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um a. m o n t a n um beicliriebeii, ist vorzüglich mit dem von Ouerciis sessiliflora zu Tergicichcii, (inlerseheiilet
ich jodoeli von diesem ielzteni durcii sein im Frülilingsliolze Liijcraus reiclilidi ealwiciceites Holzpareneliyin und dessen
Fehlen, wenigstens in concenlrischen Reihen im Herbslholze, vorzüglich aber dnrch die grosse xinzahl kleiner
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Gefässe im lierbsüwlze sowie durch die häufigen breiten Markstrahlen. Endlich, -ffeiin unsere oben ausgesprochene
Vermuthung über tlie nur scheinbar dünne Beschairenheit der Zelienmembranen in beiden fossilen
Hölzern sich nicht bestätigen sollte, sind sie durch den geringen Grad der Verholzung von den lebenden hinreichend
Ycrschiedeu. Aus Allem geht hervor, dass diese fossilen Ueberreste aus einer Flora stammen, welche mit
der unsrigen, der von Mitteleuropa, grosse Aehnlichkeit haben nnisste, und dass sie Bäumen angehörten, mit
scharf aligegränzten Wachsthunisperioden und alljährlig abfallendem Lanbe.
Wegen seiner mit unbewaiihetem Auge schon so leicht zu erkennenden Struktur ist fossiles Eichenholz sehr
Grosse üiiartislrahlen selir häufig und selir viet-tagerig (auf dem Qucrsclmill eines Zoll dicken Slammos wurden
über 5 0 derselben gezälill); kleine Markslralileu einlagerig, zahlreicli.
S l a r k k ü r p e r nicht regelmässig, lieleckig.
Die Rinde ausgezcidniel durch ihre starke Korkbildung. (Vgl. H. v. M ü h l vermischle Schriften Tübingen t845.
pag. 218 und die folgend.).
Querais Ikx L.
Uolzringe sehr undeullich,. Gefässe des Frühlingsbolzes sehr klein, mit den übrigen in radialen Reihen, von Holzparenchym
umgeben; ausserdem Hoizparencbym in zahlreichen concenlrischen Kreisen, dem Querschnitt des Holzes ein
mai'morirtes Ansehen eilheilend.
Grosse Markstrablen mit unbewaffnetem Auge nicht sichtbar, wenig-lagcrig, spärlich; kleine einlagerige l'tlaiks
t r a h ' e n . s e h r zahlreich, 2 — 1 0 stockig.
Qacrcus sp. (ex itinere Jfexicano misü lib. baro Karwinski).
U o l z r i n g e kaum zu e rkennen; Gefässe in radialen Bündeln unregelmässig verlheilt, die einzelnen Gefässe von bedeulendetn
Umliinge; grosse Marksti'ahlen sowie die kleinen zahlreich; Hoizparencbym um die Gefässe und in concentrischen
Reihen vorhanden; die echten Holzzellen dickAvandig, bräunlich, selbst im juiigen Holze.
U e b e r m e h r e r e a n d e r e A r t e n v o n Quercns , wie Q . p u b e s c e n s aus dem südlichen Russland, Q. a lba aus Nordamerika,
Q. t inctori a u. s. w . , deren Holz mir zu Gebote stand, über dessen richtige systematische Best immung oderVatcriand ich
jedoch nicht in Sichei'lieit war , die aber dennoch der Vergleicbung wegen analysirt wurden, kann ich hier nur anführen,
dass sie alle den generische n Charakter der Elchenstruktur an sich trugen, wenngleich bald das eine, bald das andere
Kennzeichen schärfcr hervortrat oder gar ganz fehlte. Da die E i che , wie die meisten Laubholzgattungen erst in höherem
A l t e r einen gteichrcirmigern Wuchs, bei sonst günstigen Verbältnissen, annimmt, so sollte lür die anatomische Untersuchung
der Arten nur Blaterial aus denselben Jahrgängen (aus den 5 0 — 8 0 - g e r Jahren) gewählt Avcrden. Die Produkt e der ersten
L e b e n s j a h r e verglichen mit denen aus viel späteren, ferner von kräftig vegetirendeu Aesten und namentlich von Lohden
zeigen mancherlei A'erschiedenheiten, nicht alleiij in Bezug auf Volumen und Consistenz, sondern auch in der Stellung und
Zahl gewisser Elementarorgane. Endlich ist e s wünscbenswer th, dass man bei derartigen Untersuchungen Kenntniss von
den klimatischen und Bodenverhältnissen besitzt, unter denen das za ihnen benutzte Material erwachsen ist.
