nur des drillen Sacralnerven ein. Ansdrücklicli wird bclonl, dass kein Zweig der Sacralnerven iilicr
das Ganglion hinweg und direct zur Blase und Gcbärmuller gehe.
Aus dem grossen üleroccrvIcalgangUon lässt dagegen L e e bervorgehen;
1. Zweige, die riickw'ärls laufen und Anaslomosen mit den Hämorrhoidalnerven darstcllen, und
Aesle, die sich an der Seite der A^agina oder zwischen A''agina und Reclum verzweigen.
2. Zweige, die an den Seilen der Scheide abwäiis laufen und ungeföhr auf der 31itle des Organs
in ilachc, ausgedelmle Ganglien einlrctcn. Aus diesen Ganglien trclcn wieder eine Unmasse
feiner Nerven, die sich bis zum Sphiiicler verzw'eigcn oder die um den Urelher herum
zur Blase verlaufen. Auf diese AVeise wird die ganze A^agina von Nervengeflechlcn bedeckt.
3. Nach vorn gehen aus den Ganglien
a. Zweige, Iheils um die Aussen-, theils Innenseite des Urelher, die sich vor demselben
wieder in ein Ganglion vereinigen QniddXe vesical ganglionj. Aus diesem Ganglion
laufen eine grosso iAIcnge Nerven zur Blase und vcrzw'eigen sich in üircn Muskelplalleii.
b. Zweige, die in ein Ganglion treten, welches über dem Urelher dem Ulerus anlicgl (Jnlernal
vesical ganglion) und von w'elchem Fäden zu den Uleringefässcn, zu der vorderen
Seile des Cervix, zur hinteren mit dem Uterus verbuiidcncn Fläche der Blase verlaufen.
Es wird dasselbe durch einen breilen Ast überdiess mit dem middle vesical ganglion
verbunden.
C. Zweige, die in ein kleines dünnes Ganglion treten, welches zwischen Urelher und A^a-
giiia liegt C^xlernal vesical ganglion). Die Nerven, die aus ihm hervorgehen, treten
an die Seile der Blase oder bilden A'erbindungszweige mit den Vagmalganglien. Durch
diese Nervenmassen wird der Urelher vollkommen ringförmig umgeben.
In der zweilcn Millbeilung erwähnt L e e (p .l7 6 ) nur das mittlere Vesicalgauglion,
welches durch Nerven, die die Aussenseile des Urelher passircn, mit dem Uterocervical-
ganglion verbunden isl.
4. A'on der innern Fläche und dem obcrn Rand des Uterocervicalganglion gehen endlich
a, eine Menge feiner Nerven direct zum Ulerus, die Iheils in den Cervix eindringen, Iheils sich
unter deui Peritoneum ausbreilen und sich mit den grossen Ganglien und Plexus verbinden,
w'elchc an der vorderen und hinleren Fläche des Organs liegen sollen (das
rcchlc und linke Subperiloneal-Ganglion).
b. Dickere Aesle verlaufen mit den Blutgefässen des Uterus und ihren A’'erzw'eigungen. Sie
bilden einen grossen Ganglien-Plexus an den Seilen der Gebärrauller, in der Gegend, w'O
die Spermalicalvene sich im Ulerus verzweigt, und an dem Ansalzpimkte der Tuben. L e e
ncnnl lelzleren Plexus Spermalic ganglion, da in dieses Ganglion die mit den Samen-
gefässcii ziehenden Nerven cinlrelen; das Ganglion steht ausserdem noch iji Verbindung
mit dem Subpcrilonealplexus.
C. Andere Aesle gehen abwärts zwischen A''agina und Blase.
II) Den P l e x u s s p e rm a lic u s beschreibt L e e nicht In seinem Verlauf, er bildet aber chic
Anzahl Nerven, die mit den Samengefässen an den Ulerus heraiilrclcn, ab (Elulo X I \ ^ und lässt
sie ein grosses Ganglion liilden, w'elches in dem AVinkel liegt, den die Tuben bei ihrem Ansätze
an-den Ulerus bilden, oder vielmehr an der Stelle, wo sich die Saineiigefässe im Ulerus verzweigen,
elw'as mehr an die hintere Seile der Gcbärmuller aiigeschiniegl. Der Slamm der Sanien-
arlerie und -A'ene ist von diesem Ganglion vollständig umgeben, über dessen Grösse er nichts weher
erwälinl. Von diesem Ganglion gehen ab
1. Zweige an das hiiilere Subperilonaigaiiglion,
2. ein plexusartiges Geileclil zu dem Utroccrvicalganglion,
3. flache Nervenbündel, die den ganzen F u n d u s versorgen und mit den Gefässen in dicMiiskel-
masse der Gebärmutier eindringen.
Ausser diesen vier grossen Ulcriiiganglicn,. von denen je zwei in der Ausbrcilung der Jiypoga-
slrisclien Plexus (die Uteroccrvicalganglien) und je zwei in der Ausbrcilung der spermatischen Plexus
CGanglia spermalica) liegen, beschrcibl L e e noch zwei sogenannte Subperiloiiealganglien, ein liiii-
Icres und ein vorderes.
