Beobachtung auf einer Täusclmng beruht. Auf den in dieser Richtung liegenden Seiten der Holzzellen wurden
nur sehr selten einzelne kleine Tüpfel wahrgenommen.
Der Gentralschlill bot auf das Vollständigste die charakteristische Tiipfelstellung der A r a u p a r i e n . Die
Tüpfel kommen nie einzeln und einreihig, sondern in 2 — , häufiger jedoch in 3 — 4 , selten in 5 Reihen Yor,
bedecken dann die ganze Zellenwand, ganz dicht aneinandergedrängt und haben eine regelmässige sechseckige
Gontour, in deren Mitte eip kleiner Porus sehr deutlich zu erkennen ist. Auf den Markstrahleni;ellen kommen
die Tupi'el von viel kleinerem Umfang und mehr rundlicher Gestalt zu 4 — 6 — 8 — 10, in zwei horizontale
Reihen gestellt, auf die Breite einer llolzzelle vor, und Unterschiede in dieser Beziehung zwischen den initllern
Zellenreihen und den sie begrenzenden finden nicht statt
Verwandlschaftliches. Durch das Yorlierrschen drei undyierreihiger, dicht gedrängter Tüpfel, die bedeutendere
Höhe der Markstrahlen (1—20 Zellenreihen) und das Fehlen jeder Art Ton Harzbehältern ist diese
Species sowohl von den lebenden als bekannten fossilen Araucaria-Arten leicht zu unterscheiden. Der Yon
G ö p p e r t beschriebene Araueari les cupreus, ebenfalls aus der Perraschen Formation stammend, nähert sich
dem uusrigen am meisten, weicht aber doch durch das Fehlen der Jahresringe und die n u r 1—2- r e ihigen Tüpfel
bedeutend ab. Letzterer Unterschied wäre Yielleicht weniger beachtenswerth, wenn sich die obige Yermuthung
bestätigte, dass das Torliegende Fragment, soviel nach dem Aeussern zu urtheilen, einer Wurzel angehört habe,
da wenigstens unter den lebenden Goniferen die Zahl der Tüpfelreihen auf den Holzzellen der Wurzel nicht
selten grösser ist, als auf denen des Stammes. Dagegen würde das stärkere Hervortreten von Holzringen in der
Wurzel, und die grössere Entwicklung der Markstrahlen, wie an unserem Fragmente, auch dieser Annahme
widersprechen. Den umgekehrten Fall anzunehmen, dass das von G ö p p e r t untersuchte Material von einer Wurzel
abstamme, ist ebenso wenig zulässig. Endhch glaube ich nicht annehmen zu können, dass selbst sehr auseinanderliegende
Alterszustände eine so bedeutende Differenz in ihren Produkten bei einer Species bedingen, doch
fehlt es uns leider in dieser Beziehung auch noch sehr an vergleichenden Untersuchungen unter den Lebenden®).
A R A U G A R I T E S SUBTILIS. Tab. XI .
Liqni stratis äistinclis (5—1 MM. lalis), e cellulis leptotichis, ad sirali limitem minorilus, conspicue
incrassalis formalis, poris in cellularum parielibus radiis medullaribus parallehs ei mvicem
opposilis lanium ohrns, plerumqiie spiraliter dispositis, hiserialihus, conliguis, angulalts, mmutis,rarms
subreclelineis, ovalibus, remotis, umserialibiis, poro minore interna nolalis; radiis medullaribus
creberrimis, uniserialibus, e cellulis 1—16 siiperposilis, porosis consltivlis; duclibtis resmifens nulhs.
E Rossia (sibirica?), in Jluseo liorli bot. imperial. Petropolitaiii asservalur.
Ein mehr als einen Fuss langes, oval-eylindrisches, rindenloses Stammstück mit fast centralem Markkörper,
in Kieselmasse verwandelt, ohne metallische Beimischungen. Aus der Oberlläche, die hellgrau und stellweis
bräunlich gesprenlvelt ist, treten zwei Astrudimente hervor. Das Fossil ist sehr hart, doch m seinen äussern
Theilen vielleicht in Folge von Verwitterung leicht spaltbar, und zerfällt selbst stellweis in asbestartige Nadeln.