Im gegenwärtigen Sommer ist mi r an den E i c h e n des hiesigen Gartens sowie der Umgegend, welche wohl alle ein
und derselben Speeles Q. p e d u n c u l a t a angehören, obgleich in der Lebensdauer und Gestalt der Blätter, nicht in der Frucht,
Abweicliungen vorkommen, eine schon in f rühem Jahren beobachtete Erscheinung besonders aufgefallen, nämlich der sogenannte
Jühannistrieb oder die abermalige Entwicklung von Sprossen während des Somme r s , welche auch bei andern Laubbäumen,
Acer , Uimus, Salix, Prunus Padus (bei letzterem häufig durch Vernichlung der Blätter von Insekten hervorgerufen)
vorkömmt, doch bei d e n Eiclien, wenigstens in unserem Klima allgemeiner und bedeutender zu sein scheint. Die
Blattkno.spen der E i r h e n , welche in diesem Jahre in den ersten Tagen des M a i (alt. St.) aufbrachen, hatten sich schon a m
E n d e des Mona t s zu 1 Fu,ss langen, mit fast vollständig ausgewachsenen Blätlern besetzten Sproásen entAvi:kelt; ihre Terminatkno.
spe war um diese Zeit auih geschlossen und schien in die winter l iche Ruhe überzugehen. Do. h in der zweiten Hälfte
des Juni begann sie sich zu entwirkel n und zu einem langen Spross mit Blättern auszuwachsen, welcher sich mit der
Vi'interkiiospe schloss. Sollte nicht dieses zweimalige Kno.spenwachslhum mit dem im Eichenstamm .so reichlich vorhand
e n e n , mit Aniylon angefüllten Holzparendiym in Beziehung stehen? Ich fand erst jetzt den Amylongeha lt in Parenchym
und Mai-kstrahlen des Holzkörpers fast vollständig erschöpft, dagegen ist e r am Schluss der Vegetat ion wieder bedeutend.
Älit diesem Wachsthum in zwei aufeinanderfolgenden Perioden hängt auch der scharfe Unterschied seiner Produkte zusamm
e n , die F rühl ings - und Herbsizone in j e d em Holzringe. Sinkt endlich die Vegetation am Schluss des Jahres ganz zur
H u b e , oder dauert sie in w ä rme r n Klimaten bei Bäumen mit ausdauerndem Laube-in geringerem Grade fort, so sind auch
die Produkte der Jaliresyegetatioii, die einzelnen Uolzringe, entweder scharf odernurundeutlich gegen einander abgegrenzt.
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lange vordem bekannt gewesen, ehe man versuchte, eine anatomische Untersuchung desselben vorzunehmen"'),
und das häufige oft massenhafte Vorkommen desselben lässt auf eine sehr grosse Verbreitung dieser Gattung in
Jüngern Perioden der fossilen Flora schliessen, worin wir noch durch die, bereits mehr als dreissig Arten zugeschriebenen
Blattabdrücke von Eichen bestärkt werden.
G ö p p e r t hat zuerst fossiles verkieseltes Eichenholz bei schwacher Vergrösserung anatomisch untersucht, auf
sein häufiges Vorkommen und seine grosse Aehnhchkeit mit jetzt lebenden Arten, insbesondere mit Quereus
p e d u n c u l a t a aufmerksam gemacht (Vgl.Leonh. u .Br o n n neues Jahrb.für Mineralogie Jahrg. 1839 S.518—521.
Taf,VlIL «Bemerkungen Uber die als Geschiebe im nördl. Deutschland vorkommenden versteinerten Hölzer»). Er
nannte dasselbe dem verdienstvollen Finder zu Ehren Klödenia quereoides, später aber (Organische Reste im
Bernstein 1845 " ) den Gesetzen derNomenclatur mehr entsprechend Que r c i t e s primaevus. Mit dieser Speeles
wäre vielleicht die unsrige zu vereinigen; aber nach den kurzen Angaben und n u r gleichsam den anatomischen
Habitus darstellenden Abbildungen Göppert's, denen die in Aussicht gestellten specielleren noch nicht nachgeliefert
worden sind, erscheint mir diese Vereinigung jetzt nicht zulassig. Später hat ü n g e r (in Endlicher gen.
