0,008 —O,OJ »lilliiii., il. li. auf jetic solche Slt’cckc tliesev fcliisleii Fäserchen kommt, sobald sie sich
eimiiiil 'AM llicilcn begonnen haben, eine neue Thcilung. Die durch die Tlieilung enlslehcndeii
überaus zarlen INervcnverzweigitrigcn laufen spilzwinkelig oder rechlwinkelig aus einander, haben
einen immer mir wenig gewundenen Verlauf und linden sich nur in unmiUclbarer Nähe der Muskel-
zellen, sicher nie in grösserer Enlfcrnung von ihnen. Sie liegen den Muskelfasern gewöhnlich iu
der »Veise auf, dass sic dieselJicii rcclil- oder spilzwinkelig kreuzen; demselben parallel ziehende
Aeslclien scheinen seilen vorzukommen (vergl. Taf. »III Fig. 3 , 4 , 7 ) ; am besten sieht man sie
an den dünnsleii Miiskclbändcrn, deren Zellenlagcn niclit mehrfach geschichlel sind. Die zartesten Abzweigungen
mögen etwa 0 ,0 0 0 1—0,00015 iMillim. breit sein. — K le b s bat nach seinen Zeichnungen
dieselben in der Riasc nicht gesehen. Ich sah sic aber nicht blos an den Muskclzügen der lireilen
Miiltcrbäiicler, sondern auch au den Muskcizellen der kleinsten Gefässc. Besser sind übrigens diese
Endigungen in Organen mit sehr grossen »Iiiskcifascrn aiifzufuiden; die Art ihrer Endigung können wir
aber erst nacli einer näheren l’nlersuchung der glaltcn Muskelfasern selbst genauer bcsclireibeu.
Die Schwicrigkcileii übrigens, welche der Darstellung dieser feinen Nervenfasern, die, wie mir
sclieinl, noch iSicmand in dem glallen Muskelgewebe gesehen hal, eiilgegeiislehen, sind sehr gross.—
Zunüchsl sind die gcwölinlidieu Vergrösscrungsmillel, welche uns für solche zarte Gebilde zu Ge-
bülc slehcii, nocli niclil vollkommen ausreichend, zumal nicht, um mehr Delails angeben zu können.
Ich habe zucrsl diese Fäserchen mit einem System F von Z c is s in Jena, welches eine anerkannte
vorzügliche Linsencomhinalion isl, und zwar in immillclbarcm Zusammenhang mit erilschicdcnen Nervenfasern
aufgefiuideii, aber sie sind damit nur bei sein* guler Belcuchlung und in einem imgewöhnlicli gut
gelungenen Präparat zu verfolgen: mit einem ausgczcichncleii Iinmensionssyslem Nr. 10 von II a r l n a c k
gelingt ihr Nachweis noch besser; eine schärfere »’crgrösserung, die enlschieden wünsehenswerlh ist
und dio Untersuchung sehr erlcichlern würde, konnle ich his heute, Irolz vieler Mühe, die ich mir
darum gab, noch nicht erlangen. Jedenfalls muss ich im Inleresse der Sache dringend rathen, bei
einer Naoliimlersucluing die günsligsle Beleuchluug und ein ausgezcichncles Mikroskop zu benutzen,
und auch dann nicht zu glauhcn, dass der Nachweis leicht und ohne »Veileres gelingen muss. —
Demi ausser der einen grossen Schwierigkeit, welche darin hegt, dass die Darstellung dieser Gebilde
an der Grenze der Leistungsfähigkeit der meisten unserer jetzigen Mikroskope liegt i), kommt
.sehr »helcs auf die Beliandlungsraethode des Präparates an. Ich habe oben angegeben, dass man
am besten eine mit Glycerin verdünnte I lo l z e s s ig lö s u n g benutzt: einzelne ausgezeichnete Präparate
erlaiiglc icli aber auch dadurch, dass ich ein Stück brciles Miillerband kurze Zeil in imver-
diiimtcn Holzessig legte und dann erst die Bcliandhmg mit Glycerin und Holzessig begann; am besten
iinlersuciit man das Präparat, während cs in Holzessig liegt, wiederholt, und legt es erst in die vcr-
(lünrilc Lösung, v\enn die feinsten Fasern vollkommen siclitbar sind, was, wie es schein!, je nach der
Dicke des Präparals und des SäurcgehaKcs des Holzes.sigs in verschiedener Zeit, die zwischen 6 nnd
18 Stunden schwankt, geschehen kann.
»'orlretTlici! inlact erhält und vortrelllich hervorlreten lässt die feinsten Nervenfäserchcn eine vcr-
dünnlc C h rom s ä iirc lö su n g (1 :4 0 0 ), in welcher man das Präparat etwa 4 — 6 Stunden liegen lässt,
um es dann mil Glycerin zu unicrsiichcn. Diese Bcliandlungsnielhode hal den Vorlheil, dass die Muskelfasern
nicht so Avescnliich verändert werden, wie das bei der Anwendung von Holzessig immer geschieht.