Jahresringe, von ovaler Gontour sind mit unbewaffnetem Auge deutlich zu verfolgen, sie haben eine Dicke von
g 7 mm. ' doch gehören diese zu den frühesten, da in dem Fragmente noch das Mark vorhanden ist; desgleichen
werden die zahlreichen Markstrahlen deutlich gesehen, welche etwas wellig die Jahresschichten durchsetzen.
S p u r e n von Verrottung und Druck kommen häufig vor _ , - v. i •• • B'II T7K t u
N.W dm B Das Holzgewebe bietet auf dem HonzontalschliffemziemhchregelmassigesBild. Esbesteht
aus dünnwandigen, meist 4-seitigen, seltner 5—6-seitigen Zellen, welche in schmälern uud breitern radialen
Reiben mit einander abwechseln. Nur dicht am Schluss jedes Holzringes kommen 3—5 concentrische Zellenkreise
vor deren Zellen bedeutend kleiner, comprimirt und deutbeh dickwandiger sind (Tab. XI. iMg. 6). Die
E.S i,st zwar eine beliaimte Thatsache, dass im höheren Alter die Diclie der Holzringe sich bedeutend verminderl,
(wenigstens geraume Zeit hindurch, dann aber wieder zunehmen kann) dagegen noch wenig beriicl<sichligt worden, wie
sich die Zahl und Grösse der Zellen aus dieser Periode zu denen aus den jüngsten Jahren verhält, und ob nicht die Strutdur
der Membranen dieser Zellen, z. B. bei den Goniferen die Zahl ihrer Tüpfelreihen in den äussersten Jahresschichten des
alten Baumes Modificationen unterworfen ist. Unsere einheimischen Abiel ineen bieten, wegen der meist einreihigen Tüpfel
weni<r geeio-netes Material zu diesen Vergleichungen. Eine merkwürdige Kiefer (Pinus sylvestris L.) aus Finnland,
Kirdrspiei" Jltomanz, nahe am Boden 25 engl. Zoll (ohne Rinde) im Durchmesser, aus 4.12 (!) Jahresschichten bestehend,
Markstrahlen, kaum schmäler als die schmälsten Holzzellen, sind in dieser Richtung meist nur durch ihren trUbern
Inhalt deutlicher zu unterscheiden. Harzbehälter wurden in keinem Theile der Jahresschicht bemerkt. Theil-
Aveisc Verrottung, vorzuglich aber starke Verschiebung und Zusammenpressung des Zellgewebes, in Folge dessen
Zerstörung der radialen Anordnung und Einbiegungen der Markstrahlen, oft 2 — 3 Mal in ein und derselben
Schicht sich wiederholend, kommen fast in allen Holzringen, doch alle in einer Richtung vor (Tab. XI. Fig. 2).
Auf dem Tangentialschliff wurden auf den hier sichtbaren Wänden der Holzzellen keine Tüpfel bemerkt.
Die Markstrahlen bestehen aus schmalen, immer nur -einlagerigen Zellenreihen und ist die oberste und unterste
Zelle jedes Strahls sehr deutlich an ihrem freien Ende zugespitzt. Am häufigsten besteht der Markstrahl aus
4 _ 8 , seltner aus 1 oder aus 12 — 15 Zellenreihen. In Fig. 1. B. beicc. entiiielt eine Zelle des Holzes trüben
Inhalt,'welcher durch eine Querscheidewand getrennt zu sein schien und daher an einen einfachen Harzbehälter
erinnerte, doch beruhte dies wohl nur auf Täuschung und wurde niemals Aelmliches an den zahlreichen Präparaten
wieder gesehen.