plant. Suppl. II. pag. 101) drei Arten fossiler Eichen nach ihrem Holze anatomisch unterschieden und eine derselben
in seiner Chloris protogaea S. 107—-10 8 mit schönen Abbildungen (Taf. XXIX Fig. i . 5. 6.) erläutert
Ouercinium*") austriacum. Auch mit dieser Species hat die unsrigeAehnlichkeit, doch erwähnt U n g e r nirgends
des für das Holz der Eichen so wichtigen Holzparenchyms, das namentlich in unserem fossilen Holze auch für
die Unterscheidung der Species beachtenswerth erschien. Ob U n g e r mit Recht zu seinem Q. s a b u l o s um die
G ö p p e r t s c h e Species Q. p r ima e v u s zählt, muss ich ebenfalls unentschieden lassen, da der von ü n g e r als charakteristisch
angenommene Durchmesser der Holzringe von 1 Linie, sich wenigstens an der Abbildung zu Klöd
e n i a quereoides (1. c.) nicht vorfindet. Endlich die dritte Art, Unge r ' s 0- t r a n s s y l v a n i c um unterscheidet
sich von Q. r o s s i c um hinreichend durch ihre kleinen und zahlreichen, bündelweis angeordneten Gefässe.
B K T U I Ì A C E A E : »JIRTIÌ.
BETULINIUM UNG. cf. Endl. gen. plant. Suppl. II. pag. 1 0 1 .
BETULINIUM ROSSICUM. Tab. IV. et Tab. V.
Cortice, ut in Beiulis viventibus, e peridermate albido, lamellato, lenlicellis brunneis minoribus
ellipticis perrupto, et rhytidomate crasso induralo parenchymatoso, fasciculis cellularum pachylichariim
librum simulantium inlermixtis formato; slratis Ugni concentricis distinctis, f 1 — G MM. lalisj, e cellulis
prosenchymatosis, subpachytichis, porosis, et vasibus creoris, ad limitem annuii majoribus, bi-lernaiimve
coalilis, implelis, septis scalari for mibus, parietibus poris rotundalis minus conferte obsitis, et radiis
medullaribus crebris, longis, 1—10 serialibus constitutis - medulla par enchymatosa, insediane horizontali
irregulariter sinuata, conspicua.
Lapis provolutus Betulinii nostri fragmentum includens in provincia Kurskiana lectus, a comite Komarovskio principi
Kotschubeo donatus, postea in possessionem musei hört. bot. Petropolitani missus est .
Das Geröll, in welchem dieses so werthvolle Petrefakt sich befindet, gleichsam eine Masse mit ihm bildend,
ist ein dichter Sandstein, der durch äussere Gewalten eine birn- oder eiförmige Gestalt erhalten hat und nur an
'") G ö p p e r t (Monographie der fossilenConiferen. 1850.S. 7 2 und folgend.) c i t i r tdi eSchr i f t envonGe sner vom Jahre
1 5 6 5 , Wes tphal v. J . 1 6 8 9 , Soheuchzer v. J . 1 7 2 3 u. A n d e r e r , in w e l c h e n fossilen Eichenholzes E rwähnung geschieht,
" ) In dieser so werthvollen Abhandlung werden auch zum ersten Male Blüthentbeile und Haar e von E i c h e n , in
B e r n s t e i n aufgefunden, beschrieben (S. 8 1 — 85) . Nach den l e t z t em Organen ist G ö p p e r t geneigt, die fos.silen Eichen
Norddeutschlands mit den jetzt lebenden Nordamerica's in nahe Beziehung zu stellen. Eine Ansicht, welche ich ebenfalls
für die uns r ige n (heile, aber leider wegen Mangels an mannichfaltigerem Material zur Vergleicbung, nicht ausführlicher
bewahrheiten kann.
Ich habe mich auch für diese Benennungsweise (Quercinium) der fossilen Holzgattuug entschieden, und mögt e
die, von Q u e r c i t e s für B l ä t t e r , Blütlien und F r ü c h t e , wenn überhaupt diese besonders bezeichnet werden sollen, angew
e n d e t , dagegen die Bczeiclmung «Quereus» ganz aus d e r fossilen Flora verbannt wissen.