebhalteste an
die eigcnthümlichen Formen und Begrenzungen, welche noch heut zu Tage Treibholz, insbesondere von Naclelhölzern,
durch die langsam einwirkende Kraft der Finthen und des Wellenschlags annimmt. Bei den Nadelholzern
treten alsdann die äussern härteren und harzreicheren Portionen jedes Holznngs schärfer, als Rippen oder Lamellen
hervor, während die weicheren vom Wasser schneller abgespifit werden; Abrundungen und Aushohlungen
kommen viel häufiger vor als zugespitzte oder eckige Formen. Alle diese Kennzeichen langen Ireibens aut den
Finthen trägt auch unser fossiles Holz an sich, und es ist daher wohl mit Sicheriieit anzunehmen, dass bevor
der Silificationsprocess begann, der kaum anders als bei grösster Ruhe gedacht werden kann, das ihm unterworfene
Holz bereits seine eigenthüinliclie Configuration erhalten hatte.