Zur Beobachtung der Tüpfel eigneten sich leicht zu erhaltende, durchscheinende Splitter dieses Holzes
besser als Schliffe. Bei passender Beleuchtung treten die Tüpfel ziemlich scharf hervor, doch sind sie verhältnissmässig
klein; sie kommen am häufigsten in spiraliger Stellung in zwei Reihen vor, berühren einander und
sind eckig, stehen nicht zu zweien in einer Horizontalen, sondern alterniren gewöhnlich und entsprechen daher
vollkommen der A r a u c a r i e n f o r m ; dag'egen sind sie auch nicht selten mehr vereinzelt und mehr oval, oder
zuweilen fast geradlinig in eine Reihe gestellt und lassen dann kaum auf eine Abstammung von einer Araucaria
vermuthen. Die Tüpfel der Markstrahlen stehen zu 2 bis 3 in der Breite einer Holzzelle, doch sind sie schwer
scharf zu erkennen, da das Innere der Zellen wie mit einer geronnenen Masse erfüllt ist. Da, wo die Markstrahlcn
mit den Holzzellen sich kreuzen, sind die Wände der letztern stärker verdickt und es scheint als wären
hier die Tüpfel wahre Poren (Vergl. für die Gentrairichtung Tab. XI. Fig. 5 — 8).
Verwandlschafiliches. Die eigenthümliche Yertheilung, Gestalt und Grösse der Tüpfel dieses Holzes, sowie
die im Verhältniss zu den lebenden Araucar ien sehr markirten Jahresschichten, dagegen die schmalen Markstrahlcn
zeichnen diese Species sehr aus und erinnern auch z. Th. an die P i n u s f o r m im weiteren Sinne, doch
ist die spiralige Anordnung der Tüpfel wohl nur selten nicht zu erkennen. Leider habe ich über den Fundort
und dieFormation, aus denen dieses Petrefakt stammt, nichts Sicheres ausmitteln können, glaube jedoch nicht zu
irren, wenn ich behaupte, dass es nicht der permschen Formation entnommen ist. Von den beiden, bis jetzt aus
Russland bekannten, fossilen A r a u c a r i e n s t ämme n, Arauearites cupreus Göpp. und A. T s c h i c h a t s c h e f f i -
a n u s Göpp., letzterer wahrscheinlich aus der Steinkohlenformation stammend, unterscheidet sich unsere Species
hinreichend, dagegen zeigt sie eine auflallende Aehnhchkeit mit dem als P e u c e biarmica von K u t o r g a beschriebenen,
in dem Kupfersandsteine des Gouv. Perm so häufig voikoinuienden fossilen Holze, welches w'ohl entschieden
einer Araucar i a angehört hat. Nach den Besclireibungen und Abbildungen von dieser Species, glaube
ich ihre Diagnose, wie folgt, entwerfen, und sie dem ersten einheimischen, auf anatomischem Wege fossile Hölzer
untersuchenden Forscher, sowie gründlichem Bearbeiter der geognostischen Verhältnisse des Petersburger Gouv.
zu Ehren benennen zu tlürfen.
auf troeltnom, felsigen Erdreich erwactisen, von welchcr das Museum des hiesigen bot. Garten einen QuerdurchschniU durch
IleiTii Nordenskiötd erhalten hat, (eine zweite, in der Nähe jener, aber auf feuchtem Boden stehende Kiefer, von 3
Fuss im Durchmesser, hatte nur -100 Holzringe) zeigte folgende Verschiedenheiten im
Holz aus den 15 — 25-ger Jahren.
Auf 13 MM. lagen 9 Holzringe.
Jahressohicht im Radius aus 50 — 60 Zellen bestehend,
von denen 15 — 20 dem Herbstholz angehören;
Uebergang ins Herbstholz alhuätig; Jalu'esgrenzen fast
schärfer.
Harzbehälter häufig.
Marlistrahlen zalilreiolier, aber nicht so liarzreicb.
Tüpfel auf den Holzzelten meist einreihig, letztere im
Beginn des Holzrings etwas kleiner, als dieselben dos alten
Holzes. Die Wände der Zellen gelblicher.
Holz aus den 34-0 — 4.12-gcr Jahren.
Auf 13 MM. lagen die 66 letzten Holzringe.
Jahresschicht im Radius aus 6 — 1 0 Zellen bestehend,
von denen 1 — 3 dem Herbstholze angehören; Uebergang
in das Herbstholz plötzlich; Jahresgrenzen ziemlich scharf.
Harzbehälter seltener.
Marlistrahlen weniger zahlreich, und nicht so vielreihig,
aber häufiger einen Harzbehälter umschliessend.
Tüpfel auf den Hotzzellen meist einreihig, mindestens
ebenso gross als die des jungen Holzes, obgleich die ersten
Frühlingszellen grösser als dieselben des jungen Holzes sind.