Durch Chromsäurc werden dio Kerne der Muskelfasern selir schön durchsichtig, die Keriiköiqierchen
treten ausgezeichnet hervor und cs bilden sich keine körnigen Gerinnungen in den Kernen, Momente,
die, wie wir später sehen werden, für eine klare Demonslralion der Nervenendigung von grösser
»»¡chligkcil sind. Bei der Anwendung von Holzessig bilden sich nicht blos körnige Niedersclilägc in
1) U e a lo ben u tzte zu diesen l'n tersu c iiu n g en Vci'grössci'ungcn von 2000 und mc lir; dio Abzweigungen a b e r in dio Muskelfasern
e rk an n te e r trotzdem niclit, w a s jed en falls mehr in d e r Behandlungsmethode des P rä p a ra ts , a ls in d e r Leistungsrahigkoit
des Mikroskops seinen Criind hat.
den Kernen, sondern die Kcrnkörperchcn werden auch bei einer nur sehr kurzen Einwirkung der Säure
vollsländig unsichtbar. Holzessig gewährt aber dagegen den Vorlheil, das Bindegewebe gut aufzu-
helleii und dadurch den Verlauf der feinsten Nervenfasern in grösserer Ausdehnung sichtbar zu machen;
es isl deshalb zweckmässig, auf den Nachweis der Endigung in einem beslimmten Thcile des Muskelkerns
zunächst zu verzichlcn, zuerst Ilolzessigpräparalc zu benulzcn und erst, nachdem man sich
orienlirt hat, Chromsäurepräparale anziiwcndcn. —
Mil E s s ig s ä u r e und Glycerin (1 : 8 0 0 ), welche Mischung B e a le empfiehl, habe ich die Endigungen
niemals nachweisen können, nur die kleinslen Knötchen sieht man auch mit diesem Reagens.
O sm ium säu re endlich, die ich in den vcrschiedenslen Verdünnungen hcnutzl habe, schwärzt oder
bräunl die feinsleii Nervenveräslelungen, wie es scheint, nicht rascher, als das umgebende Muskelgewebe,
und sie hal mir daher bei diesen Untersuchungen absolut keinen Vorlheil gewährt. »Vahr-
schcinlich ist sie nur bei der Aufsuchung stärkerer, mehr Fell enlhallender Nervenslämme zu ver-
wcrlhcn.
Die »Vichligkeit der Bebandlungsmelhode für die Darslellung der feinsten Nervenveräslelungen
wird es entschuldigen, dass ich noch einmal darauf zuriickgekommeii bin. Ich wünschte aber diesen
Punkt besonders zu urgiren.
Dass übrigens nicht alle Präparalc, auch bei ziemlich sorgfälligcr Beobachliing der angegebenen
Regeln, gelingen, wciss Jeder, der fcinsle Gewebsverhälliiisse durch chemische Reagenlien dcraonslrirbar
zu maclieu gesucht hal; man muss viele Präparate machen, ehe man ein vollkommen taugliches eriiäll.
Sehen wir nun ab von der Arl der Abzweigung der Nerven, welche wir in dem breilen Mullcrband
fanden, und berücksichligen wir nur ihre Form, welche uns bei Unlcrsuchungen, die wir an
Schnillen oder kleineren Präparaten vornehmen, allein als Anliallepunkl zur »Vicdercrkennung zarter,
aus dem Zusammenhang gerissener Zweige dienen kann, so können wir vier verschieden aussehendo
Nervenarlen unterscheiden:
1 ) D u n k e lc o n tu r ir le N e rv e n , die mit Kernen bcsefzt sind und einfach, zweifach, dreifach
in einem einfachen Perineurium liegen. Gewöhnlich sieht man allerdings nur einen Nerven oder zwei
in dem Perineurium, aber drei und mehr finden sich doch auch ausnahmsweise zusammen. Solche Nerven
nun finden sich, wie wir sehen werden, auch mitten im Gewebe der schwangeren Gebärmuller, wo
sie kaum mit einem anderen Gewebe zu verwechseln sind, höchstens koimlen sie bei oberllächlichcr Belrachlung
für kleine Gefässe gehalten werden. Die einzelne Faser hat eine Breile von 0,005 Millim.
(vergl. Taf. VII Fig. 2 und 4).
2 ) B la s s e , n e lz b ild e n d c F a s e r n von 0,004 — 0,005 Millim. Breile. Die Fasern sind dadurch
charaktcrisirl, dass sie aus doppellconlurirlen cnlspringcii, dass sie eine gleiche Breite in Üircm
»'^erlaufe behallcn, dass in sie ovale Kerne in regelmässigen Inlerslitien eingelagcrl sind, die über die
Breile der Faser wenig oder gar niclil bcrvorlrclen. Sic bilden Nelze, haben ein fibrilläres Aussehen
und keine Scheide (vergl. Taf. »M Fig. 3 / uud Taf. VHI Fig. 3 «).
3 ) B la s s e K c r n f a s e r n . Sie haben eine Breile von 0,008 — 0,0016 Millim. Sie entspringen
entweder unmillelbar aus einer doppellconturirten Faser (vergl. Taf. VHI Fig. 4 b), oder zweigen sich
von einer blassen, nelzbildendcn Faser ab (Taf. VHI Fig. 3 b und Fig. 6 b). Sie charaklerisiren sich
dadurch, dass in sie slellenweis Kerne eingelagert sind, welche die Conlur der Faser weit bauchig überragen,
dass diese ovalen oder saiiduhrrörmigen Kerne, die übrigens in ihrer Grösse auch wechselnd
sind, meist nach einer der beiden Seilen hin zugespilzt sind. Da die Kerne überdiess ein oder zwei
Kernkörperchen enlhallen, so haben sie nicht selien grosse Achnlichkeit mit Mnskclkerncn und es
kann deshalb eine solche Nervenfaser, zumal wenn sie ober- nnd unterhalb des Kernes abgerissen ist,
leicht für eine .schmale Miiskellaser gehalten werden. Selbst dann, wenn diese Fasern die Muskcl-
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