Das h in t e r e S u b p e r ilo n e a lg a iig l io n liegt auf der Mille der hinleren AVaad der unteren
Ilälfle des Gebärmuüerkörpcrs, unmillcibar unler dem Periloneum, 1st aber von der Muskiilalur gc-
Ircmil durch eine lockere Zellgewebslagc. Es sleill eine pluüc Schicht dar, w'cicbe beim schwangeren
Ulerus in der 3Iille mehr als zwei Linien dick isl, gegen den Umfang iiin aber immer dünner W'ird,
besonders gegen den unlcrcn Rand. Es ist nach beiden Seilen hin mit den Uteroccrvicalganglien
und den Spermalicalgariglicn durch die schon crw'älmlen Nervengclicchtc verbunden und schickt
Nervenbündel sowohl milcr dem Periloneum, als auch in der Muskcimassc zu den Seiten des
Ulerus.
An der v o rd e r e n S e il e d e r G c b ä rm iillc r liegt ebenfalls wieder eine grosse Ganglien-
schiclil, die sich fast über die ganze Yorderlläche des Ulerus erstreckt, dem Periloneum fest an-
haflel und nach milcn Nerven zum Cervix, zur Vagina und zu beiden Ulcrocervicalganglien sendet. —
Ausserdem behandelt L e e die Frage, die uns hier zunächst allerdings nicht inlcressirl, die wir aber
nicht übergehen dürfen, weil sie bei den verschiedenen Schriilslcllcrn Avicderkehrt, dass die Nerven
während der Sclnvangerschaft zuneimicn, und er bejaht sic. ganz bestimmt; er untcrsuchle neunmal
den Uterus in den verschiedensten Altern u. s. w. ( J o b e r l p. 390).
Die drei Tafeln, die L e e seinen Abhandlungen belgicbt, lassen A'iclcs an Schärfe und Anordnung
zu wünschen übrig, zumal ist die zweite, Plate X X V I I I , schlecht. Sie stellt ausserdem Präparate
dar, die ausser dem Zusammenhang mit dem Körper sind.
AVie ich erw'ähiite, traten schon der ersten Miltheilung, die L e e über seine Gebärmiillcnicrvcn
und Plexus machte, verschiedene Analomen entgegen, welche glaubten, L e e Jiahc grösstenlheils Biiide-
gewebs-Züge und -Plalten für Nerven genommen und präparirl. L e o veranlasslc deshalb D a ir
y mple eine mikroskopische Untersuchung der Gebärmutlernerven zu liefern, und Ihcille dann in seiner
1841 veröffcntlichlen Abhandlung einen Brief jenes fllikroskopikers mit, in dem die nervöse Natur der
beschriebenen Plexus bestätigt wird, olme dass jedoch der Ganglien in irgend einer AVeise Erwäh-
nimg geschieht, auch Avird der Nachweis nicht für alle erwähnlen Nervenparlieen geliefert. Es ist
in diesem Brief überdiess nur von Nervenfibrillen die Rede, die er. D a ir y m p le , der Umgebung des
Urelher enlnahm, so dass daraus auf die nervöse Slruclur aller von L e e präparirlen Gebilde durchaus
nicht geschlossen werden dürfte. Auch Avurdcn dadurch die Bedcnklichkeilcn, die gegen die L e e ’-
schcn Unlersuchuügeii aufgelauchl waren, in keiner AVeise bcsciligt, wie man aus einer Anmerkung
K ili a ii’s, die er 1847 in seiner Gebiirtslchre I. S. 91 inachlc, crkeiinen kann. Denn derselbe spricht
von vorliegenden Berichten vollkommen sachkundiger Männer, welche die von L e e präparirlen Nervenfasern
grösstenlheils für Zellgcwehssircifcn hallen.
1 8 4 5 v c r ö f f e n l lic lit e S n o w -B e c k CEI^i^osophical Transact. I84-6. X V I ) neue Unlcr-
siichiingen, in der die L c e ’sclien Behauptungen fast vollsländig negirt wurden. Er fand, dass das
Uterocervicalganglion von L eo eine Bindegewcbsmassc Avar, die mir einige kleine Ganglien und Ncrven-
gcflcchle ciiiliüllte; letztere entstanden durch das Zusaimiientrelen hypogaslrischcr Plexus und ZAveige
der Krcnzheiimcrven; ebenso gcliöiien die ändern, als Ganglien und Nervenplexus beschriebenen Massen
dem NervengCAvebc nicht an. Neben diesen, den llaupldaten L c c ’s Avidcrsprcchenden Resultaten, auf die
wir noch zurückkoumicn, giebt SnoAV-Bcck ebie ausführliche Beschreibung der Nervcnzügc, aus Avelclieii
die Ulcriimcrvcn licrvorgclicn und zugleich liefert er einige Ahhildungen dazu. Die Beschreibung, sowie
die Abbildungen enllmllcn aber, ausscrordenllich viele Fehler, die sich nur llicihveise ans dem Um-
slande herleilcn lassen, dass er Präparate bcniilzle, Avclohc aus dem Körper aiisgcschniltcn w'aren,
dass er die Gcschicchlsorgaiie nicht in situ iinlersnclilc. Es sind Avold deshalb die Nervenzüge so
verzerrt und vei’Avirrt. Von vielen Slümmclicn hat er den Ursprung jedenfalls nur vcrmulhcl. Der
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